Humor Schlüssel zum ZEN – Jesus, der ZEN-Lehrer
Kenneth S. Leong kam im Jahr 1953 in Hongkong zur Welt, wurde Banker an der Wall Street in New York, wo er seit Jahrzehnten als buddhistischer ZEN-Lehrer lebt und wirkt.
Wir sind uns wiederholt persönlich begegnet und haben uns aufgrund unserer ZEN-Erfahrungen sehr inspirierend austauschen können.
Sein 1995 publiziertes Buch „The ZEN Teachings of Jesus“ ist in diversen deutschen Ausgaben erschienen, zuletzt im Jahr 2015.
Das Vorspiel zu den faszinierenden 11 Kapiteln steht unter dem Motto: „In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut.“
(Johannes 16, 33).
Der Autor schreibt: „Jesus dürfte die berühmteste Gestalt der Menschheitsgeschichte sein… Paradoxerweise ist der bekannteste Mensch der Geschichte auch der am wenigsten fassbare.
Wir deuten Jesus oft deshalb falsch, weil wir versucht sind, ihn zu ernst oder zu feierlich zu nehmen… Packt man die Heilige Schrift ernst und angespannt an, geht man mit ihr respektlos um! Wer die Lehren Jesu verstehen will, braucht Sinn für Humor.
Humor ist auch der Schlüssel zum ZEN….
Mit Freude liest man in der Einleitung, dass der ZEN-Lehrer Kenneth Leong auf den traurigen Irrtum hinweist, das Reich Gottes in die Zukunft zu verlegen. Und gleichzeitig verknüpft er mit dessen Nicht-Erfahrung im Hier und Jetzt die These, dass man dem Reich Gottes bei anderer Deutung sein Geheimnis, seine Schönheit und zugleich seine befreiende Wirkung nimmt.
Der Autor formuliert so treffend: „Jesus war nicht nur mit Worten ein Künstler: er war auch ein Meisterkünstler des Lebens. Er verwendete das Leben als Rohmaterial, um damit seine Seele zum Ausdruck zu bringen. Er brachte Qualität in das Leben. ZEN ist nichts anderes als die Kunst des Lebens.
Die Übung des ZEN bringt Schönheit und Qualität ins Leben, ins eigene und in das Leben anderer…. Jesus ist ein genialer Lehrmeister, der zur inneren Alchemie anleitet, indem er den in uns schlummernden
Künstler weckt. Genauso wie bei allen anderen Künsten geht es bei der Kunst des Lebens nicht so sehr um die Veränderung der äußeren Welt, sondern um das Entdecken kreativer und konstruktiver Möglichkeiten, mit dieser Welt umzugehen. Das allein ist das echte Wunder.“
In den eindrucksvollen Kapiteln
- Die Kunst des Lebens
- Der Kern der Sache
- Das Himmelreich ist Gegenwart
- Die Kunst des Sehens
- Die Welt auf den Kopf stellen
- Auch die Hölle ist Gegenwart
- Der Glaube
- Mein Joch drückt mich nicht
- Was den Menschen unrein macht
- Leistet dem Bösen keinen Widerstand
- Die Liebe
nimmt uns der ZEN-Lehrer Kenneth S. Leong auf eine abenteuerliche Reise mit durch die Geheimnisse des NEUEN TESTAMENTS und öffnet für uns mit den Augen eines „zum wahren Leben Erwachten“ ein Schatzkämmerlein nach dem anderen.
Viele im Christentum beheimateten Leser müssen sich ernsthaft die Frage stellen,
ob sie ihre eigene HEILIGE SCHRIFT im Kontext jemals gelesen, geschweige denn verstanden haben. In diesem Buch offenbart sich der fruchtbringende Reichtum aus dem Dialog der Weltreligionen. Ein Buddhist zeigt mit Hingabe und Liebe, wo der Christ ureigentlich beheimatet und geborgen ist.
Sehr anschaulich schildert Kenneth Leong die Hindernisse, die vom Ego des Menschen aufgestellt werden und ihm das Teilhaben an der Letzten Wirklichkeit immer wieder versperren. Die bedingungslose Liebe gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen für den Grundpfeiler der Spiritualität: keine Unterschiede machen.
Die Worte Jesu: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ (Johannes 11,25) sowie „Noch ehe Abraham wurde, bin ich“ (Johannes 8,58) deutet der Autor am Schluss des Buches:
„Das sind nicht nur Aussagen über eine spezielle und exklusive Göttlichkeit, sondern es ist auch eine aus tiefstem Herzen kommende Anerkenntnis, dass wir in einem tiefen und echten Sinn alle an einem einzigen Leben und Schicksal teilhaben. Jesus will sich damit nicht von der übrigen Menschheit distanzieren, vielmehr ist es seine poetische Art und Weise, seine innere Verbundenheit mit allen Kriminellen, Huren, Unterdrückten und Elenden der Erde zum Ausdruck zu bringen. Wahrscheinlich können wir nur in dieser allumfassenden Großzügigkeit, dieser Vermischung von Freude und Leid unsere wahre Befreiung finden, nicht als individuelle Einzelne, sondern als der mystische eine und einzige Sohn Gottes.“
Die HEILIGE SCHRIFT ist voller ZEN-Paradoxien, die Kenneth Leong zum Gegenstand seiner meisterhaften Unterweisungen macht. Er führt uns authentisch in die Ohnmacht der Leere, die zugleich die Macht der Fülle bedeutet. Ein bemerkenswerter Weg-Begleiter für Christen, die auf der Suche nach überzeugenden Antworten zu den Sinnfragen des Lebens sind.
26.09.2024
Roland R. Ropers
Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher, Buchautor und Publizist
Über Roland R. Ropers
Roland R. Ropers geb. 1945, Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher,
Begründer der Etymosophie, Buchautor und Publizist, autorisierter Kontemplationslehrer, weltweite Seminar- und Vortragstätigkeit.
Es ist ein uraltes Geheimnis, dass die stille Einkehr in der Natur zum tiefgreifenden Heil-Sein führt.
Buch Tipp:
Kardiosophie
Weg-Weiser zur kosmischen Ur-Quelle
von Roland R. Ropers und
Andrea Fessmann, Dorothea J. May, Dr. med. Christiane May-Ropers, Helga Simon-Wagenbach, Prof. Dr. phil. Irmela Neu
Die intellektuelle Kopflastigkeit, die über Jahrhunderte mit dem Begriff des französischen Philosophen René Descartes (1596 – 1650) „Cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“) verbunden war, erfordert für den Menschen der Zukunft eine neue Ausrichtung auf die Kraft und Weisheit des Herzens, die mit dem von Roland R. Ropers in die Welt gebrachten Wortes „KARDIOSOPHIE“ verbunden ist. Bereits Antoine de Saint-Exupéry beglückte uns mit seiner Erkenntnis: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“. Der Autor und die sechs Co-Autorinnen beleuchten aus ihrem individuellen Erfahrungsreichtum die Vielfalt von Wissen und Weisheit aus dem Großraum des Herzens.
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