Dharma-Prinzip: Leben im Einklang mit kosmischen Gesetzen und universellem Bewusstsein

Dharma Prinzip

Dharma-Prinzip: Leben im Einklang mit kosmischen Gesetzen und universellem Bewusstsein

Das Dharma-Prinzip beschreibt den Weg, im Einklang mit den kosmischen Gesetzen und dem universellen Bewusstsein zu leben. Es lehrt, das Ego zu überwinden, Unwissenheit zu durchbrechen und durch Selbsthingabe den Zustand innerer Freiheit zu erreichen.
Dieser Beitrag verbindet buddhistische, hinduistische und nicht-duale Perspektiven zu einer ganzheitlichen Sicht auf Dharma.


Das Dharma-Prinzip bedeutet, in Harmonie mit den universellen Gesetzen zu handeln.
Es ist der spirituelle Weg, das Ego zu transzendieren, das Bewusstsein mit seiner Quelle zu verbinden und in innerer Freiheit zu leben.

Was ist das Dharma-Prinzip?

Der Begriff „Dharma“ hat viele Bedeutungen – je nach Tradition und spiritueller Schule:

  • Gesetz

  • Ordnung des Universums

  • Ethik des Verhaltens für ein Leben in Harmonie

  • Im Buddhismus: Die Lehren des Buddha über die Gesetze von Universum und Bewusstsein

  • Weg der Befreiung von Unwissenheit und Leid

In Übereinstimmung mit dem Dharma zu leben, heißt, im Einklang mit den kosmischen Kräften zu handeln.
Unsere Sinneswahrnehmung und unser Denken sollten stets mit ihrer Quelle verbunden bleiben –
dem universellen Bewusstsein, dem Absoluten, Gott, der Natur des Geistes oder dem Tao.

Dharma und das Ego – der Bruch mit der Harmonie

Wer sich selbst ins Zentrum stellt, macht sein Ego zur Mitte des Seins.
Das widerspricht der universellen Harmonie und verletzt sie.
Alle Religionen kennen Hingabe an etwas Höheres – aus einem inneren Wunsch nach Glück,
das unabhängig von äußeren Umständen ist.

Das Prinzip dahinter: Was man verehrt, dem nähert man sich an – und wird ihm ähnlicher.

Geistige Korruption – wenn das Ego das Dharma verdrängt

So wie weltliche Korruption fremdes Eigentum aneignet, versucht das Ego, sich spirituelle Kräfte anzueignen.
Im Dharma gehört jedoch alles der Quelle allen Seins.
Wer vom Ego geleitet wird, lebt in Unwissenheit – gefangen im Kreislauf von Samsara und den Illusionen der Welt (Maya).

Befreiung bedeutet, in den Gleichklang mit dem universellen Dharma zurückzufinden.

Weisheit der Seele – über die Dualität hinaus

Absolute Wahrheit gibt es in der Dualität nicht.
Erleuchtung entsteht, wenn wir selbst im Absoluten ruhen.
Viele unserer Urteile, Projektionen und negativen Emotionen sind Ausdruck von Unwissenheit.
Sie können Jahre im Bewusstsein gespeichert bleiben und unser Handeln trüben.

Weisheit bedeutet, sich über diese Verirrungen zu erheben.

Selbsthingabe als Schlüssel zur Befreiung

Ein ernsthaft Praktizierender strebt danach, das Ego zu verlassen und in das nicht-duale Bewusstsein einzutreten.
Selbsthingabe bedeutet, alle persönlichen Ego-Wahrnehmungen aufzulösen.
Sie wirkt tiefer als reine mentale Selbstbefreiung, weil sie das Ego als illusorische Identität gänzlich auflöst.

Heilige und Weise praktizieren Selbsthingabe fortwährend – so reinigen sie ihr Karma und verhindern, dass neues entsteht.

Entwicklungsstufen der Selbsterkenntnis (Advaita-Lehre)

  1. Selbstbefreiung – Gedanken und Emotionen erkennen, nicht folgen, zur Quelle zurückkehren

  2. Selbsthingabe – das Ego gibt die Kontrolle an das Absolute ab

  3. Selbsttranszendierung – Gedanken lösen sich beim Entstehen spontan auf

  4. Selbsterkenntnis – Kein Unterschied mehr zwischen Samsara und Nirvana, alles wird als ein Geschmack erlebt

Dharma im Alltag leben

Es ist kein fernes, abstraktes Prinzip – es zeigt sich im täglichen Handeln:

  • Mitfühlend sprechen und handeln

  • Das Ego hinterfragen

  • Achtsamkeit in allen Situationen üben

  • Entscheidungen am universellen Wohl ausrichten

  • Regelmäßig kontemplieren und meditieren

Wer so lebt, erfährt die Freiheit von Sat-Cit-Ananda – Sein, Bewusstsein, Glückseligkeit.

FAQ – Häufige Fragen zum Dharma-Prinzip

Was ist das Dharma-Prinzip in einfachen Worten?
Es ist der Weg, in Harmonie mit den kosmischen Gesetzen zu leben und das Ego zu überwinden.

Ist Dharma nur ein buddhistisches Konzept?
Nein. Es findet sich auch in Hinduismus, Jainismus, Sikhismus und in nicht-dualen Lehren.

Wie kann man Dharma im Alltag praktizieren?
Durch Mitgefühl, Achtsamkeit, Meditation und Handeln im Einklang mit dem universellen Wohl.

Was ist der Unterschied zwischen Dharma und Karma?
Dharma ist der spirituelle Weg der Harmonie; Karma sind die Wirkungen unserer Handlungen.


21.05.2025
Swami Vishnudevananda Giri
https://de.advayta.org

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Swami Vishnudevananda Giri Swami Vishnudevananda Giri

Swami Vishnudevananda Giri (Swami Vishnudev) ist ein spiritueller Lehrer in den Traditionen des Advaita Vedanta und des Yogas, ein Sadhu, ein realisierter Meister und Jnani in der Linie des Advaita Vedanta, Philosoph, Theologe und Schriftsteller. Er stammt aus der yogischen Tradition des Sahajayana, des natürlichen Weges der Siddhas, er ist Linienhalter einiger Übertragungslinien des Yogas der Siddhas und spiritueller Meister für viele Schüler in Ost- und Westeuropa, den USA und Indien. Er wurde 1967 in der Ukraine geboren.

Seine spirituelle Praxis und Meditation begannen im Alter von 6 Jahren von selbst, indem er sich intuitiv auf Erinnerungen aus der Vergangenheit stützte. Er hat den Sanatana Dharma als seinen religiösen Weg im Alter von 19 Jahren angenommen. Er absolvierte einige intensive Retreats, deren längstes fast 3 Jahre andauerte. Als Resultat dieses letzten Retreats in den Jahren 1993-1995 erreichte er Samadhi und Realisation.
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