Ichwahn, Prof. Dr. Markolf H. Niemz
Ein Physiker erklärt, warum Abgrenzung gegen unsere Natur ist. Der Schlüssel für ein neues Miteinander
Das Ich als das größte Hindernis für Frieden.
Diese Hypothese des Physikers und Bestsellerautoren Prof. Dr. Markolf H. Niemz steht in seinem neuen Buch »Ichwahn« im Fokus.
Mit bestechender Logik bietet er seinem Leser eine neue Perspektive auf die Wirklichkeit, die Freiheit und das Glück in der heutigen Zeit – eine Perspektive, die die derzeitigen Extreme, wie „America first“, „Brexit“ und aktuelle fanatische Ausschreitungen, erklärt.
Dabei liegt das Problem so nahe: die Naturwissenschaft. Sie führt laut Niemz dazu, dass die Welt in immer kleinere Teile zerlegt wird und der Mensch selbst sich infolge dessen auch gegen alles und jeden abgrenzt. Das Individuum ist der allgemeinen Ansicht nach das kleinste Element einer Gemeinschaft, das sich nicht mehr zerlegen lässt.
Die Konsequenz dieser Anschauung ist, dass die Individualität eine massive Überbewertung erfährt und der Ichwahn immer stärker wird.
Sein hässliches Gesicht zeigt der Ichwahn in allen Bereichen des modernen Lebens – im Privaten, sprich in zwischenmenschlichen Beziehungen, als Egoismus wie auch in der Wirtschaft als Kapitalismus, in der Religion als Fanatismus und Politik als Nationalismus.
Die Ursache ist zum einen die entartete Vorstellung des Individuums und zum anderen die heutige Vorstellung der Wirklichkeit, die einen selbst nicht mehr über den Tellerrand schauen lässt.
Die Lösung: Jeder Einzelne sollte sich mit der Welt als Einheit, als großes Ganzes verstehen – ohne sein Gegenüber ist man schließlich nichts. Niemz plädiert dabei für eine Absage an Abgrenzung des Ichs von seinem Umfeld. Konkret bedeutet das, dass die Menschen sich eine breitere Allgemeinbildung zulegen sollten, ihre Umwelt besser kennen lernen, Diplomatie dem politischen Ichwahn vorgezogen werden soll und soziale Regeln wieder in die Wirtschaft Einzug finden müssen.
Gelingen kann das mit seinen praktischen wie verständlichen Lösungswegen für ein besseres Ich und damit für eine bessere Gesellschaft. Denn: „Niemand ist eine Insel.“
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