Von der Schöpfung der Welt – Die Weisheit der Hopi-Indianer
Die Hopi-Indianer sind eines der faszinierendsten Naturvölker Amerikas. Ihre Wurzeln reichen angeblich bis in die älteste Geschichte des Kontinents zurück, was sie zu einer einzigartigen Kultur macht. Nach den Mythen der Hopi waren sie die ersten Bewohner des Kontinents.
Hopi – Hopituh Shinmu – bedeutet: „friedfertiges Volk“
Der weiße Mann hat versucht Ihnen ihre Traditionen zu nehmen, hat ihre Lebensweise als primitiv abgetan, aber heute zeigt sich, dass der weiße Mann ignorant ist.
Für die Hopi ist die Natur nicht einfach eine Ressource, sondern eine heilige und lebendige Verbündete. Sie sehen sich als Teil eines größeren Ganzen, das sie respektieren und ehren. Diese Philosophie zeigt sich in ihren Ritualen, die oft das Ziel haben, das Gleichgewicht der Natur zu bewahren. Zum Beispiel beten die Hopi in speziellen Zeremonien für Regen, um ihre Dürren zu beenden, und danken den Geistern der Natur für ihre Gaben. Es wird kein Tier getötet ohne zuvor eine Zeremonie abzuhalten. In dieser wird das Tier geehrt und es wird ihm gedankt für sein Opfer.
In ihrem Weltbild ist alles lebendig und alles hat eine Seele, egal ob es das Gras unter den Füßen ist oder der Falke in der Luft. Alle Dinge im Leben sind miteinander verbunden und alles wirkt aufeinander. Wenn eine Zeremonie nicht ordnungsgemäß durchgeführt wird, kann dies zur Folge haben, dass der Regen ausbleibt oder es zu Starkregen kommt und das wichtige Wasser einfach abläuft, ohne den Boden zu durchnässen.
Die enge Verbindung zur Natur ist eine Inspiration für uns:
Wie oft verlieren wir in unserer hektischen Welt den Blick für das Wesentliche? Die Hopi erinnern uns daran, dass ein respektvoller Umgang mit der Umwelt nicht nur möglich, sondern notwendig ist. Sie zeigen uns, dass alles miteinander zusammenhängt und keine Tat ohne Folgen bleibt.
Die Hopi besitzen auch ganz spezielle alte Maissorten. Insgesamt sind es vier: schwarzer, weißer, gelber und roter Mais. Die Hopi sagen, dass jedes Korn für eine Hautfarbe steht. In jedes Saatloch kommen 4 Samen, von jeder Farbe eins. Mindestens ein Same wird wachsen, so die Hopis. Alles was sie tun, hat einen tieferen Sinn.
Dieses Wissen, das von Generation zu Generation weitergegeben wird, zeigt, dass auch in schwierigen Bedingungen eine nachhaltige Landwirtschaft möglich ist. Besonders heute, angesichts des Klimawandels und der Ressourcenknappheit, können wir von den Hopi lernen, wie wichtig es ist, natürliche regionale Kreisläufe zu verstehen und zu nutzen.
Hopi bedeutet in unserer Sprache Frieden.
Die Hopi stehen für Frieden, Verständnis, Kooperation und Besonnenheit. Ihre „Führer“ dienen als Sprecher und Ratgeber, also ihre Ältesten. Es gab für sie nie einen Grund Regeln aufzustellen oder irgendwelche Gesetze aufzuschreiben. Es gab nie einen Richter, ein Gericht oder Polizei. Seit tausenden von Jahren leben die Hopi durch dieses System in einer stabilen Gesellschaft – bis der weiße Mann kam.
In unserer individualistischen Gesellschaft, die oft auf Wettbewerb statt auf Kooperation setzt, könnte das Clan-System der Hopi ein wertvolles Vorbild sein. Es zeigt, dass ein starkes Gemeinschaftsgefühl nicht nur das soziale Leben bereichert, sondern auch eine Grundlage für nachhaltiges Leben bietet. Kooperation statt Konkurrenz.
Die Mythen und Geschichten der Hopi sind tief in ihrer Kultur verankert. Sie erzählen von der Schöpfung der Welt, dem Gleichgewicht zwischen Gut und Böse und der Verantwortung der Menschen für den Erhalt der Erde. Eine besonders bekannte Legende ist die Prophezeiung der „vier Welten“, in der die Hopi warnen, dass die Menschheit die Erde mehrmals zerstört hat und sich nun in der vierten Welt befindet.
Diese Geschichten sind nicht nur religiöse Lehren, sondern auch Warnungen und Lektionen, die uns dazu ermutigen, unsere Handlungen zu überdenken.
Es gibt viele Stimmen, die sogar behaupten, dass die Mythen über 400.000 Jahre in die Vergangenheit reichen (Vergleich der Prophezeiungen mit nachweisbaren Ereignissen der Welt). Man mag nun daran glauben oder nicht, die Hopi selbst haben kein Zeitgefühl. Sie kennen kein Gestern, jetzt und morgen.
Der gemeinsame Reichtum christlicher und indianischer Spiritualität
Im August 1999 hatte ich in Calgary/Alberta/CANADA mit dem Indianer Pablo Russell ein gemeinsames Kosmisches Gebet formuliert und unterzeichnet:
“Gelobt sei unser göttlicher Schöpfer, der uns unaufhörlich umgibt, im Himmel und auf Erden. Lass den Mond, den Morgenstern und den Abendstern uns beschützen und leiten. Geheiligt sei Deine Gegenwart unter der gesamten Menschheit, unabhängig von Religion, Rasse, Hautfarbe und Nationalität. Gib uns die Energie, die uns das tägliche Leben ermöglicht, und lass uns gesunde Ernährung und Mitgefühl mit allen Menschen auf Mutter Erde teilen. Lass uns alle vier Richtungen stärken: die körperliche, emotionale, geistige und spirituelle. Erfülle alle menschlichen Herzen mit Frieden und Gerechtigkeit. Befreie uns von den Fesseln des bedingten Verhaltens und der Trennung von Deinem göttlichen Königreich hier und jetzt. Lass alle Menschen und fühlenden Wesen zurückkehren und in Dein innerstes Zentrum eintreten, wo sie Deine überströmende Liebe, Dein Licht und Deine Glückseligkeit in Ewigkeit genießen können.“
15.08.2025
Roland R. Ropers
Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher, Buchautor und Publizist
Über Roland R. Ropers
Roland R. Ropers geb. 1945, Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher,
Begründer der Etymosophie, Buchautor und Publizist, autorisierter Kontemplationslehrer, weltweite Seminar- und Vortragstätigkeit.
Es ist ein uraltes Geheimnis, dass die stille Einkehr in der Natur zum tiefgreifenden Heil-Sein führt.
Buch Tipp:
Kardiosophie
Weg-Weiser zur kosmischen Ur-Quelle
von Roland R. Ropers und
Andrea Fessmann, Dorothea J. May, Dr. med. Christiane May-Ropers, Helga Simon-Wagenbach, Prof. Dr. phil. Irmela Neu
Die intellektuelle Kopflastigkeit, die über Jahrhunderte mit dem Begriff des französischen Philosophen René Descartes (1596 – 1650) „Cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“) verbunden war, erfordert für den Menschen der Zukunft eine neue Ausrichtung auf die Kraft und Weisheit des Herzens, die mit dem von Roland R. Ropers in die Welt gebrachten Wortes „KARDIOSOPHIE“ verbunden ist. Bereits Antoine de Saint-Exupéry beglückte uns mit seiner Erkenntnis: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“. Der Autor und die sechs Co-Autorinnen beleuchten aus ihrem individuellen Erfahrungsreichtum die Vielfalt von Wissen und Weisheit aus dem Großraum des Herzens.
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