Mutterwunde – Ursache, Auswirkung und Heilung

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Die Mutterwunde – Ursache, Auswirkung und Heilung

Warum die Heilung der Mutterwunde so entscheidend ist

In den verborgenen Tiefen unseres Seins liegen die Wunden, die uns geprägt haben – darunter eine besonders bedeutende: die Mutterwunde. Geformt durch unsere Erfahrungen, geerbt aus Generationen und geprägt durch die Bindungen zu unseren Vorfahren, ist die Heilung der Mutterwunde ein zentraler Aspekt auf unserem spirituellen Pfad.

Die Mutterwunde reicht weit über die physische Beziehung zu unserer Mutter hinaus. Sie durchdringt unsere Psyche, beeinflusst unsere Beziehungen und prägt unsere spirituelle Reise. Ihre Heilung ist nicht nur ein Akt der Selbstfürsorge, sondern auch ein Schritt auf dem Weg zur Entfaltung unseres wahren Potenzials.

Warum ist die Heilung der Mutterwunde so entscheidend für unser spirituelles Wachstum? Die Antwort liegt in der Tiefe unseres Seins und in der Art und Weise, wie diese Wunde unsere Existenz formt. Durchdrungen von den Schatten vergangener Generationen und den Erwartungen der Gesellschaft, formt die Mutterwunde unsere Selbstbilder, beeinflusst unsere Entscheidungen und prägt unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und wirkt sich beeinträchtigend auf unsere Gesundheit aus.

So öffnet die Heilung der Mutterwunde die Tür zu einem tiefen inneren Frieden, der es uns ermöglicht, die Ketten der Vergangenheit zu lösen und in die Freiheit unseres wahren Selbst einzutreten. Sie eröffnet uns die Möglichkeit, uns von alten Mustern zu befreien, uns selbst zu entdecken und unser volles Potenzial zu entfalten.

Inspiriert von der Kraft der Transformation und dem Licht der Heilung lädt dieser Artikel ein, die eigene Mutterwunde zu erkunden und die Schritte auf dem Weg zur Heilung zu wagen. Es ist eine Einladung zur Selbstreflexion, zur Selbstliebe und zur Selbstheilung – ein Ruf, der uns ermutigt, unsere inneren Wunden anzuerkennen, zu umarmen und zu heilen.

Begleite mich auf dieser Reise der Erkenntnis, während wir die sieben entscheidenden Aspekte der Mutterwunden-Heilung erkunden und Inspiration finden, um unsere spirituelle Reise zu bereichern und unsere Herzen zu öffnen für das Licht der Heilung und die Liebe, die so wieder fließen kann.

Die Mutterwunde erkennen

„Wie ist die „gefühlte“ Beziehung zu deiner Mutter?“ Diese Frage stelle ich anfangs all meinen Klienten und Klientinnen. Dabei können sie diese Frage auf einer Skala von 1 bis 10 beantworten. Die Zahl 1 bedeutet ein schlechtes, oder fast kein Verhältnis und die Zahl 10 zeigt an, dass die Beziehung hervorragend ist.

Als Expertin für Ahnen- und Innere Kind-Arbeit, leuchten bei einer 9 bis 10er-Antwort alle inneren Alarmglocken auf. Warum das so ist und noch viel mehr beschreibe ich in diesem Artikel sehr ausführlich. Doch fangen wir mit der Bezeichnung Mutterwunde an.

Unsere Beziehung zu unserer Mutter ist oftmals sehr komplex. Sie beginnt bereits in der pränatalen Phase im Mutterleib. Hier erfahren wir die Gefühlswelt unserer Mutter so, als wäre sie unsere eigene und wir nehmen sowohl ihre Freude, ihre liebevolle Annahme und ihr Wohlwollen, als auch ihre Angst, ihren Schmerz und ihre Abwehr uns gegenüber auf und werden dadurch geprägt, sowie auch in den weiteren zwei Prägephase bis zum sechsten Lebensjahr.

Alles, was wir in dieser Zeit erfahren, hinterlässt tiefe Spuren in unserem Unterbewusstsein. Waren diese Erfahrungen zu schmerzhaft, werden sie abgedrängt und können nicht mehr erinnert werden. Dennoch hausen diese verletzten Kindanteile in uns und machen sich erst in viel späteren Jahren bemerkbar in Form von Problemen, die plötzlich auftauchen – egal ob gesundheitlich, zwischenmenschlich oder auch im finanziellen Bereich.

Um zu überleben und um mit dem Schmerz des Nicht-Gewolltseins, des Nicht-Gesehenwerdens, des Ausgegrenztwerdens oder des Nicht-Verstandenwerdens klarzukommen wählt ein Kind je nach Familiensituation verschiedene Verhaltensweisen und Strategien und verliert sich dabei selbst immer mehr aus den Augen.

Auswirkungen der Mutterwunde tafel zeichnung

Der eigentliche Zweck unseres Daseins ist die Selbstverwirklichung. Dabei geht es darum über uns hinauszuwachsen, sicher voranzukommen und unser persönliches, emotionales und spirituelles Wachstum zu fördern. Auf diese Weise können wir ein erfülltes Leben mit uns selbst und mit anderen genießen.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür ist eine sichere, enge und liebevolle Verbindung zu unserer Mutter, die in unseren ersten Jahren unsere Bedürfnisse erfüllt. Wenn dies jedoch nicht erfolgt ist, entwickelt sich daraus eine tiefe Mutterwunde.

Folgende Konsequenzen können daraus in späteren Jahren erwachsen:

  • Unsicherheit und geringes Selbstwertgefühl
  • Impulsivität und emotionales Fehlverhalten
  • Schwierigkeiten beim Eingehen und Erhalten von festen Beziehungen
  • Eine “Überlebenspersönlichkeit”, die versucht, Autonomie und Sicherheit auszustrahlen, obwohl dahinter Leere besteht. Es ist möglich, dass Betroffene zeitweise Isolation und Einsamkeit brauchen. An anderen Tagen suchen sie wieder nach Nähe, auch wenn diese Nähe vielleicht nicht echt oder sogar schädlich ist.
  • Erhöhtes Risiko für verschiedene, psychische Störungen

Meine persönliche Erfahrung mit der Mutterwunde

Meine Beziehung zu meiner Mutter war geprägt von großen Schwierigkeiten. Nach dem Selbstmord meines Vaters floh sie nach Norddeutschland und ließ mich bei einer Cousine zurück. Als ich Jahre später zu ihr zog, hatte sie psychische Probleme. Ich sorgte mich ständig um sie und unterdrückte dabei meine eigenen Bedürfnisse. Wir hatten viele Kontaktabbrüche, aber ich suchte immer wieder nach ihrer Liebe. Meine eigenen Beziehungen waren geprägt von Misstrauen und mangelndem Selbstwertgefühl und es braucht viele Jahre der Selbsterfahrung, bis ich einiger Maßen Halt in mir selbst gefunden hatte.

Als meine Mutter älter wurde und alleine war, änderte sich unsere Beziehung. Ich besuchte sie regelmäßig im Pflegeheim. Kurz vor ihrem Tod bat sie mich um Hilfe, da sie nicht loslassen konnte. Das berührte mich sehr. Ich kam ihrer Bitte nach, unterstützte sie mittels einer schamanischen Sterbehilfe-Praktik und drei Tage später konnte sie gehen. Bei meinem letzten Besuch fanden wir Frieden und dabei heilte die Mutterwunde gänzlich.

Ich hatte eine starke Persönlichkeit entwickelt, um mit meinen eigenen Verletzungen klarzukommen. Aber die Heilung der Mutterwunde kam erst, als ich erkannte, dass wir die Rollen vertauscht hatten und ich die Mutter und sie das bedürftige Kind war. Auf diese Weise konnte ich selbst nicht Kind sein und bekam meine Bedürfnisse nicht erfüllt. Das Muster, das dabei entstand, war, dass ich in zwischenmenschlichen Beziehungen immer diejenige war, die viel Verantwortung übernahm, immer auf die Bedürfnisse der anderen zuerst achtete, und mich dabei selbst mehr und mehr aus den Augen verlor.

Erst als ich die Verantwortung für mich und meine Gefühle übernommen hatte, begann meine Entwicklung hin zu einer starken Persönlichkeit. Dennoch war die Mutterwunde in der Tiefe nicht geheilt. Das früh entstandene Muster wirkte immer noch und verhinderte die Begegnung auf Augenhöhe. Erst das Zulassen tiefer Erkenntnisse während des Sterbeprozesses meiner Mutter und das damit einhergehende Bedauern der nicht gelebten Liebe über all die Jahre, öffneten den Weg für die Befreiung der tieferliegenden Liebe, die immer zwischen Kind und Mutter bestehen bleibt, egal, welche Geschichten sich auf der persönlichen Ebene zugetragen haben und wieviel Schmerz auf beiden Seiten erfahren wurde.

Soweit im ersten Teil dieses Artikels. Im zweiten Teil erfährst du mehr über 7 Schlüsselaspekte der Heilung der Mutterwunde und auch vom Potenzial, das in der Heilung dieser Wunde für uns liegt.

23.03.2024
In herzlicher Verbundenheit
Bianka Maria Seidl
Chitektin, spirituelle Mentorin mit schamanischen Wurzeln, Autorin und Seminarleiterin.
Websites: www.biankaseidl.dewww.yoya-chitektur.com
Bianka Maria Seidl, Expertin für Ahnenarbeit bietet Live-Ahnenaufstellungen der 7 Generationen als Wochenend-Seminar an verschiedenen Orten an. Alle Informationen dazu und Termine 2024 findest du auf der Website www.biankaseidl.de

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Über die Autorin Verbindung mit unserer Herkunft Bianka Maria Seidl

Bianka Maria Seidl ist Chitektin und spirituelle Mentorin mit schamanischen Wurzeln, Autorin und Seminarleiterin.
Seit 2012 lebt sie im Kloster Windberg und führt dort eine eigene Beratungspraxis, in der sie diverse Mentoring-Programme – vor Ort und auch online – für Menschen 40+ anbietet. Ab Herbst 2022 bildet sie auch in der Schamanischen Ahnenarbeit aus.
Sie unterstützt Menschen ihr Fundament im Leben zu klären und zu stärken, ihre Lebensaufgabe zu finden und sich wieder mit dem zu verbinden, was größer ist als sie selbst – für ein authentisches, freies und selbstbestimmtes Leben und Menschsein.
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