Die Hochzeit von Ost und West
Hoffnung für die Menschheit
Es gibt bis heute kaum ein vergleichbares Buch, das in poetischer Schönheit und mystischer Erkenntnis die Weltsituation beschreibt und gleichzeitig eine Lösung zur Bewältigung der Probleme anbietet. Bede Griffiths verfasste sein visionäres Buch im Alter von 75 Jahren, als er bereits über 25 Jahre in Indien gelebt hatte.
„Die gegenwärtige Schöpfung wird nicht
aufgelöst, sondern neu geschaffen.
Alle verborgenen Kräfte in der Natur
und im Menschen, die in der gegenwärtigen
Weltordnung unterdrückt sind,
kommen ganz zum Vorschein.
Im Endzustand werden alle Beschränkungen
und Behinderungen dieses gegenwärtigen Lebens
überwunden sein, und die ganze Schöpfung wird
in einen Zustand göttlicher Glückseligkeit treten.“
(Mönch & Mystiker Dom Bede Griffiths, 1906 – 1993)
Die englische Tageszeitung „The GUARDIAN“ schrieb:
„Bede Griffiths hat Hoffnung ausgestrahlt in einer verwirrten Welt“.
Bede Griffiths schildert anschaulich die Bedeutung der Quantenphysik und der Energiefelder, die uns heute mehr denn je beschäftigt. Der Konfliktkomplex Israel wird genial dargestellt und könnte als gute Grundlage für eine Diskussion der Verständigung dienen.
Im April 2003 erschien aus meiner Feder im Otto Müller Verlag Salzburg eine neue Übersetzung von
„The MARRIAGE of EAST and WEST“ mit einer ausführlichen Einleitung.
Zeitgleich erschien in London eine Neuausgabe mit einem Vorwort des XIV. Dalai Lama, das erstmals in deutscher Sprache auf SPIRIT-ONLINE veröffentlicht wird.
aktuell übersetzt aus dem englischen von Roland Ropers
„Die gegenwärtige Weltkrise macht die Umsetzung der in diesem Buch zum Ausdruck gebrachten Vision noch dringlicher und relevanter.
Frieden entsteht nicht nur durch Gespräche auf politischer Ebene, sondern auch durch ein Zusammentreffen der Kulturen. Jede Kultur findet ihre tiefsten Werte in ihren religiösen und spirituellen Traditionen, und aus dieser Sicht leistet jede Religion einen Beitrag zur globalen Familie.
Dom Bede Griffiths geht mit der Idee eines Zusammentreffens der Kulturen noch weiter und meint damit nicht nur ein Treffen, sondern eine Ehe. Der Ort dieser Ehe liegt im Inneren der menschlichen Person, daher spricht er nicht vom Unmöglichen, der Gründung einer globalen Religion, sondern von einer globalen spirituellen Freundschaft.
Dom Bedes eigenes Leben ist ein Beispiel dafür. Er verließ England, nachdem er dort 25 Jahre als christlicher Mönch gelebt hatte, um die nächsten vierzig Jahre in Indien zu verbringen. Indem er so tief in die indische Kultur und Religion eindrang, wurde sein eigener christlicher Glaube keineswegs geschwächt, sondern vielmehr gestärkt und universalisiert. Dies spiegelt nicht nur die Tiefe seiner persönlichen Praxis wider, sondern sagt uns auch etwas über Indien und seinen bewundernswerten, jahrhundertealten Sinn für religiösen Pluralismus Bede Griffiths war ein großer Anhänger der indischen Philosophie und hat sich in den letzten Jahrzehnten seines Lebens mit der indischen Kultur und Religion auseinandergesetzt.
Er war einer von mehreren christlichen Mönchen, die ich kennengelernt habe und die mich tief beeindruckt haben und die auf ihre eigene Weise dazu beigetragen haben, eine neue Ära der spirituellen Einheit auf kontemplativer Ebene zu fördern. Wie Thomas Merton war er nicht nur in der Lage, seine eigene Praxis zu praktizieren, sondern er hatte auch eine sehr breite Perspektive auf das spirituelle Leben im Allgemeinen. Diese Männer öffneten mir die Augen für den Reichtum der christlichen Tradition. Ihnen verdanke ich meine erste, wahre Wertschätzung der christlichen Lehren. Folglich habe auch ich, wo immer ich konnte, Zeit und Mühe darauf verwendet, ein tieferes Verständnis unter den Anhängern der großen Weltreligionen zu fördern.
Die kulturelle Harmonie, auf die sich Bede Griffiths in diesem Buch bezieht, veranschaulicht, wie wichtig es ist, unser Verständnis für die spirituellen Praktiken und Traditionen der anderen zu erweitern. Durch sein eigenes Beispiel hat er gezeigt, dass dies nicht unbedingt dazu dient, sie selbst zu übernehmen, sondern weil dies unsere Möglichkeiten für gegenseitigen Respekt erhöht.
Manchmal stoßen wir auch auf etwas in einer anderen Tradition, das uns hilft, etwas in unserer eigenen besser zu schätzen, was meiner Meinung nach für Dom Bede genauso galt wie für mich. Ich bin sicher, dass die Leser hier Inspiration und Verständnis finden werden, die ihnen dabei helfen, Harmonie und inneren Frieden zu finden. Und ich bete, dass sie durch diese Eigenschaften ebenfalls zu besseren Menschen werden, die dazu beitragen können, eine glücklichere und friedlichere Welt zu schaffen.“
Bede Griffiths war ein Sannyasin
(ein Mensch, welcher der Welt entsagt hat und in völliger Besitzlosigkeit lebt, nur auf die Verwirklichung der Befreiung, von Moksha, ausgerichtet) ein Rishi (ein Seher, ein inspirierter Dichter, der die Hymnen der Veden vernommen hat), ein Jivanmukta (ein zu Lebzeiten Befreiter) und ein Mahatma (ein großer Geist).
In drei großen Kapiteln von „HOCHZEIT von OST und WEST“
stellt Bede Griffiths die vedische, die jüdische und die christliche Offenbarung vor und macht deutlich, dass die Vermählung von Intuition & Vernunft, von weiblich & männlich die einzige Lösung ist, die Rückkehr ins Paradies zu ermöglichen.
Ich möchte einige Passagen aus dem Buch des Meisters und Weisen herausgreifen:
Im Neuen Testament findet man weder Papsttum noch Episkopat oder irgendein anderes System der Kirchenverwaltung. Sie sind das Werk des griechischen und römischen Genius, die auf dem neuen Testament aufbauten. Jesus selbst gab der Kirche kein Verwaltungssystem.
Die Tatsache, dass Rom zum Zentrum des Christentums wurde, ist ein Zufall der Geschichte, und der Bischof von Rom kam zu seiner der-zeitigen Position erst nach vielen Jahrhunderten. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass die gegenwärtige Struktur des Papsttums dauerhaft sein wird oder dass die Kirche im Kontext der künftigen Geschichte keine neue Struktur haben wird.
Es ist ganz sicher, dass die Völker Asiens niemals das Christentum in seiner derzeitigen Form akzeptieren werden. Mehr als 5 Jahrhunderte missionarischer Tätigkeit haben die Vergeblichkeit dieses Versuches bewiesen. Das Christentum bleibt für die Völker des Ostens eine fremde Religion, die von westlichem Geist geprägt ist.
Bis auf den heutigen Tag ist die große Stadt, ob London, New York oder Tokio, ein Symbol der Diesseitigkeit geblieben, ein Symbol für die Jagd nach Reichtum, Macht und Vergnügen, die den Menschen von Gott trennen.
Die gegenwärtige Schöpfung wird nicht aufgelöst, sondern neu geschaffen.
Alle verborgenen Kräfte der Natur und im Menschen, die in der gegenwärtigen Weltordnung unterdrückt sind, kommen zum Vorschein. Im Endzustand werden alle Beschränkungen und Behinderungen dieses gegenwärtigen Lebens überwunden sein, und die ganze Schöpfung wird in einen Zustand göttlicher Seligkeit treten. Dies ist die Rückkehr zum Paradies, die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes von Mensch und Universum.
Das Christentum kann heute als Religion nicht mehr wachsen, es sei denn, es gibt den einseitigen Hang zum rationalen männlichen der westlichen Kultur auf und gewinnt das weibliche intuitive Erkennen des Ostens wieder. Die Tatsache, dass Frauen in der Kirche nichts zu sagen haben, ist nur eines von vielen Zeichen männlicher Dominanz.
Dom Bede Griffiths war kein Aggressor, der die Kirche mit Gewalt verändern wollte, sondern er vermochte mit der Begabung poetischer Mystik die Herzen seiner Schüler und Leser zu berühren.
„Bede Griffiths, der bekannte englische Benediktinermönch und einer der größten Mystiker unserer Zeit, hinterließ ein unermessliches spirituelles Erbe, dessen Bedeutung wir noch gar nicht richtig erkannt haben. Er ist ein authentischer Zeuge für die Weisheit der großen Religionen. Er offenbart meisterlich und wunderbar die Gegenwart Gottes.“
(Lord Yehudi Menuhin, 1916 – 1999)
01.08.2024
Roland R. Ropers
Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher, Buchautor und Publizist
Über Roland R. Ropers
Roland R. Ropers geb. 1945, Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher,
Begründer der Etymosophie, Buchautor und Publizist, autorisierter Kontemplationslehrer, weltweite Seminar- und Vortragstätigkeit.
Es ist ein uraltes Geheimnis, dass die stille Einkehr in der Natur zum tiefgreifenden Heil-Sein führt.
>>> zum Autorenprofil
Buch Tipp:
Kardiosophie
Weg-Weiser zur kosmischen Ur-Quelle
von Roland R. Ropers und
Andrea Fessmann, Dorothea J. May, Dr. med. Christiane May-Ropers, Helga Simon-Wagenbach, Prof. Dr. phil. Irmela Neu
Die intellektuelle Kopflastigkeit, die über Jahrhunderte mit dem Begriff des französischen Philosophen René Descartes (1596 – 1650) „Cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“) verbunden war, erfordert für den Menschen der Zukunft eine neue Ausrichtung auf die Kraft und Weisheit des Herzens, die mit dem von Roland R. Ropers in die Welt gebrachten Wortes „KARDIOSOPHIE“ verbunden ist. Bereits Antoine de Saint-Exupéry beglückte uns mit seiner Erkenntnis: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“. Der Autor und die sechs Co-Autorinnen beleuchten aus ihrem individuellen Erfahrungsreichtum die Vielfalt von Wissen und Weisheit aus dem Großraum des Herzens.
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