Tamera – Ein Friedensdorf in Portugal als Modell für Heilung und Zukunft

Tamera ist ein Friedensdorf in Portugal

Tamera – Ein Dorf, das Hoffnung lebt

Inmitten der sanften Hügel des Alentejo, im Süden Portugals, existiert ein Ort, der vielen wie ein Märchen vorkommt – und doch seit fast 30 Jahren Realität ist: Tamera, ein Friedensforschungszentrum, ein Heilungsbiotop, eine Gemeinschaft, die konsequent einen anderen Weg geht.

Hier wird geforscht, wie eine Gesellschaft aussehen kann, die Frieden nicht nur predigt, sondern lebt – in ihrer Beziehung zu Menschen, zur Natur und zum Geist. Mit rund 200 Bewohner:innen, internationalen Freiwilligen und Besucher:innen aus aller Welt ist Tamera ein Labor für Zukunft.

Ursprung und Vision

Gegründet wurde Tamera 1995 von den deutschen Friedensforschern Dieter Duhm und Sabine Lichtenfels, gemeinsam mit Charly Rainer Ehrenpreis. Ihr Ziel: einen Ort schaffen, der als Modell für eine friedliche Kultur dient.

Die Grundidee lautet: „Heilung für Mensch und Erde“. Dazu gehören drei Dimensionen:

  1. Ökologie – im Einklang mit den natürlichen Kreisläufen leben.

  2. Gemeinschaft – Vertrauen, Transparenz und Kooperation statt Konkurrenz.

  3. Spiritualität – Verbundenheit mit dem Göttlichen, jenseits von Dogmen.

Ökologische Heilung: Das Wasserretentionsland

Eines der bekanntesten Projekte Tameras ist das Wasserretentionsland. In einer Region, die unter Dürre und Wüstenbildung leidet, gelang es der Gemeinschaft, durch systemische Teiche und Regenrückhaltung das Land wieder zu begrünen.

Heute wachsen dort Wälder, Obstgärten und Gemüsefelder – ein Beweis, dass regenerative Ökologie funktioniert. Wissenschaftler:innen aus aller Welt reisen nach Tamera, um diese Lösungen für den Klimawandel zu studieren.

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Gemeinschaft als Heilungsbiotop

Tamera ist ein Friedensdorf in Portugal
KI unterstützt generiert

Tamera versteht sich nicht nur als Siedlung, sondern als soziales Experiment. Vertrauen wird durch radikale Transparenz geübt: Gefühle, Konflikte und Visionen werden in Foren und Gesprächsrunden geteilt.

Partnerschaften und Liebe sind Teil dieser Forschung. Statt Eifersucht und Konkurrenz zu reproduzieren, sucht man nach neuen Formen der Beziehungskultur – offen, ehrlich, auf Heilung ausgerichtet.

Diese Haltung ist für viele Besucher:innen konfrontierend – aber auch befreiend. Denn Frieden beginnt nicht nur zwischen Nationen, sondern in den intimsten Beziehungen.

Spiritualität ohne Dogma

In Tamera gibt es keine Kirche, keine Dogmen. Spiritualität zeigt sich im täglichen Leben: im achtsamen Umgang mit Tieren, in Ritualen am Morgen, im Singen, in Meditationen.

Besonders eindrucksvoll ist die Arbeit von Sabine Lichtenfels, die sich für eine „Politik der Liebe“ einsetzt. Sie verbindet Mystik, Feminismus und konkrete Friedensarbeit. Ihr Gedanke: Spirituelle Praxis ist ein Werkzeug für soziale Transformation.

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Wissenschaft und Forschung

Tamera ist nicht nur eine Gemeinschaft, sondern auch ein internationales Forschungszentrum. Themen sind:

  • Friedensbildung in Konfliktregionen (z. B. Palästina, Kolumbien).

  • Solare Technologien – vom Solararchitekten Jürgen Kleinwächter entwickelt.

  • Soziale Heilung – wie sich Trauma in Gemeinschaften transformieren lässt.

Diese Arbeit zeigt: Spiritualität und Wissenschaft müssen kein Gegensatz sein. Wenn sie zusammenkommen, entstehen Modelle, die anwendbar sind – ökologisch, sozial, spirituell.

Kritik und Herausforderungen

Natürlich ist Tamera nicht frei von Kritik. Manche werfen der Gemeinschaft esoterische Tendenzen oder Idealismus vor. Doch gerade weil Tamera nicht perfekt ist, sondern im Prozess bleibt, zeigt es, dass Wandel möglich ist – durch Versuch, Irrtum und Weitergehen.

Und: Wer durch die Wege Tameras geht, wer das Wasser plätschern hört, die Vögel zurückkehren sieht, spürt, dass hier etwas heilt.

Spirituelle Botschaft: Ein Modell für die Zukunft

Tamera lehrt uns, dass Frieden nicht abstrakt ist. Er beginnt in der Art, wie wir sprechen, lieben, anbauen, bauen, feiern. Es ist ein ganzheitlicher Weg:

  • Die Erde nähren, und sie nährt uns zurück.

  • Beziehungen heilen, und Gemeinschaft wird möglich.

  • Das Göttliche leben, ohne es zu besitzen.

Tamera ist ein Spiegel: So wie eine kleine Gemeinschaft neue Kultur lebt, so können wir in unserem Alltag kleine Schritte gehen – im Dialog, in der Natur, im achtsamen Handeln.

Fazit: Ein Lichtblick im Alentejo

In einer Welt, die von Konflikten, Klimakrise und Entfremdung geprägt ist, leuchtet Tamera als lebendiges Beispiel für Hoffnung. Es zeigt: Spiritualität, Wissenschaft und Gemeinschaft können einander befruchten.

Vielleicht ist Tamera nicht für jede:n ein Ort zum Leben. Doch es ist ein Ort, der Fragen stellt, Inspiration gibt – und den Mut, Frieden nicht nur zu wünschen, sondern zu leben.


FAQ – Häufige Fragen

Was ist Tamera?
Tamera ist eine Friedens- und Ökogemeinschaft in Portugal, gegründet 1995, mit dem Ziel, ein Heilungsbiotop für Mensch und Erde zu schaffen.

Wie viele Menschen leben dort?
Rund 200 ständige Bewohner:innen, dazu internationale Gäste, Freiwillige und Lernende.

Kann man Tamera besuchen?
Ja, es gibt Seminare, Studienreisen und längere Aufenthaltsprogramme.

Was ist das Besondere?
Die Verbindung von Ökologie, Gemeinschaft und Spiritualität. Tamera zeigt, dass eine andere Kultur praktisch lebbar ist.


Quellen


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15.09.2025
Uwe Taschow

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Über Uwe Taschow, Autor, spiritueller JournalistKrisen und Menschen Uwe Taschow

Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken – eine Erkenntnis, die schon Marc Aurel, der römische Philosophenkaiser, vor fast 2000 Jahren formulierte. Und nein, sie ist nicht aus der Mode gekommen – im Gegenteil: Sie trifft heute härter denn je.

Denn all das Schöne, Hässliche, Wahre oder Verlogene, das uns begegnet, hat seinen Ursprung in unserem Denken. Unsere Gedanken sind die Strippenzieher hinter unseren Gefühlen, Handlungen und Lebenswegen – sie formen Helden, erschaffen Visionen oder führen uns in Abgründe aus Wut, Neid und Ignoranz.

Ich bin AutorJournalist – und ja, auch kritischer Beobachter einer Welt, die sich oft in Phrasen, Oberflächlichkeiten und Wohlfühlblasen verliert. Ich schreibe, weil ich nicht anders kann. Weil mir das Denken zu wenig und das Schweigen zu viel ist.

Meine eigenen Geschichten zeigen mir nicht nur, wer ich bin – sondern auch, wer ich nicht sein will. Ich ringe dem Leben Erkenntnisse ab, weil ich glaube, dass es Wahrheiten gibt, die unbequem, aber notwendig sind. Und weil es Menschen braucht, die sie aufschreiben.

Deshalb schreibe ich. Und deshalb bin ich Mitherausgeber von Spirit Online – einem Magazin, das sich nicht scheut, tiefer zu bohren, zu hinterfragen, zu provozieren, wo andere nur harmonisieren wollen.

Ich schreibe nicht für Likes. Ich schreibe, weil Worte verändern können. Punkt.

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