Woher komme ich? Wenn diese Frage plötzlich da ist – und nicht mehr geht
Es gibt Sätze, die stellen wir nicht, weil wir klug sein wollen.
Wir stellen sie, weil etwas in uns nicht mehr schlafen kann.
„Woher komme ich?“
Diese Frage erscheint nicht in stabilen Zeiten, sondern dort, wo Sicherheiten bröckeln. Wo Rollen, Erklärungen und äußere Erfolgsmodelle nicht mehr tragen. Sie ist kein Luxus Gedanklicher – sie ist ein innerer Ruf. Und wer ihn einmal hört, kommt nicht mehr unbeteiligt durch sein Leben.
Die Frage „Woher komme ich?“ ist eine der ältesten spirituellen Menschheitsfragen. Dieser Beitrag beleuchtet sie bewusst jenseits religiöser Dogmen – als Bewusstseins- und Entwicklungsfrage von Seele, Verantwortung und innerer Reife.
Spirituell betrachtet stammt der Mensch nicht von einem strafenden Gott, sondern aus einem größeren Bewusstseinszusammenhang. Leben ist kein Gericht, sondern ein Lernprozess, in dem sich die Seele durch Erfahrung, Verantwortung und Liebe entwickelt.
Woher kommt diese Frage – und warum sie nie verstummt
„Woher komme ich?“, „Warum bin ich hier?“ und „Wohin gehe ich?“ tauchen in allen Kulturen auf. Keine Religion, keine Philosophie, keine Wissenschaft konnte sie endgültig beantworten.
Vielleicht, weil sie nicht beantwortet, sondern durchlebt werden wollen.
👉 Sinn des Lebens aus spiritueller Perspektive
Ist Gott Vaterfigur – oder menschliches Erklärungsmodell?
Viele Gottesbilder gleichen überhöhten Menschenbildern: lenkend, strafend, belohnend. Doch dieser Gedanke ist unbequem ehrlich:
Was, wenn wir Gott nicht erkennen – sondern übersetzen?
Johann Wolfgang von Goethe lässt im Faust sagen:
„Du gleichst dem Geist, den du begreifst – nicht mir.“
Vielleicht existiert Gott nicht als Person, sondern als Wirkprinzip. Nicht als moralische Instanz, sondern als Ordnung von Zusammenhang.
👉 Gott jenseits religiöser Vorstellungen
Die Elemente zeigen es: Ordnung ohne Urteil

Erde, Wasser, Luft und Feuer handeln nicht.
Sie folgen ihrer Natur.
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Wasser richtet nicht – es fließt
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Feuer bewertet nicht – es brennt
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Luft diskutiert nicht – sie bewegt
Und doch ist nichts willkürlich.
Was, wenn das Göttliche ähnlich funktioniert?
Ohne Strafe, ohne Belohnung – aber mit Konsequenz.
Spirit – die vergessene fünfte Ebene
Viele spirituelle Systeme ergänzen die vier Elemente um eine fünfte Dimension: Spirit.
Nicht als Stoff, sondern als Bewusstseinsebene, in der Erfahrung und Sinn entstehen.
Vielleicht wurden dort gemachte Erfahrungen irgendwann „Gott“ genannt – weil der Mensch das Unbenennbare benennen wollte.
Leben als Lernprozess – nicht als Prüfung
Dieses Weltbild verändert alles.
Leben wird nicht mehr zu einer Prüfung mit Bestehen oder Scheitern, sondern zu einem Entwicklungsraum.
Wie in der Schule:
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Gelerntes trägt weiter
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Nicht Erfasstes taucht erneut auf
Der Mystiker Edgar Cayce beschrieb die Seele als etwas, das durch Erfahrungen wächst – nicht durch Strafe.
👉 Reinkarnation als spiritueller Lernprozess
Reinkarnation – häufig missverstanden
Reinkarnation bedeutet nicht, Leid zwangsläufig zu wiederholen.
Sie bedeutet, offene Entwicklungsthemen erneut begegnen zu dürfen – unter anderen Bedingungen.
Es geht nicht um Schuld, sondern um Reife.
Nicht um Angst, sondern um Verantwortung.
👉 Warum wir Krisen im Leben erfahren
Wo beginnt Liebe wirklich?
Wenn es ein Ziel dieses Lernens gibt, dann vielleicht dieses: Liebe.
Nicht romantisch. Nicht moralisch. Sondern bewusst.
Liebe beginnt nicht beim Anderen.
Sie beginnt dort, wo wir aufhören, uns selbst zu verurteilen.
Kein strafender Gott – aber volle Verantwortung
Ein Universum ohne strafenden Gott ist kein Freibrief.
Es ist radikaler.
Denn ohne äußeren Richter bleibt nur eines: Bewusstsein.
Jede Entscheidung wirkt – nicht, weil sie bewertet wird, sondern weil Wahrheit nicht verhandelbar ist.
Traum oder innere Reife?
John Lennon formulierte diese Hoffnung in Imagine:
You may say I'm a dreamer
But I'm not the only one.
Mahatma Gandhi brachte es auf den Punkt:
„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“
Spirit-Online-Schlussgedanke
Vielleicht kommen wir nicht von „oben“.
Vielleicht kommen wir aus einem Bewusstseinsfeld, das Erfahrung ermöglichen will.
Nicht um perfekt zu werden.
Sondern wahrhaftig.
FAQ
Ist die Frage „Woher komme ich?“ spirituell oder religiös?
Sie ist spirituell. Religionen liefern Deutungen – die Frage selbst entsteht aus Bewusstsein, nicht aus Dogma.
Gibt es einen strafenden Gott aus spiritueller Sicht?
Viele spirituelle Modelle sehen keinen strafenden Gott, sondern ein Prinzip von Ursache und Wirkung ohne moralische Bewertung.
Was bedeutet Reinkarnation wirklich?
Nicht Wiederholung von Leid, sondern Wiederbegegnung mit offenen Entwicklungsthemen.
Wo beginnt spirituelle Entwicklung?
Bei Selbstverantwortung, Selbstannahme und Wahrhaftigkeit – immer im eigenen Inneren.
Artikel aktualisiert
09.11.2025
Ihr Manfred Aubert
Manfred Aubert
arbeitet schon seit vielen Jahren in unterschiedlichster Weise mit Menschen, und weil er damit sein “Hobby” halt auch zum Beruf (= Berufung) gemacht hatte, will und kann er natürlich nicht einfach damit aufhören. Im Gegenteil.



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