Die Elfen Sphäre

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Die Elfen Sphäre

Leseprobe aus dem Buch Mosaphir – Die Reise zu deinem inneren Licht 
von Christiane Hansmann

Sie stand plötzlich vor Vincent, klein und zierlich mit glitzernden Flügelchen, die in ihrer feinen, fast durchsichtigen Art aufgeregt flatterten. Mit großen liebevollen Augen schaute sie ihm ins Gesicht. Er starrte zurück, rieb sich die Augen und starrte wieder. Ihre Gesichtszüge waren fein, und ihre Haut war glatt wie Marmor, aber bräunlich schimmernd.
»Hallo«, flüsterte sie.
»Hallo«, antwortete er, aber eher aus einem Reflex heraus.
Sein Unterkiefer blieb perplex heruntergeklappt.

Vincent war auf dem Weg zu seinem Lieblingsplatz im Wald, der direkt an seinen Wohnort angrenzte.
»Du brauchst keine Angst zu haben. Nein, du träumst nicht, dies ist die Realität. Ich existiere wirklich. Willst du dich setzen?«
Vincent sah sie mit seinen großen grünen Augen an. Er hatte sich wirklich gerade gefragt, ob er eingeschlafen war und träumte. Konnte sie auch Gedanken lesen?
»Ja, das kann ich«, flüsterte sie. Ihre Flügel flatterten noch stärker und ihre nackten, zarten Füße erhoben sich vom feuchten Waldboden. Ganz langsam flog sie in Höhe seiner linken Schulter an ihm vorbei. Fast hätte man meinen können, sie schwebe.
Er roch den leichten Duft von Flieder. Erstaunlich – sie hatte den Geruch von Flieder. Wie wundervoll!
Verdutzt drehte er sich zu ihr um. In dem Moment blieb sie in der Luft stehen. Jetzt war dieses kleine Wesen genau auf seiner Augenhöhe. Die ersten Sonnenstrahlen dieses Frühlingstages ließen ihre flatternden Flügelchen glitzern.

»Komm mit«, hörte er sie sprechen.
»Aber wohin? Wer bist du überhaupt?«, fragte er und langsam löste sich seine Erstarrung.
»Ich heiße Mosaphir. Ich bin die Hüterin von Steinen und Kristallen.«
»Ach so, na dann«, rutschte es ihm raus. »Ich bin ein Mann der Realität, so etwas wie dich gibt es nicht.«
»Du hast recht, du bist ein Mann der Realität, und genau deshalb bin ich zu dir gekommen«, flüsterte sie.
»Du widersprichst dir«, sagte er.
»Nein, du widersprichst dir«, entgegnete sie nun etwas bestimmter.
»Ich bin Realität. Oder glaubst du, du hast eine Halluzination?
« Ein Lachen formte sich in ihrem herzförmigen Gesicht, und sie sprach weiter: »Du bist sehr lustig. In welcher Welt lebst du eigentlich? Eine sehr schräge, verschobene Welt. Ich bin hier, um dir eine andere Realität als deine jetzige zu zeigen. Wir haben uns schon mal getroffen, viele, viele Leben zuvor.«
Sie setzte zu einer längeren Rede an.

»Schau, ihr Menschen glaubt, euer Leben beinhaltet Anfang und Ende eurer Reise hier auf der Erde. Was wäre, wenn ich dir sage, dass du bereits ganz viele Leben gelebt hast? Du bist ein Wesen, das schon viele Male als Mensch auf der Erde war. Ihr nennt dieses Phänomen auch Inkarnationen. In all den Leben erschaffst und durchlebst du verschiedene Erfahrungen. Deine Seele ist dein Kern. In ihm sind alle Erfahrungen, die du jemals machen wirst, bereits gespeichert. In deinen Inkarnationen erweckst du diese Seelenerfahrungen zum Leben und machst sie dadurch für dich erfahrbar.
Deine erste Inkarnation auf der Erde war ein Leben als Atlantaner. Bei euch hier existieren viele verschiedene Geschichten über Atlantis. Manche sprechen von einer versunkenen Stadt, andere von einer untergegangenen Hochkultur und wieder andere sagen, Atlantis wäre durch eine riesige Explosion zerstört worden. Zu deiner Zeit als Atlantaner warst du noch an die universelle Quelle angebunden und dir der universellen Gesetze bewusst.«
Sie schaute ihn, noch immer vor seinem Gesicht schwebend gütig an.

»Vincent, ich weiß, dass dich meine Worte überfordern und du gerade damit beschäftigt bist einzusortieren, was hier passiert.
Mach dir keine Sorgen, ich werde dich auf dieser Reise begleiten, dich nach und nach in die Geheimnisse des Lebens einführen und sie mit dir gemeinsam wie ein großes Puzzle zusammenfügen.
Ich bin jetzt in dein Leben getreten, weil wir zu der Zeit von Atlantis eine Freundschaft und ein tiefes Vertrauen zueinander entwickelt hatten. Du hattest damals als Atlantaner die große Gabe, in die Stille zu gehen, dich in eine tiefe Meditation zu versetzen und in diesem Trancezustand mit mir in der Elfensphäre eine Verbindung aufzubauen. Ich war eine Helferhüterin im Garten der Saphire. So bekam ich jeden Tag von deinem Geist in meinem Türmchen Besuch. Wir tauschten universelles Wissen aus. Damals warst du ja noch an die universelle Quelle angebunden.
Du lehrtest mich das Wesen der Menschen, sodass ich euch tiefer erfassen konnte. Ich gab das von dir vermittelte Wissen weiter an unser Elfenvolk. Zum Ausgleich dafür erzählte ich dir alles über uns Elfen und all die anderen Welten und ihre Wesen.
Dieser Erfahrungsaustausch hat uns beide sehr bereichert, und wir sind unserer Aufgabe nachgegangen, dieses Wissen mit anderen zu teilen.
Wir beide wussten zur damaligen Zeit in Atlantis, dass die Menschen kurz davor standen, aus ihrer Verbindung mit der universellen Quelle zu fallen und dadurch hinter dem Vorhang des Vergessens zu verschwinden. Ich versprach dir, eines Tages, zum perfekten Zeitpunkt, wieder in deinem Leben zu erscheinen, um dich neu an dich selbst zu erinnern. Vincent, ich werde dir eine Wirklichkeit zeigen, die du in der Abtrennung vergessen hast.«

»Hä? Hallo? Hast du den Verstand verloren? Kann ich dir irgendwie helfen?«, fragte er und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
»Du bist wirklich komisch, hihi. Ich bin hier, um dir zu helfen. Hast du das vergessen?«, lachte sie.
»Ach natürlich, ich vergaß«, fügte er ironisch hinzu und hob dabei eine seiner buschigen Augenbrauen.
Vincent versuchte krampfhaft, seine innere Stabilität wiederzugewinnen.
Sein Gesicht hatte an Farbe verloren, ihm wurde schwindelig und Panik stieg in ihm auf.
»Okay, dann hilf mir! Scheinbar habe ich von einem giftigen Pilz gegessen und halluziniere wirklich. Ich glaube, ich muss mich übergeben.«

Vincent stolperte hastig über eine mit Moos bedeckte Baumwurzel und übergab sich geräuschvoll hinter dem nächsten Baum. Kalter Schweiß stand auf seiner Stirn, und er hatte Angst, dass sein Kreislauf gleich versagen würde. Vor allem aber hatte er Angst, sich umzudrehen und zu sehen, dass dieses Wesen noch immer da war. Er wollte doch nur an diesem wunderschönen Frühlingsmorgen spazieren gehen, um sich den Wind um die Ohren pusten zu lassen. Dabei hätte er über sein kaputtes Leben nachdenken können. Doch jetzt schien er vor lauter Stress noch durchzudrehen. Na wunderbar!

Mosaphir flog behutsam von hinten an ihn heran.
»Dass dir übel wird, bewirkt die erhöhte Schwingung der Energien, die allein durch meine Anwesenheit für dich spürbar wird. Sie bringt deinen Körper zum Schwingen, in einem Maße, wie du es nicht gewohnt bist. Du wirst dadurch gereinigt. Wenn dies schnell passiert, wie jetzt eben, weil ich so schnell mit dir in Kontakt kam, kann das zu Übelkeit führen.«

Vincents Blick war noch auf den Boden gerichtet und die Stimme drang von hinten an sein Ohr. Er verdrehte die Augen. Sie war da!
Mosaphir war mittlerweile um den Baum herumgeflogen, an dem Vincent stand, und blickte ihm voller Zuneigung in die Augen.
»Ja, natürlich bin ich da, so schnell wirst du mich nicht los. Ich bleibe hartnäckig. Folgst du mir nun?«, fragte sie und flog auffordernd in Richtung Waldrand.

»Nein, ich folge dir nicht. Ich gehe jetzt nach Hause, bereite mein Frühstück zu und werde zur Arbeit gehen. Du brauchst mich gar nicht so von unten anzuschauen und versuchen, dabei süß auszusehen. Es nützt nichts. Nein, halte deine Flügel still und flieg mir nicht vor dem Kopf herum. Du machst mich ganz nervös «, fauchte er sie an.
»Ich werde mit dir mitkommen! Das habe ich dir damals versprochen. Damals sagtest du mir, dass du in der Zeit des Vergessens nicht mehr an mich glauben würdest und dass ich trotzdem bei dir bleiben soll. Ja, du warst einmal sehr weise. Und ich handle in deinem Namen und bleibe bei dir!«
Energisch streckte sie ihr spitzes Kinn nach vorn und zeigte ihm so, wie überzeugt sie von dem war, was sie sagte.

»Also, sowas, jetzt nimmst du mich auch noch als Rechtfertigung für deine Penetranz. Mit irgendwelchen dahergeholten Erklärungen, die ich kein Stück nachvollziehen kann. Flatter weg und lass mich allein.« Er wurde so laut, dass alle Vögel um sie herum verstummten.
Mosaphir schwebte vor seinem Gesicht, ihre zarten Flügel glitzerten in der Sonne und ihr Gesicht sprach von Entschlossenheit.
Langsam wurde er müde von dieser irrwitzigen Situation. »Ich stehe im Wald und streite mit einem Wesen, das gar nicht existiert.

Das sich selbst Mosaphir nennt und Hüterin von Steinen und Kristallen sein soll. Dass ich nicht lache!« Vincent winkte ab. »Das ist alles nicht wahr! Ich gehe jetzt nach Hause.«
Mit diesen Worten drehte er sich um und ging den Weg, den er gekommen war, zurück. Er ignorierte alles Erlebte und konzentrierte sich darauf, was er an diesem Tag noch zu erledigen hatte.
Das leise Flattern hinter ihm, das ihm zu folgen schien, konnte er nicht ganz überhören. Aber er bemerkte, dass es mit jedem entschiedenen Schritt in Richtung Waldrand, in Richtung seines eigenen
Lebens, seiner eigenen Realität, etwas leiser wurde.


Buchtipp Randomhouse-Cover Hansmann Mosaphir

Mehr als nur ein Buch – eine bewegende Bewusstseinsreise in das Höhere Selbst: Dieser spirituelle Roman hat die Kraft, das eigene Leben und die Sicht auf die Welt grundlegend zu verändern!

Auf einmal war da diese kleine Elfe namens Mosaphir. Was sie dem Kinderarzt Vincent über den Sinn des Lebens, die wahre Natur des menschlichen Geistes und eine verborgene Realität hinter der alltäglichen erzählt, stellt alles auf den Kopf, was er bisher zu wissen glaubte.
Nach und nach erwacht Vincent aus seinem unbewussten Leben und erkennt: Es bleibt nur noch wenig Zeit, um die Herzen der Menschen und das Schicksal unserer Welt zu retten …

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06.10.2022
Christiane Hansmann


Vita von Christiane Hansmann

Randomhouse Christiane Hansmann
©Luca B. Hansmann

Christiane Hansmann wurde 1972 in Heidelberg geboren. Mit Anfang 20 begann durch ein einschneidendes Erlebnis ihre eigene Bewusstseinsreise. Die Begegnung mit Menschen bestimmte lange ihr berufliches Wirken als Physiotherapeutin, Heilpraktikerin und Reinkarnationstherapeutin. Der Erfolg ihres ersten Buchs Ohne Worte. Auf dem Weg in deine eigene Authentizität, das 2019 erschien, veränderte ihr gesamtes Leben.

Heute arbeitet Christiane Hansmann als Autorin, Medium und Soulcoach. Das gesammelte Wissen und ihre Erkenntnisse stellt sie in Workshops, Vorträgen, Interviews und Büchern zur Verfügung.
Besonders am Herzen liegen ihr die Geschehnisse in der inneren Welt eines jeden Menschen, da diese, ihrer Auffassung nach, unser aller Sein kreieren. Mit ihrem Buch Mosaphir. Die Reise zu deinem inneren Licht möchte sie eine Tür öffnen, die in einen Raum der eigenen Seinswahrheit führt.

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