Narzisstisches Verhalten und Krankhaftes Ego: so kann man eigenes Bewusstsein heilen
Narzissmus ist ein Begriff, der häufig in populären Diskussionen über Psychologie und zwischenmenschliche Beziehungen verwendet wird. Menschen mit narzisstischen Zügen sind dafür bekannt, ein mangelndes Einfühlungsvermögen für andere zu haben. Doch der Narzissmus existiert auf einem Spektrum, und während extreme Formen oft in Form der narzisstischen Persönlichkeitsstörung (NPS) auftreten, gibt es viele Menschen, die lediglich narzisstische Tendenzen aufweisen. Und Menschen mit narzisstischen Zügen leiden selbst daran, Probleme mit eigenem Bewusstsein zu haben.
Der Wunsch nach persönlicher Veränderung kann stark sein, wenn jemand erkennt, dass sein narzisstisches Verhalten ihm oder seinen Mitmenschen schadet. In diesem Beitrag beleuchten wir die Natur des Narzissmus und beschreiben Möglichkeiten, wie Betroffene ihre Verhaltensweisen erkennen und ändern können, und stellen außerdem psychotherapeutische Ansätze vor, die diesen Prozess unterstützen.
Was ist Narzissmus?
Narzissmus geht auf die griechische Mythologie zurück. In einem griechischen Mythos verliebt sich der Narziss in sein eigenes Spiegelbild. In der Psychologie wird der Narzissmus in erster Linie als Persönlichkeitsmerkmal betrachtet, das durch Selbstzentriertheit, übermäßige Selbstliebe und ein ständiges Bedürfnis nach Bestätigung gekennzeichnet ist. Während gesunder Narzissmus Teil des Selbstwertgefühls ist, wird pathologischer Narzissmus oft als dysfunktional angesehen, wenn er das Leben und die Beziehungen der Betroffenen beeinträchtigt.
Merkmale von Narzissmus
Zu den typischen Merkmalen eines narzisstischen Verhaltens zählen:
- Übersteigertes Selbstbewusstsein
- Bedürfnis nach Bewunderung
- Überheblichkeit
- Manipulatives Verhalten
Wichtig ist, dass übersteigertes Selbstbewusstsein eigentlich nichts mit der gesunden Selbstliebe zu tun hat. Im Grunde genommen geht es eher um Selbstzentriertheit als gesunde Liebe für sich selbst. Narzisstische Menschen sind nicht in der Lage, sich selbst zu akzeptieren, wie sie sind.
Wie kann man eigene narzisstische Verhaltensweisen erkennen?
Der erste Schritt, um narzisstische Verhaltensweisen zu ändern, besteht darin, diese zu erkennen und zu akzeptieren. Das ist oft der schwierigste Teil, da Narzissmus mit einer verzerrten Selbstwahrnehmung einhergeht. Und diese verzerrte Selbstwahrnehmung schadet selbst den Personen mit narzisstischen Zügen.
Hier sind einige Fragen, die zur Selbstreflexion anregen können:
- Habe ich Schwierigkeiten, konstruktive Kritik zu akzeptieren?
- Verlange ich oft unverdiente Bewunderung oder Anerkennung?
- Empfinde ich selten echtes Mitgefühl für andere und ihre Probleme?
- Ist es mir wichtig, wie ich von anderen Menschen gesehen werde?
Narzisstische Verhaltensweisen ändern
Es ist möglich, narzisstische Tendenzen zu erkennen und aktiv zu verändern, doch dieser Prozess erfordert Zeit, Geduld und oft professionelle Unterstützung. Hier sind einige Schritte, die Betroffenen helfen können, sich zu verändern:
- Selbstreflexion Und Achtsamkeit
Ein wichtiger Schritt zur Veränderung narzisstischen Verhaltens besteht darin, die eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen bewusst zu hinterfragen. Achtsamkeitsübungen, wie Meditation oder Tagebuchschreiben, können helfen, eine tiefere Selbstwahrnehmung zu entwickeln. Ziel ist es, automatische Reaktionen, die auf narzisstische Muster hinweisen, zu erkennen und zu unterbrechen.
Wichtig ist, tatsächlich auf sich selbst zuzuhören und auf jegliche schädliche Suchtweisen zu verzichten. Sie können zum Beispiel gerne Spiele von Spinia und Einkaufen genießen, aber man sollte darauf schauen, dass die Verhaltensweise keine pathologische Form einnimmt.
- Empathie Entwickeln
Empathie ist eine der größten Herausforderungen für narzisstisch veranlagte Menschen, da sie oft Schwierigkeiten haben, sich emotional in andere hineinzuversetzen. Empathie lässt sich jedoch durch gezielte Übungen erlernen und entwickeln. So kann es beispielsweise hilfreich sein, bewusst zuzuhören, ohne gleich zu urteilen oder eigene Erfahrungen in den Vordergrund zu stellen.
- Demut Kultivieren
Narzissmus ist häufig mit Überheblichkeit und einem übersteigerten Anspruchsdenken verbunden. Demut bedeutet nicht, sich selbst herabzusetzen, sondern realistischere Erwartungen an sich und andere zu haben. Menschen, die daran arbeiten, ihre narzisstischen Züge zu ändern, können lernen, Anerkennung für die Leistungen und Talente anderer zu empfinden, ohne dies als Bedrohung für das eigene Selbstwertgefühl zu sehen.
Psychotherapeutische Ansätze zur Behandlung von Narzissmus
Während Selbstreflexion und Verhaltensänderungen wichtig sind, können psychotherapeutische Ansätze entscheidend dabei helfen, tief verankerte narzisstische Muster zu durchbrechen. Man kann sich mit den zugrunde liegenden emotionalen Bedürfnissen, Unsicherheiten und Konflikten auseinanderzusetzen, die Narzissmus oft begleiten.
1. Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
Bei narzisstischen Verhaltensweisen konzentriert sich die KVT darauf, verzerrte Selbstwahrnehmungen zu erkennen und realistischere, gesündere Gedankenmuster zu entwickeln. Menschen mit narzisstischen Zügen lernen, ihre negativen Glaubenssätze über sich selbst und andere zu hinterfragen. Im Rahmen der Therapie kann man eigene konstruktive Sichtweisen ersetzen. Und narzisstische Personen können lernen, ihre zwischenmenschlichen Beziehungen auf eine gesündere, weniger manipulative Weise zu gestalten und echte emotionale Verbindungen aufzubauen.
2. Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT)
Die mentalisierungsbasierte Therapie zielt darauf ab, die Fähigkeit zur Mentalisierung – also das Verstehen der eigenen und fremden mentalen Zustände – zu stärken. Dies führt langfristig zu einer Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen und einem gesünderen Umgang mit dem eigenen Selbstwert.
3. Psychodynamische Therapie
Die psychodynamische Therapie geht tiefer in die psychischen Prozesse und betrachtet die zugrunde liegenden emotionalen Konflikte, die den Narzissmus aufrechterhalten. Häufig verbirgt sich hinter narzisstischem Verhalten ein Gefühl von Unsicherheit, Minderwertigkeit oder ungelöster Kindheitstraumata. In der Therapie werden oft die unbewussten Dynamiken zwischen Therapeuten und Patienten genutzt, um narzisstische Verhaltensmuster in der Beziehung zu reflektieren und zu verändern.
4. Schematherapie
Unter Schematherapie versteht man eine Erweiterung der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT). Und Schematherapie vereint verhaltenstherapeutische Ansätze mit psychodynamischen Ansätzen. In der Schematherapie geht man davon aus, dass Menschen mit narzisstischen Zügen bestimmte „Schemata“ entwickelt haben, die als Bewältigungsmechanismen für ungelöste emotionale Probleme dienen.
Ein zentrales Ziel der Schematherapie ist es, diese negativen Schemata zu identifizieren und zu durchbrechen.
Fazit
Narzissmus, insbesondere in seinen extremeren Formen, kann das Leben des Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Doch es ist möglich, narzisstische Verhaltensweisen zu erkennen und zu ändern. So kann man tief verwurzelte Muster durchbrechen, langfristig gesündere Verhaltensweisen entwickeln und tieferes Selbstverständnis haben.
20.09.2024
Spirit Online