Das Jahr 2022 im Spiegel des Tarot

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Das Jahr 2022 im Spiegel des Tarot

Für das Jahr 2022 aus der Sicht des Tarot ergeben sich folgende Verbindungen: XX Das Gericht, II Die Hohepriesterin, und der 0 Der Narr. Die 22. Karte im Tarot ist der Narr, dieser Karte wird die Zahl 22 zugeordnet.

In der Quersumme, die sich aus den vier Ziffern der Jahreszahl ergibt, begegnet uns die 6, im Tarot die Liebenden.

Die erste Karte ist das Gericht.

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©Katrin Bischoft-Das Gericht

Das Gericht wird uns noch das ganze 21. Jahrhundert begleiten, daher möchte ich hier noch einmal – aber nur kurz, wer mehr wissen möchte, lese meinen Artikel „2020 im Spiegel des Tarot“ – auf diese Karte eingehen.

Das Gericht zeigt immer, dass alte Themen, Dramen oder sonstige Altlasten oder Unerlöstes kommen hervor, und es nicht mehr gelingt, diese zu deckeln oder zu verdrängen. Es ist an der Zeit, diese Energien und Kräften zu erlösen und loszulassen, auf der materiellen Ebene ebenso wie auf der spirituellen. In der materiellen Welt kann sich von Schimmelnest bis zum Blindgänger alles zeigen, was verborgen war – vielleicht sogar ein geheimer Schatz. Das Verdrängte, Versteckte muss ja nicht immer negativ sein.

Auf der spirituellen Ebene handelt es sich oft um Blockaden, Verstrickungen, Abhängigkeiten und ähnliches, manchmal aber auch um eine verdrängtes, nicht gelebtes Talent.

Der Narr ist eine ganz andere Energie.

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©Katrin Bischoft-Der Narr

Er sucht das Neue und reist mit leichtem Gepäck. Sein Weg führt ihn – scheinbar – in einen Abgrund. Aus lauter Unachtsamkeit und Überheblichkeit bringt er sich in Lebensgefahr.

Er trägt locker ein kleines Bündel über der Schulter – man könnte annehmen, dass er nur das Gute und Nützliche aus seinem früheren Leben eingepackt hat. In seiner linken Hand hält er eine weiße Rose, das Symbol für Reinheit, Unschuld und bedingungslose Liebe.

Der Hund, ein universelles Symbol für Treue und Wachsamkeit, begleitet ihn – oder will er ihn vor dem Abgrund warnen?

Was ist Narrheit, was ist Weisheit? Welche Seite des Narren kommt zum Tragen?

Hier in Norddeutschland sagt man: „Den einen sein Uhl is dem annern sie Nachtigall.“ Das will meinen dass es keine allgemeingültige, an allen Orten und zu allen Zeiten gültige Antwort auf diese Frage gibt.

Was ganz sicher ist: Der Narr will uns zur Achtsamkeit aufrufen. Die eigenen Schritte bewusst zu gehen und Entscheidungen zu fällen, für die wir uns auch später im Leben noch achten können.

Allzu leicht lässt man sich von den Umständen oder anderen Menschen zu etwas verleiten, was bei näherer Betrachtung einen unguten Geschmack hinterlässt.

Der Narr sagt: „Vertraue der universellen Quelle, lass diese Quelle deine Inspiration und deinen Wegweiser sein. Misstraue allen, die dir einen leichten Weg, eine leichte Lösung vorschlagen, die dir nicht entspricht.“

Dem Himmel so nah geht er vertrauensvoll den Weg, den die Vorsehung ihm weist – das ist ein anderer Aspekt dieser Karte.

Narrheit ist nicht immer Dummheit.

Der Narr war früher an den Königshöfen einer der wenigen, der die Möglichkeit hatte, dem König auch unliebsame Wahrheiten zu sagen, wenn er seine „Narrenfreiheit“ richtig genutzt hat. Denken wir auch an den weisen Narren Till EulenSpiegel, der den Menschen den Spiegel vorhält.

In der närrischen Zeit bricht man aus den Konventionen aus, Verhaltensmaßregeln werden auf den Kopf gestellt und alles darf anders sein.

Die diesjährige Narren-Energie gibt uns einen kräftigen Schub in Richtung eines wirklichen Neuanfang – wir sollten uns also nicht wundern, wenn in diesem Jahr wirkliche Umbrüche geschehen. Dinge werden auf den Kopf gestellt, eine neue Freiheit entwickelt sich.

Was wird das Alte sein, dass wir mitnehmen in eine ungewisse Zukunft? Welche Werte werden uns leiten, worauf sollen wir uns verlassen?

Diese Frage kann kann nur jede und jeder für sich selbst beantworten. Es gibt keine Antwort, keine Regel, die für alle Gültigkeit hat. Es gilt, einen inneren Kompass zu entwickeln.

Die Hohepriesterin, die in 2022 gleich dreimal auftaucht, kann so ein innerer Kompass sein.

Hohepristerin KB
©Katrin Bischoft-Die Hohepristerin

Ihre meditative Energie führt nach innen in die Stille und in die Tiefe des eigenen Selbst.

Sie sagt uns: „Höre auf deine innere Stimme. Traue deiner Intuition. Gehe in die Tiefe, in die Stille und finde dort deinen wahren Weg, deinen wahren Willen.“

Sie ist verbunden mit dem Mond, ihre Hörnerkrone und die Mondsichel zu ihren Füßen weisen darauf hin. Sie weiß um die Geheimnisse der weiblichen Kraft und Macht, wie der Hintergrund aus Granatäpfeln zeigt. Zugleich ist der Granatapfel auch ein Symbol der Jenseitswelt – sie kann also zwischen den Welten reisen und sich in beiden Welten, der diesseitigen und der jenseitigen, bewegen.

Die beiden Säulen, zwischen denen sie sitzt, sind schwarz und weiß. Sie aber sitzt in der Mitte, keiner Seite zugeneigt. Damit rät sie uns, nicht zu glauben, was man von vielerlei Seiten versucht, uns weiszumachen, sondern durch unsere Intuition das für uns Richtige heraus zu filtern.

Der Atem ist der Königsweg der Hohepriesterin. Um in Kontakt mit deinem inneren Sein zu kommen, lausche deinem Atem. Verändere nichts, erzwinge nichts, atme einfach. Du wirst überrascht sein!

Hatten wir im letzten Jahr über die Quersumme den Auftrag, spirituelle Energie in das tägliche Leben und Erleben zu bringen ( V Der Hierophant), geht es in diesem Jahr um die

6. Karte, die Liebenden.

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©Katrin Bischoft-Die Liebenden

Hier geht es um die Liebe. Liebe ist eines der meistgebrauchten Worte auf der Welt – und auch eines der meist missbrauchten dazu. Was ist eigentlich Liebe? Ihrer Natur nach ist sie bedingungslos. Sie fordert nichts, nicht einmal Erfüllung. Liebe macht dich groß und weit im Herzen, der andere Mensch darf sein, wie er oder sie mag. Aber auch für dich selbst hast du im Idealfall diese bedingungslose Liebe. Auch dich selbst kannst du so annehmen, wie du nun einmal bist. Du hörst auf, im Stillen an dir herum zu nörgeln oder dich durch lebensfeindliches Tun selbst zu bestrafen. Ganz liebevoll weist du Menschen, die übergriffig werden oder dich ausnutzen wollen, die Schranken – denn du liebst dich ja selbst und sorgst gut für dich.

Das wird also ein großes, ein sehr großes Thema sein in diesem Jahr. Immer wieder sollten wir uns die Frage stellen: „Ist es liebevoll?“ Denn wenn es das nicht ist, ganz gleich, auf welcher Ebene – lass es! Schaue dich um, wie Menschen in deinem Umfeld handeln und sprechen, wie du handelst und sprichst: Ist es liebevoll?

Wenn nicht: Lass es!

Höre auf damit oder halte zumindest inne und finde heraus, wie liebevolles Verhalten aussehen würde.

In alten Tarot-Decks heißt diese Karte auch Die Entscheidung.

Dort ist ein Mann zu sehen, die zwischen zwei Frauen steht, einer blonden und einer dunkelhaarigen.

Natürlich spielt auch dieser Aspekt in 2022 eine Rolle. Unsere Entscheidungen sollte nicht von einem schwarz-weiß-denken geprägt sein, sondern von liebevollen Energien. Es geht nicht darum, das Schwarze oder das Weiße zu verteufeln oder in den Himmel zu heben, es geht darum, die Pole zu verbinden. Und das geht nur mit Liebe!

In diesem besonderen Jahr 2022 sind wir gefordert, die Polarisierung zu beenden. Nicht mehr „entweder oder“, sondern UND. Es geht darum, Verbindungen in Liebe zu schaffen und neue Wege zu erproben.

Es ist an der Zeit, die alten Denk- und Handlungsmuster hinter zu lassen und sich ins Ungewisse zu begeben. Was für ein Abenteuer!

22.01.2022
Constanze Steinfeldt
www.steinfeldt-gbr.de


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Constanze Steinfeldt

Seit 1990 lebe und arbeite ich im Großraum Hamburg/Stade. Ich liebe das Meer und die Weite meiner norddeutschen Heimat.
Ich arbeite als Lebensberaterin mit den Tarotkarten und Runen. Und natürlich unterrichte ich Tarot und Runen von den Anfangsgründen bis hin zu den weit fortgeschrittenen Niveaus. Gelegentlich halte ich Vorträge oder biete Kurz-Kartenlegen auf ausgewählten Veranstaltungen an.
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