Die Kunst des Komplimente Machens
Wie lange ist es her, dass Ihnen jemand ein Kompliment gemacht hat? Und zwar eines von der Sorte, das erröten und das Herz höher schlagen lässt? Vermutlich können Sie sich gar nicht mehr erinnern. Komplimente machen ist irgendwie out geworden, so scheint es mir. „Ist doch schleimig“, sagen viele meiner Kunden oft. „Und irgendwie auch peinlich.“
Nein, ist es nicht. Wir haben es nur ein wenig verlernt. Es ist nicht mehr Teil unserer Kultur, in der alle Menschen gleich und schön sachlich sein sollen. Das stimmt natürlich auch. Vor allem im Job. Aber überlegen Sie doch mal, was ein schönes Kompliment in uns auslöst. Es beschwingt, berauscht, versüßt den Tag. Und es hat den interessanten Nebeneffekt, dass es den, der es gemacht hat, unvergesslich macht. Denn wer uns einmal so ein tolles Gefühl geschenkt hat, den wollen wir wiedersehen, oder?
Mit einem Kompliment ist es nicht anders als beim Tanzen oder Kochen: Wohl gekonnt und wohl dosiert ist am besten.
Klingt schwer? Gar nicht! Mit diesen fünf Tipps gelingt jedes Kompliment.
1. Kommt, traut Euch!
Schritt 1 ist, ganz klar, überhaupt mal wieder ein Kompliment zu machen. Selbst die Menschen, die gern nette Worte verteilen, machen das zu selten. Vor allem Männer sollten in Sachen Nettigkeiten einen Zahn zulegen. Viele, insbesondere die, die in technischen Berufen arbeiten, sagen mir, mit blumigen Worten wüssten sie nichts anzufangen. Außerdem sei es ihnen unangenehm. Im Umkehrschluss glauben sie, wenn es ihnen peinlich sei, dann der Frau erst recht. Aber auch wir Frauen halten mit netten Worten viel zur sehr hinter den Berg. Weil wir denken, ihm würde Lob zu Kopf steigen. Nun, liebe Damen und Herren, lassen Sie mich Ihnen versichern, das Gegenteil ist der Fall. Beide Geschlechter lieben Komplimente!
2. Für die Frau das Kompliment, für den Mann die Anerkennung
Es gibt nur einen kleinen Unterschied: Frauen mögen klassische Komplimente, Männer ziehen Anerkennung vor. Ein Kompliment zielt auf das Äußere (Augen, Kleidung, Figur etc.), Anerkennung dagegen geht auf die Person und ihre Handlung. Ein Beispiel: Sie findet es toll, wenn er sagt: „Du hast schöne Haare“. Er dagegen kann mit „Dein Hemd sieht gut aus“ nicht sehr viel anfangen, weil das in seiner Wahrnehmung nichts mit ihm zu tun.
Wenn Sie also einem Mann etwas Nettes sagen wollen, dann etwas, dass mit ihm und seinen Taten zu tun hat. Zum Beispiel: „Danke, dass du so ein tolles Lokal ausgesucht hast.“ Oder „Ich fand es unheimlich aufmerksam, wie du mir gerade aus der Jacke geholfen hast.“ Das steigt ihm nicht zu Kopf, sondern spornt ihn an.
Frauen gefällt der Bezug auf das Äußerliche besser. Weil – und jetzt lüfte ich mal das bestgehütete Geheimnis der modernen Frau – Frauen gern bewundernd angeschaut werden. Das gehört nämlich zu unserem Naturell, auch wenn das gerade nicht der Political Correctness entspricht. Wenn Sie ein Mann sind, behalten Sie das im Hinterkopf. Und probieren Sie es aus, ohne dass Sie Ihr Herz in Gefahr begeben: bei der Kellnerin, bei der Kassiererin im Supermarkt oder bei der älteren Dame an der Bushaltestelle. Sie werden erstaunt sein, wie glücklich Sie eine Frau mit wenigen Worten machen können.
3. Ein Kompliment besticht durch Ehrlichkeit
Viele denken, sie müssten das Rad neu erfinden, wenn sie ein Kompliment machen wollen. Nein, müssen Sie nicht. Es gibt nur einen entscheidenden Punkt: Das Kompliment muss ehrlich gemeint sein. Wenn Sie also finden, dass SIE schöne Augen hat, dann sagen Sie ihr das. Es wird sie freuen, auch wenn sie es schon öfter gehört hat. Und machen Sie bloß nicht die Mühe zu schwindeln. Das riecht eine Frau drei Meilen gegen den Wind.
4. Das „Wie“ ist das Tüpfelchen auf dem I
Wenn Sie sich überwunden und ein paar Mal Nettigkeiten verschenkt haben, können Sie an Ihrem „Wie“ feilen. Das ist ganz leicht. Wenn man einer Frau zum Beispiel sagt „Du hast schöne Haare“, ist das nett. Wenn man dem aber eine beschreibende Note gibt, wird es genial. Beispiel: „Deine Haare sind schön. Weil sie so glänzen.“ Schön wäre, wenn Sie dabei den Mut fänden, ein wenig Herz in die Stimme zu legen. Peinlich? Nein. Das ist berührend. Und genau das wollen Sie doch, oder? Die Frau berühren. Denn ein Kompliment machen ist wie Berühren im tatsächlichen Sinne. Dabei kann man eine Frau unbeholfen tätscheln. Oder sie so berühren, dass sie unter Ihren Händen dahinschmilzt. Genau diese Dinge üben wir in unseren Seminaren.
Ich erlebe oft, dass manche Männer etwas hölzern in diesen Dingen sind. Sie wollen es unbedingt richtig machen und haben Schritt 1, 2, 3 im Kopf. Man kann Komplimente machen, Flirten oder Berührungen aber nicht wie Bedienungsanleitungen „abarbeiten“. Das hat etwas mit Gefühl zu tun. Probieren Sie es aus! Sie haben Angst davor? Das verstehe ich. Aber wie soll echte Nähe zustande kommen, wenn Sie dem anderen nicht ein Stück Ihres Herzens zeigen? Ein Mann, der nichts falsch machen will, macht auch nichts falsch. Aber eine Frau gewinnt er auch nicht. Und das gilt umgekehrt genauso für die Frauen. Gehen Sie raus und schenken Sie dem Mann, der ihnen gefällt, eine ordentliche Portion Anerkennung. Und wenn Sie richtig raffiniert sind, fügen Sie hinzu, was das mit Ihnen gemacht hat: „Der Abend war schön“ ist nett. Der Hit aber ist: „Ich finde toll, dass du eben den Müll rausgetragen hast. Ich fühle mich total unterstützt von dir.“
5. Ein nettes Wort einfach mal annehmen
Männer können Anerkennung ohne Probleme annehmen. Frauen aber nicht. Wir bekommen so selten Komplimente, dass uns ein nettes Wort geradezu aus der Bahn wirft. Die Folge: Wir flüchten uns in unnötige Erklärungen wie „Ach, das Kleid war gar nicht teuer!“ oder „Dafür habe ich auch einen Stunde beim Frisör gesessen.“ Warum? Weil uns als Mädchen eingebläut wurde, wir sollen bescheiden und nicht eitel sein? Ach Quatsch! Hören wir auf damit. Die einzig richtige Reaktion auf ein Kompliment ist: Freude zeigen und strahlend „Danke!“ sagen.
27.10.2021
Regina Swoboda-Isanovic
Autorin, Beziehungsexpertin und Inhaberin der Seminarfirma Open4Life
Regina Swoboda-Isanovic
Regina Swoboda, Geschäftsführerin der Seminar- und Coachingfirma OPEN4LIFE, verrät nach 30 Jahren Forschung Männern und Frauen die Glücksformel zur Traumbeziehung.
Als Expertin für erfolgreiche Mann-Frau-Kommunikation – von der Presse “Männerflüsterin” genannt – führt sie dich Schritt für Schritt in die langersehnte Traumpartnerschaft und ins Beziehungsglück.
Die auf die Mann-Frau-Kommunikation spezialisierte Trainerin gibt u.a. regelmäßig Männer- und Frauenflüstererseminare.
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