Frieden – so ersehnt und scheinbar doch so schwer erzielbar
„Der Mensch ist Teil eines Ganzen, das wir ‘Universum’ nennen – ein Teil, der beschränkt auf Zeit und Raum ist. Er erfährt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle als getrennt von allem anderen … eine Art optische Täuschung seines Bewusstseins. Diese Täuschung ist eine Art Gefängnis für uns, das uns auf unsere persönlichen Wünsche und auf die Zuneigung zu ein paar Menschen begrenzt, die uns am nächsten sind. Unsere Aufgabe muss es sein, uns aus diesem Gefängnis zu befreien, indem wir unser Mitgefühl auf alle Lebewesen und die gesamte Natur in ihrer Schönheit ausdehnen.” Schreibt der Quantenphysiker und Nobelpreisträger Albert Einstein über den Menschen.
Gerne wird er bemüht, wenn es um die Diskussion von Frieden geht. Er war einer jener, die erkannten, was Wissenschaft auch anrichten kann, wenn sie nicht verantwortungsvoll eingesetzt wird. Nicht alles, was möglich ist, muss und darf man auch machen. Und er war aus heutiger Sicht und mit dem Wissen von heute ein sehr spiritueller Mensch. Auch wenn er sich nie als solchen bezeichnete.
Wir haben seit 1945 keinen Weltkrieg mehr erlebt. Viele Generationen kennen kriegerische Auseinandersetzungen mit Zerstörung, Flucht, Leid und Tod nicht mehr. Terroranschläge ja, doch auch sie verblassen im Lichte weiterer Entwicklungen und Ereignisse. Die Halbwertszeit der Erinnerung ist drastisch reduziert. Gleichzeitig gab es – das ist paradox – noch nie derart viele bewaffnete Konflikte und neue Formen von Krieg, die man als hybride (also vermischt) bezeichnet wie im 21. Jahrhundert. Dafür gibt das aktuelle Kriegsrecht nur sehr wenig her. Daher schränkt es unser Verständnis von Frieden auch deutlich ein.
Sehr einfach formuliert, bedeutet Frieden die Abwesenheit von Krieg, von Kampf und Chaos. Doch dies greift zu kurz und beruft sich auf die Haager Konvention vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Unsere Gesellschaften haben sich weiter entwickelt. So haben sich auch die Formen der Auseinandersetzung weiterentwickelt. Es ist eine sehr eingegrenzte Sichtweise. Wenn man beispielsweise die Zahlen häuslicher Gewalt und Kleinkriminalität hernimmt, zeigt sich ein differenziertes Bild. Auseinandersetzungen über soziale Medien werden mit der Waffe des Wortes geführt. Cybermobbing ist der Begriff dafür. Manch einer schimpft sich so durch eine ganze Präsidentschaft. Dieses Bild lässt sich fast beliebig ausweiten.
Was sich zeigt, ist ein Bild von vielen unterschiedlichen, sich immer wieder verändernden mehr oder weniger intensiven Konflikten im Sinne von gewaltsam ausgetragenen Spannungen. Kann uns Spiritualität helfen, aus dieser Spannung herauszukommen? Wie sieht es mit dem inneren Frieden aus? Was können wir dafür tun, jede einzelne und jeder einzelne? Ist das zu klein oder ist der einzelne Beitrag geradezu die Notwendigkeit schlechthin?
Im Grunde ist Frieden machen einfach. Es braucht die Akzeptanz dessen was jetzt ist. Es braucht ein klares Ja dazu, denn es ist ja da und kann nicht weggemacht werden. Aus dieser Akzeptanz heraus kann innerer Frieden Raum nehmen und Heilung eintreten. Das ist ein anspruchsvoller Prozess, doch untrennbarer Teil eines wahrhaft spirituellen Lebens. Dieser Friede will – wie das Leben – laufend gepflegt werden.
Fangen wir damit an. Zum Frieden machen braucht es nur einen Menschen – Sie selbst. Für den Krieg braucht es mindestens zwei. In unseren Beiträgen finden Sie wertvolle Hinweise, die gerade in Hochenergiezeiten, wo auch das generelle Konfliktpotenzial höher als in anderen Zeiten ist, wesentlich sind. Leisten Sie Ihren persönlichen Beitrag zum Frieden.
A.o. Honorarprofessorin Dr.habil. Dr. Andrea Riemer, Ph.D. für Spirit Online
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