Natur ist heilig: Wie Prince William indigene Weisheit in den Klimadiskurs bringt – Ein royaler Aufruf zur spirituellen Verbundenheit mit der Erde
Am 26. Juni 2025 fand im St. James’s Palace in London ein außergewöhnliches Treffen statt: Im Rahmen der „United for Wildlife“-Initiative und der Climate Action Week rief Prince William internationale Entscheidungsträger:innen, Umweltschützer:innen und indigene Führer:innen zusammen.
Das Ziel: eine Brücke zwischen moderner Umweltpolitik und indigener Spiritualität zu schlagen.
Seine zentrale Botschaft:
„Nature is not seen as a resource to be extracted, but as something sacred.“
– Prince William
Ein einfaches, aber machtvolles Statement, das die spirituelle Sicht auf Natur ins Zentrum rückt – und den westlichen Blick auf „Ressourcen“ infrage stellt.

Die Stimme der Erde: Indigene Weisheit in der Krise
Zu den Gästen gehörten u.a. Sonia Guajajara, Umweltministerin Brasiliens und Anführerin indigener Bewegungen, die seit Jahrzehnten für die spirituelle und physische Unversehrtheit des Amazonas kämpft.
Sie betonte:
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Indigene Kulturen sehen sich nicht als getrennt von der Natur, sondern als Teil eines lebendigen Ganzen.
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Schutz von Klima und Biodiversität ist ohne diese Verwurzelung in der spirituellen Beziehung zur Erde nicht denkbar.
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Westliche Politik müsse aufhören, indigenes Wissen zu ignorieren oder zu romantisieren – und es stattdessen strukturell einbinden.
Spiritueller Kontext: Natur als heilige Instanz
| Indigene Perspektive | Spirituelle Lehre |
|---|---|
| Die Erde ist lebendig | Gaia-Hypothese, Pachamama, Mutter Erde |
| Alles Leben ist verbunden | Einheit allen Seins (Advaita Vedanta) |
| Die Natur spricht | Animistische Weltsicht, spirituelle Kommunikation |
| Achtsamkeit als Lebensstil | Buddhistische Ethik, christliche Schöpfungsspiritualität |
Die Konferenz machte deutlich: Diese Sicht ist nicht „alternativ“, sondern essentiell für unser Überleben – weil sie uns an die tiefe Beziehung zwischen Mensch, Erde und Geist erinnert.
Vom Extraktivismus zur Beziehung: Ein Paradigmenwechsel
Der westliche Blick auf Natur war lange geprägt von:
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Ausbeutung statt Beziehung
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Eigentum statt Gemeinschaft
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Nutzung statt Ehrfurcht
Prince Williams Initiative lädt ein zum Umdenken – nicht nur ökologisch, sondern ethisch und spirituell. Sie verbindet königliche Autorität mit indigener Weisheit – und sendet ein starkes Signal:
Um die Welt zu retten, müssen wir zuerst lernen, sie wieder zu ehren.
Warum diese Botschaft so kraftvoll ist
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Spiritualität wird politisch sichtbar. Ein Mitglied der britischen Monarchie erkennt die spirituelle Dimension der Klimakrise an.
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Indigene Stimmen erhalten Raum. Sie werden nicht nur zitiert, sondern als gleichwertige Wissensträger behandelt.
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Kollektive Verantwortung wird betont. William spricht nicht als „Retter“, sondern als Mit-Mensch im Lernprozess.
Diese Haltung ist in der oft technokratisch dominierten Klimadebatte selten – und gerade deshalb so hoffnungsvoll.
Ein neuer Ton im globalen Diskurs
Die Veranstaltung steht symbolisch für einen Wandel:
| Früher | Heute |
|---|---|
| „Wir schützen die Natur“ | „Wir sind Teil der Natur“ |
| Politik = Machtausübung | Politik = Beziehungspflege |
| Ökonomie über allem | Spirituelle Ethik als Grundlage |
Die Einladung lautet nicht, „zurück“ zu gehen – sondern tiefer zu werden. Die Verbindung von indigenem Bewusstsein und westlichem Einfluss ist kein Widerspruch, sondern eine notwendige Synthese.
Fazit: Hoffnung durch heilige Verbundenheit
Was bleibt von diesem Ereignis?
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Die Erkenntnis, dass Worte heilen können, wenn sie aus Respekt entstehen.
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Die Hoffnung, dass Spiritualität nicht länger aus politischen Räumen ausgeschlossen wird.
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Die Einladung an jeden von uns, die Erde nicht nur zu schützen, sondern wieder als heilig zu erleben.
„Die Heilung der Welt beginnt, wenn wir aufhören, sie als Objekt zu sehen – und beginnen, ihr zuzuhören.“
📚 Quellen & weiterführende Informationen
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Sonia Guajajara – Ministry of Environment Brazil
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Indigene Weltanschauung und Spiritualität – Institut für Globale Ethik
10.05.2025
Uwe Taschow
Uwe Taschow
Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken – eine Erkenntnis, die schon Marc Aurel, der römische Philosophenkaiser, vor fast 2000 Jahren formulierte. Und nein, sie ist nicht aus der Mode gekommen – im Gegenteil: Sie trifft heute härter denn je.
Denn all das Schöne, Hässliche, Wahre oder Verlogene, das uns begegnet, hat seinen Ursprung in unserem Denken. Unsere Gedanken sind die Strippenzieher hinter unseren Gefühlen, Handlungen und Lebenswegen – sie formen Helden, erschaffen Visionen oder führen uns in Abgründe aus Wut, Neid und Ignoranz.
Ich bin Autor, Journalist – und ja, auch kritischer Beobachter einer Welt, die sich oft in Phrasen, Oberflächlichkeiten und Wohlfühlblasen verliert. Ich schreibe, weil ich nicht anders kann. Weil mir das Denken zu wenig und das Schweigen zu viel ist.
Meine eigenen Geschichten zeigen mir nicht nur, wer ich bin – sondern auch, wer ich nicht sein will. Ich ringe dem Leben Erkenntnisse ab, weil ich glaube, dass es Wahrheiten gibt, die unbequem, aber notwendig sind. Und weil es Menschen braucht, die sie aufschreiben.
Deshalb schreibe ich. Und deshalb bin ich Mitherausgeber von Spirit Online – einem Magazin, das sich nicht scheut, tiefer zu bohren, zu hinterfragen, zu provozieren, wo andere nur harmonisieren wollen.
Ich schreibe nicht für Likes. Ich schreibe, weil Worte verändern können. Punkt.


