Gesundheit von Ego und Herz

Gesundheit Ego Herz cup pixabay

Gesundheit von Ego und Herz

Wann sind wir gesund? Und was macht uns krank? Gesundheit ist die Anwesenheit von Liebe. Und Krankheit ist die Abwesenheit von Liebe (das Fehlen von Liebe).

Die Anwesenheit von Liebe ist ein „Ja“.
„Nein“ ist das Gegenteil von „Ja“.
„Nein“ ist der Gegenpol.

Unser Herz ist „Ja“.
Und unser Ego ist „Nein“.

Krank werden kann nur „etwas“.
Nur eine Form kann entarten oder erkranken.

Die universale Liebe ist NICHTS

NICHTS kann nicht erkranken, denn NICHTS ist ja NICHTS.
Wie sollte NICHTS erkranken können?
Erkranken kann also immer nur „etwas“.
Nur das Ego kann erkranken.

Das Verrückte ist nun, dass, wenn wir als Ego „Ja“ sagen zu dem, was wir tun, dann sind wir als Ego gesund und munter. Selbst dann, wenn es der größte Schwachsinn, Dummsinn oder Blödsinn ist und selbst dann, wenn es für andere oder für uns oder für die Natur oder für die Erde schädlich ist. Wenn und solange wir als Ego „Ja“ dazu sagen, sind und bleiben wir gesund.

Nun haben wir allerdings zwei Egos.
Wir haben unser konditioniertes Ego.
Und wir haben unser ureigenes Ego.

Unser konditioniertes uns unser ureigenes Ego

Unser konditioniertes Ego dient dem Außen, der Gesellschaft, den anderen sowie den Werten und Normen und Regeln und Gesetzen und Vorstellungen und Gesetzen des Kollektiv.

Und unser ureigenes Ego dient unserem Innen, also unserem Herzen, unserem Inneren Kind, unserer Intuition, unserem Bauchgefühl und unserer inneren Wahrheit, unserem inneren Wissen.

Nun liegt es auf der Hand, dass unser konditioniertes Ego und unser ureigenes Ego nicht immer einer Meinung sind – also eher gesagt nie einer Meinung sind. Denn Kopf und Herz haben nun mal unterschiedliche Bedürfnisse und unterschiedliche Vorstellungen vom Leben.

Dies führt nun dazu, dass wir erkranken, wenn unser ureigenes Ego das verurteilt, was unser konditioniertes Ego oder was die konditionierten Egos der anderen Menschen verzapfen (in dieser Welt so anstellen). Wir erkranken, weil wir aus unserem ureigenen Ego heraus „Nein“ sagen zu dem, was das konditionierte Ego macht und tut. Wir ärgern uns. Wir hadern. Und wir wollen es anders haben. Und dort, wo wir „Nein“ sagen, kann die universale Liebe nicht mehr frei fließen, gerät ins Strocken, ist blockiert und „schlägt Formen“ bzw. manifestiert sich als Form – als Krankheitssymptom.

Dies gilt jedoch nur für diejenigen Menschen, die sich mit ihrem ureigenen Ego mehr identifizieren als mit ihrem konditionierten Ego. Bei den Menschen, die sich mit ihrem konditionierten Ego identifizieren, ist es genau anders herum. Sie werden krank, wenn sie mit ansehen müssen, was die Liebe tut/tun würde.

Jedes Krankheitssymptom zeigt einen Ort an, an dem das Fließen der universalen Liebe zum Stillstand gekommen ist.

Wir als ureigenes Ego wollen es so haben, wie es für unser Herz (für unser Inneres Kind) richtig und stimmig ist. Doch dies ist eben oftmals entgegen dem, wie ein konditioniertes Ego es für richtig hält.

Wann und unter welchen Umständen fühlt sich unser ureigenes Ego gesund und munter?
Und wann und unter welchen Umständen fühlt sich unser konditioniertes Ego gesund und munter?

Typische Charaktereigenschaften unseres konditionierten Ego

Es gibt typische Charaktereigenschaften für unser konditioniertes Ego. Unser konditioniertes Ego ist abgetrennt von der universalen Liebe. Es lebt von unseren Gedanken. Unser Verstand ist mit unserem konditionierten Ego gleichzusetzen.

Unser konditioniertes Ego lebt in der Dimension der Zeit (Vergangenheit und Zukunft). Und unser konditioniertes Ego hat Vorstellungen, Erwartungen, Ansichten, Meinungen, Einstellungen. Außerdem ist unser konditioniertes Ego diejenige Instanz in uns, die überhaupt konditioniert und geprägt werden kann. Unser konditioniertes Ego kann lernen.

Außerdem lebt unser konditioniertes Ego im Mangel. Es hat Bedürfnisse, die gestillt und befriedigt werden müssen.

Darüber hinaus hat unser konditioniertes Ego hat einen Ego-Schmerzkörper. „Die Freude“ unseres konditioniertes Ego ist der Schmerz, das Jammern und Klagen, das Lamentieren und sich Beschweren.

Zudem ist unser konditioniertes Ego in der Welt der Illusionen zuhause. Es träumt. Es schläft. Es hat absolut überhaupt kein Interesse an der wahren Wahrheit. Es möchte weiter schlafen und das Spiel des Lebens (das Spiel in der Welt der Illusionen) genießen.

So wie wir es genießen, in einen guten Kinofilm zu gehen und uns von der Story verzaubern, beeindrucken und faszinieren zu lassen, so genießt auch unser konditioniertes Ego diesen “Film des Lebens”, dieses “Theaterstück” auf der Bühne des Lebens, das “Drama des Lebens”. Der Kinofilm und das Theaterstück sind künstlich, sind inszeniert – und bieten uns dennoch einen beeindruckend hohen Unterhaltungswert.

Und ganz genau so wie Theater, Film und Kino uns beeindrucken und faszinieren, so möchte auch unser konditioniertes Ego weiterhin träumen und sich der Illusion ganz hingeben – und die dazugehörigen Gefühle intensiv erfahren und erleben.

Unser ureigenes Ego

Unser ureigenes Ego vertritt unser Herz und dient unserem Herzen. Ein großes ‚Anliegen unseres ur-eigenen Ego ist es, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Und an diesem Punkt krachen die Bedürfnisse von unserem ureigenen, der Wahrheit und der Liebe dienende Ego und die Bedürfnisse von unserem konditionierten Ego schmerzhaft aufeinander.

Als Geist können wir die Unterschiedlichkeiten von unserem ureigenen Ego und von unserem konditionierten Ego leicht erkennen, aushalten, bezeugen und so stehen lassen. Doch als ureigenes Ego halten wir diesen Konflikt, dass unser konditioniertes Ego so ganz anders ist als wir, echt nicht aus. Und dies macht uns dann schier krank  –  vor allem dann, wenn wir im Außen immer wieder unserem eigenen konditionierten Ego begegnen, weil das Außen uns wie ein Spiegel unser eigenes konditioniertes Ego vor Augen hält.

“Nein” sagen macht uns krank

Obgleich wir als ureigenes Ego der universalen Liebe dienen, sagen wir immerzu und ständig und in einem fort „Nein“ zu dem, was unser konditioniertes Ego möchte und für richtig und wichtig erachtet. Wir hadern also. Und paradoxerweise manifestiert sich dann ausgerechnet das „Nein“ unseres ureigenen, der Liebe dienenden Ego als die Abwesenheit von Liebe und als Schmerz auf der Form-Ebene und somit als leckeres Futter für den Schmerzkörper unseres konditionierten Ego. Wir als ureigenes Ego müssen uns also eingestehen, mit unserem „Nein“ gegenüber dem Verhalten des konditionierten Ego gleichzeitig genau dieses konditionierte Ego fleißig zu füttern und am Leben zu erhalten und groß und stark zu machen.

Sagen wir als ureigenes Ego „Ja“ zu dem, was unser konditioniertes Ego für richtig und für wichtig erachtet, so erlauben wir es und es kann und darf sich frei entfalten. Unterm Strich scheint es also ganz egal zu sein, ob wir „Nein“ oder „Ja“ sagen, wir als ureigenes Ego können niemals etwas “gegen” das konditionierte Ego tun/unternehmen.

Das einzige, was wir als ureigenes Ego machen können, ist „Ja“ sagen zu dem, was unser konditioniertes Ego tut und es damit der universalen Liebe ermöglichen, in ihrer Original-Energie in die Situation einzufließen, einzuströmen und auf diese Weise im Sinne des Großen Ganzen mitzugestalten. Dies liegt dann außerhalb von uns als Person, außerhalb von unserem Ich-Gefühl. Wir können also nichts persönlich nehmen. Wenn und sobald wir als ureigenes Ego etwas persönlich nehmen – egal ob „Nein“ oder „Ja“ – unterstützen wir unterm Strich das konditionierte Ego in seiner Entfaltung und bei seinen Machenschaften.

Unsere Gabe der Empathie

Menschen sind empathische Wesen. Menschen sind mit der Gabe der Empathie ausgestattet. Auf diese Weise nehmen wir emotional Anteil am Schicksal anderer Menschen sowie von Tieren und Pflanzen und der Natur und der Erde. Wir haben Mitgefühl (Geist) oder wir fühlen Mitleid (Ego).

In einer Partnerschaft (und auch im alltäglichen Kontakt mit Arbeitskollegen und Freunden) fühlen und spüren wir, wie es dem anderen geht. Und dann fühlen/spüren wir auf seelischer Ebene oder auf körperlicher Ebene Gefühle.

Nehmen wir als Beispiel Anna und Peter. Anna fühlt sich seelisch etwas niedergeschlagen und manchmal sogar beinahe depressiv. Die seelischen Gefühle/Schmerzen, die Anna in sich fühlt/spürt, entsprechen den Energien, die sie von Peters Ego aufgenommen hat. Das Ego von Peter leidet seelische Schmerzen, die Peter selbst gar nicht wahrnimmt/bemerkt, sondern die von Anna empathisch aufgenommen und gefühlt/gelitten werden.

Peter wiederum leidet unter verschiedenen körperlichen Krankheitssymptomen. Diesen körperlichen Krankheitssymptomen entsprechen Energien, die Peter seinerseits aus dem System von Anna empathisch aufgenommen hat. Doch diesmal liegt die Ursache woanders. Peter fühlt auf der körperlichen Ebene, wie es Anna auf ihrer Herz-Ebene geht – wie es Annas Inneren Kind geht.

Wir sind oftmals überkreuz miteinander verstrickt

Anna und Peter sind also überkreuz miteinander verstrickt. Und zudem manifestieren sich die Symptome ebenfalls überkreuz. Die Form-Ebene von Peter (Ego) manifestiert sich bei Anna auf der seelischen Ebene (Geist, Gedanken, Spirit). Und die Herzens-Ebene von Anna (Liebe, Selbstliebe, Inneres Kind) manifestiert sich bei Peter auf der körperlichen Ebene (Form-Ebene).

Wenn Anna und Peter wissen wollen, wie es dem anderen eigentlich wirklich geht, so brauchen sich beide nur jeweils die eigenen Krankheitssymptome anzuschauen (zu fühlen).

Wie gelingt nun Heilung?

Auch Heilung ist noch wieder ein weiteres Paradoxon.

Peter kann seine eigenen körperlichen Krankheitssymptome nur heilen, wenn er den richtigen Ansatz hat. Es macht keinen Sinn, sich von Anna abzuwenden oder abzugrenzen. Dann kommt das gleiche Dilemma in der nächsten Beziehung nochmals wieder auf den Tisch mit etwas veränderten Variablen.

Wenn Peter seine körperlichen Krankheitssymptome heilen möchte, dann muss er sich paradoxerweise um sein eigenes Ego kümmern, dessen Gesundheitszustand in Annas seelischem Gemütszustand offen zutage tritt. Anna fühlt sich von Peter verstanden und liebevoll behandelt, wenn Peter sich liebevoll um ihre seelische Not kümmert – deren Ursache ja die Energien sind, die Anna aus Peters eigenem System aufgenommen hat.

Vielleicht hat Peter ja überhaupt keine Lust, sich um sein Ego zu kümmern. Vielleicht möchte Peter viel lieber sein Ego loswerden, abschieben, überwinden, hinter sich lassen oder sterben lassen. Doch genau deshalb geht es Peters Ego ja seelisch so schlecht, weil Peter es loswerden will. Da kommt der Bumerang also ganz unsanft zu Peter selbst zurück geflogen.

Und Anna? Was kann Anna machen/tun in Bezug auf ihre seelischen Qualen?

Anna kann anhand von Peters körperlichen Symptomen ziemlich genau und präzise erkennen, an welchen Punkten sie von sich selbst abgeschnitten/abgetrennt ist. Peters Krankheitssymptome weisen ziemlich exakt auf diejenigen Energiepunkte und Themen hin, bei denen ihr eigener Energiefluss der universalen Liebe blockiert ist.

Wer macht den Anfang?

Da Annas Gemütszustand negativ, depressiv und antriebsschwach ist, ist von ihr wenig Einsatz, wenig Motivation und nur eine geringe Kraft zu erwarten. Da Peters körperlicher Gesundheitszustand schmerzhaft ist, ist bei Ihm eine starke Motivation, ein großes Engagement und viel Kraft für eine Verbesserung zu erwarten. Peters Verhalten und Einsatz wird maßgeblich für die energetische, körperliche und seelische Heilung von beiden sein.

Die neue Haltung/Herangehensweise für Peter ist, dass er sich ganz bewusst liebevoll um sein eigenes Ego kümmert – Anna dient ihm hierbei als DURCH. Peters Bemühungen zielen darauf ab, sich mit seinem eigenen konditionierten Ego auszusöhnen, ihm zu vergeben, die Beziehung zu heilen und sich wieder an sein konditioniertes Ego anzubinden. Dies mag auf den ersten Blick irrwitzig erscheinen, doch die große Distanzierung vom eigenen konditionierten Ego führte zu großem, seelischem Schmerz, den Anna empathisch aufnahm und der sie mächtig aus der Bahn warf.

Bei Anna geht es hingegen darum, dass sie sich wieder an ihr Herz und an ihre Intuition anbindet. So hat jeder von beiden ein Bindungsproblem, jedoch genau überkreuz entgegengesetzt. Und kein Wunder, dass ihre Beziehung hierdurch von heftigen Beziehungsproblemen und Missverständnissen gezeichnet war.

Die Kunst für Peter besteht darin, sich um sein eigenes konditioniertes Ego (in Anna) liebevoll zu kümmern, ohne sich unbewusst mit diesem konditionierten Ego zu identifizieren. Für Peter geht es darum, innerlich sein ureigenes Ego zu sein und zu bleiben und zugleich sein konditioniertes Ego zu sehen, zu erkennen und mit seinen Bedürfnissen zu erlauben.

Die Challenge für Peter besteht auf der emotionalen Ebene, wenn sein ureigenes Ego „Ja“ sagt zu den Bedürfnissen seines konditionierten Ego bzw. von Anna.

Es geht auch anders herum

Wenn Anna den Anfang machen möchte, so geht es für sie darum, Peters konditioniertes Ego bejahend und bereitwillig zu fühlen. Bisher identifizierte sich Anna mit ihren seelischen, negativen Gefühlen, weil sie nicht wusste, dass sie diese Energien aus Peters System unbewusst aufgenommen hat. Wird Anna sich dieser Zusammenhänge bewusst, so kann sie ihre unbewusst Identifikation mit ihren unangenehmen Gemütszuständen bewusst auflösen, sich über die Ego-Ebene erheben und von der Geist-Ebene aus sich selbst und die Energien bezeugen.

Es ist dann kein Machen oder Tun oder Verändern mehr erforderlich, sondern viel heilender ist ein Bezeugen, ein Bejahen, ein Erkennen, eine Sehen und ein Verstehen auf der Ebene von Herz-Fühlen. Anna kann, wenn sie die Ebene gewechselt hat, Mitgefühl mit Peters konditioniertem Ego haben, ohne an seinem Zustand, seinem Leid und seinem Schmerz etwas verändern zu wollen/zu müssen. Anna kann Peters konditioniertes Ego aus ihrem Geist heraus bezeugen, fühlen und segnen.

Indem Anna auf die höhere Ebene geistiger Präsenz wechselt, findet Heilung automatisch statt.

Diese Schöpfung ist so wundervoll kreuzweise miteinander verwoben und paradox gestrickt . . .

Herzlichst
Dein
Björn Geitmann
Buchautor des Buches „Eine Neue Ordnung – Praxishandbuch zum spirituellen Erwachen“
www.datgeitman.de/lichtschule
09.10.2023

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