Aus der Mitte fällt, wer nicht in der Mitte ist
Anfangen möchte ich mit einem genialen Zitat der Schweizer Bewusstseinsforscherin Aline N. Brandstetter.
„Aus der Mitte gebracht werden kann seltsamerweise nur derjenige, der gar nicht in der Mitte ist.“
Wir alle haben schon gehört, dass Menschen behaupten, dass sie durch dies oder jenes aus ihrer Mitte gerissen wurden. Stimmt‘s? Aber, haben wir uns das auch schon mal wirklich genau angeschaut? Vermutlich nicht, denn sonst wäre uns aufgefallen, dass es eben ja gerade so ist, dass wir unsere Mitte suchen, weil wir wissen, dass uns da nichts und niemand mehr aus der Mitte bringen kann.
Es ist also wichtig zu definieren, was es wirklich bedeutet, in seiner Mitte zu sein. Wo genau ist diese ‚Mitte‘? Die Mitte ist ein Bewusstseinszustand. Dieser kann nur durch intensive und jahrelange Arbeit an seiner Persönlichkeit, erlangt werden. Dieser Bewusstseinszustand kann nicht so einfach herbeimeditiert oder verstandesmäßig erzeugt werden. Er ist das Resultat konkret erfolgter Verfeinerung und Integration der eigenen Trigger Punkte, der eigenen Schwächen und der eigenen Verletzungen.
Man kann nicht in die Mitte gehen, sondern nur ganz langsam in sie hineinwachsen. Die Mitte ist dort, wo sich die Weisheit befindet. Weisheit entsteht im besten Falle, wenn auch nicht zwangsläufig, durch persönliches Erleben. Wir können in die Mitte hinein-, aber nicht aus ihr hinausfallen. Wer einmal in der Mitte angekommen ist, der ist ja deswegen dort, weil ihn nichts mehr aus dem Gleichgewicht bringen kann.
Daher stimmt es also, dass, wer sich einmal in der Mitte befindet, aus selbiger nicht mehr herausgerissen werden kann und wenn doch, dann war er nicht drin. Mir gefällt nicht nur die Tiefe dieser Aussage, sondern auch die ihr innewohnende Konsequenz. In der Regel bin ich ein starker Befürworter des Sowohl-als-auch, aber in gewissen Fällen liebe ich auch das Entweder-oder. Auch das ist kein Widerspruch, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint. Wenn man alles für möglich hält, dann muss man es, konsequenter weise – auch für möglich halten, dass es anders sein könnte. Wenn also alles relativ ist, dann ist ‚relativ‘ also nicht relativ. Ich weiß, über solche Zusammenhänge muss man erst einmal tiefgehend nachdenken oder noch besser, kontemplieren, aber es wird sich erschließen.
Hier die wesentlichen 7 Punkte, wozu man in der Lage sein muss um in die Mitte hineinzuwachsen:
- Nichts mehr persönlich nehmen
- Das Bewerten abgelegt haben
- Hundertprozentiges Vertrauen in die Schöpfung zu haben
- Empathie und die Fähigkeit jeden Standpunkt einnehmen zu können
- Nicht zu urteilen
- Genau wissen, wer und wie man selbst ist
- Bedingungslos dankbar zu sein
Möglicherweise denkst du jetzt, dass ‚die Liebe‘ in meiner Aufzählung fehlt. Lass mich erläutern: Keiner dieser 7 kardinalen Punkte wäre ohne Liebe machbar. Die Liebe selbst ist also kein Teil von etwas, sondern das Ganze.
Viele sprechen von ‚Liebe‘, aber eigentlich ist damit noch nichts gesagt und vor allem, noch nichts getan. Es ist zwar korrekt, da alles Liebe ist, aber solange sie nicht definiert wird, ist sie nicht umsetzbar. Deshalb kennst Du vermutlich viele Menschen, die gerne von ‚Liebe‘ sprechen, sie aber absolut nicht leben.
„Die Größe der Liebe erschließt sich durch die Erfüllung ihrer Inhalte.“
Wenn Du nach Inhalten suchst – was absolut notwendig ist um zu wachsen – dann musst Du innehalten. Wir müssen zur Ruhe kommen und zwar in dem wir durch alles hindurchgehen, was uns beunruhigt. Innen wie außen. Daher ist die Stille maßgeblich an der Entwicklung des eigenen Bewusstseins beteiligt. Wer ständig nach Ablenkung sucht, der wird entwicklungsmäßig auf der Strecke bleiben. Wer jedoch in der Ruhe verharrt, nur weil er den Herausforderungen seiner Gefühle, Emotionen und Gedanken ausweichen will, bleibt ebenfalls stehen. Wer in die Mitte des Wirbelsturmes kommen will, der muss zuerst die allerstürmischsten Ebenen durchschreiten. So verhält es sich auch mit unserem Bewusstsein und der tatsächlichen Entwicklung unserer Persönlichkeit.
Befänden sich all jene, welche über die Mitte sprechen, in ihr, dann würde eine Welle der Liebe über unsere Welt hereinbrechen und die wundervolle Zukunft von der wir hoffentlich alle träumen, bereits Wirklichkeit sein.
Wir sehen, es gibt also noch einiges zu tun und es wäre wirklich an der Zeit, dass den vielen schönen Worten endlich auch Taten folgen würden, bevor die Welt und wir mit ihr, zugrunde gehen. Dies jedenfalls ist meine Motivation zu tun, was ich tue. Wir müssen erkennen, dass es an der Zeit ist, in die Mitte zu erwachen und das, was wir tun, aus ihr heraus zu tun. Nur dann wird es wirksam und für uns alle erfahrbar sein.
Kurz: „Nur wer eintaucht, kann auftauchen und nur die tiefsten Einsichten führen zu großen Aussichten.“
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen eine wundervolle Zukunft.
27.08.2024
Bruno Würtenberger
Bewusstseinsforscher/Schweiz
https://freespiritinfo.com
gilt im deutschsprachigen Raum als exzellenter Bewusstseinsforscher und hervorragender Redner. Er ist freischaffender Redakteur diverser Fachzeitschriften und Autor vieler Bücher. …
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