Macht und Spiritualität. Das Böse wandelt sein Gesicht, es passt sich an die Zeit an… und ich glaube nicht, dass die Grenzen des Vorstellbaren erreicht sind, leider nicht.
Der Psychologe Dacher Keltner von der Universität Berkeley hat herausgefunden, dass Menschen mit Macht sich tendenziell wie Menschen mit einem Hirnschaden benehmen. „Man kann Machterfahrung als einen Vorgang beschreiben, bei dem jemand einem den Schädel öffnet und den Teil rausnimmt, der besonders wichtig für Empathie und sozial angemessenes Verhalten ist“, sagt er.
„Machtbeziehungen gibt es überall, in jedem sozialen Gefüge“, sagt Erich Witte, Professor für Sozialpsychologie an der Universität Hamburg. „Und nur in den seltensten Fällen kann jemand Machtmissbrauch widerstehen.“ Wenn ein Mensch erst einmal Macht bekomme, falle es äußerst schwer, sie nicht zum eigenen Vorteil einzusetzen. Egal, wie freundlich und hilfsbereit die Person vorher gewesen sei. Es handele sich dabei um einen evolutionär begründeten Mechanismus, der automatisch ablaufe, wenn man nicht bewusst dagegen ankämpfe.
Macht als ein Phänomen menschlichen Erfindungsgeistes
Macht ist ein politisch-soziologischer Grundbegriff, der für Abhängigkeits- oder Überlegenheitsverhältnisse verwendet wird, d. h. für die Möglichkeit der Macht-Habenden, ohne Zustimmung, gegen den Willen oder trotz Widerstandes anderer die eigenen Ziele durchzusetzen und zu verwirklichen.