Spiegelkabinett der Existenz

Spiegelkabinett frau spiegel schwarzweiss

Das Spiegelkabinett der Existenz

Wir sind umgeben von Spiegeln. Manchmal sehen wir darin etwas Schönes und manchmal würden wir lieber wegschauen. Aber das Spiegelkabinett ist unparteiisch, unvoreingenommen.

Wenn wir lernen, diese Spiegel zu erkennen, können wir unendlich viel über uns selbst erfahren. Das ist dann möglich, wenn wir ohne Vorurteil einfach hinschauen, wahrnehmen und akzeptieren, was wir sehen.

Der vorliegende Text ist ein kleiner Auszug aus meinem Buch “Kurswechsel – Immer der Freude nach”,
in welchem ich mich sehr ausführlich dem Thema von Spiegelung widme. Dieses Buch ist eine Zusammenfassung dessen, was ich in jahrelangen Kursen an Menschen weitergegeben habe, die sich selber besser kennen lernen wollten. Es ist ein Vorschlag für ein erfülltes Leben.

Auszug:

Spiegelkabinett frau spiegel schwarzweissDie Kunst, die tieferen Schichten des Spiegels zu erkennen

Die Spiegel unseres Spiegelkabinetts sind vielschichtig. Wenn du sie nur nach dem zuerst Sichtbaren einordnest, unterliegst du einer Täuschung. Wir wollen deshalb etwas tiefer in die Art der Spiegelungen eintreten.

Ein Spiegel zeigt dir:

• Was du gerade verkörperst,
• was du gerne möchtest,
• was du dir wünschst,
• woran du glaubst,
• was du dir nicht erlaubst,
• worunter du leidest,
• was du denkst,
• was du fühlst,
• was du versteckst,
• was du nicht wahrhaben willst,
• was du verdrängst.

Als Spiegel dient dir dein eigener Körper. Er zeigt dir, ob du in Harmonie bist, ob du dich liebst oder nicht. Der Körper reflektiert mit seinen Symptomen, was du von ihm und von dir hältst.

Beispiel: Eine Frau, nennen wir sie O., kam zu mir in Behandlungen. Auf meine Frage, was sie davon erwarte, erwiderte sie energisch:

„Ich will abnehmen. Ich habe schon alles versucht, nichts hilft. Ich esse fast nichts und trotzdem bin ich so dick. Ich finde mich so hässlich.“

Sie erzählte mir von den vielen Diäten, die sie ausprobiert hatte, und wie ihr Körper mit noch mehr Gewicht darauf reagierte.

„Dein Körper rebelliert“, erklärte ich ihr. „Offensichtlich bekommt er nicht, was er gerne hätte, was er braucht, und deshalb sabotiert er deine Abnehm-Versuche.“

O. betrachtete mich erstaunt.

„Was tust du in deinem Leben, um dich zu entspannen, um dir Ruhe und Freude zu gönnen?“, fragte ich.

„Praktisch nichts, ich habe keine Zeit“, antwortete O. „Ich muss mich um so vieles kümmern, alle wollen so viel von mir“, erklärte sie gereizt.

„Eben“, antwortete ich. „Nach dem, was du mir erzählst, entnehme ich, dass du keine Zeit hast für dich. Dass deine Bedürfnisse keinen Platz haben. Dass du dich überforderst und ständig um die anderen sorgst.“

O. nickte betroffen.

„Das heißt“, fuhr ich fort, „du forderst von dir und deinem Körper dauernd, dass er gibt, dass er funktioniert. Dabei verachtest du aber sein Aussehen. Du empfindest keine Liebe für ihn. Du gibst ihm keine Nahrung, die ihn freut.“

„Das stimmt“, gab O. zu.

„Weißt du, das Übergewicht deines Körpers hat nicht in erster Linie mit Essen zu tun, darum funktionieren die Diäten auch nicht. Du schluckst eben auch Gefühle herunter, Bedürfnisse, und das alles staut sich irgendwo und blockiert den Fluss. Dein Körper spiegelt dir, dass er sich abgelehnt fühlt.“

„Ja, und was soll ich jetzt machen?“, fragte mich O. etwas hilflos.

„Wenn du bereit bist dazu, dann werden wir gemeinsam erforschen, weshalb du dich so ablehnst. Du wirst erkennen können, dass du die Beziehung zu dir selber von Feindschaft in Freundschaft umwandeln kannst. Hat sich diese innere Haltung erst einmal verwandelt, dann wird sich auch der Körper dem neuen Selbstwertgefühl anpassen und sich so gestalten, wie du dich wohl fühlst.“

O. entschloss sich dazu, ein Intensivtraining bei mir zu absolvieren. Heute ist sie eine glückliche Frau, die sich gesund und schön fühlt. Ihr Körper hat es nicht mehr nötig, sein Unbehagen zu spiegeln.

Vom Intensivtraining zur glückliche Frau

Unser Spiegelkabinett hat viele Gesichter. Als Spiegel dient dir auch deine Familie. Sie zeigt dir, in welcher Struktur du aufgewachsen bist. Wie sie dich haben möchte. Was du gelernt hast, kurz, wie du geprägt bist. Als Spiegel dienen dir deine Freunde und Bekannten. Sie reflektieren dir, wie du geliebt werden möchtest und wie du liebst.

Als Spiegel dient dir deine Partnerin/dein Partner. Sie/er reflektieren nicht nur deine Liebe, sondern auch deine innere Haltung zum anderen Geschlecht. In der Partnerschaft wird sichtbar, was du von deinen Eltern gelernt und übernommen hast über den Umgang mit dem anderen Geschlecht und auch, in welchem Verhältnis du zu deiner inneren weiblichen und männlichen Seite stehst.

Dabei spielt es keine Rolle, ob du als Frau oder als Mann geboren bist, da alle Menschen beide Teile in sich bergen. Je nach Prägung kommen der eine Teil klarer und der andere unterdrückter zum Vorschein.

Übrigens: Spirituell gesehen ist die Spiegelung wohl der lehrreichste Aspekt einer Partnerschaft.

Die Spiegelung ist der lehrreichste Aspekt einer Partnerschaft

Anstatt den Spiegel zu bekämpfen, was die meisten Paare tun, würden sie zu viel größerer Liebe und Erkenntnis durchdringen, wenn sie versuchten, ihn zu verstehen und zu akzeptieren. Sie würden erkennen, dass es nicht Schuld des Partners ist, wenn sie unglücklich sind, sondern es spiegelt sich etwas, das in ihnen selbst liegt.

Als ein weiterer Spiegel deines Spiegelkabinetts dient dir dein Beruf, deine Arbeit. Sie zeigen, ob du einfach einer Arbeit nachgehst, damit „die Kohle stimmt“, oder ob du der Tätigkeit nachgehst, zu der dich dein Herz führt. Bist du unglücklich in deiner Arbeit, fühlst dich sogar fehl am Platz, dann spiegelt das dein nicht ausgelebtes Bedürfnis nach einer anderen Tätigkeit! Deshalb hilft es dir jedes Mal, wenn die Arbeit dich nicht mehr befriedigt, dass du nachspürst, ob du tust, was du wirklich willst. Wenn nicht, entscheide dich. Damit kehrst du wieder zurück zur Frage der Entscheidung, worüber du im siebten Kapitel mehr Anleitung bekommen wirst.

Als Spiegel dient dir auch deine Umgebung,

in der du lebst. Es ist aber auch da sehr wichtig, dich bei Spiegelungen nicht von voreiligen Schlüssen leiten zu lassen. Wohnst du zum Beispiel in einer lauten Gegend, heißt das nicht zwangsläufig, dass du ein lauter Mensch bist und keine Ruhe findest. Es könnte auch genau das Gegenteil spiegeln, nämlich: Du bist in deiner inneren Ruhe angekommen und lässt dich durch die äußere Unruhe nicht stören.

Was wir bis jetzt betrachtet haben, sind die größten Spiegel. Aber jede Lebenssituation, jede Begegnung spiegelt etwas. Unsere Haustiere, unsere Zimmerpflanzen, auch sie spiegeln auf großartige Weise! Darum ist das Leben so unsagbar vielfältig, darum kommt man nie aus dem Staunen heraus!

Mit herzlichen Grüßen

Navyo Brigitte Lawson
09.09.2023

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Spiegelkabinett der Existenz Navyo Brigitte LawsonMein Name ist Navyo Brigitte Lawson. Ich wurde 1948 in der Schweiz geboren. Bereits seit frühster Jugend war ich auf spiritueller Suche, denn die christliche Religion, in der ich erzogen worden war, erfüllte mich nicht, auch nicht mein Psychologiestudium, das ich mit 30 Jahren begann. …

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