Wesentlichkeit im Leben: Konessenz – Gemeinsam das Wesentliche erkennen
Wesentlichkeit im Leben bedeutet, das Unwesentliche zu durchschauen. Konessenz – die gemeinsame Suche nach Essenz – führt zu innerer Freiheit, Klarheit und spiritueller Tiefe. Roland Ropers zeigt, wie wir im Zeitalter der Nachrichtenflut das wirklich Wesentliche berühren: die Essenz des Seins.
Wesentlichkeit im Leben: Konessenz – Gemeinsam das Wesentliche erkennen
Das tägliche Bombardement an Nachrichten hat mit zum Leben notwendigen Neuigkeiten nur wenig zu tun. Die gemeinsame (lat. con = zusammen) Suche nach dem Wesentlichen, nach der Essenz (esse = sein), für den Aufenthalt auf diesem Planeten erfordert oft Mühe, Erfahrung und eine vertiefte Achtsamkeit.
Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen ist eine hohe Kunst, die nur in gemeinsamer innerer Ausrichtung fruchtbar wird. Für diesen Akt des gemeinsamen Erkennens habe ich das Wort Konessenz geprägt.
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Konessenz als spirituelle Haltung
Bevor Buddha, der Erwachte, starb, sprach er zu seinen Mönchen:
„Mein Dharma-Körper, mein wahres Wesen, wird bei euch sein, solange ihr fortfahrt zu praktizieren.
Nehmt Zuflucht zur Insel des Selbst. Der Buddha ist dort.“
Diese Aussage beschreibt genau das, was Konessenz meint:
Das gemeinsame Erfahren einer Essenz, die in jedem Einzelnen gegenwärtig ist.
Wann immer wir uns mit dem Buddha- oder Christus-Licht verbinden, können wir die Lichtstrahlen aller erleuchteten Wesen erfahren. Aus Empfängern werden wir irgendwann selbst Träger des Lichts. Wir beginnen, Licht auszustrahlen.
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Der Raum der Gegenwart – das Feld der Essenz
Unermesslich groß ist der „leere“ Raum der Gegenwart.
Nur hier können wir befreit sein – nicht in der Vergangenheit, nicht in der Zukunft.
Der Ozean der Glückseligkeit, der Einsicht und des Friedens ist kein Ort „da draußen“, sondern das Weltenmeer in unserem Inneren.
Wenn sich die Ego-Hülle löst, entdeckt der Mensch seine innere Schatzkammer, die nichts besitzt, aber alles umfasst.
Hier offenbart sich das Juwelennetz der Erkenntnis, dessen Natur zeitlos ist:
Alle Dinge sind ohne Herkunft.
Niemand kann sie erschaffen.
Sie kennen keinen Ort, an dem sie entstehen.
Und sie lassen sich nicht unterscheiden.
Alle Dinge sind frei von der Vorstellung von Sein und Nicht-Sein. Sie sind nie geboren worden. Wir können sie weder mit Begriffen erfassen noch mit geistigen Kategorien festhalten.
Dies ist die wahre Natur der Wirklichkeit – die Essenz des Seins.
👉 Achtsamkeit und innere Klarheit
Die Wirklichkeit berühren – ohne Begriffe, ohne Konstrukte
Berühren können wir diese Essenz nur, wenn wir uns von Konzepten lösen:
-
von Geburt und Tod,
-
von Schöpfer und Geschaffenem,
-
von Trennung und Identifikation.
Sowohl die Buddha-Natur als auch die Christus-Wirklichkeit sind keine religiösen Inhalte, sondern Zustände geistiger Klarheit.
Es hängt von uns selbst ab, ob wir in einer Welt von Leid, Krieg und Zerstörung leben – oder in einer Welt voller Frieden, Verstehen und Liebe.
Alles kommt aus unserem Geist.
Der Geist erschafft:
-
Furcht und Freude
-
Verlust und Gewinn
-
Himmel und Hölle
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Liebe und Hass
-
Verzweiflung und Klarheit
Wenn wir mit dem Herzen hören, jenseits des Intellekts, werden wir von der Wirklichkeit berührt. Dann erfahren wir unser konessentielles Verwobensein mit allem, was lebt.
Nachrichtenüberflutung und Verlust der Wesentlichkeit
Die moderne Welt leidet an einer ununterbrochenen Reizüberflutung. Viele Nachrichten sind weder wesentlich noch heilsam. Im Gegenteil – sie machen uns orientierungslos.
Wir brauchen eine heilsame Nachrichtensperre.
Der Engländer nennt das elegant: news blackout.
Englisch unterscheidet zwischen:
-
message = Botschaft
-
news = Neuigkeit
Im Deutschen hingegen hat die „Nachricht“ kaum noch etwas mit Orientierung zu tun.
Brave, obrigkeitshörige Bürger richten sich nach allem, was sie hören – und werden so manipulierbar.
Nachrichten richten an – sie beschädigen den Geist:
NDS – News Damage Sickness.
Wir könnten – und sollten – uns stattdessen ausrichten auf Essenz, Wahrheit, Wesentlichkeit.
Lao Tse über den Weg des Wesentlichen
Im 24. Kapitel des Tao Te King heißt es:
„Wer auf den Zehenspitzen steht,
steht nicht fest.
Wer mit gespreizten Beinen geht,
kommt nicht vorwärts…
Wer dem Weg folgt,
der lässt alles zurück.“
Dieser Text zeigt:
Wesentlichkeit im Leben entsteht durch Loslassen.
Konessenz entsteht durch gemeinsames Erkennen.
Essenz entsteht durch Gegenwärtigkeit.
FAQ – Wesentlichkeit, Essenz & Konessenz
Was bedeutet Wesentlichkeit im Leben?
Wesentlich meint die Fähigkeit, das Unwesentliche von dem zu trennen, was dem Leben Sinn gibt. Sie entsteht durch innere Ausrichtung und geistige Klarheit.
Was ist Konessenz?
Bezeichnet das gemeinsame Erkennen der Essenz einer Sache – das Teilen geistiger Wahrnehmung auf einer Ebene jenseits von Begriffen.
Warum beeinflusst Nachrichtenüberflutung unsere Spiritualität?
Die ständige Reizflut verhindert innere Wahrnehmung und schafft mentale Unruhe. Ohne Stille kann die Essenz des eigenen Seins nicht erkannt werden.
Wie hängen Buddha-Natur und Wesentlichkeit zusammen?
Buddhas Worte – „Nehmt Zuflucht zur Insel des Selbst“ – zeigen, dass Wesentlichkeit in der inneren Erfahrung liegt, nicht im Äußeren.
Kann man Wesentlichkeit trainieren?
Ja. Durch Stille, Meditation, Selbstbeobachtung und bewusste Reduktion von Reizen entsteht natürliche Klarheit.
Von Roland Ropers
Philosoph • Mystiker • Sprachforscher
Autor bei Spirit Online
Artikel aktualisiert
13.11.2025
Roland R. Ropers
Über Roland R. Ropers
Roland R. Ropers geb. 1945, Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher,
Begründer der Etymosophie, Buchautor und Publizist, autorisierter Kontemplationslehrer, weltweite Seminar- und Vortragstätigkeit.
Es ist ein uraltes Geheimnis, dass die stille Einkehr in der Natur zum tiefgreifenden Heil-Sein führt.
>>> zum Autorenprofil
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Sie sind Künstler, Wissenschaftler, politische Aktivisten, Mönche die von Gott erfüllten Menschen, die auch heute etwas aufleuchten lassen von der tiefen Erfahrung des Ewigen. Und oft sind sie alles andere als fromm.
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