Deine wahre Natur ist Absolute Wirklichkeit – „Die Stille des Herzens“
„Deine wahre Natur ist Absolute Wirklichkeit, Reines Gewahrsein. Genau jetzt und nicht irgendwann in der Zukunft. Nicht wenn du erleuchtet wirst. Nicht wenn du nach Antworten über den Sinn des Lebens suchst. Sobald du die Wahrheit über dich selbst akzeptierst, dass du Freude bist, göttliches Sat-Chit-Ananda, wirst du frei sein. Du musst das nur akzeptieren. Glückseligkeit, Bewusstsein – das ist, was du bist, in diesem Moment.“
Robert Adams (1928 – 1997)
Robert Adams wurde am 21. Januar 1928 in Manhattan/New York geboren.
Seine frühesten Kindheitserinnerungen gelten einem kleinen Jungen, der am Fußende seines Bettchen stand und in Kauderwelsch zu ihm sprach. Wann immer der junge Robert etwas wollte – Schokolade, ein Musikinstrument oder Lösungen für seine Schulaufgaben – wiederholte er den Namen Gottes dreimal, und was immer er wünschte, erfüllte sich. Eines Tages, er war 14 Jahre alt, bereitete er sich auf eine Mathematikarbeit vor und wiederholte auch diesmal wieder den Namen Gottes dreimal. Statt der erhofften Lösungen widerfuhr ihm ein überwältigendes Erleuchtungserlebnis.
„Der Klassenraum in der Schule war voller Licht, tausendmal strahlender als die Sonne. Kein brennendes Licht, sondern ein wunderschöner warmer Glanz. Jeder und alles im Raum war in das Licht eingehüllt. Alle Kinder erschienen mir als Myriaden von Lichtteilchen. Ich selbst fühlte mich verwandelt in ein strahlendes Wesen, in reines Bewusstsein. Und ich erkannte, dass ich nicht mein Körper war. Ich wurde allgegenwärtig. Meine Individualität war in reine Glückseligkeit übergegangen. Ich dehnte mich unendlich aus und wurde Universum. Das Gefühl ist kaum zu beschreiben. Überwältigende Freude. Die Klassenkameraden hatten bereits das Schulzimmer verlassen. Der Lehrer rüttelte mich wach – ich kehrte zum normalen Bewusstsein zurück. Aber diese einzigartige Erfahrung hat mich nie wieder verlassen…“
Nur wenig später fand Robert in der Schulbibliothek in der Abteilung „Philosophie“ ein Buch über Yoga-Meister Er sah zum ersten Mal ein Kinderfoto von Sri Ramana Maharshi (1879 – 1950), und erinnerte sich an das Gesicht des kleinen Jungen, der am Fuße seines Kinderbettchens stand.
Zwei Jahre nach seiner tiefgreifenden Erfahrung verließ Robert Adams New York
und fuhr an die Westküste der USA nach Encinitas bei San Diego zu Paramahansa Yogananda (1893 – 1952), der dort gerade sein „Self-Realization-Kloster“ gegründet hatte. Beide wurden spontan Freunde; Yogananda riet Robert, in Süd-Indien Ramana Maharshi aufzusuchen, der in jungen Jahren ein ähnliches Erleuchtungserlebnis gehabt hatte.
Er machte sich im Jahr 1946 auf die sehr beschwerliche Reise Weg nach Tiruvannamalai in Tamil Nadu und blieb in der Nähe des großen Weisen bis zu dessen Tod am 14. April 1950.
„Ramana hatte mir die Augen für die Bedeutung meiner Erfahrung geöffnet!“
Robert Adams blieb weitere 17 Jahre in Indien, besuchte verschiedene andere spirituelle Lehrer wie Nisargadatta Maharaj, Anandamayi Ma, Neem Karoli Baba, Papa Ramdas u.a., um seine Erleuchtung überprüfen zu lassen und sicherzugehen, dass seine Erkenntnis keine Täuschung war.
Wohin er auch immer reiste und für einige Monate blieb, wurde er als Weiser entdeckt und eine Gruppe von Schülern sammelte sich um ihn. Er wollte aber keinen Ashram gründen und bevorzugte es, in der Stille zu bleiben.
„Ich weiß, dass die Welt nichts anderes ist als ich selbst. Die Welt ist Bewusstsein, sie ist nicht so wie sie erscheint. Der Weise sieht die Welt, aber er weiß, die Welt ist Brahman. Die meisten Leute aber identifizieren sich mit den Erscheinungen, nicht mit der unberührten Leinwand des Seins. Aus diesem Grund haben sie Ängste, Depressionen, Schmerzen, Streitereien, Kriege. Das Problem ist die falsche Identifikation… Die Wahrheit kommt von allein zu dir, wenn du dich durch tiefe Hingabe an dein Selbst darauf vorbereitest, alle Anhaftungen aufgibst an alles, was dir vermeintlich wichtig erscheint. Dann geschieht etwas Wunderbares.“
Der 42-jährige Robert Adams kehrte nach mehr als zwei Jahrzehnten in Indien in die USA zurück, heiratete, wurde Vater von zwei Töchtern, lebte auf Hawaii und in Los Angeles. Im Jahr 1980 erkrankte er an Parkinson, zog nach Sedona/Arizona, wo er am 2. März 1997 im Alter von 69 Jahren an Leberkrebs starb.
Ramana Maharshi starb im Alter von 70 Jahren in seinem Ashram am Fuße des Bergs Arunachala an Krebs.
Eine schwere körperliche Erkrankung gehört zum menschlichen Schicksal, gleichwohl wird der ewig lebendige Geist niemals krank, wie der indische Weise Ramana Maharshi immer wieder seinen Schülern klarzumachen versuchte.
Ich selbst bin wiederholte Male im Sri Ramana Ashram in Tiruvannamalai, 200 km süd-westlich von Chennai (ehemals Madras) gewesen.
03.10.2024
Roland R. Ropers
Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher, Buchautor und Publizist
Über Roland R. Ropers
Roland R. Ropers geb. 1945, Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher,
Begründer der Etymosophie, Buchautor und Publizist, autorisierter Kontemplationslehrer, weltweite Seminar- und Vortragstätigkeit.
Es ist ein uraltes Geheimnis, dass die stille Einkehr in der Natur zum tiefgreifenden Heil-Sein führt.
Buch Tipp:
Kardiosophie
Weg-Weiser zur kosmischen Ur-Quelle
von Roland R. Ropers und
Andrea Fessmann, Dorothea J. May, Dr. med. Christiane May-Ropers, Helga Simon-Wagenbach, Prof. Dr. phil. Irmela Neu
Die intellektuelle Kopflastigkeit, die über Jahrhunderte mit dem Begriff des französischen Philosophen René Descartes (1596 – 1650) „Cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“) verbunden war, erfordert für den Menschen der Zukunft eine neue Ausrichtung auf die Kraft und Weisheit des Herzens, die mit dem von Roland R. Ropers in die Welt gebrachten Wortes „KARDIOSOPHIE“ verbunden ist. Bereits Antoine de Saint-Exupéry beglückte uns mit seiner Erkenntnis: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“. Der Autor und die sechs Co-Autorinnen beleuchten aus ihrem individuellen Erfahrungsreichtum die Vielfalt von Wissen und Weisheit aus dem Großraum des Herzens.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar