Runen an den Externsteinen

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Runen an den Externsteinen

Die Externsteine sind ein faszinierendes Naturdenkmal im Teutoburger Wald in Nordrhein-Westfalen.
Sie bestehen aus Sandstein, sind an ihrer höchsten Stelle ca. 47 m hoch und erstrecken sich über eine Länge von mehreren hundert Metern.
Ihre wahrscheinliche Entstehungszeit liegt 110 Millionen Jahre zurück.

Externsteine c steinfeldt
Foto © Constanze Steinfeldt

Da die Formation sehr auffällig ist, gibt es Vermutungen, dass diese Steine ein heidnischer Kultort waren. Dafür gibt es aber keine Indizien.
Auch die von mir gefundenen Runenzeichen lassen sich zeitlich nicht einordnen, und einige wurden möglicherweise nicht einmal von Menschenhand bewusst geschaffen.
Dennoch möchte ich es wagen, einen Teil dieser Runen hier mit ihrer Bedeutung vorzustellen, um einen magischen Ort noch magischer zu machen.

Von den Runen, die ich gefunden habe, möchte ich heute Gebo, Hagal und Inguz besprechen. Zum Teil habe ich diese Runen schon in anderen Artikeln vorgestellt. Dennoch beschreibe ich sie hier noch einmal, wobei ich den Bezug zu den Externsteinen herstelle.

Unsere erste Rune ist Gebo.

Ich fand sie mehrfach in einem Bereich der Externsteine, der ein wenig abseits des Hauptgesteins liegt. An diesem Platz wächst ein Holunderbaum, an den viele Menschen bunte Bänder, Ketten, Zapfen oder kleine Spielzeuge gehängt haben.

Ein Ort, um Altes abzulegen, aber auch, um Segen zu erbitten. Im Volksglauben gab es die Vorstellung, man könne Krankheiten oder auch Wünsche durch ein buntes Band der Frau Holle übergeben. Frau Holle aber ist niemand anders als die Göttin Hel, die Göttin, die die Toten bis zu ihrer Wiedergeburt hütet.

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Wo man Gebo finden kann Foto © Constanze Steinfeldt
Gebo c steinfeldt
Gebo Foto © Constanze Steinfeldt

Gebo nun ist die Rune des Geschenks, aber auch des Ausgleichs und der Harmonie. Gebo bedeutet „Gabe“. Die Rune findet sich mehrfach im Felsen, an verschiedenen Stellen.

An diesem magischen Ort haben viele Menschen ihre Gaben in den Holunder gehängt, um den Segen der Götter zu erlangen oder für eine erhaltene Segnung zu danken.

Diese Rune ist verbunden mit Odin in seiner Erscheinung als Oski, der Wünsche erfüllt und Geschenke bringt. Diese Vorstellung war wohl in den Köpfen der Heiden so mächtig, dass Oski von der Kirchenmacht in den heiligen Nikolaus umgedeutet wurde.

Gebo ist auch die Rune des Ausgleichs, der Harmonie. Ein Geschenk sollte angemessen sein, so lehrt es uns auch die Edda in Odins Runenlied: „Die Gabe will stets Vergeltung.“ (Übersetzung von Simrock)
Das heißt, dass sowohl ein zu großes als auch zu kleines Geschenk den Empfänger beschämt. Gebo hilft uns dabei, die Angemessenheit zu ergründen und das Richtige zu finden. Sie harmonisiert Körper, Geist und Seele, wenn man sie stellt oder mit ihr meditiert.

Unsere nächste Rune, Hagal, findet sich in doppelter Ausführung am Hauptgestein.

Hagal 2 c steinfeldt
Hagal Foto © Constanze Steinfeldt

Eigentlich ist sie in dieser Ausführung eine Binderune, die Odal, Inguz und Dagaz mit einschließt.

Hier soll aber die Rede von Hagal sein, die an den Externsteinen in ihrer Sternform erscheint.

Hagal ist die Rune des Unwetters, der Leidenschaften und der Naturgewalten allgemein. Und sie ist die Rune der Göttin Hel, die auch Frau Holle oder Hella genannt wird.

In ihrer Sternform symbolisiert Hagal die sieben geistigen Gesetze, die ich „die sieben Säulen des Universums“ nenne. Sie ist ein zutiefst spirituelles Symbol, dessen Bedeutung ich hier nur kurz umreißen will.

Die sieben Säulen sind:

Einheit: Alles ist eins
Orlög/Wurd: Energie geht nicht verloren, sondern wirkt weiter
(Wurd / Orlög sind Begriffe, die dem Gedanken des Karmas verwandt sind. Wurd bezeichnet das Einzelschicksal, Orlög das Sippenschicksal.)
Bedingungslose Liebe: Liebe, die annimmt, was ist
Entwicklung: Alles ist in steter Entwicklung begriffen und will das auch
Resonanz: Was du aussendest, kehrt zurück zu dir
Entsprechung: Das Große findet sich im Kleinen und umgekehrt.
Verantwortung: Die volle Verantwortung übernehmen, heißt die volle Herrschaft zu haben.

Unsere dritte Rune ist Inguz.

Sie ist die Rune des Gottes Frey, der für Fruchtbarkeit und Zeugungskraft steht. Inguz schützt alles, was im Werden ist. Sie hält die Energien zusammen, bis das Kind, das Projekt oder auch der Pflanzensame hinaus in die Welt geht.

Wer bei der Aussaat Inguz singt, in den Boden malt oder auf irgendeine andere Weise mit ins Beet gibt, kann auf gutes Keimen und gesunde Pflanzen hoffen.

Inguz c steinfeldt
Inguz Foto © Constanze Steinfeldt

Inguz ist eine Rune der Ruhe.
Es ist nicht die Zeit zu handeln, sondern dafür, neue Entwicklungen zu schaffen, geistige Samen zu säen, damit das, was du wünschst, in die Materie treten kann.
Interessant ist an der Inguzrune im Felsen, dass sie nicht einfach als Strichzeichnung eingemeißelt ist, sondern regelrecht aus dem Felsen geschnitten wurde. So kann man kleine Gaben hineinlegen oder Gegenstände, Saatgut oder ähnliches mit der Kraft der Rune aufladen.

Ganz gleich, ob diese Runen „Zufälle“ sind oder bewusst dort angebracht wurden, haben sie doch eine deutliche Botschaft für uns, die sich aus ihren Bedeutungen ergibt.

„Schaffe Harmonie in deiner Welt, im Großen wie im Kleinen, und bewahre das Werdende“ könnte eine mögliche Botschaft lauten.

Die Externsteine zeigen sich durch diese Runen als ein Ort, an dem wir Harmonie mit uns selbst und der Erde finden und spirituelle Geschenke erhalten.

Wir können dort die Kraft finden, die uns uns hilft, Prozesse zu begleiten und die Dinge und auch uns selbst wachsen zu lassen. Und zu guter Letzt bilden sie eine Pforte zu den jenseitigen Reichen.

03.09.2023
Constanze Steinfeldt
https://constanzesteinfeldt.de/

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Constanze Steinfeldt

Seit 1990 lebe und arbeite ich im Großraum Hamburg/Stade. Ich liebe das Meer und die Weite meiner norddeutschen Heimat.
Ich arbeite als Lebensberaterin mit den Tarotkarten und Runen. Und natürlich unterrichte ich Tarot und Runen von den Anfangsgründen bis hin zu den weit fortgeschrittenen Niveaus. Gelegentlich halte ich Vorträge oder biete Kurz-Kartenlegen auf ausgewählten Veranstaltungen an.
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1 Kommentar

  1. Liebe Constanze, danke für den interessanten Artikel, ich liebe die Externsteine (ich wohne gar nicht so weit weg davon) und dieser Artikel wird nun Anlass für mich sein, bald mal wieder hinzufahren und den Ort noch mal mit neuen Augen zu betrachten, herzlichen Dank!

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