Weihnachtsessen einmal anders.
Ayurvedagerichte zu Weihnachten – eine bekömmliche Alternative
Oft werde ich gefragt, was kann ich an Weihnachten kochen.
Gesund – aber auch schmackhaft! In diesem Beitrag habe ich eine besondere Idee dargestellt – ein indisches Märchen – wie aus 1001 Nacht… Ayurvedagerichte zu Weihnachten!
Ich habe es so konzipiert, dass eine Person der Märchenerzähler/In ist – und im Märchen habe ich immer dann den Hinweis gegeben, wenn ein Gang serviert wird.
Danach wird dann wieder der nächste Teil des Märchens erzählt. Das hat einen ganz besonderen Zauber – Probieren Sie es einfach einmal aus.
Besonders gut kommt dies an, wenn noch Kinder dabei sind – muss aber nicht sein. In jedem Erwachsenen ist ein Kind, dass sich dabei sicher wohl fühlen wird.
Ich habe dieses schon einmal mit 25 Personen vor ein paar Jahren durchgeführt. Das war ein voller Erfolg.
Die Rezepte habe ich in diesem Beitrag aber auch so zusammengestellt, dass diese gut vorbereitet werden können und schnell hergerichtet sind.
Die Geburt aus der Lotusblüte
Es war einmal, so fängt auch dieses indische Märchen an.
Es war einmal ein kleiner Junge mit Namen Mantao.
Mantao war eine liebe Seele irgendwo in diesem großen Universum – er sollte und wollte auf die Welt kommen, um hier seinen großartigen Auftrag zu verwirklichen.
Du musst dazu wissen, dass Du als Seele, wenn Du auf die Erde kommen möchtest, eine tiefe Sehnsucht entwickeln musst. Dein Schutzengel kommt dann zu Dir, nimmt Dich an die Hand, und führt Dich dann in dieser Welt genau dorthin, wo Du Deine Lebens-Aufgaben erfüllen kannst. Das kann überall in dieser Welt sein und es steckt schon eine unendlich gütige Weisheit dahinter, die es erkennen kann, welcher Lebensauftrag wo am besten zur Reife kommen kann.
So bekommt Mantao diese unstillbare Sehnsucht, ohne so recht zu wissen, was es ist…
Sein Schutzengel nimmt dieses Sehnen wahr, prüft noch einmal, ob es schon der rechte Zeitpunkt ist…
(Ihr müsst wissen, dass er natürlich auch Mutter und Vater überprüfen muss, um zu sehen, ob diese auch reif genug sind, das Kind zu empfangen!)
Er nimmt Mantao an die Hand und führt ihn zur Erde, küsst ihn noch einmal ganz sanft, verspricht ihm ins Ohr, dass er immer über ihn wachen wird und legt ihn in eine Lotusblüte – wir im Westen nennen das ganz unromantisch „Gebärmutter“.
Nach der Reifezeit in der Lotusblüte kommt Mantao auf die Welt – Sein Schutzengel war auch häufig da, um nach dem Rechten zu sehen.
Während dieser Reifezeit in der wohligen Höhle im Mutterleib wachsen immer mehr Fäden aus dieser Lotusblüte auf die Erde und eines Tages wird er wie von einem Sog – entlang dieser Fäden – geboren.
Er wird sein Leben dann in dieser Welt leben – immer entlang dieser unsichtbaren Fäden, die aus seiner Lotusblüte entstanden sind.
Die Mutter sieht den Knaben und sagt zu Ihrem Mann –
Schau, wie schön er ist, er ist ein Königssohn…
Der Vater sieht das viel realistischer, wie so oft im Leben:
Schau mein liebes Weib, wir sind einfache Parias (Arbeiterfamilie), und auch unser Sohn ist ein einfacher Paria so will es das Gesetz – wie soll er denn ein Königssohn sein?
Besänftigend meint er dann:
… Doch vielleicht wird er einmal ein Königsgaukler sein…
Doch die Mutter lässt sich nicht beirren: Lieber Mann, …er ist ein Königssohn!
Darauf der Vater: „…das meinen alle Mütter…!
Mantao entwickelte sich rasend schnell und seine Mutter nährte ihn ganz liebevoll an ihrer Brust.
Die Pest raffte damals viele Menschen in den Tod.
Die Eltern wollten durch ihre Flucht ihr Leben und das von Mantao retten.
Doch erst raffte der Tod den Vater weg.
Und ein paar Tage später sah auch die Mutter den Tod vor sich stehen.
Sie bat um Mitleid, sie müsse noch ihr Kind nähren… doch der Tod meinte, er könne keine Ausnahme machen, sie bekam aber eine Gnadenfrist – bis zu dem Augenblick, wo Ihr Kind in gute Hände kam.
…Meine lieben Leser, wir glauben immer, der Tod sei etwas Schlimmes, Grässliches Unbarmherziges – aber oft sind es die Menschen drum herum, die so sind, so jedenfalls in diesem Märchen.
Die Mutter hielt Ihr Kind allen Vorbeieilenden hin und bat um Hilfe, doch alle Angesprochenen wichen vor ihr weg – aus Angst davor, sich an ihr oder an dem Kinde anstecken zu können…
Da kam ein Lama aus dem Himalaja, ihr könnt diese erkennen an den spitzen Mützen. Ein Lama ist ein Lehrer für die Menschen, der ihnen geistige Nahrung gibt – so wie bei uns die Priester.
Er nahm das Kind ganz liebevoll in seine Hände – denn er sah, dass in dieser ganz kritischen Zeit der Schutzengel des Kindes ganz nahe war – er hatte ihn gerufen, damit er das Kind an der Mutter statt nähren könne.
Die Frau sagte: „Es ist ein Königssohn…“
Und der Lama meinte: „Ich weiß…“
Der Lama hatte das Kind kaum in der Hand, er konnte noch nicht einmal mehr der Mutter etwas versprechen oder diese segnen, da fiel sie schon tot zu Boden.
Der Lama zog in die Berge, mit dem Kind auf dem Arm, er nährte das Kind, erzog es – im trauten Miteinander mit den Tieren aus der Umgebung – so wurde der Junge groß und gebildet.
Die Bergziegen schenkten ihnen ihre Milch und die Waldbienen ihren Honig, aus Brüderlichkeit und um den Segen Brahmans.
Keine anderen Menschen hatte Mantao bisher kennen gelernt, aber in alle Tiefen der Natur hatte ihn der alte Mann aus Tibet eingeführt.
Eines Tages hatte der Lama ein kleines Festmahl für Mantao, die Tiere und
für sich vorbereitet. Es ist das Festmahl, das dort zelebriert wird, wenn ein Junge zum Manne geworden war, wenn er seine Aufgabe übertragen bekommt.
Erster Gang
Und selbstverständlich war bei diesem Festmahl auch der Schutzengel Mantao’s dabei.
Zum Ende des Festmahls wird der Lama, der für Mantao Vater und Mutter war, ein wenig ernst und feierlich.
“Dahin, wo ich nun hingehe, kann ich dich nicht mitnehmen”, sagte der alte Mann, “denn, ich gehe fort von dieser Erde.”
“Heißt das, dass du sterben musst?” fragte Mantao.
“Nein, ich muss nicht sterben”, sagte der alte Mann und lächelte, “Sterben“ ist ein Wort der Täler, ich aber gehe in die Berge. Siehe, alle Namen der Berge um dich herum habe ich dich gelehrt in den Jahren deiner Kindheit.
Brahma segnete deine Kindheit, sie war auch ein Gnadengeschenk für mich alten Mann. Alle Berge haben wir miteinander geliebt, wir haben die Stunden gewusst, wann die Sonne über ihren Riesenleibern aufging und wann sie diese Berge im Sinken wieder vergoldete.
Wir haben die seltsamen Gestalten beobachtet, die das Mondlicht um ihre weißen Firnen wob, wir haben sie gekannt, wie wir die Käfer und die Adler kannten.
Von allen Bergen aber kannte und liebte ich am meisten den Lischanna – nicht, weil sein Gipfel einer Krone gleicht, nicht weil seine massigen Glieder schön sind wie ein Tempelgebäude, auch nicht, weil er groß und kein anderer gewaltiger als er ist.
Ich habe ihn gekannt und geliebt vor allen, weil ich wusste, dass ich
einmal auf ihm den großen Heimweg antreten würde zum Erhabenen,
von dem ich kam. Ich werde oben nicht sterben, sage das ja nicht, du,
der auch nie sterben darf. Ich werde meinen alten müden Körper ablegen, wie ich es jede Nacht tat, wie ich es oft im Wachen getan habe, wenn mein Geist sich von seinen Fesseln lösen durfte und ich mit inneren Augen über Berge und Täler schaute und auf die wirren Wunder dieser Erde.
Doch der Jüngling wollte gerne mit dem Alten gehen, dieser aber erklärte ihm…
“Siehe”, sagte er, “unter dir sind die Täler im Abendsonnenschein, dahin musst du nun gehen, denn jetzt ist dein Weg „der Weg zu den Tälern der Menschen“, bis du einst wieder zurückfindest auf deinen heiligen Berg. Diese Täler sind das heilige Land von Indien, das voller wirrer Wunder ist.
Bunte Lampen brennen sie in den Tälern, aber es sind Lampen, die bald erlöschen. Du wirst ihnen fremd sein, den Menschen in den Tälern, sie werden dich vielleicht für einen Bettler halten, für einen Gaukler, du aber vergiss nicht, dass du ein König der Berge bist.
Nun lass uns Abschied nehmen, Mantao, mein Königsgaukler, lass uns Abschied nehmen für dieses Leben – und ich danke dir für deine Kinderjahre, die meine Seele durchsonnt haben. Mir danke nicht, diesen Dank statte ab allem, was atmet.
Der Erhabene segne dich, der du nicht mein Kind und doch mein Kind warst, das Kind meiner Seele und meines Geistes für eine Zeit, die nun scheinbar zu Ende ist.”
Du bekommst nun ein Schwert von mir und auch ein Schild und deine Aufgabe ist es, mit diesen beiden Werkzeugen „Hilfsbedürftige zu schützen“. Erst, wenn du die Stadt der brennenden Lichter und die Stadt der dunklen Lichter hinter Dir gelassen hast, wirst Du wieder aufsteigen können in die Berge Tibets.
Sie verabschiedeten sich herzlich voneinander und der Alte ging ruhigen Schrittes bergan.
Nun schlief Mantao die letzte Nacht in der Hütte seiner Kindheit.
Ihm war, als sei sie ein königlicher Palast gewesen, geschmückt mit den Bildern seiner Kinderseele und der Seele des alten Mannes, der auch eine Kinderseele hatte und der nun von ihm gegangen war, um heimzukehren zum Erhabenen.
Zum ersten Male sah Mantao, dass der königliche Palast seiner Kindheit eine ärmliche Hütte war, und er schlief einsam und traurig ein. Am anderen Morgen aber wollte er, wie es ihm der alte Mann zum Abschied gesagt hatte, von den Bergen in die Täler niedersteigen zu den wirren Wundern Indiens, zu denen seine Seele ihn zog, ohne dass er es wusste.
Um Mitternacht erwachte er, und da schien es ihm, als seien die Wände seiner Hütte seltsam verändert, als seien sie feingliedrige Blütenblätter einer Lotosblume geworden, in deren Kelch die Sterne schauten. Von der Lotosblume aber spannen sich lauter feine, feste Fäden – weit, weit hinaus und hinunter in die Täler Indiens – und ihm war, als müsse er diesen feinen Fäden folgen, mit denen er sich verkettet fühlt, er wusste nicht, wie. Es waren diese feinen Fäden, die gewoben wurden, als er noch im Leib seiner Mutter weilte.
Das ist die Kette der Dinge”, sagte eine leise Stimme, “ich will auf deine Kette der Dinge achten, wie ich es dir versprochen habe, Mantao, mein Königsgaukler.
Es war die Stimme seines Schutz-Engels, der an seinen Haupte stand und auf ihn nieder schaute. Mantao aber sah ihn nicht.
Mantao sah in die Sterne. Und ihm war, als formte sich vor seinen Augen aus dem blauen golddurchwirkten Schimmer der Nacht die Gestalt einer Frau von unsagbarer Schönheit – so unerreichbar göttlich und erhaben und doch so seltsam vertraut mit allem, was in ihm war, als sei alle Liebe, die er je empfunden für die mühseligen Käfer und die kreisenden Adler, für den alten Mann und für die Bergziegen und Waldbienen, eins geworden in dieser Frauengestalt über den Sternen.
“Ich bin du, wenn ich auch jetzt von dir getrennt bin”, sagte die Frau über den Sternen und lächelte. Siehe, meine Glieder werden gebaut von deinen Gedanken, mein Gewand wird gewirkt von deinen guten Werken und alle Liebe und alle Sehnsucht, die in dir atmen, sind mein Diadem. Ich bin du, und einmal wirst du ganz mit mir vereint sein.
Baue meine Glieder, wirke mein Gewand und durchleuchte mein Diadem mit den Edelsteinen deiner Liebe, Mantao, mein Königsgaukler.”
Ich bin deine Königin der Ferne…
Mantao schlief wieder ein.
…Am nächsten Morgen machte er sich auf dem Weg in die Täler Indiens.
So war er schon viele Stunden gelaufen, da hörte er, abseits von seinem Wege, ein schwächliches Klagen im Gebüsch, ähnlich dem Weinen eines kleinen Kindes. Er ging den Klagelauten nach und fand ein Äffchen, das wimmernd und jammernd neben seiner toten Affenmutter hockte und ihn flehentlich aus seinen Kinderaugen ansah. Mantao brachte ihm Früchte und Wasser, aber das Äffchen aß und trank nichts. Es blieb auf dem Boden kauern und jammerte.
“Sein Leib hungert nicht, aber seine Seele hungert”, dachte Mantao, und er wusste nicht, wie er dem kleinen Geschöpf helfen sollte.
Da gedachte er der Königin der Ferne und seines Schildes, und er erhob seinen Schild und hielt ihn über dem kleinen Affen. Es war das erste Geschöpf, über dem Mantao, der Königsgaukler, seinen Schild hielt.
Der kleine Affe hörte auf zu jammern. Er ließ sich von Mantao aufnehmen und schlang die dünnen, schwachen Arme um seinen Hals.
“Dieser Schild von einfacher Arbeit und geringem Ansehen muss eine seltsame Zauberkraft enthalten”, dachte Mantao, und eine Ahnung stieg in ihm auf, welch eine heilige Aufgabe es ist, solch einen Schild zu tragen und ihn zu halten über allem, was Hilfe benötigt.
Nun hatte Mantao seinen Weggenossen gefunden.
Sie freuten sich sehr und beschlossen erst einmal, nachdem die Seele genährt war, auch ihren körperlichen Hunger zu stillen.
Zweiter Gang
Nachdem sie gesättigt waren, gingen Mantao und sein neuer Begleiter, der kleine Affe auf ihrem Weg weiter. Der Schutz-Engel ging unsichtbar neben ihnen.
“Ein kleiner Affe ist dein Begleiter”, sagte er, “siehe, nun werden die Menschen über dich lachen und sagen, dass du ein Gaukler bist, wenn du ein Schild und Schwert trägst und ein Affe dich geleitet. Lass es die Menschen sagen. Du bist doch ein König, größer als alle ihre Könige, Mantao, mein Königsgaukler.”
Über den Sternen reichten sich eine Menschenmutter und eine Affenmutter die Hände, ein alter Mann mit einer sonderbaren spitzen Mütze freute sich, und die Königin der Ferne flocht sich einen funkelnden Edelstein in ihr Diadem.
Mantao, der Königsgaukler, aber verließ die Wildnis und trat mit dem kleinen Affen hinaus auf die Strasse des Lebens.
Die Stadt der bunten Lichter
Bald kam Mantao in die Stadt – für ihn war dieses wirre Treiben und Rasen, das Getöse und Geschrei ganz ungewohnt.
Er fragte einen Krämer, der auf einen Ochsenkarren saß, welche Stadt dies sei:
“Fragst du, wo du doch selbst in dieser Stadt wanderst?” rief der Krämer, der seine reichbeladenen Ochsenkarren führte, “du bist doch wohl ein Gaukler, dass du auf diesen Strassen gehst, ohne Zweck und Ziel und ohne zu wissen, wohin dich dein Weg führt.”…
“Viele glauben ein Ziel und einen Zweck zu haben, aber des Lebens Zweck und Ziel liegt nicht in deinem beladenen Ochsenkarren, viele glauben ihren Weg zu gehen und ihren Weg zu kennen und wandern doch nur dahin, wohin die Fäden sie ziehen” , sagte ein alter Bettelmönch und murmelte Gebete vor sich hin…
Schon wollte Mantao die Stadt der bunten Lampen verlassen und draußen auf dem Felde schlafen, als er ein junges Mädchen erblickte, das vor seinem Hause unter einer bunten Lampe stand und ihn aus neugierigen Augen musterte. Ihre bronzenen Glieder waren mit goldenem Schmuck und zierlichen Ketten behangen, und im kunstvoll geflochtenen Haar trug sie einen Kranz von roten Blüten, die Mantao nicht kannte und die einen betäubenden Duft ausströmten.
Der goldene Schmuck und die Ketten klirrten, wenn das Mädchen sich regte und schon wollte Mantao sich abwenden und weitergehen, denn die Fremde erschien ihm so fremd wie die anderen in der Stadt der bunten Lampen. Da schaute er ihr in die Augen und sah, dass diese Augen, so laut auch alles um sie herum war, still und ruhig und tief waren, ähnlich den Bergseen in Tibet.
“Willst du mir eine Herberge geben?” fragte Mantao, “mir und dem Affen auf meinem Arm?” „Gerne“ sagte das Mädchen und lachte, “tritt ein in mein Haus. Ich bin Myramar, die Tänzerin, und ich habe nichts gelernt als lachen und die bunten Lampen in meinem Hause anzuzünden.”
“Einmal wirst du weinen lernen, und deine bunten Lampen werden erlöschen”, sagte Mantao, “siehe, ich bin Mantao, ein König aus den Bergen von Tibet, aber die Menschen auf der Strasse haben mich einen Gaukler genannt. Ich danke dir für deine Herberge, aber ich habe keinen Lohn dafür zu geben als den Segen Brahmans.”
“Ich will keinen Lohn von dir”, sagte die Tänzerin, “denn ich kenne dich Mantao, mein Königsgaukler.”
Er ging mit dem Mädchen in ihr Haus. Zu seinen Ehren tanzte Myramar ganz hingebungsvoll.
Danach lud sie ihn ein, mit ihr zu essen:
Dritter Gang
Nach dem Essen legte er sich mit seinem Affen zum Schlafen auf ein weiches Polster – vom langen Wandern waren sie sehr müde.
Am nächsten Tag erwachte er frohen Mutes und machte sich wieder auf die Wanderschaft. Zum Abschied meinte er zu ihr: „Ich will mein Schild über dich halten, wenn deine Lampen einmal verlöschen werden.“
Sie lachte nur, denn sie war voller Lebensfreude – in diesem Reich der Prinzessin Amaranth durfte man nicht traurig sein – solche Gefühle waren verboten.
Wieder auf der Wanderschaft sah ihn Prinzessin Amaranth in ihrem Zauberspiegel und sie erkannte sofort, dass sein Schild und sein Schwert Wunderwaffen waren, die sie besitzen wollte, damit ihre Macht noch viel größer wurde.
Sie ließ ihn von ihren Dienern mit allen Ehren holen, umwarb ihn, versprach ihm das ganze Reich – er solle nur seine alte Waffe und das lächerliche Schild in die Ecke werfen, sie bot ihm die schönsten Waffen an – doch vergeblich.
Sie bot ihm an, seine Frau zu werden – wenn er die Waffen vernichten würde und sich von dem Affen trennen würde – doch er lachte nur, verabschiedete sich höflich von ihr – um weiterzuziehen.
Sie war voller Zorn, wollte ihn verhaften lassen, um ihn in den Kerker zu sperren – ein großes Heer zog aus, um ihn zu fangen.
In der größten Not hob er sein Schild über sich und den Affen – und erhob das Schwert in Richtung des ihn verfolgenden Heeres – Blitze schossen aus seinem Schwert und die ersten Verfolger fielen ohnmächtig zu Boden.
Da suchte das Heer in panischer Angst das Weite. Mantao und sein Affe konnten weiterziehen…
Und so kamen sie in die Stadt der verloschenen Lichter.
Alle waren hier traurig, kein Licht brannte, es war bitterkalt, die Menschen grämten sich und Mantao spürte – diese Menschen brauchten Hilfe.
Er nahm sein Lager in einem verlassenen Tempel, in dem er inständig darum bat, dass diesen Menschen geholfen würde.
Stunden später hörte er Geräusche vor dem Tempel, dort stand Myramar, die Tänzerin. Sie war jetzt ganz farblos gekleidet, war traurig und kein Licht erhellte ihre Seele.
Mantao bot ihr ein Lager an und er lud sie ein, mit ihm zu essen.
Myramar dankte herzlich, wollte aber, da sie ihn wieder gefunden hatte, zuerst einen Tanz vorführen Und wieder tanzte sie – ihm zu Ehren, ganz hingebungsvoll.
Danach aßen die Beiden miteinander.
Vierter Gang
Am nächsten morgen standen beide auf – er fragte sie, was geschehen sei.
Ihre Lampen waren kurz nachdem er weitergezogen war, erloschen und seitdem irrte sie in der Dunkelheit herum.
Nun war sie glücklich, dass sie sich wieder begegnet waren.
Er hob sein Schild über sie und erinnerte sie an den Wunsch, den er ihr zum Abschied geäußert hatte.
In diesem Moment flackerte in ihrem Herzen ein Licht auf – und ihr Gesichtsausdruck wurde ganz weich.
Mantao freute sich über ihren Wandel. Dieser Wandel wurde aber auch von der bösen Prinzessin Amaranth wahrgenommen.
Sie schickte ihr ganzes Heer in die Stadt der erloschenen Lichter, um Myramar und Mantao töten zu lassen. Dort sollte keine Freude sein, kein Licht, kein Glücklichsein.
Dies waren Qualitäten des Herzens – diese waren der bösen Prinzessin unbekannt – und sie wollte es auch nicht dulden, wenn jemand anderes solche Gefühle empfand.
Doch als das Heer vor den beiden erschien, hob Mantao wieder sein Schild über Myramar, den Affen und über sich und streckte das Schwert auf die Angreifer gerichtet – es war, als ob sich der Himmel teile, Blitze zuckten durch die Dunkelheit in Richtung der Wegelagerer, die reihenweise ohnmächtig wurden und in panischer Angst verschwand das ganze Heer.
Myramar und Mantao schauten sich an und lächelten – Liebe heilt alles – keine Macht der Welt kann gegen die Liebe im Herzen etwas ausrichten.
Mantao meinte zu Myramar: „Du bist hier nun sicher – Deine Aufgabe ist es, hier mit deinem Licht im Herzen die Lichter all der traurigen Menschen um dich herum zu entzünden. Mein Segen wird bei Dir sein – doch ich werde weiterziehen – meiner fernen Heimat entgegen.
Myramar war traurig, denn sie hätte diese Aufgabe gerne mit ihm gemeinsam erfüllt.
Doch Mantao meinte: Liebe Myramar, mich ruft die Königin der Ferne, ich werde jetzt meinen Weg wieder zurück in die tibetischen Berge suchen, denn dorthin werde ich jetzt gerufen.
Fünfter Gang
Zum Abschied speisten Sie noch einmal zusammen und Myramar tanzte ein drittes Mal für ihm – hingebungsvoll und voller Liebe.
Dann brach Mantao auf. Nach einer Weile schaute er zurück und sah, das Myramar ihre Aufgabe mit großem Eifer erfüllte.
Die Menschen hoben in ihrer Nähe unwillkürlich ihre traurigen Blicke – und wenn Sie ihrem Blick begegneten, dann flackerte auch in ihnen das Licht in ihrem Herzen auf und ein Strahlen spiegelte sich auf ihren Gesichtern wider.
Einem Lotus gleich, der nach und nach seine Blätter öffnete, wurde es in der Stadt der erloschenen Lichter immer heller.
Gleichzeitig wurde es in der Stadt der Lichter immer dunkler – es war, als ob sich der Lotus dieser Stadt ganz langsam wieder schließen würde.
Mantao lächelte seinem Begleiter zu und sie zogen wieder in die Berge zu dem Ort, an dem Mantao aufgewachsen war.
Das Haus und alles drum herum war zerfallen – doch für ihn war es „sein Ursprung“ – der Ort, an dem ihn die Heiligkeit des Seins berührt hatte.
Er hörte den Ruf der Königin der Ferne und er wusste – Jetzt war es Zeit, heimzukehren zu ihr – um an ihrer Seite die Kraft auszusenden, die andere Menschen dazu motiviert, ganz sie selbst zu sein.
Da ist auch wieder sein Schutzengel. Er nahm ihn nun wieder an die Hand und führte ihn hin zu der Erfüllung seines stillen Sehnens.
Dort angekommen, wurde er von seiner Königin mit allen Ehren empfangen und als sie sich umarmten, öffneten sich viele tausend Lotusblüten und ergossen ihren lieblichen Duft in alle Welt.
Jetzt, vereint mit seiner Liebsten, genossen sie ein fürstliches Mahl.
Sechster Gang
Andere Beiträge von Wolfgang Neutzler
Aus der Lotusblüte heraus entstehen Fäden, die zur Erde führen – entlang dieser Fäden erfüllen wir unser Leben.
Im reifen Alter führen diese Fäden wieder zurück zur nächsten Lotusblüte – dort vereinen wir uns mit unserem wahren Sein mit der Königin der Ferne, die in Wirklichkeit unser wahres Wesen ist.
Und immer wieder öffnen und schließen sich Lotusblüten – das ist der Lauf der Zeit.
Und…
Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute – das ist das Ende eines jeden Märchens.
Und sie leben weiter in uns – die Lotusblüte – Mantao, der Königsgaukler – der alte Weise – das Äffchen – Myramar und die Königin der Ferne…
Mich berührt dieses indische Märchen, das ich hier angelehnt an ein echtes indisches Märchen geschrieben habe, immer wieder.
Es ist die Herzensenergie, die wir im Laufe unseres Lebens entdecken und entwickeln können – so werden wir zu „Leader of Love“
Erster Gang
Aperitif
Orangen-Ingwer-Ananas-Cocktail ( 4 Portionen)
2 Prise(n) Vanille
20 g Vollrohrzucker
6 Scheiben Ingwer, fein gehackt
200 g Ananas
35 ml Orangensaft
Zum Garnieren:
1 Scheibe/n Orange(n)
1 Scheibe/n Ingwer
1 Stück Ananas
Zubereitung
Alle Zutaten zusammen mixen. Anschließend in Gläser füllen
Den Cocktail mit einer Scheibe Orange, einer Scheibe Ingwer und einem Stück Ananas garnieren.
Zweiter Gang
Mango Lassi mit Safranfäden „Rajasthan”
Joghurtgetränk für 4 Personen
Zutaten
250 ml Naturjoghurt
300 ml Wasser
2 EL Holundersirup
¼ TL Kardamomsamen vermörsert oder flüssig
1 TL Vanille
200 g pürierte Mango
6-8 Safranfäden
Süßen nach Wunsch
Zubereitung
Sämtliche Zutaten mit einem Schneebesen oder einem Mixer durchquirlen, bis die Oberfläche schaumig wird.
Dritter Gang
Spezialitäten –Teller „Zwei Köstlichkeiten der Jugend“ aus Gandinagar
Für 4 Personen
Je 2 Zucchinibratlinge & je 2 Datteln im Zucchinimantel mit Paprika als Spießchen
Zucchini-Bratlinge
Zutaten
2 Mittelgroße Zucchini, grob geraspelt
2 Pastinaken grob geraspelt
1 TL Curry-Gewürzmischung
1 TL Gemüsebrühe
1 TL Kräutersalz
(1-2 Eier) bindet auch ohne Ei
3-4 EL Kichererbsen-Mehl
etwas Wasser
Ghee zum Ausbacken
Zubereitung
Eier mit Kichererbsen und wenig Wasser zu einem zähflüssigen Teig vermengen und das geraspelte Gemüse zufügen. Mit Kräutersalz und Curry-Gewürzmischung abschmecken.
Dünne Bratlinge formen und in wenig Ghee ausbacken.
Dazu kann eine herzhafte Avocadocreme gereicht werden, eine Erdnuss-Soße oder eine Kräuter-Joghurt-Soße.
Datteln im Zucchinimantel mit Paprika am Spieß
Zutaten
8 Datteln
8 dünne Scheiben Zucchini
24 Vierecke rote Paprika (ca. 2-3 cm im Quadrat
1 TL Currypulver
1 TL Kräutersalz
Ghee zum Ausbacken
4 Spieße
Zubereitung
Zucchinischeiben würzen und die Datteln darin einrollen.
Abwechselnd mit dem gewürzten Paprika auf die Spieße aufreihen und in Ghee ausbacken.
Auf Dessert-Teller anrichten und mit Tomatenschnitze und Petersilie garnieren
Vierter Gang
Sambar – Dal-Suppe
Für 4 Personen.
Zutaten:
200 g Musoor-Dal (rote Linsen)
1 Karotte
1 L Wasser
1 TL Gemüsebrühe
2 TL Kräutersalz
1 TL indische Gewürzmischung (oder Currypulver)
1 EL Ghee
1/2 frische Chili (ohne Samenkörner), zerhackt
1 TL frische Kurkumawurzel, fein gehackt oder gemahlen
1 EL Ingwerwurzel, fein gehackt
1 Tomate
2 EL frisches Korianderkraut (oder andere Kräuter)
½ EL Zitronensaft
Zubereitung:
In einem großen Topf Wasser mit der Gemüsebrühe zum Kochen bringen.
Die abgespülten roten Linsen und die gewürfelte Karotte und 1 TL indische Gewürzmischung (Currypulver) sowie der gehackten Chilischote in das kochende Wasser geben und ca. 20 Minuten auf mittlerer Hitze köcheln lassen.
Ghee erhitzen, den gehackten Ingwer und die fein gehackte Kurkumawurzel zufügen und kurz mit anrösten. Restliche Gewürze zufügen und nach ca. 30 Sekunden die Tomate, fein gewürfelt zufügen.
Die Gewürzmischung zum Dal zufügen und unterrühren.
Diese Dal Suppe ist dicker, unserem Eintopf ähnlich.
Sie kann aber auch mit Gemüsebrühe verdünnt werden.
Wer möchte, kann auch 1-2 Knoblauchzehen, klein gehackt, mit anbraten.
Kurz vor dem Servieren, wenn nötig, noch abschmecken und Korianderkraut und 1-2 Spritzer Zitronensaft zufügen.
Fünfter Gang
Gemüse-Biryani – süß-scharf
Für 2 Personen
Zutaten
1 Tasse Basmatireis
2 Tassen Wasser
Salz oder Gemüsebrühe
1 EL Ghee
½ TL fein geriebener oder gehackter Ingwer
1 TL fein gehackter Kurkuma (oder gemahlen)
50 g Zucchini, in Streifen geschnitten
50 g Karotte, in Streifen geschnitten
50 ml Orangensaft
1-2 EL Trockenfrüchte
1-2 EL Walnüsse
Zubereitung
Basmatireis waschen und mit der doppelten Menge Wasser mit Salz garen.
Ghee in der Pfanne erhitzen, Kurkuma und Ingwer darin anschwitzen, dann die Gemüsestreifen zufügen, kurz dünsten. Danach die Nüsse und Trockenfrüchte zufügen
und mit dem Orangensaft kurz dünsten.
Zum Abschluss den gegarten Reis zufügen.
Sechster Gang
Chai– indischer Gewürztee
(Man kann auch eine fertige Gewürzmischung nehmen, z.B. von Yogi Tee)
Zutaten
½ L Wasser
½ L Milch
2 TL grüner Tee oder Pfefferminztee
1 TL frischer, grobgehackter Ingwer
4 – 5 Nelken (ganz)
1 – 2 Zimtstangen
4 – 5 Kardamomkapseln
3 – 4 Sternanis
2 – 3 EL Palmzucker oder brauner Rohrzucker
Zutaten nach eigenem Geschmack variieren.
Zubereitung
Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Gewürze, Zucker und Tee hineingeben und kurz mitkochen lassen. Nun die Milch hinzugeben und aufkochen. Wenn der Tee kocht, Topf vom Feuer nehmen und 10 – 30 Min ziehen lassen, je nach Geschmack. Gut umrühren und absieben.
und
Ingwer-Orangen – Butterplätzchen
Zutaten
120 g Puderzucker (Vollrohrzucker oder Sharkara-Zucker) – am besten selbst im Mixer mahlen
250 g Butter
375 g Dinkel-Mehl (1050)
1 Prise Salz
1 EL fein gehackter Ingwer
1 EL Orange- Schale, abgerieben (Bio-Orange)
2 EL Orangensaft
Zubereitung
Puderzucker, Butter, Gewürze und Orangensaft miteinander glattarbeiten. Das Mehl kurz unterkneten, den Teig im Kühlschrank kühlen.
Teig nochmals kurz durchkneten und je nach gewünschter Plätzchendicke ausrollen. Mit verschiedenen Motiven (z.B. Weihnachts-Ausstechern) Plätzchen ausstechen, diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und bei 180° C ca. 8-10 Minuten goldgelb backen.
Frohe Weihnachten und viel Freude beim Umsetzen des Weihnachtsmenüs.
12.12.2020
Herzlichst Ihr
Wolfgang Neutzler
Heilpraktiker und Ayurveda-Lifestyle-Coach
Leiter der Ayurvedaschule-Wolfgang Neutzler
Ich berate Sie auch gerne persönlich:
Mein Name: Wolfgang Neutzler
Telefon: 09073 – 44 80 761 oder Mobil: 0157 – 51 27 10 25
Schule für Ayurveda –
Wolfgang Neutzler
89423 Gundelfingen an der Donau
Buchtipp:
Ayurveda-Kochbuch: “Ayurveda-Daily”
Gesund und lecker solle es sein – das Essen, das wir täglich zu uns nehmen
von Wolfgang Neutzler und Barbara Rosa Storb
Weitere Informationen zu dem AYURVEDA DAILY – Kochbuch finden Sie >>> HIER
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