Kevin Wood: Eternal

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kevin-wood-eternalSpiritueller Weg:
Kevin Wood – Eternal

“Alles, was in dieses Album floss, einschliesslich der Höhen und Tiefen, war absolut so, wie es sein sollte: In perfekter kosmischer und göttlicher Ordnung.” fasst Kevin Wood die Entstehung seines Albums “Eternal” zusammen.

Und diese Entstehung hat es in sich: Es ist Kevin Woods 4. Album, doch der Weg vom 3. Album “Kindred” (2008) zu “Eternal” (2018) war lang und beschwerlich. Der frühe Tod seiner Mutter hat ihn mit der Zeit immer mehr dazu gebracht, seinen Glauben und seine Zuversicht wie einen wärmenden Mantel inmitten von Eiseskälte abzulegen. Er verlor jeglichen Halt und seine Motivation wurde durch Selbstzweifel ersetzt. Doch mit der Zeit lernte er loszulassen, sich selbst und anderen zu vergeben. Er lernte, nicht im Kopf zu leben, sondern aus dem Herzen heraus und fand dadurch langsam aber sicher wieder spirituellen Anschluss.

Spiritueller Weg

In “Eternal” verarbeitet Kevin Wood seinen spirituellen Weg über die letzten 10 Jahre: “Meine Reise fühlte sich magisch an. Viele besondere Momente und unerklärliche Zufälle kreuzten meinen Weg. Ich begann die Gewissheit zu verspüren, dass mein neu gefundener Glaube mich in neue Sphären führte. […] Während dem Meditieren geschah Wundervolles: Ich fühlte einen tiefen inneren Frieden, vollkommene Liebe und Akzeptanz. Die Gewissheit, ein Teil dieser allumfassenden, göttlichen Liebe zu sein. Und ich erkannte, dass meine eigene Seele und alle anderen Seelen etwas gemeinsam haben: sie sind ewig (auf Englisch: eternal).”

Kevin Woods Album ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Es vereint gregorianischen Chor, afrikanischen und indischen Gesang mit klassischen Instrumenten, Klavier, Rhythmik und elektronischen Klängen. Eine unglaubliche Vielfalt an Eindrücken, welche durch die Musik auf “Eternal” vereint werden.

Namhafte Musiker haben Kevin Wood bei diesem Projekt mit ihrem Spiel unterstützt: Jami Sieber am Cello, François le Roux am Cello und Gesang, Kelly Andrew für die Streicher und Rhythmik, Steve Birch an der Flöte und Paul Avgerinos am Bass und der Perkussion. Kevin Wood selber spielt das Klavier, die Synthesizer und auch Perkussion ein.

Erwachen

“In Search of Meaning”, der erste Titel des Albums, ist ein wahres Feuerwerk an Farben und Eindrücken. Eine anfänglich auftretende mögliche Verwirrung mag gewollt sein: Am Anfang eines spirituellen Weges steht oftmals die Verunsicherung, welche einen in alle möglichen Richtungen (ab)lenken will.

Der Folgetitel “Light Shines through” drückt die Freude aus, wärmendes Sonnenlicht auf dem Gesicht zu spüren und spielt auf ein Erlebnis Kevin Woods an, bei welchem ihm in einem Moment tiefer Verzweiflung plötzlich Sonnenstrahlen durch ein kleines Kirchenfenster direkt ins Gesicht schienen, und ihm dadurch den Weg aus seiner inneren Dunkelheit wiesen.

Liebe

Während Kevin Wood in “Father’s Love” die bedingungslose Liebe zu seiner Tochter zum Ausdruck bringt, und sich dabei sehr gefühlvoll durch Jami Siebers Cellospiel begleiten lässt, beschreibt “Time for Change” das eindrückliche, wenn auch anfangs zögerliche, Erwachen des Glaubens, der Spiritualität und des wahren Lebens an sich. Der Titel baut sukzessive an Dynamik auf und lässt einen spüren, wie Energie langsam durch jede Zelle des Körpers strömt und diesen mit Licht und Zuversicht erfüllt. Entgegen der Erwartung, kumuliert der Song trotz der klanglichen und stimmlichen Vielfalt nicht in einem grossen Finale, sondern endet ruhig in einer Gewissheit, dass etwas entstanden ist: Etwas höchst Wertvolles, welches einem fortan den Weg weist.

Man wäre geneigt zu behaupten, die Welt brauche keine neue Interpretation des “Kanon in D”. So schön dieses Werk von Johann Pachelbel aus dem 17. Jahrhundert auch sein mag, so zahlreich sind mittlerweile die Aufnahmen. Doch ist Kevin Woods “Grace Eternal” einiges mehr als eine schlichte Interpretation des Originals: Durch seine Fülle an Klängen, Stimmfarben und den kunstvollen Cello-Improvisationen von François le Roux, erhält das Stück eine ganz eigene Dynamik und Besonderheit, in welcher sich das Einssein mit der ewigen göttlichen Liebe widerspiegelt.

Innerer Friede und Zuversicht

“Peace Begins With Me” ist ein wunderschönes und intimes Duett zwischen Kevin Wood am Klavier und Jami Sieber am Cello. Für mich hätte dieser Titel nicht lang genug sein können, da man sich hier einfach nur wunderbar fallen lassen kann. Doch Ruhepausen sind ja bekanntlich gefühlt meistens zu kurz….

Ebenso farbenfroh und facettenreich wie der erste Titel des Albums ist “Blessed Awakening”. Doch mittlerweile erscheint diese Vielfalt an Stimmen und Klängen viel ruhiger, klarer und besitzt diesen “Ich bin angekommen”-Charakter. Die anfänglich vorherrschende Unsicherheit zu Beginn der CD ist einer inneren Zuversicht und Gewissheit gewichen, welche sich hier deutlich manifestiert.

“Life Eternal” und “Stillness (Postlude)”, die beiden abschliessenden Titel des Albums, strahlen eine Schönheit aus, welche durch ihre Schlichtheit besticht. Stellvertretend für seinen eigenen Weg, werden diese beiden Stücke hauptsächlich von Kevin Woods Klavierspiel getragen. Auf aufwändige Arrangements wird hier verzichtet und es fliesst nur noch das reine Gefühl der Vergebung, der Liebe und des vollkommenen inneren Friedens. Und genau dieser vollkommene innere Friede ist es, welcher am Ende von “Eternal”, Kevin Woods spirituellem Weg, steht.

Erscheinungsdatum: 4. Mai 2018

Erhältlich als: CD, Download und Stream / 55:17 Min.

Genre: New Age

25.05.2018
Dany Nussbaumer

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Dany-NussbaumerDany Nussbaumer

Seine musikalische Ausbildung und jahrelange Erfahrung als Komponist und Produzent, sowie sein breites Spektrum an musikalischem Interesse und fundierten Kenntnissen, machen ihn zu einem Experten in Sachen Musik.
Für Spirit-Online übernimmt er die Verantwortung für das Ressort „Musik“, stellt CD-Veröffentlichungen vor, portraitiert Künstler aus den unterschiedlichsten Musikrichtungen und informiert über musikalische Veranstaltungen und Events rund um das Thema spirituelle Musik.
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