Selbsterforschung „Wer bin ich?“ – spirituelle Enttarnung der Ich-Illusion
Die spirituelle Selbsterforschung „Wer bin ich?“ dient nicht dazu, etwas Neues zu finden, sondern alles zu entlarven, was wir nicht sind: Rolle, Körper, Persönlichkeit, Wille und Identität. Wenn alles, was nicht Wahrheit ist, von uns abfällt, bleibt sichtbar, was immer da war – das grenzenlose Bewusstsein jenseits des Ich.
Die „Wer bin ich?“-Frage als metaphysischer Katalysator
Die Frage „Wer bin ich?“ ist kein Denksport und keine Methode zur Verbesserung der eigenen Identität, sondern ein radikaler Einschnitt in das, was als „ich“ geglaubt wird. Wer sich dieser Frage nicht oberflächlich, sondern als innerer Praxis zuwendet, stellt fest: Die Antwort liegt nicht im Finden, sondern im Wegfallen.
Nicht das, was sich hinzufügen lässt, offenbart das Selbst – sondern das, was verschwindet, wenn alle Zuschreibungen ihre Gültigkeit verlieren. In diesem Sinn ist Selbsterforschung kein Aufbau, sondern ein fortschreitendes Entblättern.
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Wir sind nicht die Rollen
Menschen bewegen sich in Rollen – Eltern, Partner, Beruf, spirituelle Identität, Opfer, Täter, Helfer, Rebell. Rollen sind Funktionen in Beziehungen und Systemen, aber keine Realität des Seins. Rollen entstehen durch Anpassung und verschwinden mit Kontextwechsel. Was verschwindet, kann nicht wahrer Kern sein.
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Wir sind nicht der Körper
Der Körper verändert sich unaufhörlich, wächst, zerfällt, altert. Man „hat“ einen Körper, man „ist“ ihn nicht. Weder das Herz wird willentlich geschlagen, noch das Blut bewusst gepumpt. Auch das Gesicht, das im Spiegel erscheint, ist eine Oberfläche — nicht der Zeuge. Jede Form, die zerfällt, kann nicht das Unvergängliche sein, das in der Frage gesucht wird.
Wir sind nicht Persönlichkeit, Wille, Geschichte
Persönlichkeit ist ein psychisches Konstrukt aus Erinnerungen, Konditionierungen, Vorlieben, Abwehrmechanismen und Verhaltensmustern. Sie kann modifiziert, traumatisiert, therapiert, gebrochen oder gestärkt werden — daher ist sie nicht identisch mit dem, was unverlierbar ist.
Auch „Wille“ setzt ein getrenntes Subjekt voraus, das außerhalb eines Ganzen steht und eigenständig agiert. Wenn Bewusstsein eins ist, kann Wille nur Ausdruck dessen sein, was ohnehin geschieht — nicht Ursprung.
Geschichten über sich selbst sind Erzählungen — nicht der, der sie wahrnimmt.
Wir sind nicht Wahrnehmungen — sondern das, in dem Wahrnehmung geschieht
Wahrnehmung setzt voraus, dass etwas bereits geschieht. Die fünf Sinne erzeugen keine Wahrheit, sondern filtern sie. Hellsinne ebenso. Alles, was erfahren wird, ist Inhalt im Bewusstsein – nicht das Bewusstsein selbst. Was beobachtet werden kann, kann nicht der Beobachter sein.
So wird deutlich: Nicht der Inhalt der Erfahrung ist das Selbst, sondern der Raum, in dem Erfahrung auftaucht.
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Das „Andere“ ist nicht getrennt
In tiefer Selbsterforschung löst sich die Vorstellung einer separaten Person auf. Der „Andere“ existiert nur im Vergleich und nur innerhalb einer identitätsbildenden Geschichte. Ohne Bezugspunkte fällt die Trennung. Nicht zwei Dinge begegnen einander – das Eine begegnet sich selbst in zwei Erscheinungen.
Was übrig bleibt, wenn alles Falsche abfällt
Eines der Merkmale des wahren Selbst ist: Es lässt sich nicht als Objekt erfassen. Wie das Auge sich selbst nicht sehen kann, kann das Selbst nicht als „etwas“ erscheinen. Es ist kein Ding, kein Zustand, keine Qualität, keine Erfahrung. Es bleibt als Gewahrsein, das nicht gemacht wird und nicht vergeht.
Wenn Rollen fallen, bleibt nicht „nichts“ — sondern das Unberührte, das immer schon war, bevor Identität entstand. Dieses Unveränderliche war nie abhängig von Körper, Beziehung, Biografie oder Erfolg. Es ist weder persönlich, noch individuell. Es ist Bewusstsein selbst.
Erwachen als Verlust — und als Gnade
Selbsterforschung führt häufig nicht zuerst zu Frieden, sondern zu Erschütterung. Denn wenn Illusionen fallen, stirbt, was man für sich hielt. Das kann als innerer Kollaps erlebt werden: Sicherheiten lösen sich auf, Narrative tragen nicht mehr, alte Identitäten zerfallen. Doch dieser Verlust ist Reinigung, nicht Vernichtung.
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Erwachenssymptome: Wenn Konstrukte fallen
Wenn das Selbstbild zerbricht, gerät auch das Nervensystem in Bewegung. Alte Identifikationen, die bisher Sicherheit gaben, verlieren ihre Funktion. Das kann sich äußern als innere Unruhe, emotionale Schocks, depressive Phasen, Sinnverlust, Verstörung oder Loslösung vom gewohnten Leben. Nicht weil etwas „falsch läuft“, sondern weil etwas auf Wahrheit geprüft wird.
Wenn das, was nie wahr war, wegfällt, fühlt es sich anfangs an wie Sterben — weil das, womit man sich verwechselt hat, stirbt. Doch was fällt, ist genau das, was verhindert hat, gesehen zu werden, was immer da war.
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Hingabe statt gebauter Antwort
Die Frage „Wer bin ich?“ ist nicht durch Denken zu beantworten. Geist kann nur Konzepte drehen, aber keine Wahrheit offenbaren. Wahrheit ist nicht ableitbar, sie offenbart sich dort, wo kein Konzept mehr dazwischensteht.
Selbsterforschung verlangt daher keine neue Definition, sondern Bereitschaft zur Entschichtung. Kein Tun, sondern Zulassen. Nicht Festhalten, sondern Fallenlassen. Hingabe bedeutet nicht Aufgabe — sondern das Aufhören mit der Verteidigung dessen, was nicht real ist.
Das Hier und Jetzt als Prüfstein
Sobald Aufmerksamkeit in das reine Jetzt fällt, verlieren Rollen und Geschichten ihre Bindung. Vergangenheit ist erinnerter Inhalt, Zukunft gedachter Inhalt — beide geschehen im Bewusstsein, nicht außerhalb davon. Nur das Jetzt ist wirklich erfahrbar. Wer sich immer wieder ins Hier zurückholt, entzieht der Illusion die Nahrung.
Das Hier ist nicht eng — es ist das, in dem alles erscheint.
Was bleibt, wenn nichts Persönliches mehr bleibt
Wenn nichts Persönliches mehr als Identität herhalten kann, bleibt Bewusstsein als stiller Grund. Kein Besitz, kein Zentrum, kein Jemand — nur das, was sich selbst erkennt, ohne Objekt zu brauchen.
Man kann es nicht halten, nicht benennen, nicht behalten. Es ist nicht „erreichbar“, weil es nicht geworden ist. Es war nie weg. Alles, was fällt, fällt von dem, was bleibt.
Die Leere als Vollheit
Viele fürchten, dass ohne Identität nur Leere bleibt. Doch diese „Leere“ ist nicht Mangel, sondern die Abwesenheit von Illusion. In dieser Leere erweist sich Vollheit: Frieden ohne Ursache, Liebe ohne Objekt, Sein ohne Bedingung.
„Ich“ als getrennte Figur verschwindet — aber das, was als Leben leuchtet, bleibt. Es war nie persönlich.
Alles ist möglich — und Nichts auch
Für manche geschieht das Erkennen über das Nichts — das völlige Wegfallen aller Zuweisungen. Für andere über das Alles — die Erfahrung, dass jede Erscheinung man selbst ist. Beide weisen auf das gleiche hin: Es gibt kein getrenntes Selbst, das erfunden werden müsste. Alles, was wirklich ist, ist bereits.
Praxis der radikalen Selbsterforschung
Wer sich mit der Frage ernsthaft nähert, führt kein Gedankenspiel aus, sondern betreibt Entkoppelung von Unwahrheit.
Praktische Tore sind:
• Wahrnehmen statt definieren
• Prüfen, was fällt, wenn man nichts festhält
• Jedes Bild von sich selbst loslassen, sobald es auftaucht
• Nicht antworten — offen bleiben
Selbsterforschung ist kein Zielweg, sondern ein Enthüllen dessen, was nie verborgen war.
Wenn alles abfällt
Die Illusion fällt nicht immer sanft. Sie kann wie Wind wirken, der Blätter vom Baum reißt. Was nicht mehr zu einem gehört, muss nicht gehalten werden. Sicherheit liegt nicht im Festhalten, sondern im Unveränderlichen hinter allem.
Zurück im Körper zu sein — zu fühlen, wie man geatmet wird, wie Leben sich vollzieht — ist kein „Zurückfallen in die Person“, sondern ein Verankern in dem, was Jetzt ist.
Offenes Ende statt Antwort
Die Frage „Wer bin ich?“ schließt nicht, sie öffnet. Sie liefert keine neue Identität, sie entfernt das Bedürfnis nach einer. Wenn das, was nicht wahr ist, verstummt, bleibt nicht Schweigen als Mangel, sondern Schweigen als Ursprung.
Es gibt keine abschließende Definition — weil das, was wir sind, nicht definierbar ist. Wahrheit ist erfahrbar, aber nicht formulierbar.
Das, was bleibt, wenn alles fällt, muss nicht benannt werden, um real zu sein.
Ende.
In Liebe und Wahrheit
Deine Heike Pranama Wagner
www.leben-in-wahrheit.de
28.02.2023
Heike Pranama Wagner Erfüllung

deine Heike Pranama
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Heike Pranama Wagner ist hellfühlig, hochsensibel, Spiegel, Trigger, Autorin, Begleiterin im Erwachensprozess, leidenschaftliche Tangotänzerin & ein ganz normaler Mensch.
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