Jivanmuktananda, Glückseligkeit, zu Lebzeiten befreit zu sein

Jivanmuktananda Glückseligkeit zu Lebzeiten befreit zu sein

Jivanmuktananda, Glückseligkeit, zu Lebzeiten befreit zu sein

Wir kennen das Sanskritwort „Jivanmukti“ (Befreiung, Erlösung zu Lebzeiten) und „jivanmukta“ (lebendig, erlöst). Ich habe diese Worte mit „Ananda“ (Glückseligkeit) ergänzt.

Wir erleben zur Zeit einen einzigartigen Epoche-Wandel, wo hoffentlich die Menschheit zum Erwachen und zur Erfahrung der ureigentlichen Lebenswirklichkeit gelangt.
Unsere gewohnten Denk- und Verhaltensmuster stehen auf dem Prüfstand und werden erneuert.
Viele sprechen von einem Quantensprung.

Wie ist die unaussprechliche Schönheit und Ordnung des Mysteriums der Schöpfung zu erklären?


Wo immer Du auch bist, offenbart sich die Wirklichkeit des Universums, Deiner Ewigen Heimat, im Hier und Jetzt.
Du musst nicht weit reisen,
um in Dein innerstes Wesen zu gelangen.
Gerade da, wo Du im Augenblick bist,
befindet sich der Ort der Erkenntnis.
Wissen und Weisheit füllen den Raum
von Wort, Klang und Stille,
und plötzlich steht eine Tür offen,
ist ein Weg zum Zentrum des Lebens frei.
Das hängt nicht von äußeren Umständen ab,
sondern von Deiner Sicht und Ausrichtung.
Gerade da, wo Du jetzt bist ,
geschieht auch die Verwandlung.
Das Wesentliche ist hier und jetzt,
unzerstörbar und unsterblich.
Unser wahres Wesen anderswo zu suchen bedeutet,
uns im Außen zu verirren und uns dort zu verlieren.
(Roland R. Ropers)


Wir streben nach Wissen und Verständnis – aber kennen wir den Wissenden?

Jivanmuktananda Glückseligkeit zu Lebzeiten befreit zu sein
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Wir lauschen einer Musik – aber kennen wir den Komponisten? Musik spiegelt das Wesen des Komponisten wider, so wie der Kosmos das Universum widerspiegelt.

Können wir uns vorstellen, wie es wäre, einem Musikstück zu lauschen, wie es sich im Geist des Komponisten ursprünglich geformt hat, Note um Note, die in sein Bewusstsein aufsteigt und sich zu einer Sinfonie oder einem Lied ordnet?

Ein solches Erlebnis würde uns einen völlig anderen Einblick in das Wesen des Komponisten vermitteln. Statt ihn als Körper, Verstand, Persönlichkeit oder Psyche zu sehen, würden wir ihn aus der erleuchteten Perspektive als die Quelle einer ursprünglichen Intention wahrnehmen.

Das ist genau die Bewusstseinsveränderung während der Kontemplation,

durch die wir erleben, was es heißt, wie das Universum zu denken. In unserem gewöhnlichen Erleben denken wir in Begriffen der Dualität: wir erkennen etwas und halten das Erkannte für anders als uns selbst. Doch auf dem Gipfel des Erwachens, ist alles eins.

Mit Informationen übersättigt, oft jedoch jeglichen Sinnes beraubt, haben wir das Gefühl, in einem endlosen Strudel von Pflichten und Anforderungen, von Dingen, die wir fertigmachen und in Ordnung bringen müssen, gefangen zu sein. Unser Unbehagen und hektisches Herumjagen haben ihre Ursache in einem verzerrten Zeitempfinden, in einer Zeit, die ständig abzulaufen scheint.

Das wirkliche Leben findet weder in der Uhrzeit (Uhr von lat.: hora = Stunde) noch in der chronologischen Zeit (griech.: chronos) statt, sondern in dem, was die Griechen kairos nannten: der Zeit als Gelegenheit oder als Begegnung.

Wenn wir uns die Zeit als Linie vorstellen, die von der Zukunft in die Vergangenheit reicht, dann isst die Vergangenheit die Zukunft ständig ohne den geringsten Rest auf. Solange wir uns „jetzt“ als eine ganz kurze Zeitspanne denken, hält uns nichts davon ab, diese Spanne in zwei Hälften zu teilen und dann nochmals in zwei zu teilen. Weil sich die chronologische Zeit immer weiter teilen lässt, gibt es kein „jetzt“ auf unseren Uhren, und in der Uhrzeit lässt sich keine „stille Mitte“ finden.

Sich solche Gedanken über die Zeit zu machen, ist nicht einfach ein Spiel mit Worten; es ist ein geistiges Experiment, das wir durchführen können, um uns klarzumachen, dass wir, wenn wir die Bedeutung des Jetzt erkennen, etwas erfahren, was die Zeit transzendiert: die Ewigkeit.

Die Ewigkeit ist nicht eine lange, lange Zeit.

Die Ewigkeit ist das Gegenteil der Zeit: sie ist keine Zeit. Sie ist uns in jedem Augenblick als geheimnisvolle Fülle der Zeit zugänglich.

Wir werden ab und zu, in den Augenblicken, in denen wir am lebendigsten sind, in unseren Gipfelerlebnissen, in das Mysterium der Zeit aufgenommen. Von solchen Momenten sagen wir: „Die Zeit schien stillzustehen“ oder „Stunden vergingen im Nu“. Unser Zeitgefühl verändert sich in solchen Momenten der tiefen und intensiven Erfahrung. Und dann wissen wir, was jetzt bedeutet. Wir fühlen uns in jenem Jetzt, in jener Ewigkeit zu Hause, weil das der einzige Ort ist, wo wir wirklich sind. Wir können nicht in der Zukunft sein, wir können nicht in der Vergangenheit sein, wir können nur in der Gegenwart sein. Wir sind nur in dem Maße wirklich, in dem wir im gegenwärtigen Hier & Jetzt leben.

Wenn wir uns nach der Ganzheit und Harmonie sehnen, die entstehen, sobald wir ganz für jeden Augenblick da sind, so haben wir doch gleichzeitig Angst davor. Wo immer wir den reinen Ruf des Augenblicks erleben und jedes Mal, wenn wir der nackten Wirklichkeit gegenüberstehen, erzittern wir. Wir sind es so gewohnt, nach der alltäglichen Melodie der Kompromisse zu leben und uns durchzumogeln, und plötzlich werden wir aufgefordert, reinen Sauerstoff einzuatmen; dann bekommen wir Angst, völlig zu verbrennen.

Kontemplation bedeutet wörtlich ein ständiges Zusammensetzen nach einem bestimmten Maß. Aber was setzen wir im kontemplativen Leben zusammen? Wir verbinden die beiden Bereiche von Chronos und Kairos. Wir messen ständig das, was wir in der Zeit tun, am Jetzt, das nicht vergeht. Wir streben unablässig danach, uns auf Gottes schöpferischen Geist, Gottes Willen, Gottes Plan einzustimmen und zuzulassen, dass die Wirklichkeit von „Auf Erden wie im Himmel“ Gestalt gibt.

Wir müssen alles „sub specie aeternitatis“ anschauen, die Dinge vom Gesichtspunkt der Ewigkeit aus betrachten. Im Alltagsleben sind wir versucht, den Dingen ein subjektives Maß anzulegen, sei es den irdischen Erfolg, das Erreichen unserer Ziele oder die Erfüllung der Erwartung anderer. Unser Leben hat aber nur dann Tiefe und Sinn, wenn wir es von einer höheren Warte aus betrachten und unsere zeitlichen Ziele am Ewigen Jetzt messen.

Das, was uns mit einer tiefen und anhaltenden Freude erfüllt, ist, ganz lebendig und gegenwärtig im Jetzt zu Hause zu sein, wo wir wirklich sind.
Und dann wird „Jivanmuktananda“ Wirklichkeit.

08.05.2025
Roland R. Ropers
Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher, Buchautor und Publizist

https://kardiosophie.network


Über Roland R. Ropers

Ehrfurcht vor dem Leben Roland Ropers

Roland R. Ropers geb. 1945, Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher,
Begründer der Etymosophie, Buchautor und Publizist, autorisierter Kontemplationslehrer, weltweite Seminar- und Vortragstätigkeit.
Es ist ein uraltes Geheimnis, dass die stille Einkehr in der Natur zum tiefgreifenden Heil-Sein führt.

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Alle Beiträge des Autors auf Spirit Online

Buch Tipp:

cover kardiosophie Roland RopersKardiosophie
Weg-Weiser zur kosmischen Ur-Quelle

von Roland R. Ropers und
Andrea Fessmann, Dorothea J. May, Dr. med. Christiane May-Ropers, Helga Simon-Wagenbach, Prof. Dr. phil. Irmela Neu

Die intellektuelle Kopflastigkeit, die über Jahrhunderte mit dem Begriff des französischen Philosophen René Descartes (1596 – 1650) „Cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“) verbunden war, erfordert für den Menschen der Zukunft eine neue Ausrichtung auf die Kraft und Weisheit des Herzens, die mit dem von Roland R. Ropers in die Welt gebrachten Wortes „KARDIOSOPHIE“ verbunden ist. Bereits Antoine de Saint-Exupéry beglückte uns mit seiner Erkenntnis: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“. Der Autor und die sechs Co-Autorinnen beleuchten aus ihrem individuellen Erfahrungsreichtum die Vielfalt von Wissen und Weisheit aus dem Großraum des Herzens.

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