Vertrauenssäule, eine Geschichte mit Bedeutung

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Die Vertrauenssäule – eine Geschichte mit Bedeutung

Es geschah eines Tages, als sie gerade den Pfad ihres Lebens entlang ging, durch eine Landschaft, die sie sich erschaffen hatte. Die Sonne schien, Vögel sangen und doch – etwas fehlte. Was nur? Sie spürte ein mulmiges, ja fast ängstliches Gefühl. Sie schaute in ihre Hosentaschen, denn wenn etwas fehlte, wird es nicht da sein, und vielleicht fällt es ihr dann ein.

Und da, eindeutig: eine große leere Stelle. Als sie das fühlte, fiel ihr sofort ein, was diese Leere eigentlich ausfüllen sollte: das Vertrauen. Es war weg. Und wie sie so die Taschen untersuchte, bemerkte sie auch das Loch, durch das das Vertrauen – ihr Vertrauen – hindurchgefallen sein muss. Sofort wurde ihr auch klar, warum sie manchmal so unsicher auf dem Pfad ihres Lebens auftrat. Warum sie Steine ins Stolpern brachten und sie aufgrund von größeren Brocken so manchen Umweg gegangen ist.

Nicht mehr ohne das Vertrauen

Was nun? Ohne ihr Vertrauen wollte sie nicht weitergehen, denn so war es doch allzu schwer. Jeden Schritt mit dem Vertrauen zu gehen, … wie das wohl wäre? Es musste lange her sein, doch sie versuchte sich zu erinnern und es sich vorzustellen. Vage Bilder und Gefühle kamen hoch, nahmen an Fahrt auf und begannen regelrecht, sie zu durchfluten. So sehr, dass sie sich erst einmal auf einen großen Stein, der da auf ihrem Pfad herumlag, hinsetzen musste.

Mit geschlossenen Augen sah sie, dass das Vertrauen wie eine stabile, goldene und lebendig pulsierende Säule ist – beziehungsweise war. Diese Säule war inniglich verbunden mit der Erde und dem Kosmos und hatte ihr Zentrum in ihrem Herz. Doch es gab einschneidende Erlebnisse in anderen Zeiten und Räumen und auch in diesem Leben. Über all die Zeit wurde die Vertrauenssäule kleiner und kleiner und ihr pulsieren schwächer. Sie sah, dass sie in dieses Leben schon mit einer geschrumpften Form gestartet ist. Oje oje.

Irgendwann, als sie das Vertrauen immerhin noch in der Hosentasche bei sich trug, (und daran erinnerte sie sich noch genau) verschwand es durch das Loch weiterer einschneidender Erlebnisse.

Die Lichtwesen

Und wie sie da so saß und all die Informationen verarbeitete, begann sich der Raum um sie herum zu weiten, ja geradezu zu lichten, und sie sah, woher die ganzen Informationen und Bilder kamen. Eine Gruppe von Lichtwesen stand da. Sie sprachen zu ihr, und es klang wie eine wunderschöne Melodie:

„Wir sind gekommen, weil es nun an der Zeit ist. Denn sobald ihr etwas erkennt, ist es schon in der Auflösung, wird frei oder aber ist auf dem Weg zu euch. Wie die Antwort schon vorhanden ist, wenn ihr eine Frage stellt. Beides gehört zusammen. Als dein Vertrauen nicht da war, gab es Menschen in deinem Leben, die Vertrauen in dich hatten und dich gestärkt haben. Oft waren das Seelen, die in anderen, fernen Zeiten einschneidende Erlebnisse mit verursacht haben.“

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Oha, das erinnerte sie irgendwie an ein Brettspiel wie „Mensch, ärgere dich nicht“. Doch wie sie da saß, zuhörte, verstand, fühlte – und vor allen Dingen – in Frieden mit all dem war, sah sie viele golden glitzernde Lichtfäden, die direkt von ihrem zurück gelegten Weg auf sie zukamen, bei ihr landeten und wohlige geborgene Gefühle in ihr bewirkten.

„Du musst nicht zurückgehen und dein Vertrauen mühsam suchen. Alles kommt zu dir, wenn es soweit ist, wenn du soweit bist und es dann auch annehmen kannst. Das Innehalten ist ein Schlüssel, denn es ist wichtig, dass du da bist. Dann gehen die Tore auf und die Gnade nimmt ihren Lauf.“

Sie spürte, wie die goldene, glitzernde Lichtsäule in ihr zu pulsieren begann, sich voller Würde und Kraft aufrichtete, je mehr Lichtfäden eintrafen. Manche kamen von weit, weit her.

Nach einer Weile stand sie von dem Stein auf, mit Blickrichtung in das, was war. Immer noch kamen Lichtfäden von dort zu ihr. Als sie sich fragte, wie denn das alles nur passieren konnte, sah sie ganz weit hinten ein Bild: Es zeigte sie selbst, wie sie das „Brettspiel“ aufstellte und die Spielfiguren darauf platzierte. Ihr fragender Blick zu den Lichtwesen wurde sogleich mit einem nachdrücklichen Nicken beantwortet. So ganz gefiel ihr das noch nicht, doch da ihr Vertrauen schon so freudig in ihr tanzte, machte es das leichter.

Spiritueller Ehrgeiz

Die Lichtwesen durchschauten sie natürlich, und sie hörte sie sagen:

„Nur weil du etwas einsiehst, heißt es nicht, dass du es gut finden musst. Ihr Menschen habt oft zu hohe Ansprüche an euch, gerade dann, wenn ihr euch bewusster über „alles, was ist“ werdet. Das ist der Stolperstein der Selbstverurteilung. Er schmilzt wie das Eis in der Sonne, wenn ihr ihn mit Selbstliebe gießt. Denn Liebe ist der Anfang, das Ende und der Weg.“

Die Lichtwesen begannen langsam zu verblassen. Sie wendete sich von dem, was war, ab und ihrem weiteren Weg zu. Er sah direkt rosig aus. Dabei bemerkte sie, dass der Stein, auf dem sie anfangs saß, verschwunden war. Genau wie die Lichtwesen, die ja auf ihrem Weg gestanden haben. „Wer seid ihr und wo seid ihr?“, rief sie in die Luft hinaus.

„Wir sind die, die an deinem Weg stehen
und immer nach dir sehen!“

Da erkannte sie ein diamantgleiches Funkeln links und rechts ihres Weges. Und ging weiter. „Wie gut“, sagte sie zu sich, „dass ich dieses komische Gefühl beachtet und innegehalten habe. Manchmal ist langsamer, eben schneller.“

26.05.2024
Melanie Ackermann,
Autorin vom blauen Buch der Weisheit

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Melanie Ackermann schreibt in Artikeln, Gedichten und Geschichten über Sichtbares und Unsichtbares.
Mehr Informationen, sowie ihre Neuigkeitsbriefe unter: www.melanieackermann.de
Zu ihren Büchern und Postkarten: https://melanieackermann.de/shop/
YouTube Kanal: Himmelsfeder Melanie Ackermann

… meine Krone streckt sich in den Himmel, mein Herz öffnet sich – und erzählt.
Mein Schreiben ist etwas, …

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