
Achtsam begrüßen und verabschieden: Warum es mehr ist als Höflichkeit
In einer Welt, in der Begegnungen oft flüchtig sind, wird achtsames Begrüßen und Verabschieden zu einer tiefen Geste der Präsenz und Verbindung. Es geht nicht nur um Höflichkeit, sondern um echte Wertschätzung, Respekt und spirituelle Achtsamkeit im Alltag.
Beim Verabschieden schenke ich meinem Gegenüber meine volle Aufmerksamkeit. Ich bedanke mich für die gemeinsame Zeit und zeige ehrliche Dankbarkeit. Eine warme Umarmung, ein bewusst gesprochenes Wort oder ein stilles Lächeln kann mehr sagen als tausend Phrasen. Es ist ein Moment, der Abschluss und Würdigung zugleich ist.
Auch das Begrüßen wird durch Achtsamkeit zu einem Ritual des Ankommens. Ich suche bewusst Augenkontakt, spüre den Moment und lasse die Person, die mir begegnet, wirklich in mein Feld. Ein freundliches Lächeln, ein ruhiger Händedruck oder eine achtsame Umarmung eröffnen einen Raum von Vertrauen.
Die spirituelle Dimension des Verabschiedens und Begrüßens
Achtsames Begrüßen und Verabschieden ist ein Ausdruck gelebter Spiritualität. Es zeigt, dass wir präsent sind – im Hier und Jetzt – und die Seele des anderen würdigen.
Verbindung statt Routine
Rituale helfen uns, das Leben zu strukturieren. Doch sie sind keine bloßen Gewohnheiten – wenn sie bewusst vollzogen werden, werden sie zu spirituellen Handlungen. Die bewusste Hinwendung zum Du schafft einen Raum der Resonanz, in dem nicht nur Worte zählen, sondern Schwingung und Herz.
Von alten Verhaltensweisen verabschieden: Warum es heilsam ist
Nicht nur Menschen, auch alte Gewohnheiten wollen verabschiedet werden – achtsam und mit Wertschätzung. Denn was wir loslassen, macht Platz für etwas Neues.
Warum ist das wichtig?
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Alte Gewohnheiten halten uns oft in Komfortzonen, die unser Wachstum hemmen.
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Wer sich mutig verabschiedet, öffnet Türen zu Entwicklung, Gesundheit und innerer Klarheit.
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Der bewusste Abschied ist ein spiritueller Akt der Transformation.
„Nur wer loslässt, hat die Hände frei für das Neue.“
Was passiert, wenn man sich nicht verabschiedet?
Eine fehlende Verabschiedung kann neutral, schmerzhaft oder sogar heilsam sein – je nach Kontext.
Mögliche Wirkungen:
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Es kann als respektlos empfunden werden, wenn der soziale Kontext eine Verabschiedung erwartet.
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Es kann aber auch ein Ausdruck von Selbstschutz oder Klarheit sein – etwa bei toxischen Beziehungen.
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Spirituell betrachtet ist jeder Abschied ein Potenzial zur Selbsterkenntnis: Was will ich loslassen, was nicht mehr mit mir schwingt?
Nicht jede Beziehung braucht ein letztes Wort – aber jede Begegnung verdient Bewusstheit.
Begrüßen und Verabschieden in anderen Kulturen – Rituale der Verbundenheit
Vielfalt, die verbindet
Begrüßungs- und Verabschiedungsrituale sind in allen Kulturen zentrale Bestandteile des sozialen Miteinanders – und doch faszinierend unterschiedlich:
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Japan: Verbeugung als Ausdruck von Respekt und Demut
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Maori (Neuseeland): Der „Hongi“ – ein Nasenkontakt, der den Lebensatem teilt
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Indien: „Namaste“ – eine spirituelle Geste der Verbundenheit
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Europa: Händeschütteln oder Wangenkuss – von Formalität bis Herzlichkeit
Diese Rituale schaffen Zugehörigkeit, kommunizieren emotionale Intelligenz und stärken Vertrauen.
Achtsamkeit heißt auch: interkulturelle Sensibilität
Wer sich auf Rituale anderer Kulturen einlässt, zeigt nicht nur Offenheit, sondern echten Respekt. Das kann Türen öffnen – nicht nur zwischen Menschen, sondern zwischen Herzen.
Fazit: Präsenz beginnt im Moment der Begrüßung – und endet nicht mit dem Abschied
Achtsam begrüßen und verabschieden ist keine Pflichtübung. Es ist eine bewusste Entscheidung für Qualität in der Begegnung. Wenn du beginnst, diese einfachen, aber kraftvollen Rituale bewusst zu gestalten, wird dein Alltag reicher, tiefer und echter.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet es spirituell, jemanden achtsam zu verabschieden?
Es bedeutet, dem Gegenüber auf Seelenebene „Danke“ zu sagen und die Verbindung bewusst zu würdigen, selbst wenn sie endet.
Wie kann ich achtsames Begrüßen in stressigen Alltagssituationen integrieren?
Ein bewusster Atemzug, ein Lächeln und Augenkontakt reichen oft – es geht um Präsenz, nicht um Perfektion.
Was tun, wenn man keine Gelegenheit zur Verabschiedung hatte?
Rituale wie ein stilles inneres Abschiedsgebet oder ein Brief an die Person können seelischen Frieden schenken.
Quellen
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UNESCO: Intercultural Communication & Rituals
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Hofstede Insights: Cultural Dimensions Theory
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Ram Dass: Be Here Now
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Thich Nhat Hanh: Achtsamkeit im Alltag
Call to Action
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15. 03 .2022
Heike Schonert
HP für Psychotherapie und Dipl.-Ök.
Heike Schonert
Heike Schonert, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Diplom- Ökonom. Als Autorin, Journalistin und Gestalterin dieses Magazins gibt sie ihr ganzes Herz und Wissen in diese Aufgabe.
Der große Erfolg des Magazins ist unermüdlicher Antrieb, dazu beizutragen, dieser Erde und all seinen Lebewesen ein lebens- und liebenswertes Umfeld zu bieten, das der Gemeinschaft und der Verbindung aller Lebewesen dient.
Ihr Motto ist: „Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, uns als Ganzheit begreifen und von dem Wunsch erfüllt sind, uns zu heilen und uns zu lieben, wie wir sind, werden wir diese Liebe an andere Menschen weiter geben und mit ihr wachsen.“