Du bist klüger als dein Verstand

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Du bist klüger als dein Verstand

Der Mensch ist so sehr von seiner eigenen Intelligenz überzeugt, dass er sich selbst den Namen „Homo sapiens“ (übersetzt: „Der vernünftige Mensch“) gegeben hat. Ist jene Arroganz nicht bemerkenswert? Eine außerirdische Spezies würde sich darüber sicher köstlich amüsieren.

„Intelligenz hat nicht das Geringste mit dem Denken zu tun.“
(Jiddu Krishnamurti)

Wir sind so sehr von Gedanken besessen, dass wir unseren Verstand mit seiner Quelle gleichsetzen – dem Bewusstsein, aus dem alle Gedanken hervorgehen. Der Philosoph René Descartes brachte den wohl größten Irrtum der Menschheitsgeschichte zum Ausdruck, als er sagte: „Ich denke, also bin ich.“ (siehe Beitrag Das Licht puren Wissens für eine ausführliche Erläuterung). Es sollte mit Leichtigkeit nachzuvollziehen sein, dass das Leben auch ohne Gedanken auskommt.

Man bringt uns leider bei, Gedankenstille mit Dummheit zu assoziieren. Wer nicht viel nachdenkt, gilt als dämlich. Doch wer nicht viel nachdenkt, ist nicht dumm, sondern glücklich. In den Worten von Jesus: „Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.“
Wer frei von Gedanken ist, kann die unendliche Weite des Seins und damit Seligkeit erfahren.

Verliere den Verstand!

Wenn jemand hinsichtlich seines Verhaltens außer Kontrolle zu geraten scheint, werfen wir ihm vor: „Du hast den Verstand verloren!“ Es ist aber gerade dieser Verstand, der für alle Schandtaten des Menschen verantwortlich ist. Es sind krankhafte Gedanken, die uns an Illusionen glauben und folglich beispielsweise rassistisch werden lassen. Demnach ist der Verlust des Verstandes hier nicht die Krankheit, sondern die potenzielle Heilung.

Der Verstand als Freund und Feind

Die bestmögliche Lösung wäre jedoch eine Verfügbarkeit des Verstandes, wenn wir ihn wirklich gebrauchen können. Die richtige Anwendung ist entscheidend. Du kannst ein Feuer verwenden, um ein Haus niederzubrennen. Du kannst es aber auch einsetzen, um frierenden Menschen Wärme zu spenden.
Der Verstand kann dein bester Freund sein, aber ebenso dein “Feind“. Von maßgeblicher Bedeutung ist Ausgewogenheit. Du solltest seine Grenzen kennen und ihn nur dann um Rat fragen, wenn das zu lösende Problem nicht über seine eigentliche Bestimmung hinausgeht und seine Fähigkeiten nicht überfordert. Andernfalls wird er dir nicht nur nicht helfen, sondern neue Probleme kreieren und dir ggf. sogar schaden:

„Ein Geist, der nur Logik ist, gleicht einem Messer, das nichts ist als Klinge. Die Hand wird blutig beim Gebrauch.“
(Rabindranath Tagore)

Unsere Gedankenkreisläufe sind die reinste Energieverschwendung. Mindestens 90 Prozent unserer alltäglichen Gedanken sind vollkommen nutzlos und dienen lediglich als Sorgennahrung. Unser Gedankenkarussell ist offensichtlich die Hauptquelle des Leids. Dies wird jeder Mensch anhand seiner eigenen Erfahrung bestätigen können. Die Identifikation mit dem Verstand sorgt dafür, dass wir den Gedanken eine Bedeutung beimessen, die sie in Wirklichkeit nicht haben. Wie fatal das ist, verdeutlicht folgende Tatsache: Ausnahmslos jede Lebenssituation ist unabhängig von unseren Gedanken und den daraus hervorgehenden Interpretationen vollkommen neutral. Es ist, wie es ist, und bevor wir ein Problem daraus machen, gibt es keines.

Die Natur an sich kennt keine Wertung, erst der Mensch bringt diese durch seine Gedanken hervor. Eine Situation scheint erst dann positiv oder negativ zu sein, wenn der Verstand sie aus seiner extrem eingeschränkten Perspektive entsprechend einordnet. „An sich ist nichts weder gut noch schlecht; das Denken macht es erst dazu.“, erkannte auch William Shakespeare, ebenso wie Eckhart Tolle: „Das Leben ist nicht so ernst, wie dein Verstand es dir weismachen will. Alle Probleme sind Illusionen des Verstandes.“

Keine Lebenssituation kann jemals Leid hervorrufen, sondern nur der gedankliche Widerstand gegen diese Lebenssituation. Dein wahres Selbst, das reine Bewusstsein, kennt keine Wertung und leistet niemals Widerstand. Dieser wäre unbegründet, denn nichts und niemand kann ihm jemals etwas anhaben. Es ist unsterblich. Bevor die Gedanken auftauchen und dich gemäß deiner Konditionierung zu einer Reaktion zwingen, betrachtet das Bewusstsein absolut keine Situation jemals als angsteinflößend. Was du wirklich bist, ist die totale Furchtlosigkeit!

Alles ist gut

Wer sich Sorgen wegen eines Problems macht, hat nicht mehr nur ein Problem, sondern zwei. Denn unsere Sorgen fügen einer ohnehin schon ‚schwierigen‘ Situation weiteres Leid hinzu.
Immer dann, wenn wir mit vermeintlichen Problemen konfrontiert werden, ist es ratsam, sich an das reine Bewusstsein zu wenden. Auf der Oberfläche mag es Verzweiflung geben, doch die Tiefe bleibt in ausnahmslos jedem Fall unberührt und vollkommen entspannt. Sich an das Bewusstsein zu ‚wenden‘ bedeutet natürlich nicht, dass du als Person außerhalb des Bewusstseins dieses um Rat fragst.

Du selbst bist dieses Gewahrsein und keine Person. Es bedeutet, eine Situation aus der ‘Perspektive‘ des ursprünglichen Bewusstseins zu begutachten, also: Du selbst betrachtest die Situation einfach ohne Gedanken. Wenn das, was wir wirklich sind, danach gefragt wird, was es von einer für den Verstand belastenden Situation hält und ob es etwas dazu zu sagen hat, dann äußert es sich nicht dazu und verweilt in der Stille reinen Gewahrseins. Es nimmt einfach nur wahr, ohne gedanklich zu kommentieren und zu interpretieren. In diesem Schweigen und dieser Nicht-Reaktion liegt die Antwort: Alles ist gut. Immer.

Der Verstand als Werkzeug

Mit dem Verstand ist es wie mit einem Hammer: Bei übermäßigem Gebrauch kann er abnutzen. Der Körper benötigt Pausen, so auch der Verstand. Tatsächlich sind Gedanken, die nach der Gedankenstille aus der Tiefe emporsteigen, oft von einer fantastischen Frische und Klarheit geprägt. Viele Menschen haben unter Beweis gestellt, dass der Verstand durchaus als wundervolles Werkzeug dienen kann, insbesondere dann, wenn er in aller Bescheidenheit seiner Quelle zugewandt ist und somit stets demütig bleibt. Ohne den Gebrauch ‘meines‘ Verstandes hätte ich diesen Beitrag nicht verfassen können.

Die bereichernden Erkenntnisse stellen sich ohne Gedanken ein, bestätigt von Albert Einstein: „Ich denke 99 Mal nach und finde nichts. Ich höre auf zu denken, schwimme in der Stille und die Wahrheit kommt zu mir.“ … Jene Wahrheit wird aber gedanklich und schließlich sprachlich zum Ausdruck gebracht, um an Mitmenschen vermittelt zu werden. Gedanken sind also unbrauchbar, wenn es darum geht, wirklich wertvolle Einsichten zu gewinnen, jedoch unentbehrlich für die Kommunikation.

Der Verstand, der diese Zeilen ermöglichte, richtet sich nicht (nur) an deinen Verstand, sondern an dein Herz. Dieses enthält die wahre Intelligenz, welche im Falle jedes Menschen gleichermaßen stark ausgeprägt ist. Zwar ist sie in zahlreichen Fällen so verschleiert, dass ihr Licht nicht in die Außenwelt dringen kann, um seine Umgebung zu erhellen. Doch die unauslöschliche Flamme der göttlichen Intelligenz brennt im Herzen jedes Menschen, ohne Ausnahme und Einschränkung.

„Trotz allem glaube ich immer noch, dass die Menschen tief in ihrem Herzen wirklich gut sind.“
(Anne Frank)

Die Illusion der Kontrolle

Hast du je darüber nachgedacht, wer oder was deinen Herzschlag antreibt? Ist es nicht ein großes Wunder, dass dein Herz all die Jahre Blut durch deinen Körper pumpt, ohne auch nur ein einziges Mal für mehr als maximal wenige Sekunden zu pausieren? Dahinter steckt offensichtlich eine lebendige, intelligente Kraft. Es ist sicherlich nicht deine eigene Willenskraft. Andernfalls würde dein Herzschlag stoppen, sobald du ihm keine Aufmerksamkeit mehr schenkst. Auf diese Weise würde kein Körper lange überleben.

Wenn du es genauer betrachtest, wirst du bemerken, dass du noch nicht einmal selbst atmest. Verblüffend, aber wahr: Du bist nicht der Atmende. Die Atmung geschieht ganz natürlich, ohne dein Zutun. Wenn die Atmung versagt und wir im Krankenhaus an bestimmte Geräte angeschlossen werden, dann sprechen wir von Beatmung. Streng genommen werden wir aber immer beatmet… Jeder Atemzug ist ein Kuss von Gott.

Tiere bringen uns bei, dass das Konzept der persönlichen Leistung eine Illusion ist. Ist ein Elefant stolz auf seine Größe? Wahrscheinlich nicht. Weil er nichts dafür kann. Es liegt einfach in seiner Natur, zum größten Landtier der Welt heranzuwachsen. Ist ein Gepard stolz auf seine Schnelligkeit? Ist ein Delfin stolz auf seine Intelligenz? Ist ein Schwan stolz auf seine Schönheit? Vermutlich nicht. Weshalb? Ganz einfach – weil es nicht sein Verdienst ist. Nur der Mensch glaubt, der “Täter“ oder “Macher“ zu sein. Er entwirft die Idee eines Handelnden und ist stolz auf seine Intelligenz – also auf ein komplexes Gehirn, das er nicht selbst erschaffen hat – oder bspw. auf körperliche Leistungsfähigkeit, während diese erst ermöglicht wird durch physische Mechanismen, über die er selbst keine Kontrolle hat (siehe Beispiele Herzschlag und Atmung). Kontrolle ist eine Illusion.

Nur eine komplexe Frikadelle

Der Verstand wird meist mit dem Gehirn gleichgesetzt oder als dessen Erzeugnis betrachtet. Es heißt, das Gehirn sei der Produzent all unserer Gedanken. Unter genauerer Begutachtung entlarvt sich diese populäre Annahme als Irrtum. Jeder Mensch, der auf eine außerkörperliche Erfahrung zurückblicken kann, weiß jenseits aller Zweifel, dass die Komplexität und Klarheit der Gedanken erheblich zunimmt, sobald der Filtermechanismus des Gehirns vollständig entfällt. Wenige wissen, dass Drogen wie bspw. LSD die Wahrnehmungsintensität steigern, indem sie die Gehirnaktivität nicht erhöhen, sondern vermindern!

Der Inhalt des menschlichen Schädels ist ein Wunderwerk der Natur, das steht außer Frage. Ebenso unzweifelhaft ist jedoch die Tatsache, dass das Gehirn ausschließlich aus Fleisch besteht und somit letztendlich nicht mehr ist als eine äußerst komplexe Frikadelle. So komplex Fleisch auch zubereitet sein mag, es bleibt dennoch immer Fleisch und ist in Relation zum Geist von eher primitiver Natur.

Das Universalgenie Leonardo da Vinci war im Hinblick auf anatomische Kenntnisse, die er in fantastischen Zeichnungen darstellte, seiner Zeit um Jahrhunderte voraus. Da Vinci forderte zu einer wichtigen Unterscheidung auf: „Wenn dir der Bau des Körpers vollkommen erscheint, bedenke: Er ist nichts im Vergleich zur Seele, die diesen Bau bewohnt und die ein göttliches Ding ist.“
Fleisch kann den Geist niemals hervorbringen, sondern bestenfalls als dessen Ausdrucksform dienen (siehe Beitrag Es gibt keinen Tod für Erläuterung zur Geist-Gehirn-Beziehung).

„Wer bin ich?“

Das ist die wichtigste Frage, die ein Mensch jemals in seinem Leben stellen kann. Umso stärker verblüfft es, dass kaum ein Mensch es wagt, diese Frage zu formulieren und ernsthaft zu untersuchen. Die allgemein geltende Problematik besteht darin, dass wir grundsätzlich zu selten hinterfragen, was uns von klein auf gelehrt wird. Wir nehmen etliche vermeintliche Tatsachen mit völliger Selbstverständlichkeit hin und registrieren nicht, dass es sich bei den übermittelten Informationen oftmals keineswegs um gesichertes Wissen handelt, sondern um bloße Glaubenssätze, d. h. unbewiesene Hypothesen, die einfach als Tatsachen dargestellt werden, was aber unbemerkt bleibt, weil sie nicht ausreichend in Frage gestellt werden.

Die meisten Menschen übernehmen in ihrer Kindheit das Weltbild ihrer Eltern bzw. ihrer gesellschaftlichen Umgebung, ohne es wirklich kritisch zu hinterfragen. Es erscheint bequem, sich nicht selbst auf die Suche nach der Wahrheit begeben zu müssen. Uns wird das “Wissen“ auf einem Silbertablett serviert und wir haben nichts weiter zu tun, als es uns gemütlich zuzuführen – mit einer Chipstüte auf dem Schoß, im Sofa sitzend.

Aus dieser Konditionierung resultiert nicht nur das Welt-, sondern auch das Selbstbild einer Person. Wir übersehen dabei jedoch etwas von außerordentlicher Bedeutung: Diese Gehirnwäsche ist überaus schädlich, weil sie uns zu Menschen aus zweiter Hand macht.

Die meisten Menschen denken, wie man sie zu denken gelehrt hat.

Sie sind von Kopf bis Fuß konditioniert, weil sie von blinden Blindenführern für das Leben ausgebildet wurden, die selbst nichts hinterfragt haben und von schwerwiegenden Ängsten und Zweifeln geplagt werden. Wie viel von dem, was du zu wissen glaubst, weißt du aus eigener Erfahrung? Wüsstest du es, wenn kein Mensch es dir jemals beigebracht hätte? Erkennst du das grundlegende Problem, von dem deine gesamte Weltanschauung, all deine Wertvorstellungen und schlussendlich auch dein Selbstwertgefühl in Mitleidenschaft gezogen werden?

Die Frage „Wer bist du?“ würden die meisten Menschen beantworten, indem sie ihren Namen nennen, sich einem Geschlecht und einer Spezies zuordnen und ggf. noch die Eigenschaften ihrer Persönlichkeit angeben… „Worte reduzieren die Wirklichkeit auf etwas, das der menschliche Verstand erfassen kann, und das ist nicht gerade viel. Die Sprache besteht aus fünf Grundlauten, die von den Stimmbändern erzeugt werden. Das sind die Vokale. Hinzu kommen die Konsonanten, die durch Luftdruck gebildet werden usw. Glaubst du, dass eine Kombination von derartigen Grundlauten jemals erklären könnte, wer du bist?“, so Eckhart Tolle in seinem großartigen Buch “Eine neue Erde“.

Fakt ist, dass kein Wort der menschlichen Sprache uneingeschränkt zum Ausdruck bringen kann, was du wirklich bist. Davon abgesehen, dass jedes Wort früher oder später zwangsläufig vom Verstand fehlinterpretiert wird und in die Irre führt, handelt es sich bei jedem Wort um eine Form. Einzelne Formen können das Formlose in seiner unbegrenzten Totalität nicht angemessen repräsentieren. Man kann das Grenzenlose nicht anhand von Grenzen unverfälscht darstellen. Es genügt daher, zu sagen: Ich bin.

In der Stille liegt die Wahrheit

Jede Hinzufügung wird der unaussprechlichen Wirklichkeit nicht gerecht. Allerdings geht es nicht um die Worte „Ich bin“, sondern um die Stille, die darauf folgt. Diese Stille ersetzt ein weiteres Wort, welches man bei einem derartigen Satzbeginn erwarten würde. In der Stille liegt tiefere Wahrheit als in jedem Wort. Die Stille selbst ist die Wahrheit. Du bist die Wahrheit! Die Stille ist dein wahres Zuhause.

Worte sind nur verbalisierte Gedanken. Du kannst dich der menschlichen Sprache bedienen und die Frage aller Fragen mit einem Gedanken beantworten, der durch die Vibration deiner Stimmbänder zu einem gesprochenen Wort wird. Aber jede Antwort, die sich der Sprache bedient, ist falsch.

Damit möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass alle Wörter in diesem Artikel lediglich als Hinweise dienen und nur dann wirklich hilfreich sein können, wenn du über sie hinausgehst und unmittelbar erfährst, worauf sie hinweisen.

Ich möchte dich also motivieren, herauszufinden: Wie wäre es, wenn du die Frage „Wer bin ich?“ nicht beantwortest, indem du deinem Wortschatz einen Begriff entnimmst, den du für besonders geeignet hältst – und dich stattdessen einfach erfährst?

Du wirst dich selbst weder durch einen Blick in den Spiegel noch durch eine psychotherapeutische Analyse deiner Traumata wirklich erfahren. Denn all das gleicht dem Schwimmen an der Meeresoberfläche. Sofern du genug Mut aufbringen kannst, würde ich mich freuen, wenn du die Schwimmflügel ablegst, meine Hand ergreifst und mit mir gemeinsam in die mysteriöse Tiefe des Ozeans abtauchst.

Vor einem Reisestart wird man in der Regel dazu aufgefordert, sich anzuschnallen. Diese Empfehlung ist für eine Reise in der sogenannten Außenwelt durchaus sinnvoll. Wenn du dich allerdings auf die Reise in die eigene Innenwelt begibst, ist es hingegen ratsam, dich abzuschnallen – von deiner Konditionierung, von deinem Welt- und Selbstbild, von allem, was du für real und illusionär hältst. Lege allen Ballast ab, damit dich nichts mehr daran hindern kann, emporzusteigen und zu fliegen!

Du kannst jetzt spüren: Ich bin. Du spürst das Sein, die innewohnende Lebendigkeit. Es ist das reine Bewusstsein, dein wahres Selbst. Erst danach erscheint der Gedanke „Ich bin dies oder das“ (ein Mensch, eine Frau oder ein Mann usw.).

Wir stellen die Frage: Wer bin ich?

Der Verstand wird eifrig analysieren, wer du bist und schließlich die Eigenschaften des Individuums aufzählen. Je mehr Eigenschaften und Fähigkeiten angesammelt werden, desto besser fühlt sich das Ego, weil es davon ausgeht, durch diesen Prozess als Individuum immer größer und bedeutender zu werden. Dabei ist natürlich der Vergleich mit anderen Egos unerlässlich. Wenn du aber das bedingungslos präsente Unbegrenzte in dir entdeckt hast, dann nimmt die Motivation, das Begrenzte zu vergrößern, erheblich ab!

Jetzt geht es nicht um konditionierte Geschichten, sondern darum, unmittelbar zu erfahren, wer du wirklich im tiefsten Innern bist. Die wichtigste Frage des Lebens ist nicht mit Gedanken und Worten zu beantworten. Wenn du aufhörst, gedanklich nach einer Antwort zu suchen, leuchtet das Licht des Bewusstseins auf…

In den Worten des großen spirituellen Lehrers Ramana Maharshi: „Die Frage „Wer bin ich?“ dient nicht dazu, eine Antwort zu erhalten. Sie dient dazu, den Fragesteller aufzulösen.“ (Fragesteller = Verstand)
Die Sonne scheint immer. Wir können sie aber nur sehen, wenn sie nicht von Wolken verdeckt wird. Ebenso ist das Bewusstsein immer da – hier und jetzt. Es ist sich seiner selbst aber nicht bewusst, solange seine Aufmerksamkeit vollkommen von Gedanken vereinnahmt wird.

Das reine Bewusstsein, das sich während der vorübergehenden Abwesenheit aller Gedanken offenbart, ist selbst die Antwort auf die Frage. Und es ist eine unmissverständliche Antwort!

Stelle die Frage und verzichte darauf, eine Antwort zu formulieren. Sei stattdessen einfach selbst die Antwort.
Verweile als Gewahrsein und genieße das pure Leben, das du bist.

14.09.2023
Simon Bartholomé
Kontakt: simon.bartholome@yahoo.de

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Simon Bartholomé Bartholome-Simon Du bist klüger als dein Verstand

ist Autor, als Referent für Vorträge und Seminare tätig, dies bisher vorrangig zum Thema ‘Tod‘ für Hospizvereine.
Er verfasste vier Bücher zum Thema, die allesamt veröffentlicht wurden: „Über Gott und die Welt“ (2015), „Du bist Bewusstsein!“ (2016), „Wer bin ich? Die Essenz der Spiritualität“ (2017) und „Die ewige Vollkommenheit des Seins“ (2022).
Sein Herzensbedürfnis besteht darin, seine Mitmenschen daran zu erinnern, wer sie wirklich sind, damit sie furchtlos und glücklich leben können.

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