Selbstbestimmungsrecht

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Selbstbestimmungsrecht oder Selbstbezogenheit?

Selbstbestimmungsrecht ist kein geschriebenes Gesetz, sondern eher ein Gedanke der Menschenrechte. Über sich selbst bestimmen meint dabei so viel wie eigene Entscheidungen treffen zu können, „ohne die Einmischung von anderen – insbesondere von staatlichen Stellen – …, soweit sie sich im Einklang mit den anerkannten Regeln der jeweiligen Gemeinschaft befinden.“
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstbestimmungsrecht )

Tief in meinem Inneren wartete schon immer der Seelenweg. Frühe Erfahrungen haben mich dazu erzogen, unabhängig, selbstbestimmt und frei sein zu wollen. Autark. Autoritäten waren schwierig für mich, waren sie doch gesellschaftlich gewachsen statt von mir gewählt.

Tiefe Anbindung nach Innen

Im Nachhinein kann ich sagen, dass diese tiefe Unabhängigkeit, dieser Widerstand in mir gegen Systeme, Autoritäten und das Wort Respekt damit zu tun haben, dass ich das Leben liebe! Jawohl! Ich liebe meine Individualität, meine Freiheit und meine mir eigene Sicht der Dinge, die Sicht auf die Welt und Prozesse.

Mich wird es niemals wieder geben, genauso wenig wie Dich oder alle vor oder nach uns. Diese tiefe Liebe zu mir selbst und damit verbunden dem Gefühl, dass es etwas gibt, das größer ist als ich, etwas dass alles Leben verbindet und doch Individualität zulässt, als Potpourri an Möglichkeiten, das hat mich schon immer fasziniert und geprägt.

Respekt

Mit Autoritäten einher geht auch immer das Spiel um Respekt. Wie oft fordern Menschen Respekt bei anderen ein, weil sie glauben, dass sie ihn verdient haben.

„Respekt bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Achtung und Ehrerbietung gegenüber einer Person oder Institution.“
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Respekt )

Für mich ist Respekt etwas gegenseitiges, dass man sich in einer Beziehung -wie auch immer, Partnerschaft, Arbeitsverhältnis, Freunde, Bekannte – erarbeitet aufgrund der gegenseitigen Wertschätzung, moralischen Übereinkunft, der Toleranz. Ich schulde niemandem Respekt nur weil jemand älter ist, eine Position innehat, die er als wichtig erachtet oder es einfordert.

Autorität im Heute

Der Gedanke, dass Autoritäten, Institutionen über die Bedürfnisse der Menschen entscheiden, ohne sie einzubeziehen, erschreckt mich und ist präsenter als je zuvor in der Geschichte der Menschheit.

Beispiel Sterbehilfe, bei dem das Gesetz gerade mal wieder keine Mehrheit gefunden hat. Wieso werden solch wichtige Themen, die alle früher oder später betreffen nicht über eine direkte Volksabstimmung geklärt? Ob das am Ende besser oder schlechter ist, sei mal dahingestellt…

Menschen werden geködert, Apps zu benutzen damit Verhaltensweisen beobachtet und dokumentiert werden können. Wer die App nutzt, bekommt special Deals oder zahlt weniger und am Ende sammelt wer auch immer die Daten und wird sie nutzen…

Für die Passverlängerung in Deutschland bzw. europaweit muss man inzwischen einen Fingerabdruck abgeben für den biometrischen Personalausweis. Wozu? Wo ist da die Verbesserung für die Menschen? Ich werde das Gefühl nicht los, das gläserne Bürger besser zu kontrollieren und manipulieren sind. Alles wird digital, alles kann verfolgt werden.

Digitale Währungen setzen sich mehr und mehr durch, Bargeld als aussterbendes Gut?

Selbstbestimmt oder nur egozentrisch?

Und wie oft setzen Personen Selbstbestimmtheit mit Selbstbezogenheit gleich. Nur weil man sich um sich selber kümmert, ohne jemandem damit zu schaden, heisst das noch lange nicht, dass man selbstbezogen ist. Im Gegenteil, würde sich jeder ein bisschen mehr um sich selber kümmern und für sein eigenes Glück und seinen eigenen Ausgleich sorgen, statt immer von allen zu erwarten, dass sie dafür verantwortlich sind (der Partner, die anderen Strassenverkehrsteilnehmer wer auch immer), dann wären wir alle ein gutes Stück weiter auf der Skala der Selbstbestimmung.

Jeder würde vor allem Selbstverantwortung übernehmen für sein Tun und eben auch Nicht-Tun! Das, was mich an anderen stört, das was andere vielleicht mit Leichtigkeit machen und was in mir Neid auslöst, das sind nur blinde Flecke, die etwas mit mir zu tun haben, nicht mit den anderen. Selbstbestimmt wäre es, mir dass alles anzugucken, auszuhalten, zu integrieren.

Und selbst wenn es selbstbezogen wäre, was würde das denn letztendlich bedeuten? Ich beziehe mich auf mich selbst, denn das ist die einzige Perspektive, die ich einnehmen kann. Jeder nimmt die Welt anders wahr, aber der Bezugspunkt ist man irgendwie immer selbst, die eigene Erfahrung. Alles drumherum sind nur „Störfelder” mit denen wir in Resonanz gehen oder eben nicht. Im besten Fall sind es Felder, die mich ergänzen, die etwas gemeinsames entstehen lassen und jeden in seiner Individualität fördern.

Wer nicht selbstbestimmt lebt, erfährt oft Hilflosigkeit

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Die erlernte oder anerzogene Hilflosigkeit, frühkindliche Erfahrungen, die uns prägen oder auch mitgebracht aus vergangenen Leben oder der Ahnenschaft, zu integrieren und ein Stück weit hinter sich zu lassen, darum geht es.

Hilflosigkeit stürzt uns in Depressionen, Zweifel oder Lebensunmut. Sie anerkennen, dass sie mir mal genutzt hat als Seele, weil ich etwas lernen wollte, aber jetzt ist es an der Zeit, den Zeitgeist zu nutzen. Eine Zeit der Schöpfung und Anbindung an Deine eigene Schöpferkraft. Pure Selbstbestimmung. 🙂

Vertrauen holt Dich aus der Hilflosigkeit, Mut bringt Dich voran und lässt sich trainieren wie ein Muskel. Gepaart mit dem Willen wird ein Dreiergespann daraus, dass Dich co-kreieren lässt, erschöpfen und selbstbestimmt leben lässt statt sich hilflos zu fühlen und als Spielball der Umstände oder Emotionen und Gedanken. Du bist so viel mehr. Du bist alles, wonach Du Dich sehnst und wie Rumi schon so schön sagte…

„What you seek is seeking you.“
Rumi

Selbstbestimmtheit und das menschliche Potential

Du bist diese unermüdliche Energie und Kraft in Dir drinnen. Je selbstbestimmter du lebst und in dich selbst vertraust, desto eher spürst Du diese Kraft und Anbindung an andere Welten. Du distanzierst Dich von vielem Weltlichen, weil Du keinen Nutzen darin siehst. Du hast das alles schon hundert Mal erlebt. Du bist eine alte Seele, Du kennst die Spielregeln, die immer mal wechseln und doch gleich bleiben. Wenige gedeihen auf Kosten der Masse.

Es sei denn Du durchbrichst den Zyklus für Dich und Dein Umfeld. Es sei denn Du stellst Dir andere Fragen und reißt mit deiner Energie und unermüdlichen Lebendigkeit die Menschen in Deiner Umgebung in den Bann, wie Motten ins Licht ziehen. Alle wollen sich lebendig fühlen, sinnerfüllt Ihr Dasein führen statt fristen und doch will nicht jeder den Weg gehen.

Die eigenen Schatten anzuschauen kostet Kraft, Mut und Ausdauer. Zumal es nicht nur deine Schatten sind, sondern oft die Deiner Ahnen, die aus vergangenen Leben oder kollektiv gespeicherte Erlebnisse, die Du nicht mal zuordnen kannst. Angst in allem. Angst vor allem.

Selbstbestimmtheit lässt uns unser Potential erkunden und neue Wege gehen. Zum jetzigen Zeitpunkt schöpfen wir als Menschen unser Potential bei weitem nicht aus, weder mental, emotional, physisch, geschweige denn in Anbindung an unsere ureigene Kraft. Es gibt mehr! Bist Du bereit?

21.07.2023
Namasté.
Happy day, happy life.
Tanja Sirbu
www.tanjasirbu.com

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Selbstbestimmungsrecht oder Selbstbezogenheit? Tanja SirbuTanja Sirbu
Der Weg der Sehnsucht nach Mehr fordert sie seit nunmehr 15 Jahren heraus, Neues zu wagen, bequeme Sicherheiten in Frage zu stellen und neugierig zu bleiben für ihren ganz eigenen Flow. Belohnt wurde sie mit Wachstum, Liebe zu sich selbst und Lebendigkeit durch ein fließendes ja zum Leben statt dem häufig gehörten chronischen Nein.
In Ihrer Arbeit als Dozentin, Autorin und Life Coach verbindet sie Disziplinen wie Intellekt, Logik und dem Interesse für Neurobiologie mit der Herzensseite des Fühlens, Spürens, der Spiritualität, Körperbewusstsein (Yoga, Thai Massage) und Energiearbeiten, Theta Healing und Chakren Yoga.
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