Eigenwahrnehmung und Wertschätzung – Wie Selbstbild und innere Haltung unseren Selbstwert prägen

Mensch und Gott und künstliche Intelligenz

Eigenwahrnehmung und Wertschätzung – Wie Selbstbild und innere Haltung unseren Selbstwert prägen

Unsere Eigenwahrnehmung ist der Ursprung jeder Wertschätzung. Nur wer sich selbst bewusst wahrnimmt, kann echte Verbindung zu anderen Menschen und zum Leben aufbauen. Dieser Beitrag zeigt, wie eingeschränkte Wahrnehmung unseren Selbstwert schwächt – und warum sinnliche Erfahrung der Schlüssel zu einem neuen, wertschätzenden Bewusstsein ist.


Was verbindet Eigenwahrnehmung und Wertschätzung?
Eigenwahrnehmung ist die Basis echter Wertschätzung. Sie entsteht, wenn wir uns selbst spüren, annehmen und in Resonanz mit unseren Sinnen und Werten leben.

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Verlust der Sinnlichkeit – Verlust des Selbstbezugs

Was wir lieben, schätzen wir – so sollte es sein. Doch oft ist das Gegenteil der Fall.
Wir verlieren das Gefühl für das, was uns wirklich nährt. Zwischen Leistungsdruck und Dauerbeschallung wird Sinnlichkeit zum Luxus. Dabei beginnt Wertschätzung dort, wo Wahrnehmung lebendig wird.

Die mangelnde Achtung für unsere Sinne führt zu einem ästhetischen, emotionalen und gesellschaftlichen Mangel. Wenn der Blick nach außen dominiert, verarmt das Innen. Wertschätzung verkümmert, wo Sinnlichkeit unterdrückt wird.

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Wenn Eigenwahrnehmung eingeschränkt ist

Die eingeschränkte Eigenwahrnehmung ist wie ein Filter: Wir sehen uns selbst, aber nicht klar.
Maslow erkannte, dass ein unbefriedigtes Bedürfnis den Selbstwert schwächt. Menschen, die in den unteren Stufen der Bedürfnispyramide verharren, suchen Ersatzbefriedigungen – in Anerkennung, Status oder Kontrolle.

„Destruktivität ist eine wesentliche Reaktion auf Frustrationen unserer inhärenten Bedürfnisse.“
– Abraham Maslow

Wenn wir das, was uns innerlich stärkt – Zuwendung, Nähe, Berührung – nicht mehr empfangen oder geben, bricht das Fundament des Selbstwerts. Wertschätzung bleibt dann theoretisch, eine Idee ohne gelebte Erfahrung.

Die Rückkehr der Sinnlichkeit

Eigenwahrnehmung und Wertschätzung Mann und Frau schauen sich anSinnlichkeit bedeutet, mit den Sinnen in Kontakt zu sein.
Zu sehen, zu hören, zu riechen, zu schmecken – und das Erlebte zu reflektieren.
Sie ist kein Luxus, sondern die Sprache der Seele.

Wer den Mut findet, Empfindsamkeit wieder zuzulassen, öffnet sich für Wertschätzung in ihrer ursprünglichen Form: als Resonanz zwischen Innen und Außen.
In diesem Resonanzraum entsteht Begegnung – mit uns selbst und mit anderen.

👉 Selbstoptimierung und Selbstliebe

Werte im Wandel – Zwischen männlichen und weiblichen Prinzipien

Unsere Gesellschaft hat gelernt, Werte zu denken, aber nicht mehr zu fühlen.
Das männlich geprägte System aus Kontrolle, Leistung und Rationalität hat lange Zeit Orientierung geboten. Doch nun zeigt sich seine Erschöpfung. Die rein kognitive Kultur erschöpft sich selbst, wenn sie das Sinnliche, das Weibliche, das Empfangende verdrängt.

Ein bewusster Mann – ebenso wie eine bewusste Frau – erkennt:
Das Weibliche steht für das Verbindende, das Nährende, das Lauschende.
Das Männliche für das Gestaltende, das Durchdringende, das Ordnende.
Beide Kräfte sind notwendig, um Balance zu schaffen.
Wertschätzung entsteht genau dort – im Ausgleich, nicht im Gegensatz.

👉 Mindset stärken – Bewusstsein und Wille

Selbstwert als Beziehungsenergie

Selbstwert ist keine isolierte Eigenschaft. Er ist eine Energie, die in alle Beziehungen fließt.
Wer sich selbst achtet, strahlt diese Haltung aus – leise, aber kraftvoll.
Wertschätzung, die aus dem Herzen kommt, sucht keine Bestätigung, sie schenkt.

Ein einfaches Lächeln kann das ausdrücken. Nicht als Reaktion auf Lob, sondern als Ausdruck des Seins.
Wenn man aufblüht, wächst man über sich hinaus – und wird für andere zu einer Quelle von Leichtigkeit.

Der Dialog als Heilungsweg

Wertschätzung wächst im Dialog – dort, wo wir andere Sichtweisen nicht bekämpfen, sondern verstehen wollen.
Doch viele Menschen halten andere Meinungen kaum noch aus.
Statt zuzuhören, reagieren sie mit Flucht, Angriff oder Erstarrung.
Das zeigt, wie fragil unser Selbstwert geworden ist.

Ein bewusstes Miteinander braucht die Fähigkeit, Ambivalenz zu ertragen – also Widersprüche auszuhalten, ohne sofort in Urteil oder Verteidigung zu gehen.
Wertschätzung heißt: Raum halten für Verschiedenheit.

Der bewusste Mann – und die neue Wertkultur

Was machen die Werte eines bewussten Mannes heute aus?
Vielleicht die Fähigkeit, zu fühlen, ohne Kontrolle zu verlieren.
Zu führen, ohne zu dominieren.
Zu wissen, ohne recht zu haben.

Diese Haltung erfordert Mut – und Demut.
Beides zusammen bildet den Kern einer neuen Wertkultur, die jenseits von Geschlecht oder Systemen wirkt.
Denn Gleichstellung allein schafft noch keine Gleichwertigkeit.
Erst innere Berührung – mit sich selbst – öffnet das Tor zu echter Wertschätzung.

Vom System zur Seele – Werte im Fluss

Wenn männliche und weibliche Energien wieder ins Gleichgewicht kommen, entsteht eine Kultur des Fühlens.
Diese Balance kann weder verordnet noch simuliert werden – sie wächst aus Bewusstheit.
Ein System, das beide Kräfte achtet, ist lebendig.
Ein Mensch, der beide Kräfte in sich vereint, ist heil.

Wertschätzung bedeutet dann nicht mehr „jemanden schätzen“, sondern „das Leben würdigen“.
Das beginnt mit Wahrnehmung – mit dem Sehen, Hören und Spüren dessen, was ist.

Fazit: Wahrnehmen, was wertvoll ist

Wertschätzung ist keine moralische Pflicht, sondern eine spirituelle Haltung.
Sie beginnt, wenn wir lernen, uns selbst zu sehen – mit allen Unvollkommenheiten, Bedürfnissen und Widersprüchen.
Erst dann erkennen wir, was wirklich zählt: Berührung, Resonanz, Sinnlichkeit, Bewusstsein.

Wenn Eigenwahrnehmung zur Erfahrung wird, wird Selbstwert fühlbar.
Und wenn Selbstwert fühlbar ist, verwandelt sich das Leben – in Beziehung, Ästhetik und innerer Ruhe.
Dann fließt Wertschätzung frei – ohne Ziel, ohne Berechnung, einfach als Ausdruck des Seins.


FAQ – Häufige Fragen zu Eigenwahrnehmung und Wertschätzung

Was bedeutet Eigenwahrnehmung?
Eigenwahrnehmung ist die bewusste Wahrnehmung des eigenen Körpers, der Gefühle und Gedanken – die Grundlage für Selbstbewusstsein und Selbstwert.

Wie hängt Wertschätzung mit Selbstwert zusammen?
Wertschätzung ist die äußere Ausdrucksform eines gesunden Selbstwerts. Nur wer sich selbst achtet, kann andere aufrichtig schätzen.

Warum verlieren Menschen den Kontakt zu ihrer Eigenwahrnehmung?
Durch Leistungsdruck, Medienüberfluss und emotionale Überforderung richten viele den Fokus nach außen. Der innere Sinn verkümmert.

Wie lässt sich Eigenwahrnehmung stärken?
Durch Achtsamkeit, Körperarbeit, Meditation und bewusste Sinneserfahrungen. Je stärker der Kontakt zu den Sinnen, desto stabiler das Selbstbild.


Artikel aktualisiert

19.10.2025
Maha Kama
Entspannungstherapeutin, Shiatsu-Praktikerin, Coach
www.sensual-entspannung.de

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Portrait-Maha-KamaMaha Kama
ist Entspannungstherapeutin, Shiatsupraktikerin, Coach und Autorin.
In ihrer Jugend war sie aktive Leistungssportlerin. Durch eigene gesundheitliche Probleme begannen sich ihre Themen wie Stress, Burnout, Psychosomatik und auch der berufliche Wunsch zu entwickeln, Menschen durch Körperarbeit zu unterstützen.
Nach vielen Jahren der Erfahrung mit Körperarbeit hat sie ihr eigenes Konzept Sensual Balance entwickelt.
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4 Kommentare

  1. Dieser Artikel spricht ein ganz wesentliches Thema an, nämlich das die gesamten Werte in einer Zeit, wo man umzudenken beginnt und der bis dahin uneingeschränkte dominierende Wert des kapitalistischen Profits in Frage gestellt wird. Dies anfänglich durch die Klimakatastrophe, nun aber auch durch eine Pandemie unbekannten Ausmaßes, die uns zur Besinnung darauf zwingt, was uns individuell und gesellschaftlich wichtg ist. Statt ungehemmtem Wachstum eine Balance der Energien!

    Sascha

  2. Wert und Wertschätzung! Ausgehend von unserer Gesellschaft, in der sich der Wert einer Sache nach dem Preis bemisst, und der Wert einer Person nach ihrer Leistung und dem Einkommen, gelangt der Artikel zu der Erkenntnis, dass der eigentliche Wert im Sinn besteht, und dass dieser verbunden ist mit Sinnlichkeit und Berührung. Wobei Berührung im weitesten Sinne zu verstehen ist, nämlich als emphatische Kommunikation sowohl mit dem Anderen als auch mit der Welt überhaupt. Dazu gehört eine achtsame Wahrnehmung genauso wie eine innere Offenheit für das jeweils Andere. Und dies eingebunden in einer Balance weiblicher und männlicher Energien. Ein überaus erhellender Text!
    Danke, Maha
    Dr. Hubert E. Schmidt

  3. “(…)berührenden Dialog von „Mann zur Frau“ und von „Frau zum Mann“ neu aufgearbeitet und gegenseitig in ihren unterschiedlichen männlichen und weiblichen Kräften gegenübergestellt werden(…)”
    In Analogie zur Elektrizität, wo sich gegenteilig geladene Teilchen anziehen, oder auch in der Theorie von Yin und Yang, wo diese beiden Energien gegenseitig sind, sich aber auch anziehen, gibt es ganz offensichtlich eine Attraktion zwischen Mann und Frau. Sieht man Frauengruppen im Gespräch, stellt man fest, dass die Kommunikation weit harmonischer und unkomplizierter ist, als in den Dialogen von Mann zur Frau. Gleiches gilt für Gruppen von Männern, die sich stundenlang über Fußball und Technik unterhalten. Der Erkenntniswert dieser Gespräche geht allerdings mangels Differenz gegen null. Es gibt daher auch keine Entwicklung. Entwicklung ist doch aber ein Naturgesetz der Evolution. Denn so etwas wie Harmonie, Balance und Ausgleich können nur aus einer Differenz, aus Unterschieden und einem Gefälle entstehen.
    Der Artikel hat eine Tiefe, der nicht mit
    einem Schlagwort umschrieben werden kann. Ich habe ihn zweimal gelesen. Für mich drückt die Quintessenz die Akzeptanz weiblicher und männlicher
    Energien durch eine gegenseitige Wertschätzung aus. Aber es steckt viel
    mehr hinter deinen Worten…
    Also: Vive la différence!

    Horst Steindorf

  4. Danke für diesen vielschichtigen und komplexen Artikel. Er spricht viele Themen an, für die gerade jetzt Raum entsteht. Raum, sich mit der Beziehung zu seinem Partner oder,oft noch wichtiger,mit der Beziehung zu sich selbst zu beschäftigen. Die Frage,welche Werte mir wichtig sind,wie ich sie priorisiere und welche ich davon tatsächlich authentisch lebe ist für jeden von uns ein wichtiger Teil zur Bewusstwerdung. Innerhalb einer Partnerschaft ist es spannend, die eigenen priorisierten Werte neben denen der Partnerin/des Partners zu betrachten. Wenn sich der Mensch durch geistig-seelische Prozesse seiner Werte bewusst ist, so kann er rational geradliniger und zielstrebiger durchs Leben gehen. Mein Tipp dabei ist es,die körperliche Ebene dabei nach dem mentalen Part gleichwertig zu integrieren und die Sinnhafigkeit des Geistes und der Seele noch auf der Körperebene zu spüren. Wer wissen will, “wie fühlt sich das an?”, ist gut beraten sich berühren zu lassen. Für die Haut als unser größtes Sinnesorgan, mit Millionen Verknüpfungen zum Gehirn ist es ein Kinderspiel diese Frage zu beantworten. Unser frühkindliches körperliches Selbstbewusstsein wurde komplett über Berührungsreize aufgebaut. Die Haut als Grenze zur Aussenwelt ermöglichte uns allen erst den Aufbau einer Ich-Identität. Angenehme Erfahrungen von Sinnlichkeit sind ohne Berührung der Haut schwer vorstellbar. Bei der rationalen Frage nach Werten, stellt sich immer auch die Frage nach der Wahrheit oder Wahrhaftigkeit. Es ist kein Zufall, dass die Kernfrage von Byron Katies Methode “The Work” zur Erlangung des Friedens in uns immer wieder die Frage stellt: “Is this true? Is this really true?” Warum also auf die Haut, als WAHRnehmungsorgan zur Beantwortung dieser Frage verzichten? Lass dich berühren und gib während einer Berührungs- oder Massagesession mit einem Coach oder Masseur/in deines Vertrauens, deinem Mindset die Chance dürch deinen Körper gescannt und auf deinen ureigenen Wahrheitsgehalt überprüft zu werden. Alles was sich gut für Dich anfühlt, kann sich so auf der Zellebene umgehend integrieren und hat viel mehr Power als unendliche Dialoge auf rein geistiger Ebene. Alles was sich nicht stimmig anfühlt, darf erneut angeschaut werden. Im Zustand der Entspannung ist es zudem leicht, die Perspektive spielerisch zu wechseln und erneut hinzuspüren. Auch das Spiel mit unseren beiden Polen Ying und Yang während der Massage, kann in diesem Zusammenhang sehr bereichernd sein. Hinzu kommt, dass das authentische Leben von Werten oft Mut und Selbstbewusstsein erfordert. Bei einer guten, liebevollen Massage schüttet dein Körper zahlreiche Hormone aus, die dein Dir-selbst-bewusst-Sein fördern und Dir Kraft und Zuversicht schenken. Interessanterweise wird die Berührungsmöglichkeit aufgrund dieser Pandemie ja gerade sehr eingeschränkt. Vielleicht ein wunderbarer Zeitpunkt, dich mental so auszurichten, dass es dir wirklich, wirklich gut geht und dich anschließend mit deinem neuen Mindset in Form einer wunderbaren, ganzheitlichen Massage zu feiern? Vielleicht ein wunderbarer Zeitpunkt um dir den Stellenwert von Berührung in deinem Leben neu bewusst zu machen und ihm regelmäßig und innerhalb deiner aktuellen Möglichkeiten (auch Selbstmassage ist gerade sehr angesagt) Raum zu geben? In diesem Sinne: Stay healthy & let’s keep in touch!

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