Schreiben kann uns befreien:
Wie unsere Fantasie schreibend neue Türen öffnen kann
In diesem Artikel geht es darum, wie man, wenn man ein Problem hat oder eine drängende Frage, schreibend zu einer Antwort oder Lösung kommen kann.
Schreiben kann uns befreien. Diese Erfahrung habe ich schon als Teenager in schwierigen Phasen meiner Pubertät gemacht. Damals habe ich dadurch Trost gefunden, dass ich das, was mich so bedrückte (und über das ich mit keinem sprechen mochte, weil ich mich von allen unverstanden fühlte) in mein Tagebuch „rausgeschrieben“ habe. Dass es uns tatsächlich erleichtert und in schon nur wenigen Minuten wieder neue Kraft gibt, wenn wir Zweifel und Sorgen zu Papier zu bringen, ist mittlerweile auch wissenschaftlich bewiesen (Ramirez & Beilack. 2011. Writing About Testing Worries Boosts Exam Performance in the Classroom. Science http://dx.doi.org/10.1126/science.1199427).
Es ist auch möglich (das habe ich damals als junges Mädchen leider nicht gewusst), meditativ schreibend Lösungsimpulse zu finden. Wie das funktioniert, darum geht es in diesem Artikel. Es ist leichter, als du vielleicht denkst.
Du brauchst lediglich den folgenden drei Schritten zu folgen
Schritt 1: Die Vorbereitung
Stelle sicher, dass du für eine Weile ungestört bist.
Lege dir Stift und Papier bereit. Und am besten auch einen Timer.
Um es dir leicht zu machen, wähle bewusst eine kurze Schreibdauer von zum Beispiel nur 8 – 10 Minuten. Das ist zu Beginn völlig ausreichend! Du wirst staunen, wie viel (innere) Weisheit sich dir schon in so einem kurzen Zeitraum zeigen kann.
Überlege dir: Was ist heute mein Thema? Welche Frage möchte ich schreibend für mich klären oder beantworten? Zu welchem Thema suchst du Rat? Notiere das in 1-2 Sätzen oben auf dem leeren Blatt.
Schritt 2: Finde den für dich idealen Coach
Schließe die Augen und atme ein paar Mal bewusst tief in den Bauch. Schalte innerlich um auf Empfang, indem du beispielsweise einige Minuten lang meditierst oder entspannt ein sanftes, instrumentales Musikstück anhörst.
Lass dir dann, immer noch mit geschlossenen Augen, im meditativen Zustand zeigen, wer heute geeignet wäre, in einem innerlich vorgestellten Vieraugen-Gespräch dein Berater zu sein. Es kann jemand sein, den du als Vorbild siehst. Oder jemand, der aus deiner Sicht in dem (Lebens-)Bereich, in dem du nach Antwort suchst, besonders kompetent und erfahren ist. Es kann ein lebender Mensch sein, wie beispielsweise der Dalai Lama, oder aber auch ein schon lange Verstorbener, wie die für ihren enormen Mut bekannte Kämpferin Johanna von Orléans.
Es könnte ebenfalls eine fiktive Figur sein, wie Katniss Everdeen aus dem Film Die Tribute von Panem. Du könntest dich aber mit auch einer Pflanze unterhalten, die du magst. Mit einer wundervoll duftenden, voll erblühten Rose vielleicht oder mit einem bestimmten Tier oder Edelstein. Es ist gut möglich, dass deine Wahl jedes Mal, wenn du diese Schreibübung machst, anders ist, denn sie hängt natürlich vom jeweiligen Thema ab.
Eine Freundin von mir spricht regelmäßig mit Bäumen. Mit Stift und Papier ausgestattet besucht sie dazu den nächstgelegenen Wald. Dort setzt sie sich dann unter einen Baum, der für sie an dem Tag attraktiv aussieht und schreibt in einem meditativen Zustand alles auf, was er ihr auf ihre Fragen zu sagen hat. Es ist beeindruckend, welche tiefen Weisheiten sie auf diese Weise schon von den Bäumen erhalten hat.
Wer oder was wäre für dich und dein Thema der richtige Gesprächspartner?
Vielleicht probierst du einmal aus, was geschieht, wenn du gezielt nach einem Ratgeber Ausschau hältst, der dir (bisher) fremd ist. Das hilft enorm, deine Sicht auf das Thema zu erweitern und deinen Blickwinkel auf die Situation ein Stück zu verschieben. So wirst du Details erkennen, die du zuvor entgangen waren.
Ich habe das vor kurzem selbst ausprobiert. Dabei bin ich im Internet auf das folgende Foto gestoßen, das ich dann für mich als Schreibimpuls genutzt habe.
Vielleicht magst du es ja auch damit ausprobieren? Frag den versteinerten Drachen um Rat und lass dich dann von seiner Antwort überraschen.
Schritt 3: Jetzt schreibe los
(auch wenn du keine Ahnung hast, wohin dich das führen wird)
Setze den Timer auf 8 (oder 10 Minuten). Dann schreibe als erstes: „lieber Drache/ liebe Katniss/ liebe(r) … (sprich hier an, wen du heute gewählt hast)! Ich brauche dringend einen Rat oder eine Antwort zu dem Thema/ der Frage …. (hier schreibe dein Thema, deine Frage noch einmal hin).“ Und dann schreibst du in einem Fluss weiter. Notiere, wie der Drache (oder ein anderer Ratgeber) reagiert und was er dir antwortet. Auch wenn du keine Ahnung hast, was da kommen wird, bewege den Stift einfach übers Papier. Du lässt dich quasi von deiner schreibenden Hand führen.
Wage das Experiment, es lohnt sich, ganz bestimmt! Schreibe beherzt, was immer dir gerade in den Sinn kommt. Ohne zwischendurch über deinen Text nachzudenken. Lass dich ganz von deinen kreativen Impulsen und deinem inneren Ratgeber leiten.
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Es wäre prima, wenn du das, was du dabei erfahren hast, hier im Kommentar mit uns teilen magst. Damit bringst du deine neu gewonnene Lösungsidee noch ein Stück weit(er) in die Realität. Und Du machst damit auch anderen Mut, dieses Experiment zu wagen.
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Prof. Dr. Kira Klenke
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Kira Klenke
… Es ist ihr ein Herzens-Anliegen, Menschen dabei zu helfen, überholte Lebensmuster abzulegen und das volle eigene Potenzial zu erkennen und zu leben. …
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Danke für die Tipps – habe ich gleich hier mal verlinkt: https://www.neue-pfade.at/blog/schreiben-wirkt-wunder