Mund-Halten-Taktik: Eine kritische Betrachtung
Bevor man etwas Falsches sagt, lieber die Klappe halten. Das wurde uns schon früh beigebracht. Und dabei entscheiden andere, was inhaltlich oder moralisch falsch ist. Nicht du. Diese Lektion, die viele von uns in der Kindheit gelernt haben, prägt unser Verhalten oft bis ins Erwachsenenalter. Doch ist diese Taktik wirklich sinnvoll?
Ich habe dieses ultimative Wahrheitsgequatsche schon früh satt gehabt. Wissenschaft lebt von Zweiflern, nicht von Mundhaltern. Die Wissenschaftsgeschichte ist voll von Beispielen, in denen Zweifel und kritisches Denken zu bahnbrechenden Entdeckungen geführt haben. Galileo Galilei, Charles Darwin und Albert Einstein sind nur einige der vielen Wissenschaftler, die gegen den Strom geschwommen sind und dadurch die Welt verändert haben.
Aber es gibt noch viele andere Gründe, den Mund zu halten.
Dann kann einem später nichts nachgesagt werden. Viele halten Totschweigen für eine Option, ihre Realität zu verklären. Doch die Lüge bleibt lebendig, auch wenn wir sie totschweigen. Das Schweigen kann kurzfristig bequem erscheinen, aber langfristig führt es oft zu größeren Problemen. Die Wahrheit hat die Tendenz, ans Licht zu kommen, egal wie sehr man versucht, sie zu unterdrücken.
Wir alle, die schon 30+ Jahre auf dieser Welt hier leben, müssen doch eines gelernt haben: die Wahrheit bahnt sich ihren Weg. Nicht immer über den eigenen Mund, aber dafür über andere Kanäle und Münder. Deshalb ist Mund-Halten zwar ein bequemer, aber unbrauchbarer Weg. Denn auch 20 oder 30 Jahre später werden wir konfrontiert. Die Mundhalter sind auch oft die Wegschauer, Kleinredner, Ja-Sager, Ich-habe-das-nicht-gewusst-Leute. Diese Haltung führt zu einer Kultur des Schweigens und der Verleugnung, die letztlich schädlich für die Gesellschaft ist.
Wenn du etwas zu sagen hast: Sag es.
Flüstere es nicht in dich hinein, sondern sage es laut. Spiele offen. Spiele fair. Wenn du dir nicht sicher bist, aber ein ungutes Gefühl hast: äußere es. Deine Gefühle können dich täuschen, wenn du lange genug manipuliert wurdest. Trotzdem zeigen sie dir meist einen wertvollen Weg, auf dem du wieder lernen kannst, DEINE eigenen Gefühle wahrzunehmen. Das geht. Und ich weiß, wie es geht. Sonst würde ich es nicht sagen.
Es ist wichtig, eine Kultur der Offenheit und Ehrlichkeit zu fördern. Dies beginnt bei jedem Einzelnen von uns. Wenn wir den Mut haben, unsere Gedanken und Gefühle offen zu äußern, schaffen wir eine Umgebung, in der auch andere ermutigt werden, dasselbe zu tun. Dies führt zu einem offeneren und ehrlicheren Dialog, der letztlich zu besseren Lösungen für die Probleme führt, mit denen wir konfrontiert sind.
Ein weiterer Aspekt, den man berücksichtigen sollte, ist die Verantwortung, die mit dem Sprechen einhergeht. Es ist nicht nur wichtig, dass wir unsere Meinung äußern, sondern auch, dass wir dies auf eine respektvolle und konstruktive Weise tun. Kritik sollte immer darauf abzielen, zu verbessern und nicht zu zerstören. Dies erfordert Empathie und Verständnis für die Perspektiven anderer.
In der heutigen digitalen Welt ist es einfacher denn je, seine Meinung zu äußern.
Soziale Medien bieten eine Plattform, auf der jeder seine Stimme erheben kann. Dies hat zu einer Demokratisierung der Meinungsäußerung geführt, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Die Anonymität des Internets kann dazu führen, dass Menschen Dinge sagen, die sie im realen Leben niemals äußern würden. Dies kann zu einer Kultur der Respektlosigkeit und des Hasses führen. Es ist daher umso wichtiger, dass wir uns unserer Verantwortung bewusst sind und unsere Worte mit Bedacht wählen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Mund-Halten-Taktik zwar kurzfristig bequem erscheinen mag, aber langfristig schädlich ist. Die Wahrheit wird ihren Weg finden, egal wie sehr man versucht, sie zu unterdrücken. Es ist daher besser, offen und ehrlich zu sein und seine Meinung auf eine respektvolle und konstruktive Weise zu äußern. Dies führt zu einem offeneren und ehrlicheren Dialog und letztlich zu besseren Lösungen für die Probleme, mit denen wir konfrontiert sind.
21.07.2024
Herzlichst eure
Julia Bleser
Autorin, medialer Bewusstseinscoach und
Entwicklerin der erfolgreichen Coaching Methode MINDCLEANSE®
ist Kommunikations- und Betriebspsychologin MSc und arbeitet seit 2016 erfolgreich als Bewusstseinscoach nach der von ihr entwickelten erfolgreichen MINDCLEANSE®-Methode. Die Transformation meist unbewusster, emotionaler Vorgänge löst Blockaden auf ganzheitlicher Ebene und führt zu einem klar ausgerichteten Bewusstsein und einem energetischen Empowerment. Julia Bleser hilft Menschen in ihren Seminaren, Ausbildungen und Online Coaching Retreats, ihrer Herzensstimme zu begegnen und ihrer wahren Identität zu vertrauen.
MINDCLEANSE® Entwicklerin
Kommunikations- und Betriebspsychologin M.Sc.
15 Jahre PR- & Kommunikationsberatung
zert. MINDCLEANSE® Bewusstseinscoach (Entwicklerin der gesamten Methode und Lehrgänge)
Psychologischer Coach (Persönlichkeitspsychologie, Positive Psychologie, Klinische Psychologie, Sozialpsychologie, Konfliktmanagement, Kommunikationspsychologie)
zertifizierter NLP Practitioner SHB® Hochschulzertifikat (DVNLP®)
Psychotherapeutin (HP) i.A.
Q-Matrix-Healing® Coach
LINC® Personality Profiling Coach/Trainerin
Seminarleiterin
zert. Business Trainerin (BZTB®)
Systemische Familientherapeutin (HPA)
zertifizierte Stresspräventionstrainerin (wispo®)
zertifizierte Entspannungstrainerin
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