Der Ursprung unseres Seins liegt in einer verborgenen Quelle jenseits von Zeit und Raum. Mystische Lehren beschreiben diese Einheit als Mysterium von Licht, Leben und Liebe, das sich in Körper, Geist und Seele offenbart.
Der Ursprung des Seins – mehr als ein Anfang
Beschäftigt man sich mit dem Ursprung des Seins, so erscheint zunächst etwas Einfaches, Undifferenziertes: das Eine. Es ist Ursprung und Existenzgrund aller Dinge, bleibt aber unserem verstandesmäßigen Begreifen verborgen. Jenseits von Zeit und Raum ist jeder „Uranfang“ unzureichend – dennoch zwingt die Vernunft zur Annahme einer Einheit, die allem zugrunde liegt.
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Die oberste Dreiheit
Noch „vor“ der Schöpfung erscheint die erste Triade: drei übergeordnete transzendente Kräfte als Lenker der Sphären. Mystische Traditionen beschreiben sie in vielen Bildern:
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Vater, Sohn und Heiliger Geist
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Licht, Leben und Liebe
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Mercurius, Sulphur und Sal
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Vater, Mutter und Kind
Diese Dreiheit bildet eine Einheit. Ohne Begegnung und Frucht wäre die Eins starr und leblos. Von oben gesehen enthält die Eins die Drei bereits in sich – das Mysterium von Geburt und Schöpfung.
Das Gesetz der Drei in der Schöpfung
Alles Neue entsteht durch das Zusammenwirken von Gegensätzen. Jede Schöpfung ist Wiederholung dieses Geheimnisses, das in der Dreiheit ruht. Licht, Leben und Liebe sind Emanationen der einen Einheit. Sie sind die Wurzel aller Existenz – sichtbar und unsichtbar.
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Der Mensch als Mittler zwischen den Welten
Der Mensch lebt in zwei Welten: einer himmlischen und einer irdischen. Sein wahres Wesen entspricht der Verbindung beider. Die Rosenkreuzer sehen ihn als duales Wesen:
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der äußere Mensch = Erscheinung, Ego
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der innere Mensch = wahre Persönlichkeit, Inneres Selbst
Das Innere Selbst ist umfassender und großartiger, es kennt den Weg zur höheren Persönlichkeit.
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Die Verborgenheit des Inneren
Das äußere Leben ist nicht zu vernachlässigen, aber das Primäre ist die andere, verborgene Seite. Unser Nicht-Bewusstes ist Summe dessen, was sich in uns bewegt, und enthält unsere eigentliche Persönlichkeit. Zugang zu dieser Quelle bedeutet Zugang zu einer tieferen Gewissheit, die nicht von der Ratio stammt, sondern aus dem Verborgenen.
Leben als Überlieferung aus dem Verborgenen
Leben erscheint als eine Art Erzählung: aus dem Nicht-Bewussten ins Bewusste. Dieser Dualismus – Leben im Sichtbaren und im Unsichtbaren – ist der Beginn aller Schöpfung. Alle Mythen zeigen, dass alles ein Gegenüber braucht. Erst durch Zweiheit entsteht Wahrnehmung, erst durch Dreiheit vollendete Einheit.
Körper, Geist und Seele – die kosmische Dreiheit im Menschen
Der christliche Schöpfungsmythos verdeutlicht das Gesetz der Drei: Gott haucht dem Körper den Geist ein, und der Mensch wird zu einer lebendigen Seele. So offenbart sich die Dreiheit im Menschen als Körper, Geist und Seele. Harmonie entsteht dort, wo alle drei Teile in Einklang wirken.
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Das Mysterium der Trinität
Die Entwicklung von Einheit über Zweiheit zur Drei ist nicht linear, sondern symbolisch. Sie deutet auf das Mysterium der Trinität: Einheit in der Drei. In der oberen wie in der unteren Welt bleibt dieses Prinzip wirksam und ist Grundlage jeder spirituellen Entwicklung.
FAQ – Ursprung und verborgene Quelle unseres Seins
Was bedeutet „Ursprung des Seins“?
Der Ursprung des Seins ist eine Einheit jenseits von Zeit und Raum – die verborgene Quelle, aus der alles hervorgeht.
Welche Rolle spielt die Dreiheit in der Schöpfung?
Das Gesetz der Drei zeigt, dass Einheit erst durch Begegnung und Frucht zur Vollendung gelangt. Licht, Leben und Liebe sind Emanationen dieser Einheit.
Warum sehen die Rosenkreuzer den Menschen als duales Wesen?
Weil er sowohl in einer materiellen als auch in einer geistigen Welt lebt. Sein Inneres Selbst verbindet beide Ebenen.
Wie kann man den Ursprung unseres Seins erfahren?
Nicht durch Ratio, sondern durch innere Gewissheit, mystische Erfahrung und das Erkennen der symbolischen Sprache der Einheit und Dreiheit.
Artikel aktualisiert
18.08.2025
Dr. rer. nat. Alexander Crocoll
Bild und Text (c) AMORC
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Vita des Autors:
Dr. rer. nat. Alexander Crocoll, geb. 1966. Während seiner wissenschaftlichen Tätigkeit Publikation von Arbeiten zur Genetik molekularer Embryologie. Er beschäftigt sich seit frühester Jugend mit spirituellen Fragen, ist seit drei Jahrzehnten AMORC-Mitglied und arbeitet heute als Sekretär in der deutschen AMORC-Zentrale.
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