Lockdown Light – in was für einer Welt willst du leben?
Shutdown, Lockdown Light, Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Corona hat uns immer noch voll im Griff. Die Welt scheint wieder stillzustehen, das Leben fährt erneut herunter. Wir müssen in unseren eigenen vier Wänden bleiben, Abstand halten, Ruhe bewahren, Leben retten – unser Leben anhalten.
Ein Gefühl von Reset macht sich breit. Alles scheint zurück an den Anfang zu gehen. Das hatten wir doch schon einmal, im März dieses mehr als ungewöhnlichen Jahres 2020. Warum also wiederholt sich das Ganze?
Wir Menschen wurden durch die Corona-Regelungen sowohl wirtschaftlich als auch sozial in unserer Freiheit beschränkt. Keine Situation, die man sich wünschen würde. Tatsächlich konnte sich aber gerade durch diese massiven Einschränkungen unserer Erde im ökologischen Sinne ein bisschen erholen. Sie hatte Zeit zum Durchatmen.
Wenn du in tief hineingehorcht hast, hast du ihn vielleicht auch gehört – diesen riesigen Seufzer der Erleichterung: Die Luft wurde nachweislich besser, die Meere sauberer, der Lebensraum der Tierwelt breitete sich wieder aus. Auch wenn das nur eine kurze Verschnaufpause war, zeigt diese Entwicklung doch, wie sehr die Menschheit im normalen Alltag an den falschen Schrauben der Erde dreht. Wie sehr wir gegen die Natur arbeiten, die Erde zu sehr nach unseren Wünschen verbiegen und verzerren. Aber – sind das überhaupt unsere echten Wünsche?
Covid-19 Lockdown – die Manifestation einer Welt
Was sind unsere Wünsche? Geld? Macht? Die Befriedigung unseres Egos immer und immer wieder bis wir sterben? Sicher nicht. Das kann nicht der Sinn des Lebens sein, denn eine echte Befriedigung im Sinne von reiner Glückseligkeit kommt dabei nie herum. Es gibt so viele Menschen, die am Ende ihres Lebens auf dem Sterbebett einräumen, gerne mehr Zeit für die „wirklich wichtigen Dinge“ freigemacht zu haben. Dinge wie Freundschaft, Liebe, Natur oder auch einfach nur Sein.
Der erste Lockdown gab uns bereits die Chance, einmal innezuhalten, Pause zu machen und in unser Innerstes zu blicken. Uns zu fragen, was uns wirklich wichtig ist. Weil zu viele von uns dieser Frage nicht ehrlich genug auf den Grund gegangen sind – so scheint es – wird die ganze Situation noch einmal wiederholt. Zu schnell sind wir wieder unserem gewohnten Trott nachgegangen. Haben wieder zu viel konsumiert, zu viel Müll produziert, uns mit anderen angelegt, Zwietracht gesät.
Der Corona-Virus scheint letztendlich nur eine Manifestation unserer kaputten Welt zu sein – auch wenn es sicherlich noch viel kaputter geht. Schließlich leben wir (noch) nicht in einer Apokalypse, die von Ödnis und Zombies übersäht ist. Nein, so ist es nicht! Es besteht Hoffnung, unser Licht ist alles andere als erloschen, wir müssen nur endlich lernen, es anzuknipsen. Und zwar jeder einzelne von uns!
Ein Plädoyer für die Liebe
Jetzt stehen wir noch einmal auf Reset. Sollten wir nicht endlich anfangen, uns zu überlegen, in was für einer Welt wir wirklich leben wollen? Wollen wir ernsthaft unsere alten Strukturen wieder aufleben lassen? Möchten wir in unser altes Wirtschaftssystem zurück, in das Höher, Schneller, Weiter und die Vorstellung, dass wir nur einen Wert für diese Gesellschaft haben, wenn wir produzieren und konsumieren? Wollen wir wirklich den Großteil unseres Lebens mit Arbeitszeit verschwenden, bei der wir etwas Nutzloses herstellen, nur um es dann zu konsumieren und die Erde damit noch mehr von ihrem natürlichen Zustand zu entfernen?
Die Zeit ist mehr als reif dafür, aus alten Strukturen auszubrechen und das Leben zu leben, für das wir gemacht sind.
Ein Dasein, das frei von Zwängen ist, frei von Gewalt und Angst. Wenn wir uns auf die Liebe fokussieren und jedem einzelnen Lebewesen auf dieser Welt mit Respekt begegnen – egal welche Anschauung es vertritt, machen wir diese Erde gemeinsam zu einem Ort der Freiheit, an dem sich jeder von uns nach seinem tiefsten inneren Wunsch entfalten kann.
Wir Menschen haben diese Welt selbst geschaffen mit unseren Gedanken und Gefühlen, ergo mit unseren Energien. Denn wir sind ein Kollektiv in dieser Welt, alle verbunden durch ein energetisches Netz. Diese energetische Verbundenheit ist längst nicht nur in der spirituellen Szene Konsens – sie lässt sich auch quantenphysikalisch nachweisen.
Gehen wir davon aus, bedeutet das, dass wir diese Welt ändern können – mit unseren Gedanken und Gefühlen. Was spricht dagegen, sich auf Hoffnung, Zuversicht und Liebe auszurichten? Auf schöne Gedanken, Wünsche und Träume, auf eine Gesellschaft voller Menschlichkeit statt Wirtschaftsdenken.
Egal ob du Verschwörungstheoretiker bist und die Regierung verteufelst oder den Virus hasst und Angst dich bewegt – es läuft alles auf dieselbe Ausrichtung hinaus, nämlich ein Fokus auf Dinge und Situationen, die du ganz sicher nicht in deinem Leben haben willst. Anstatt ins Außen zu gehen, sollten wir also in unser Inneres blicken. Den Fokus auf uns selbst richten und dort die Liebe finden, denn sie sich nur aus uns selbst heraus entfalten kann. Wie Eckart Tolle stets beteuert: Wo Liebe ist, kann Angst nicht existieren.
Innehalten – wahrnehmen – aufsteigen
Ich möchte mit diesem Aufruf kein sinnloses positives Denken propagieren, das all deine negativen Gefühle nur übertüncht. Sämtliche Emotionen, die du spürst sind okay – aber es bringt dir nichts, sie für bare Münze zu nehmen und deine Aufmerksamkeit auf ein scheinbares externes Objekt deines Hasses oder deiner Angst zu richten. Es gibt dieses Außen nicht. Dieses Außen reflektiert nur dein Inneres. Schau in dich selbst. Schau nach Innen! Beobachte deine Gefühle. Schenk ihnen ein Lächeln, schenk ihnen Liebe. Hören wir auf, die Welt mit Hass und Gewalt anzureichern – denn egal gegen wen wir diese Gedanken richten, letztendlich richten wir sie nur gegen uns selbst. Somit auch gegen diese Welt, denn jeder einzelne von uns ist ein Teil davon.
Lasst uns diesen November nutzen, innezuhalten und herauszufinden, wer wir sein wollen. Wenn jeder einzelne Mensch auf dieser Welt aus seine tiefsten inneren Form der Liebe heraus handeln würde, dann hätten wir eine perfekte Welt. Dann hätte Zwietracht, Aggression, Gewalt, Umweltverschmutzung und nutzloser Konsum keinen Platz mehr. Jeder für sich allein kann damit anfangen. Lasst uns die Zeit nutzen!
22.11.2020
Anja Müller
Autorin, Bloggerin und spiritueller Coach
Webseite: https://stillverwurzelt.de
Instagram: @stillverwurzelt
Anja Müller
Anja Müller ist Autorin, Bloggerin und spiritueller Coach. Als eine selbst introvertierte und hochsensitive Persönlichkeit hat sie Still Verwurzelt gegründet – eine Plattform für Introvertierte. Mit spirituellen Herangehensweisen möchte sie zurückhaltende Menschen dazu ermutigen, ihre introvertierten Fähigkeiten zu umarmen und zu leben – statt sie an einen extrovertierten Standard anpassen zu wollen.
mehr erfahren
Für Artikel innerhalb dieses Dienstes ist der jeweilige Autor verantwortlich. Diese Artikel stellen die Meinung dieses Autors dar und spiegeln nicht grundsätzlich die Meinung des Seitenbetreibers dar. Bei einer Verletzung von fremden Urheberrecht oder sonstiger Rechte durch den Seitenbetreiber oder eines Autors, ist auf die Verletzung per eMail hinzuweisen. Bei Bestehen einer Verletzung wird diese umgehend beseitigt. |
Hinterlasse jetzt einen Kommentar