Der Vorhang ist ein Synonym für Tod
„Erst wenn der letzte Vorhang fällt beginnt die wahre Show.“
Manchmal fällt er zu früh und manchmal zu spät, der Vorhang, aber er fällt, früher oder später. Der ‚Vorhang’ ist ein Synonym für ‚Tod’ oder auch für den Schleier der Illusion.
Ja, wir leben in einer ‚Illusion’. Aber das heißt nicht, dass es deswegen keine ‚Realität’ ist. Allerdings ist die ‚Realität’ nicht mit der ‚Wirklichkeit’ zu vergleichen.
Der letzte Vorhang ist natürlich bei weitem nicht der letzte, sondern nur der nächste welcher fällt.
Auf dieser Ebene nennen wir es den Tod.
Der Tod ist jedoch gleichzeitig ein Erwachen, eine Geburt!
Die Frage welche sich stellt ist, ob wir uns darauf freuen oder diesen unweigerlich näherkommenden Augenblick der Entschleierung fürchten. Viele Menschen würden jetzt sofort rufen, dass sie sich freuen! Vor allem die Esoteriker, New-Ager oder auch kranke Menschen.
Kranke erhoffen sich Heilung, das ist ok. Andere erhoffen sich dadurch Erlösung. Das ist zwar auch ok, aber es wird so per se nicht stattfinden, leider. Nicht umsonst raten uns alle Weisen aller Zeiten immer wieder darauf hin so zu leben, dass wir uns in jedem Augenblick, auch jetzt, dem unbestechlichen Spiegel der Wahrheit stellen können.
Ich persönlich nehme das nicht auf die leichte Schulter. Gar zu schnell ist man überrascht zu erkennen, dass man doch gar nicht so gelebt hat wie es eigentlich vorgesehen ist.
Nun stellt sich die Frage:
Wie ist es denn vorgesehen und von wem?
Ganz einfach: Es ist von unserem eigenen Herzen aus so gesehen, dass wir ihm folgen sollten und das wollten wir ursprünglich auch. Da ist kein Zwang und da steht kein strafender Gott dahinter.
Aber eben, da ist auch kein Siegerpodest aufgebaut und keiner, der uns auf die Schulter klopft und uns eine Auszeichnung verleiht.
Der Tod macht uns nicht ‚heilig’ sondern heil!
Heil-Sein heißt Ganz-Sein. Und ganz zu sein bedeutet alles zu sehen und alles zu uns zu nehmen. Auch das, was wir zu Lebzeiten so elegant ausgeblendet haben.
Die Show welche wir uns und anderen vorspielten und noch vorspielen ist mittlerweile so echt geworden, dass wir sie selbst glauben und die Wahrheit dahinter kaum mehr wahrnehmen. Ja, kaum einer weiß wirklich wie er ist.
Erst in äußersten Ausnahmesituationen kommen die versteckten Anteile wieder zum Vorschein. Und der Tod, der ist so eine Ausnahmesituation. So, wie wir uns zu Lebzeiten sehen wird man sich – nach dem der Vorhang gefallen ist – nicht sehen.
Es kann viel besser aber auch sehr viel schlechter um uns aussehen als wir es hier und jetzt glauben. Keiner weiß es. Denn nur wenn wir wirklich und in echt den Schleier vor unseren Augen abgelegt haben oder weggerissen bekommen, sehen wir mit den Augen unserer Seele ohne die Einmischung eines alles modifizierenden Verstandes.
Das Leben im Hier und Jetzt sollte eigentlich die Vorbereitung auf das Danach sein.
Mit anderen Worten: Wir alle haben es offensichtlich nötig, noch das eine und andere in uns zu regulieren.
Es geht mir jetzt aber nicht nur um die Fehler, sondern vor allem darum, was die meisten Sterbenden auf die Frage antworten; „Was bereust Du am meisten?“
Und die meisten Sterbenden bereuen das, was sie unterlassen und nicht das, was sie falsch gemacht haben! Fehler zu machen ist kein großes Problem.
Die kann man wieder gut machen. Aber etwas was man nicht getan hat, das hat nie existiert und kann somit auch nicht wieder gut gemacht werden. Es müsste zuerst einmal gemacht werden.
Das heißt: Wir kommen wieder um es nachzuholen.
Da wir uns dann aber wieder in den Schleier der Unwissenheit kleiden wird es schwierig, sich daran zu erinnern was man eigentlich wollte. Ich möchte Euch daran erinnern, was Ihr Euch vor diesem Leben vorgenommen habt. Einverstanden? Gut, danke.
Ihr habt Euch vorgenommen, diesmal mit 100-prozentiger Sicherheit Eurem Herzen zu folgen!
Wer dies getan hat, der wird im Augenblick des Todes seine wohl wundervollste Erfahrung machen. Wer nicht, für den wird der Fall des Vorhanges auch den Fall seiner selbst bedeuten und somit eine ziemlich schmerzvolle Erfahrung sein.
Doch da wir alle noch hier in dieser Erdendimension leben, können wir es immer noch so gestalten, dass das Sterben für uns zu einem wahren Erleuchtungsprozess wird. Wer es jetzt noch realisiert und ab sofort dem Weg seines Herzens folgt – und zwar kompromisslos – dem steht das Tor ins ‚Paradies’ weit offen. Es jedoch drüben zu erwarten und das Leben hier nicht seinem Herzen gewidmet zu haben, funktioniert nicht.
Wer hier nicht glücklich, dankbar, gottverbunden, wertschätzend, liebevoll, aufrichtig und ehrlich gelebt hat oder noch lebt, auf den wartet ein großer Schock der Ernüchterung.
Die meisten Menschen wandern schlaftrunken durch diese Erdenexistenz und glauben,
dass sie alles richtig machen. Aber sie wissen nicht einmal, was sie wirklich tun. Natürlich vergibt uns Gott, das ist keine Frage. Aber was ändert das an der Tatsache, dass wir mit uns selbst unzufrieden sind wenn wir sehen, was genau unser Tun, Denken, Reden und Fühlen wirklich verursacht hat?
Die ‚Hölle’ ist die Erkenntnis zu sehen, welches Leid wir anderen durch unser Sein beschert haben. Die Hölle ist also kein äußerer Ort. Obwohl es extrem höllische Orte und Ebenen gibt. Aber die wahre Hölle ist innerhalb von uns. Ebenso das Paradies, der Himmel. Auch da, es gibt echt viele himmlische Orte und Ebenen…, aber keine kommt auch nur annähernd dem inneren Paradies gleich.
Für Menschen des reinen Herzens ist dieses Leben hier reiner Genuss und Freude.
Für alle anderen, eine Möglichkeit sich auf das wahre Leben im Jenseits vorzubereiten. Dummerweise leben die Herzensmenschen so, wie es die anderen tun sollten, obwohl sie es gar nicht nötig hätten und das Leben einfach als Geschenk des Himmels genießen könnten.
Und jene die es nötig hätten leben so, als wären sie bereits über alles erhaben. Es ist also nicht schwierig zu beantworten für wen der Augenblick des Vorhangfalls ein angenehmer sein wird oder nicht.
Als ich diesen Moment erleben durfte fiel nicht nur der Vorhang sondern auch ich, auf die Knie. Reue, wahre, tiefe, echte Reue zwingt jeden Menschen auf die Knie. Demut und die klare Entscheidung es anders zu machen ist das Resultat einer solchen Erfahrung. Wer selbst über eine Nahtoderfahrung verfügt weiß wovon ich spreche. Nicht umsonst habe ich mein Leben dem Dienst am Nächsten verschrieben.
Was mich traurig macht
Ich will ganz deutlich sein. Ich weiß, dass viele aufrichtig bemüht sind, ein rechtschaffenes Leben zu leben. Aber was ich in den letzten gut 30 Jahren beobachtet habe gibt mir keinen großen Anlass zur Freude. Die meisten spirituell interessierten Menschen sind nur deswegen auf diesem Weg, weil sie selbst leiden. Daher gilt ihr erstes Interesse ihrem ganz persönlichen Dasein. Der eigenen Gesundheit, der eigenen Erleuchtung, den eigenen Fähigkeiten etc.
Andere jagen gewissen Phänomenen hinterher und frönen ganz einfach der Sensationslust. Das aber sind bloß die Anfänge unserer spirituellen Bedürfnisse. Dies sollte aber nicht das Ende unserer Forschungen sein.
- Was nützt es schon mit Verstorbenen reden zu können wenn man den Draht zu tiefen Gesprächen mit Gott selbst verloren hat?
- Was nützt es, einen Löffel verbiegen oder über’s Wasser gehen zu können, wenn man sich selbst ebenfalls verbiegt und nicht einmal dem Weg seines Herzens folgt?
- Was nützt es die anderen durchschauen zu können aber sich selbst nicht zu kennen?
Die Bühne des Lebens ist kein Zirkus, es ist ein Theater.
Es dient nicht zur Belustigung sondern der Einweihung in den wahren Sinn des Lebens insgesamt.
Wenn wir diesen verpassen, dann erfasst uns das Rad der Wiedergeburt immer wieder von neuem, endlos. Wir bleiben Gefangene der Matrix. Selbst dann, wenn wir über besondere Fähigkeiten verfügen. Die einzig wirkliche besondere Fähigkeit nach welcher zu streben sich wirklich lohnt ist die Liebe. Vor allem die gelebte Liebe!
Das, was wir am meisten bereuen oder mit Sicherheit dann bereuen werden wenn der Vorhang fällt ist, alles was wir nicht aus Liebe getan haben. Jeder Gedanke, jedes Wort und jede Handlung welche wir nicht als Ausdruck unserer Liebe getan oder unterlassen haben, läuft uns nach und belastet unsere Seele.
Wenn wir seelisch-geistig also wieder in unsere Mitte kommen wollen –
und das sollten wir unbedingt – dann gilt es, dies schon jetzt zu realisieren und in die Tat umzusetzen. Jede einzelne Handlung aus Liebe wiegt viele lieblose Handlungen auf. Es ist der beste und schnellste und auch schönste Weg sich von jeglichem Karma zu befreien. Und das ist es doch, was die Meisten von uns wollen, oder?
Gut, dann kennt Ihr jetzt also den Weg. Ihr könnt Euch im Jenseits nichts vormachen. Ihr könnt nicht sagen, dass Ihr es nicht gewusst hättet. Das ist der Fluch der Bewusstwerdung. Je bewusster man wird desto klarer sieht man, …nach innen! Und das, was wir als ‚jüngstes Gericht’ erwarten wird tatsächlich eintreten.
Aber der Richter wird nicht ein vergebungsvoller Gott sein sondern wir selbst. Und wir selbst sind bei weitem strenger und unnachsichtiger als Gott es ist. Der Moment in welchem wir uns selbst begegnen ist das, was allgemein als ‚jüngstes Gericht’ gepredigt wird. Und wenn der Vorhang fällt, dann begegnen wir ihm, …uns.
Frage Dich also nicht ob Du gut genug bist für Gott, denn das bist Du 100-prozentig,
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Bruno Würtenberger
Und wenn Du auf diesem Weg und für diesen Prozess Unterstützung brauchst, Du weißt ja mittlerweile bestimmt vom FreeSpirit®-Bewusstseinstraining.
Möglicherweise wird es doch langsam Zeit über seine Begrenzungen hinaus zu wachsen und mal bei mir vorbei zu schauen?! Ich kann Euch allen guten Gewissens versprechen, dass es nicht zu Eurem Nachteil sein wird.
In diesem Sinne, lasst es Euch gut gehen…
11.12.2019
Bruno Würtenberger
Bewusstseinsforscher/Schweiz
gilt im deutschsprachigen Raum als exzellenter Bewusstseinsforscher und hervorragender Redner. Er ist freischaffender Redakteur diverser Fachzeitschriften und Autor vieler Bücher. …
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