Denken mit dem Kopf oder Spüren mit dem Herzen
Denken ist nicht gleich Denken. Wie alles in dieser Welt, so gibt es auch das Denken zweimal – in zwei unterschiedlichen Qualitäten. Wir können mit unserem Kopf, mit unserem Verstand, mit unserem Gehirn denken. Und wir können mit unserem Herzen „denken“. Doch unser Herz kann natürlich keine Gedanken denken, sondern das „Denken“ unseres Herzens läuft anders.
Wir leben in einer Welt der Dualität und der Polarität
Es gibt Licht und Schatten.
Es gibt oben und unten.
Es gibt Himmel und Erde.
Es gibt Intuition und Kognition.
Es gibt Herz und Kopf.
Es gibt das Formlose und die Welt der Formen.
Was wir in der Welt der Formen erleben, kann für uns nur zu einer Erfahrung werden, wenn es eine Alternative – einen Gegenpol – hierzu gibt.
Unser Gehirn ist prima für unseren Verstand geeignet
Mit unserem Gehirn können wir richtig gut Gedanken denken. Unser Gehirn kann lernen, kognitives Wissen speichern, etwas auswendig lernen und aus Erfahrungen lernen.
Unser Gehirn dient unserem Ego.
Unsere Ego-Ich-Identität ist in unserem Gehirn abgespeichert
Wir wissen, dass wir ein Mensch sind, dass wir ein Mann oder eine Frau sind, dass wir einen Namen haben, wann unser Geburtstag ist und wie alt wir sind, was wir gut können und was wir nicht so gut können. Wir identifizieren uns mit unserem Beruf und mit unseren Hobbys. Und zu unserem Ich-Gefühl gehören auch die uns nahe stehenden Menschen, die wir lieb haben, mit dazu.
Unser Verstand, unser Gehirn, unser Kopf, unser Denken haben Vorstellungen und Erwartungen vom Leben. In unserem Kopf sind unsere Glaubenssätze, Prägungen, Werte, Normen, Regeln, Konditionierungen, Ansichten und Meinungen abgespeichert.
In der Schule haben wir viel Wissen gelernt. Unser Gehirn kann gut lernen und unser Verstand speichert das Gelernte auf einer kognitiven Ebene.
Und es gibt eine Alternative zu unserem Verstand, zu unserem Gehirn, zu unserem Denken und zu unserem kognitiven Wissen.
Wir verfügen auch über intuitives Wissen
Intuitives Wissen ist unser inneres Wissen.
Intuitives Wissen ist Weisheit.
Und unsere Weisheit ist „in unserem Herzen gespeichert“.
Unser Herz ist nun jedoch nicht unser Organ Herz, sondern unser Herz ist ein Energiefeld in unserem Energiekörper.
„Der Verstand“ unseres Energiekörpers ist unser Geist.
Dieser Geist ist nicht auf der Form-Ebene existent, sondern im Formlosen rein energetisch.
Geist und Herz sind angebunden an das Feld des universalen Bewusstseins.
Und je nachdem wir verbunden ein Mensch mit seinem eigenen Herzensfeld ist, ist ein Mensch gut oder weniger gut angebunden an das Feld des universalen Bewusstseins.
Unser Denken trennt uns von unserer Intuition
Das Denken von Gedanken und das Benutzen des kognitiven Verstandes unseres Gehirns/unseres Kopfes trennen uns ab von unserer Verbindung mit unserem Herzen, mit unserem Geist und mit dem universalen Bewusstsein.
„Unsere persönliche Weisheit“ ist ein Ausschnitt der universalen Weisheit des allumfassenden Bewusstseinsfeldes und wird für uns zugängig durch Erfahrungen, die wir auf der emotionalen Ebene erfolgreich integriert haben.
Die meisten Menschen versuchen Erfahrungen auf der kognitiven Ebene ihres Verstandes und ihres Denkens zu verarbeiten. Dies kann nicht zu Weisheit führen, weil das Fühlen nicht bejaht wird, sondern weil wir auf der Ego-Verstandes-Ebene stets mit negativen Erfahrungen hadern und innerlich „Nein“ sagen.
Für das „Ja“ sagen ist die Herz-Ebene zuständig
Wenn wir uns den Ereignissen hingeben, sie annehmen und akzeptieren – nicht auf einer kognitiven Ebene, sondern auf einer emotionalen Ebene – dann erweitern wir unser Bewusstsein und erlangen Weisheit.
Weisheit geht einher mit dem Bejahen von Enttäuschungen
„Weisheit erlangen“ geht eigentlich immer damit einher, die Enttäuschung unserer Vorstellungen und Erwartungen, Werte und Glaubenssätze, mit denen wir uns auf der kognitiven Ebene unseres Verstandes identifizieren und die zu unserer Ego-Ich-Identifikation dazu gehören, bejahend zu durchleben und zu integrieren und sich emotional innerlich neu auszurichten. Es geht darum, die alte Wahrheit unseres Gehirn-Verstandes hinter uns zu lassen und die neue Wahrheit unseres Herzens/Geistes in Liebe anzunehmen.
Weisheit ist somit die Akzeptanz, dass unser Kopf, unser Verstand, unser Denken, unsere Gedanken sich geirrt/getäuscht haben.
Um Weisheit erlangen zu können, ist zunächst der Irrtum erforderlich.
Weisheit kann nicht ohne Irrtum/Täuschung zur Erfahrung werden.
Das universale Bewusstsein IST Weisheit, doch diese Weisheit des universalen Bewusstseins kann nicht erfahren werden, weil die Alternative fehlt, weil der Irrtum/die Täuschung fehlt, weil die Form-Ebene fehlt.
Um Weisheit erfahren zu können, muss es „Dummheit“ geben. Und diese „Dummheit“ ist dann eben die vermeintliche Klugheit unseres Verstandes, unseres Denkens, unseres Gehirns, unseres Kopfes, unserer Gedanken.
Es ist nicht das eine Denken besser als das andere
Das Denken unseres Gehirns und unseres kognitiven Verstandes hat seine volle Daseinsberechtigung – nur ist es mit der Zeit etwas viel geworden und viele Menschen identifizieren sich so sehr mit ihren Gedanken, dass sie das Spüren ihres Herzens aus dem Blick verloren haben.
Unser Verstand darf/kann unserem Herzen für weltliche Dinge dienen, dann ist es gut und sinnvoll.
Wenn unser Verstand unser Leben so sehr dominiert und bestimmt, dass wir die Intuition unseres Herzens, unsere innere Stimme und unser Bauchgefühl gar nicht mehr wahrnehmen oder sofort unterdrücken, dann herrscht in uns eine Schräglage und eine Dysbalance.
Unser Kopf und unser Herz – unser Verstand und unsere Intuition – unser kognitives Wissen und unser inneres Wissen/unsere Weisheit – sollten miteinander tanzen wie ein schönes Paar. Und unser Herz sollte wieder die Führung übernehmen, dann erleben/erfahren wir unseren schönen Tanz im Sinne der universalen Liebe.
Herzlichst
Dein
Björn Geitmann
Buchautor des Buches „Eine Neue Ordnung – Praxishandbuch zum spirituellen Erwachen“
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