Ausgebrannt als Chance

ausgebrannt und Suche in der Meditation

Ausgebrannt sein als eine Chance für spirituelle Erkenntnisse

Ausgebrannt sein – was nun? In den letzten Jahren leiden immer mehr Menschen unter dem Syndrom des ausgebrannt Seins. Warum? Was ist mit ihnen geschehen?

Es ist ein Merkmal der heutigen Gesellschaft, immer mehr zu wollen. Mehr Ansehen, mehr Erfolg, mehr Geld, mehr Luxus, mehr Adrenalin Kicks, mehr Sex. Und alles muss schneller gehen!

Wer mithalten will, mit den Anforderungen der Gesellschaft, ist zwangsläufig darauf angewiesen, seine ganze Aufmerksamkeit nach außen zu richten.

Die Aufmerksamkeit nach außen richten

Dabei werden die Anforderungen immer grösser. Es beginnt bereits mit dem Aussehen. Stärker denn je bestimmen die Medien, was “in” ist. Und was gestern noch gut war, ist heute bereits Schnee von gestern. Eigentlich wird ja alles vorgegeben: welches Essen angeblich gesund ist, welche Diäten, welche Sportarten, um den Körper möglichst dem Standardbild anzupassen.

Den stärkeren Einfluss üben aber die Vorstellungen aus, die das Leben selbst betreffen. Fixe Ideen darüber, was in einer Partnerschaft ok ist und was nicht. Wer es anders lebt, wird schnell verurteilt.

Die Berufswahl wird mehr und mehr danach getroffen, wie und wo man am meisten Geld verdienen kann. Das Abitur absolvieren und irgendetwas studieren, ist fast zur Normalität geworden, ungeachtet dessen, welche Neigungen und Fähigkeiten jemand besitzt.

Kindererziehung und Familienleben haben kaum mehr Platz, sie müssen irgendwie eingepfercht werden in den vollen Terminplan des Lebens. Kinder werden größtenteils von anderen Menschen erzogen.

Aktivsein lautet die Devise!

In einem auf diese Weise durchorganisierten Leben ist die ganze Aufmerksamkeit nach außen gerichtet.
Wer kommt da schon auf die Idee, sich einfach mal zu fragen: Wie fühle ich mich eigentlich?

Vielleicht erkennst du dich wieder im Stress des Getrieben-Seins?

Vielleicht gehörst du zu den Menschen, denen aufgrund ihrer ausgeprägten Feinfühligkeit und ihrem Einfühlungsvermögen alles nahe geht, was sie um sich herum erleben. Darum bist du ständig bemüht, es anderen recht zu machen. Stets gibst du dein Bestes. Du bist offen für Leute mit Problemen. Du suchst nach Lösungen, denn du bist sehr ideenreich.

Falls du in einer Partnerschaft bist, legst du sehr viel Wert darauf, Konflikte bereits im Keim zu ersticken, indem du oft nachgibst, schweigst, auch wenn du anderer Ansicht bist. Falls du Kinder hast, bist du stets darum bemüht, sie möglichst zu schützen vor allen möglichen Gefahren, die sie umgeben. Du bist äußerst fürsorglich, hilfsbereit und es ist dir wichtig, auf die Bedürfnisse deiner Mitmenschen einzugehen.

Irgendwie fühlst du dich für sie verantwortlich.

Alles das bist du für die anderen. 

Und was ist mit dir? 

Wie gehst du mit dir selbst um?

Du hast in dieser enormen Auslastung deiner Kräfte keine Zeit mehr, dich selbst wirklich zu spüren. Du stellst dich ganz hinten an.

Manchmal, vor allem dann, wenn Dankbarkeit und Lob von außen nicht eintreffen, fühlst du dich enttäuscht. Im Grunde genommen machst du allen Leuten Vorwürfe, die nicht sehen und anerkennen, wie sehr du dich doch ins Zeug legst für sie und was du alles leistest. Die Wut, die darüber eigentlich entsteht, unterdrückst du, darum entstehen Bitterkeit, Frustration und Depression.

Du fühlst dich ausgenutzt.
Ausgenutzt von den Anderen.

Aber trotzdem machst du weiter wie bisher, denn die Anerkennung, die Wertschätzung der anderen ist dir wichtig. Eigentlich bist du bereits erschöpft, aber du kannst die anderen doch nicht hängen lassen.

Das geht so weiter, bis du keine Kraft mehr hast. Du brichst zusammen. „Burnout“ ist die Diagnose.

Ausgebrannt.

Ausgebrannt sein ist ein Phänomen unserer Zeit

Ausgebrannt sein ist ein weit verbreitetes Phänomen in unserer heutigen Zeit. Das Burnout-Syndrom, eine relativ moderne Bezeichnung für einen Zusammenbruch, kommt einem Feuer gleich. Ein Feuer der Reinigung. Alles, was du getan hast, um von anderen Menschen Anerkennung zu bekommen, funktioniert jetzt nicht mehr.

Feuer der Reinigung

ausgebrannt und Suche in der Meditation
KI unterstützt generiert

Die Kraft ist geschwunden, du fühlst dich leer. Leere fühlt sich für viele Menschen bedrohlich an, sie hat Ähnlichkeiten mit dem Tod. Darum wirst du von verschiedenen Seiten dazu gedrängt, irgendwie aktiv zu werden.

Es ist aber genau diese Leere, die Heilung in sich birgt.

Aus der Leere steigen deine Gefühle auf. Zuoberst vielleicht Tränen von Enttäuschung und Wut. Erlaube sie. Kämpfe nicht dagegen an. Wut ist eine reinigende Kraft, die herauskommen will. Ansonsten wird sie sauer und vergiftet dich.

Du kannst dich fragen, auf wen du eigentlich wütend bist. Sind es wirklich die anderen, die dir zu wenig Aufmerksamkeit, Dankbarkeit und Liebe geben?

Vielleicht kannst du jetzt erkennen, dass du deine Kraft ständig nach außen gibst, während du am Verhungern bist. Du bist enttäuscht, weil die anderen dir nicht geben, was du brauchst.

Du wirst dir auf einmal bewusst darüber, dass du dich selbst völlig vernachlässigt hast.

Du hast dich selbst vernachlässigt

Merkst du jetzt, dass du dich selbst ausgenutzt hast? Du hast deine Kraft missbraucht. Deine Kraft, die in dir vorhanden ist und eigentlich dazu da ist, dich zu nähren.

Wann hast du dich zum letzten Mal gefragt, was du brauchst? Was du gerne möchtest?
Wann hast du dir je Zeit genommen, dich selbst zu erforschen und herauszufinden, wer du bist?
Ganz offensichtlich bist du nicht das, wofür du dich bisher gehalten hast.

Du hast versucht, einem Bild zu entsprechen, einem Bild, das andere Leute von dir haben und das du übernommen hast. Aber Bilder sind eben Bilder, sie haben keine eigene Kraft.

Um nicht auszubrennen, brauchst du eine Kraftquelle, die dich ständig ernährt.

Du brauchst du eine Kraftquelle

Du brauchst Nahrung! Wie du es bis jetzt erlebt hast, kommt diese Nahrung leider nicht durch andere Menschen, obwohl die Gesellschaft uns das glauben lässt. Deine Nahrung, deine Kraft ist einzig und allein in deinem Inneren zu finden. Darum sind auch nicht die anderen schuld, wenn du enttäuscht und ausgebrannt bist. Du selbst hast dich in diese Lage gebracht, weil du hungrig bist, nach Anerkennung, nach Zuneigung und Liebe. Das ist verständlich, doch diesen Hunger können sie (die anderen) nicht stillen.

Was ist also zu tun, wenn du die Kraft verloren hast?

Nichts!

Erlaube dir, einfach mal nichts zu tun.
Keine Lösung suchen.
Nichts erzwingen.
Einfach da sein.
Beobachten.
Stille.
Was verbrannt ist, ist verbrannt.

Vermutlich kommt große Traurigkeit über dich.
Lass sie kommen.
Lass die Tränen fließen.

Hinter der Traurigkeit regt sich Wut

Wut und Enttäuschung darüber, wie du dich verausgabt und nicht das zurückbekommen hast, was du erwartet hast. Lass diese Wut hochkommen. Du brauchst dabei nichts zu zerschlagen oder sonst wie zu zerstören. Wenn nötig, kannst du auf ein Kissen einschlagen. Es genügt, wenn du diese Wut spürst und annimmst. Bekämpfe sie nicht. Sie bahnt den Weg zu deinem Inneren! Deine Gefühle zu spüren und zu erlauben, ist der wichtigste Schritt auf dem Weg der Heilung.

Dieser Schritt ist viel zielführender als Medikamente, die sie unterdrücken!

Deine Gefühle spüren ist wichtiger als Medikamente

In dem du deine Gefühle wahrnimmst und sie weder verurteilst noch verdrängst, spürst du deine Lebendigkeit!

Wenn sich aller Tumult der Aktivitäten, die du geglaubt hast, ausführen zu müssen, gelegt hat, wenn Wut, Schmerz und Trauer sich haben ausdrücken dürfen, dann steigen aus der Stille Impulse auf. Es sind die Impulse, die Freude in sich tragen.

Die Freude kommt unweigerlich, wenn du ruhig geworden bist. Sie ist das Zentrum deines Wesens!

Freude ist das Zentrum deines Wesens

Erst aus dieser Ruhe und Stille heraus, wirst du allmählich etwas in dir spüren, das dir vielleicht noch fremd erscheint. Deine mit Freude begleiteten Impulse zeigen dir, wo deine Fähigkeiten liegen. Sie zeigen dir deine Kraft! Dein inneres Wesen hat einen Plan für dich. Es hat dich mit Eigenschaften und Fähigkeiten ausgestattet, die dich ausmachen. Diese sind dazu da, dein Leben aus deiner innewohnenden Kreativität heraus zu gestalten. Nicht für die anderen, für dich! Folgst du diesen Impulsen, wirst du unweigerlich die Kraft verspüren, die darin steckt.

Frische Lebensenergie!

Dein Leben gestaltet sich nun völlig anders als vorher. Du missbrauchst deine Kraft nicht mehr, um dir Anerkennung und Liebe einzuhandeln.

Du bist jetzt mit deinem Zentrum verbunden, mit deinem Herzen, das dir stets zeigt, was dir gut tut. Tust du das, was dir gut tut, dann fühlst du dich geborgen, wertvoll und stark. Und das wirkt sich auch auf dein Umfeld aus.

Das ausgebrannt Sein war also eine Notbremse, weil du dich zu sehr von dir selbst entfernt hattest.

Das ausgebrannt Sein war eine Notbremse

Der Weg zur Heilung führt über den Richtungswechsel zu dir selbst. Über die Hinwendung zu deinen Gefühlen, der Akzeptanz deiner Einzigartigkeit und zur Wertschätzung deines Wesens.

Es kann sein, dass du Unterstützung brauchst auf diesem Weg. Verlass dich bei der Auswahl der Helfer auf dein Gefühl und lass dich nicht manipulieren von denjenigen, die dich wieder in dein altes Ich zurückversetzen möchten. Wahre Helfer unterstützen dich darin, deine Einzigartigkeit hervorzubringen, dich wertzuschätzen und dein Leben so zu gestalten, wie du es für richtig hältst.

Wie aber geht die Gesellschaft damit um?

Du wirst für krank erklärt. Man verschreibt dir Medikamente, welche deine Symptome abschwächen oder gar beseitigen sollen. Vielleicht bekommst du psychiatrische Behandlungen. Ziel ist es, dich wieder schrittweise in die Berufswelt einzugliedern. Eingliederung ist die Hauptsache.

Aber, willst du eine Eingliederung in eine Gesellschaft, die selbst am Ausbrennen ist?

Eingliederung in eine Gesellschaft, die am Ausbrennen ist?

Die oben bereits beschriebenen Merkmale unserer Gesellschaft sind längst nicht mehr unserer Natur entsprechend. Die Hinwendung zum manipulierbaren, gefügigen Bürger, dem von Machthabern unnatürliche Bedürfnisse vorgegaukelt werden, hat überhand genommen.

Ruhe, Meditation, echte Kreativität und Wertschätzung sind Aspekte jener, die als Außenseiter gelten. Spiritualität gilt immer noch als Luxus, der in einer Leistungsgesellschaft keinen Platz hat.

Und in diese Welt sollst du wieder eingegliedert werden?

Das Syndrom des ausgebrannt Seins ist heute nicht mehr nur das Symptom derjenigen, die sensibler sind, sondern ein krankhafter Zustand einer Gesellschaft, die nach außen orientiert ist. Eine Gesellschaft, die von Macht und Machtmissbrauch lebt. Die Medien mit allen ihren mehr oder weniger spektakulär wirkenden Banalitäten, Computerspiele, Werbung für unnötige Dinge, der ständige Drang nach Aktivität… alles das soll wohl als Ablenkungen dienen. Ablenkung von sich selbst.

Viele Menschen sind manipulierbar

Wer abgelenkt ist vom eigenen Empfinden ist verführbar, manipulierbar.

Die vorgegebenen äußeren Ziele scheinen erstrebenswert.

Das alles hat es wohl schon immer gegeben. Aber das Ausmaß, in dem das jetzt geschieht, ist enorm. Es sieht so aus, als würde die stets wachsende Bevölkerung immer manipulierbarer, dümmer, blinder, gereizter und unaufmerksamer.

Doch irgendwann wird das Maß voll sein.

Aus meiner Sicht ist diese Gesellschaft kurz vor einem Zusammenbruch, oder eben vor dem kollektiven ausgebrannt Sein.

Das ausgebrannt Sein im Kollektiv

Wenn das geschieht, werden diejenigen, die ihr persönliches ausgebrannt Sein erlebt haben, hilfreich zur Seite stehen. Bereits heute schon zeigen viele Menschen, die sich von ihrem alten Lebensstil abgewandt haben, einen Weg hinaus aus der Masse in die Individualität. Einen Weg zur Selbstständigkeit, zur Akzeptanz und Freiheit. Jedoch:

Bevor etwas Neues entstehen kann, muss das Alte verbrennen

In der Landwirtschaft werden manchmal Wälder und Felder abgebrannt, damit die durch die Asche genährte Erde wieder neues Leben hervorbringen kann.

Ausgebrannt sein als Chance für einen Neubeginn

Vielleicht brennen ja die zahlreichen Feuer  –  sei es durch Waldbrände, Vulkanausbrüche, Kriege und Epidemien  –  den Zusammenbruch all dessen, was sich krankhaft in der Menschheit ausgebreitet hat, nieder.

Aus dieser Sicht sehe ich den Verwüstungen und Zerstörungen, die zurzeit um sich greifen, mit Hoffnung entgegen, dass sich neues Leben aus der Asche erheben wird. Leben, das seiner Natur entsprechend freudig, respektvoll und dankbar gelebt wird.

Mit herzlichen Grüßen

Navyo Brigitte Lawson
29. Oktober 2023

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Spiegelkabinett der Existenz Navyo Brigitte LawsonMein Name ist Navyo Brigitte Lawson. Ich wurde 1948 in der Schweiz geboren. Bereits seit frühster Jugend war ich auf spiritueller Suche, denn die christliche Religion, in der ich erzogen worden war, erfüllte mich nicht, auch nicht mein Psychologiestudium, das ich mit 30 Jahren begann. …

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