
Brain Fog – Gehirnnebel – Wenn klar denken zur Herausforderung wird – Ein Rückzug aus der Welt der Überforderung
Es ist, als ob ein Schleier zwischen einem selbst und der Welt liegt. Gedanken zerfließen, Worte bleiben in weiter Ferne, die Klarheit ist wie ausgelöscht. Viele nennen es „Brain Fog“, also „Hirnnebel“.
Eine diffuse Mischung aus Konzentrationsstörungen, Gedächtnisproblemen, innerer Verwirrung und kognitiver Erschöpfung. Die westliche Medizin sucht Ursachen in Entzündungen, Erschöpfung, Schlafmangel oder hormonellen Dysbalancen. Die Psychologie verweist auf Depressionen, Angst oder Traumata.
Doch was, wenn der Nebel nicht nur ein Symptom, sondern eine Botschaft der Seele ist? Was, wenn unser Bewusstsein selbst sich verlangsamt, um uns auf etwas Tieferes hinzuweisen? In diesem Artikel gehen wir den geistig-seelischen Wurzeln von Brain Fog nach und entdecken einen verborgenen Wegweiser in die Tiefe unseres wahren Selbst.
Was ist Brain Fog?
„Brain Fog“ bezeichnet keine eigenständige medizinische Diagnose, sondern ein Sammelbegriff für eine Reihe kognitiver Beeinträchtigungen wie Konzentrationsstörungen, Gedächtnisprobleme, mentale Erschöpfung und verlangsamtes Denken.
„Es fühlt sich an wie Watte im Kopf“. Der Begriff wird häufig im Zusammenhang mit Erkrankungen wie Long COVID, ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom), Fibromyalgie oder nach Chemotherapien verwendet.
Die sichtbaren Symptome
Die Symptome des Brain Fog können individuell variieren, beinhalten jedoch häufig:
- Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen
- Gedächtnisprobleme, insbesondere des Kurzzeitgedächtnisses
- Wortfindungsstörungen und verwaschene Sprache
- Verlangsamtes Denken und „klebrige“ Gedanken
- Orientierungsprobleme und räumliche Wahrnehmungsstörungen
- Mentale Erschöpfung und Antriebslosigkeit
- Störungen exekutiver Funktionen (z. B. Planungs- und Problemlösungsfähigkeiten)
- Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen
Diese Symptome können die Alltagsbewältigung erheblich beeinträchtigen, bis hin zur völligen Unfähigkeit den Lebensalltag eigenständig bewältigen zu können.
Ursachen aus Sicht der Schulmedizin
Bei den Ursachen geht es schnell in den Bereich von „möglicherweise, vielleicht und könnte …“ Die Schulmedizin bringt Brain Fog in Zusammenhang mit Infektionen und Entzündungen, dabei fallen auch Begriffe wie Long Covid. Aber wirklich greifbare oder klar diagnostizierbare Zusammenhänge sucht man vergeblich.
Man vermutet Entzündungsreaktionen oder Mikrothromben im Gehirn, oder Virusinfektionen. Und es werden immer wieder Verbindungen zu ähnlich „rätselhaften“ Krankheiten wie ME/CFS, Fibromyalgie oder diverse Autoimmunerkrankungen hergestellt.
Psychische Belastungen wie Stress, Angstzustände und Depressionen können ebenfalls Brain Fog auslösen und auch Schlafmangel, Hormonelle Veränderungen oder Nährstoffmangel werden als Ursache genannt.
Aber all das sind auch nur wieder Symptome von … ja, von was eigentlich? Die Schulmedizin und die Schulpsychologie tappen mehr oder weniger im Dunkeln. Nicht einmal bei der Diagnose ist man sich einig und empfohlene Behandlungen gehen alle eher in Richtung eines „Umgangs mit der Krankheit“ und weniger zu einer wirklichen Heilung.
Aber um was geht es wirklich?
Ist „Heilung“ überhaupt der richtige Begriff? Immer dann, wenn die herkömmliche Medizin so offensichtlich keine Antwort weiß, obwohl das Krankheitsbild immer häufiger und deutlicher wird, lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen.
Jede Materie und damit auch jede „Fehlfunktion“ der Materie hat ihren Ursprung auf der Ebene dahinter. Der geistig-seelischen Ebene, der meta-Ebene oder der Schöpferebene.
Der Unterschied zwischen Psyche und Schöpferebene
Zunächst eine wichtige Unterscheidung: Wenn wir von geistig-seelischen Ursachen sprechen, meinen wir nicht die Psyche im psychologischen Sinne, also Gedanken, Emotionen, Verhalten. Wir sprechen von der Seelenebene, der Schöpferebene, dem immateriellen, übergeordneten Bewusstseinsfeld, das unsere wahre Natur trägt.
Es ist der Ort, an dem unser Lebensweg, unsere innere Wahrheit und unsere spirituelle Identität verankert sind. Diese Ebene kommuniziert nicht in Worten, sondern im Spüren, in Symbolen, Zuständen, Träumen und manchmal: im Nebel.
Brain Fog als spirituelle Schutzfunktion
Ein zentraler geistig-seelischer Aspekt von Brain Fog ist seine Funktion als Schutzmechanismus. Aus schamanischer Sicht tritt Brain Fog oft auf, wenn ein Mensch nicht mehr im Einklang mit seiner Seelenführung lebt, weil er keinen Ansatzpunkt mehr dafür in seinem Leben sieht. Bewusst oder meistens unbewusst.
Die Seele beginnt sich zurückzuziehen, die Verbindung wird gedämpft. Nicht aus Strafe, sondern aus Liebe. Denn der Verstand, unser Werkzeug der Orientierung, ist häufig so laut, so linear und so zielgerichtet, dass er die leisen Impulse der geistigen Ebene überlagert. Der Nebel wirkt dann wie eine sanfte Sabotage: Die Klarheit wird gedimmt, damit das Bewusstsein nach innen gezwungen wird.
In diesem Sinne ist Brain Fog keine Störung, sondern ein Übergangsraum: ein Zwischenreich, in dem der Mensch innehalten soll, um etwas Neues zu empfangen. Ein seelischer Kokon.
Verlust der inneren Wahrheit
Brain Fog tritt häufig auf, wenn ein Mensch gegen seine eigene Wahrheit lebt, sei es beruflich, familiär oder in Bezug auf seine Identität. Die Seele kann nicht klar „durchdringen“, wenn die äußere Lebensgestaltung nicht mehr kompatibel mit dem inneren Ruf ist.
Der Nebel ist dann wie eine Art temporäre Entkoppelung, ein stiller Ruf: „Halte inne. Das bist du nicht.“
Überstimulation des Geistes = Unterernährung der Seele
Viele Menschen mit Brain Fog sind intellektuell überernährt oder durch die laute Welt überfordert, aber geistig-seelisch ausgehungert. Sie konsumieren Informationen, scrollen, denken, analysieren, aber sie hören nie auf die tieferen Schichten ihres Seins.
Der Hirnnebel entsteht hier wie ein seelisches Burn-out: nicht weil zu viel getan wurde, sondern weil zu wenig Wesentliches geschah. Weil das Wesentliche im Strudel der lauten Außenwelt gar nicht mehr wahrnehmbar ist.
Seelische Übergänge und Initiationen
Brain Fog kann ein Begleitphänomen von tiefen inneren Wandlungsprozessen sein. In vielen spirituellen Traditionen kennt man den Zustand der „heiligen Verwirrung“, eine Phase, in der das alte Selbst stirbt, das neue aber noch nicht geboren ist.
In solchen Schwellenzeiten, oft ausgelöst durch Krankheit, Krise oder spirituelle Erfahrungen, zieht sich die alte Klarheit zurück. Nicht als Mangel, sondern als Vorbereitung auf ein tieferes Bewusstsein. Brain Fog wird hier zum Geburtskanal des neuen Selbst.
Die Botschaften des Nebels
Wer bereit ist, dem Brain Fog auf geistig-seelischer Ebene zuzuhören, kann erstaunliche Einsichten gewinnen. Der Nebel ist intelligent, er ist absichtsvoll, und er ist kommunikativ. Aber auf einer Ebene jenseits der Sprache.
Mögliche Botschaften des Brain Fog:
- „Du lebst ein Leben, das nicht dir gehört.“
- „Du denkst zu viel und fühlst zu wenig.“
- „Dein Geist will führen, aber deine Seele will heilen.“
- „Du brauchst Dunkelheit, um deine innere Stimme wieder hören zu können.“
- „Der Weg in die Klarheit führt durch das Nichtwissen.“
Was der Brain Fog von uns will
Der geistig-seelische Nebel will uns entziehen: vom Lärm, vom Müssen, vom Funktionieren. Er lädt uns ein, zu fasten, geistig und seelisch. Weniger Input, mehr Inneres. Weniger Außenorientierung, mehr Präsenz.
Er lädt uns ein, die immensen Belastungen loszuwerden, die wir seit Generationen mitschleifen und die sich nun in einer scheinbar wahnsinnig gewordenen Aussenwelt zeigt. Der Kampf im Aussen spiegelt den Kampf im Innen. Diesen gilt es, zu beenden.
In der Stille unter dem Nebel beginnt oft eine ganz andere Stimme zu sprechen. Eine, die nicht aus dem Verstand kommt. Die Sprache der Seele. Sie ist oft zart, bildhaft, rätselhaft, aber eindeutig, wenn man sie kennt.
Auf geistig-seelischer Ebene geht es nicht darum, den alten „klaren Kopf“ wiederzubekommen. Es geht darum, zu einer neuen Klarheit zu finden. Zu einer, die aus dem Innersten aufsteigt. Das Ziel ist nicht Funktion, sondern Wahrheit.
Spirituell Hochsensible und der Brain Fog
Viele hochsensible oder spirituell hochbegabte Menschen erleben Brain Fog besonders intensiv. Ihr System ist fein justiert, offen für geistige Dimensionen, aber dadurch auch verletzlicher gegenüber Lärm, Unwahrheit und seelischer Entfremdung.
Der Brain Fog ist bei ihnen ein seelischer Selbstschutzmechanismus gegen Überforderung. Aber auch ein Indikator für tieferes Erwachen. Er tritt häufig vor großen inneren Erkenntnissen oder Bewusstseinssprüngen auf.
Schamanische Perspektive: Der Nebel als Schwellenhüter
In der schamanischen Arbeit gilt der Nebel als Schwellenraum zwischen den Welten. Wer den Brain Fog erlebt, befindet sich, oft ungewollt, auf einer Schwelle zwischen dem alten und dem neuen Selbst, zwischen Ego und Seele, zwischen linearer Zeit und innerer Tiefe.
Ein schamanischer Zugang würde nicht versuchen, den Nebel „wegzumachen“, sondern ihn zu betreten wie einen rituellen Raum. Mit Fragen wie:
- „Welches alte Selbst stirbt hier gerade?“
- „Welche Wahrheit will durch mich geboren werden?“
- „Wozu zwingt mich das Nicht-Denken?“
- Und im Endeffekt: „Wer bin ich wirklich?“
Fazit
Brain Fog ist mehr als ein kognitives Symptom, mehr als eine „Krankheit“. Auf geistig-seelischer Ebene ist er ein Weckruf. Ein heiliges Nebelfeld, das uns zwingt, langsamer zu werden, ehrlicher hinzuschauen, tiefer zu fühlen und alten Ballast abzuwerfen. Er ist kein Fehler des Systems, sondern ein Weg der Seele zurück zu sich selbst.
Wer den Mut hat, nicht gegen ihn zu kämpfen, sondern mit ihm zu gehen, ihn zu nutzen, entdeckt oft, dass der Nebel nicht Leere bedeutet, sondern geistig-seelische „Schwangerschaft“. Und dass am Ende nicht nur die Klarheit zurückkehrt, sondern eine neue, tiefere Form von Bewusstsein entsteht.
25.06.2025
Gerhard Zirkel
www.gerhard-zirkel.com
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Gerhard Zirkel
Gerhard Zirkel, Jahrgang 1977, geboren und aufgewachsen in München, ist Schamane, Coach und (Chaos)Magier. Ohne feste Tradition, dafür mit ungetrübter Verbindung zur geistigen Welt und mit gesundem Menschenverstand und einer guten Portion Bodenständigkeit.
Ende 2020 hat er seine Praxis in Bayern geschlossen und seitdem befindet er sich auf Dauerweltreise. Mit seinen Klienten arbeitet Gerhard Zirkel überwiegend aus der Ferne, wenn er sie nicht irgendwo auf der Welt persönlich trifft. Er veranstaltet Seminare rund um Schamanismus und Magie und Retreats.
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