Wissen und Weisheit. Beides wichtig für den spirituellen Alltag
Wissen und Weisheit klingt sehr gewichtig und wichtig. Ja, das mag auf den ersten Blick durchaus so sein. Es klingt nach Erfahrungen, nach Mühen, nach Plagen, nach Lesen, nach Erkennen. Doch Wissen und Weisheit kannst du dir auch durch Neugierde, durch Offenheit, durch Bewusstsein, durch Freude am Wissenwollen erwerben. Du magst noch jung an Lebensjahren sein. Alter ist jedoch keine Voraussetzung für Weisheit.
Beim Wissen mag Alter förderlich sein, vor allem wenn es um Erfahrungen und Erkenntnisse geht. Doch es nützt dir weder Weisheit noch Wissen, wenn du die PS im Alltag nicht auf die Straße bringst. Worum geht es bei Wissen und Weisheit? Was ist Wissen? Was ist Weisheit? Wie hängen Wissen und Weisheit mit Bewusstsein zusammen?
Warum sind Wissen und Weisheit in der Spiritualität wichtig? Welche Bedeutung haben Wissen und Weisheit für spirituelle Rebellen? Darüber schreibe ich dir in diesem Beitrag ein paar Gedanken und Handreichungen. Übrigens – klassische Bildung und Ausbildung spielen in diesem „Spiel“ nur eine Nebenrolle. Das ist jetzt nicht der Freibrief fürs Schwänzen und Niedermachen. Es ist der Hinweis, dass Wissen und Weisheit heute oft andere Wege gehen als durch Schulen, Fachhochschulen und Universitäten. Die mögen da und dort sehr hilfreiche Wegbegleiter sein. Doch auch drumherum gibt es unzählige Quellen für Wissen und Weisheit.
Was ist Wissen?
Wissen ist ein Teil deiner inneren Basis auf deinem spirituellen Weg. Du informierst dich über unzählige Quellen, auch jenseits des Internet. Wissen ist wesentlich, um überhaupt ins Unterscheidungsvermögen zu gelangen. Es ist wesentlich, um zu erkennen, worum es geht. Das ist angesichts der Informationsflut, mit der wir konfrontiert sind, wichtig. Ansonsten sitzt man Lügnern und Fakes auf und läuft in einen völlig falsche Richtung.
Du kannst Wissen über unterschiedlichste Wege erwerben. Durch Lesen, durch Zuhören, durch Videos, durch YouTube, durch diverse andere Soziale Medien und durch die tägliche Erfahrung. Alles, was dir hilft, eine Basis für deinen Weg zu erschaffen, darf herein zu dir.
Du wirst so über die Zeit zu einem Informationsspeicher. Doch das allein reicht nicht aus.
Indem du die ersten Schritte machst und dir eine Grundlage verschaffst, stellst du fest, dass ein Weg allein nicht ausreicht.
Unterscheidungsvermögen ist lebensnotwendig
Du musst mit den Informationen und dem Wissen umgehen lernen. Das ist der zweite Schritt. Dann erst hast du die Möglichkeit, Unterscheidungsvermögen zu erlangen. Ansonsten ersäufst du in dem Wust an Infos, mit denen du nur wenig für deinen Weg und deinen Alltag etwas anfangen kannst.
Unterscheidungsvermögen bedeutet, dass du zuordnen kannst, aus welcher Ecke und mit welchem Hintergrund die Informationen zu dir kommen – und was sie für DICH bedeuten können.
Unterscheidungsvermögen bedeutet auch die Akzeptanz von Vorläufigkeit. Wir wissen etwas, bis eine neue Information uns weiterbringt. Ich meine, dass angesichts der Fülle an Informationen, die uns zugänglich sind, das Unterscheidungsvermögen wesentlich ist. Ansonsten stimmst du in den Chor der Verschwörungstheoretiker*innen ungefiltert mit ein. Davon haben wir genug. Es braucht Menschen, die mit dem Wissen verantwortungsvoll für sich und für ihr Umfeld umgehen können. Daran bemisst sich der Erfolg. Daran kannst du erkennen, ob du erfolgreich auf deinem persönlichen Weg unterwegs bist.
Unterscheidungsvermögen führt dich vom reinen Wissen und vom puren Info-Speicher zur Weisheit.
Was ist Weisheit?
Weisheit ist geronnenes Wissen. Was bedeutet dieser kurze, vielleicht ein bisschen kryptische Satz?
Er bedeutet, dass du Wissen in einem gepflegten Unterscheidungsvermögen lebst.
Du läufst nicht mehr jedem Info-Stück nach und bläst es bis zur Unkenntlichkeit auf. So jagst Du nicht mehr dem Hype nach, den andere für angesagt erklären. Du bist kritisch im Sinne von – du hinterfragst Informationen auf Plausibilität. Kann das so stimmen? Wer sagt das? Welchen Hintergrund hat er/sie? Welche mögliche Agenda hat er/sie? Etc.
Weisheit bedeutet, dass du ein tiefergehendes Verständnis für Zusammenhänge und Hintergründe in deinem Alltag entwickelst.
Weisheit bedeutet auch, dass du nicht nur informiert bist, sondern mit den Informationen auch verantwortungsvoll umgehst. Du entwickelst ein tiefes Verständnis für die Zusammenhänge, die uns im Alltag, in unserer Gesellschaft, doch auch in der Natur begegnen. Und – jetzt kommt’s – du bist in der Lage, schlüssige Antworten und Lösungen in dir zu finden.
Wir sind im Regelfall über-informiert und unter-wissend und wenig-weise.
Doch wenn DU Weisheit in dir entwickelst, dann bist du für die Menschheit und auch für dich selbst ein echter Segen.
Wissen, Weisheit und Bewusstsein
Bewusstsein fordert zwingend Wissen und Weisheit zu gleichen Teilen. Du kannst dir das wie einen Kreislauf vorstellen. Durch Bewusstsein für Themen erlangst du Wissen zu diesen Themen. Über die Zeit werden aus Bewusstsein und Wissen Weisheit. Diese geht wiederum ins Bewusstsein ein. Es weitet sich. Das ist ein unendlicher Prozess.
Durch das Trio Bewusstsein, Wissen und Weisheit weitest du dich innerlich aus.
Du wirst – auch durch dein gepflegtes Unterscheidungsvermögen – zu einem Zugewinn für dich und für die Menschheit. So bist kritisch, ohne in Extreme abzugleiten. Du bist mutig, weil du etwas zu sagen hast und es auch begründen kannst. Leidenschaft ist in deinen Argumenten, weil du so viel weißt, dass du diskutieren kannst. Du bist mittendrin und nicht nur dabei.
Dieser Prozess findet nicht von selbst statt. Dafür musst du aktiv sein. Wie kannst du rangehen? Fange an zu lesen. Fange an Fragen zu stellen. Nimm nichts für bare Münze. Auch diesen Beitrag und die anderen Beiträge in dieser Serie nicht. Auch nicht die Podcasts dazu. Bleibe nicht in irgendwelche Blasen hängen, die nur vom eigenen Echo leben. Akzeptiere andere Standpunkte. Lerne aus ihnen. Nimm nie etwas für gegeben an. Auch nicht das, was ich dir hier anbiete. Bleibe offen und neugierig.
Alles was ich dir anbiete, soll dich zum Fragen stellen anregen.
Antworten dazu gebe ich dir nicht. Die trägst du in dir. Was ich dir gebe, sind Hinweise und Anregungen.
Wissen und Weisheit in der Spiritualität
Spiritualität ist mittlerweile zu einem weiten Land geworden. Die Angebote sind vielfältig. Als Anfänger*in kann man da schon ins Stolpern kommen. Vor allem wenn schnelle Lösungen, Reichtum, Wohlstand, Traumpartner*in etc. pp angeboten werden. Die Verführungen sind sehr groß. Auch wenn der Überbringer/die Überbringerin der Botschaften noch was äußerlich hermacht und sehr geübt in Präsentationstechniken und Manipulationstechniken ist. Das darf man nicht unterschätzen.
Doch wenn du dich ehrlich auf deinen persönlichen spirituellen Weg machst, dann wirst du feststellen, dass viele der Angebote nichts taugen. Das erfährst du nur, wenn du ausprobierst. Damit sammelst du Erfahrungswissen an, aus dem du Weisheit schöpfen kannst. Anstatt auf Angebote und die Menschen dahinter zu schimpfen, nimm die Erfahrung mit und sage dir: Okay. Das war jetzt nicht so prickelnd. Was lerne ich daraus?
Du lernst mit hoher Wahrscheinlichkeit Unterscheidungsvermögen.
Beim nächsten Mal wirst du dich mehr informieren, dich weniger auf die Empfehlung ach so toller Freund*innen verlassen, sondern deinen Verstand einschalten und auf deine Intuition lauschen. Wenn ein Stopp kommt, dann wirst du dich entsprechend verhalten.
Übrigens bist du in bester Gesellschaft. Auch mir ging es in meinen spirituellen Anfangsjahren so. Als ich in mich lauschte, wurden die Nieten und Ehrenrunden immer weniger. Heute trage ich so viel Wissen und Weisheit in mir, dass ich mich darauf sehr gut verlassen kann. Der Lohn kommt mit der Zeit und mit der Erfahrung. Offenbleiben tue ich dennoch. Es gibt immer etwas Neues zu erfahren und zu erkennen. Es gibt immer Neues zu leben.
Dranbleiben heißt die Devise. Bei sich bleiben – auch wenn es noch schwerfallen mag.
Wissen und Weisheit für spirituelle Rebellen
Gerade wenn man völlig weg vom Alten will und sich in uncharted territory begibt, wo es kaum einen funktionierenden Kompass gibt, wo viel geredet und wenig gesagt wird, ist ein Minimum an Unterscheidungsvermögen lebensnotwendig.
Der spirituelle Markt boomt. Es gibt für alles ein Coaching, oft von Menschen, die sich einen Lebenstraum verwirklichen und immer noch an die große Kohle denken. Es erstaunt mich, wie viele relativ junge Menschen sich in der Beratungsmarkt wagen, ohne Businesskenntnisse (die sind nach wie vor wichtig), mit zu vielen Euroscheinen in den Augen, mit wenig Lebenserfahrung, mit angelesenem, jedoch nicht erfahrenem Wissen oder mit der Haltung – alles Geschriebene ist Mist. Wissenschaft ist crap. Erfahrung ist alles.
Ich sage dir
die neue Wahrheit liegt in deinem Inneren, in deinem gepflegten Unterscheidungsvermögen! Es geht darum, außen und innen, Materielles und Spirituelles miteinander zu verbinden. Die gegenseitige Ausspielerei ist sowas von old school!
Alles, was du dazu brauchst, habe ich dir in diesem Beitrag umschrieben. Es ist nicht sehr viel. Die Tools sind übersichtlich. Doch diese Tools musst du anwenden, wenn du in diesen Hochenergiezeiten das andere Ufer der Zeiten gesund und heil erreichen willst. Da bin ich kompromisslos. Wissen und Weisheit hin oder her. Leben ist Leben. Da gibt es nichts herumzudeuteln. Da gibt es keine Slackline-Aktivitäten.
Leben ist sehr konkret. Spiritualität in diesem Mega-Übergang ist noch konkreter. Denk dran: für Erleuchtete gibt es keinen Platz im großen Plan. Das ist aktueller denn je. Sei dir immer gewahr – es ist dein Leben – du hältst alle Fäden dafür in deinen Händen. Mach was draus.
13.07.2022
Außerordentl. Honorarprofessorin Dr.habil. Dr. Andrea Riemer, Ph.D.
Zur Autorin finden Sie alles Wissenswerte unter:
www.andrea-riemer.de
Über Andrea Riemer:
nach einer einzigartigen, 25 Jahren umfassenden internationalen Karriere als Wissenschafterin und Beraterin für Sicherheitspolitik und Strategie (Doktorat in BWL, Ph.D. und Habilitation in Militärwissenschaften; außerordentl. Honorarprofessorin), hat sich Andrea Riemer ab 2012 als eine der erfahrensten Buchautorinnen und Vortragenden zu existentiellen Fragen des Lebens in der poetischen Philosophie etabliert.
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