Die Pionierin der Geistheilung Mary Baker Eddy
Die Pionierin der Geistheilung, Mary Ann Morse Baker Eddy, geboren am 16. Juli 1821 in Bow/New Hampshire/USA, entdeckte 1866 nach eigenen Worten die göttlichen Gesetze von Leben, Wahrheit und Liebe und nannte ihre Entdeckung Christian Science. Im Jahr 1875 veröffentlichte sie ihr Hauptwerk Wissenschaft und Gesundheit, das mehr als 10 Millionen mal in 16 Sprachen verkauft worden ist. Sie zählt zu den herausragenden amerikanischen religiösen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.
„Das Bewusstsein des geistigen Menschen und seine Individualität sind Widerspiegelungen Gottes“
Mary Baker Eddy
Mary wächst in einem streng gläubigen Elternhaus mit fünf älteren Geschwistern auf. Sie ist ein sehr sensibles Kind mit einer zerbrechlichen Gesundheit, weshalb sie nur unregelmäßig am Unterricht in der Dorfschule teilnehmen kann. Doch ist sie sehr wissbegierig und mit erstaunlichen Geistesgaben gesegnet.
Insbesondere liebt sie alles, was mit Gott zusammenhängt und ist fasziniert von Jesus.
Sie fragte sich, wie er geheilt hat. Schon als kleines Kind heilt sie ganz natürlich z.B. Tiere auf der Farm ihres Vaters, aber auch ihren Bruder George und andere. Ihr intensiver, ernsthafter und immer auf die Heilige Schrift bezogener Glaube an die Liebe Gottes und an Jesus Christus als Erlöser der Menschen blieb ihr Leben lang das tragende Fundament für ihre geistige Entwicklung.
Mit 22 Jahren heiratet sie ihren ersten Mann, George Washington Glover, und zieht mit ihm nach North Carolina. Dort stirbt er nach wenigen Monaten am Gelbfieber. Eddy zieht zurück in ihr Elternhaus, wo sie nach kurzer Zeit ihr einziges Kind zur Welt bringt. Sie ist körperlich sehr schwach, oft krank, unterrichtet aber trotzdem an der Dorfschule, um eine gewisse Unabhängigkeit von ihrer Familie zu haben.
Dann stirbt ihre Mutter. Kurz vor der Wiederheirat ihres Vaters beschließt ihre Familie, dass es besser für Eddys Gesundheit sei, ihren Sohn in eine Pflegefamilie zu geben.
Sie selbst schreibt in ihrer Autobiografie Rückblick und Einblick:
„In der Nacht bevor mir mein Kind genommen wurde, kniete ich all die dunklen Stunden hindurch an seiner Seite und hoffte auf eine Erleuchtung. Folgende Zeilen sind dem Gedicht „Mutters Liebling“ entnommen, das ich nach dieser Trennung schrieb: Dein Lächeln unter Tränen, wie Sonne überm Meer, erweckte in der Brandung das Schöne um mich her. Das Leben ist erstorben, da wir geschieden sind – Stern meines Erdenhoffens, du meiner Seele Kind.“
Ihre zweite Ehe geht sie in der Hoffnung ein, ihren Sohn zurück zu bekommen, doch ihr zweiter Ehemann, Daniel Patterson, hält sein Versprechen nicht. Gemeinsam mit der Pflegefamilie sorgte er mit gefälschten Briefen dafür, dass die Mutter glaubt, ihr Sohn sei verschollen und der Sohn, dass die Mutter gestorben sei. Sie sehen sich erst 30 Jahre später wieder.
Diese zweite Ehe ist sehr unglücklich. Eddy kämpft 20 Jahre darum, schließlich reicht sie 1873 die Scheidung ein. Während des Bürgerkriegs kämpft ihr Mann für die Konföderierten Truppen und wird 1862 gefangen genommen. Sie bleibt mittellos und krank zurück und muss bei Freunden unterkommen. In diesem Jahr erscheint ihre Lage aussichtslos. Sie ist geschwächt, teilweise gelähmt.
Sie probiert verschiedene Heilmethoden der damaligen Zeit aus, insbesondere praktiziert sie auch Homöopathie und beschäftigt sich mit dem sogenannten „Placebo Effekt“. Nichts hilft ihr dauerhaft, kein Beten, keine Medizin. Als sie von dem Wunderheiler Phineas Parkhurst Quimby hört, wendet sie sich an ihn um Hilfe, und es geht ihr tatsächlich bald besser. Nach wenigen Tagen fühlt sie sich gesund und hat das erste Mal seit langer Zeit wieder Lebensmut.
Das ist ein Wendepunkt in ihrem Leben.
Sie beginnt sich sehr mit seiner Lehre auseinander zu setzen. Sie stürzt und verletzt sich so schwer, dass der Arzt sie als hoffnungslos aufgibt. Sie wendet sich in dem Moment ganz Gott zu und liest in der Bibel, die Geschichte von der Heilung des Gelähmten, Matthäus-Evangelium 9,2. Bei den Worten: „Steh auf!“ fühlt sie sich direkt von Gott angesprochen und steht auf.
Dieses Erlebnis führt zu ihrer vollständigen Genesung. Fortan beschäftigt sie die Frage, wie diese Heilung möglich war, wie man sie anderen Menschen erklären könne und ob sie wiederholbar sei. Sie zieht sich gesellschaftlich völlig zurück und widmet sich in den folgenden Jahren trotz großer finanzieller und persönlicher Probleme ausschließlich der Erforschung dieser Frage.
Für sie ist ihre Heilung der Schlüssel mit dem sie die Tür zum geistigen Verständnis der Bibel öffnen kann. Sie entdeckt ein System göttlicher Gesetze, die jederzeit anwendbar sind. Auf Grund dieser Entdeckung beginnt sie zahlreiche andere Menschen zu heilen. Ein wesentlicher Punkt ist jedoch, dass diese geistigen Heilungen allein durch göttliches Wirken, unabhängig von mentalen Einflüssen oder spirituellen Fähigkeiten Dritter zustande kommen.
Ihr Standardwerk Wissenschaft und Gesundheit revidiert sie über 35 Jahre lang immer wieder, indem sie ihre Erfahrungen bei der Anwendung der geistigen Gesetze und beim Heilen der Kranken einfließen lässt.
Sie ist eine der wenigen Frauen jener Zeit, die ihr Buch selbst herausgibt. 
Frauen hatten damals in den USA bei weitem nicht die gleichen Rechte wie Männer, was ihr auch immer wieder Probleme bereitet.
„In der Wissenschaft ist der Mensch das Kind des GEISTES. Das Schöne, Gute und Reine sind seine Ahnen. GEIST ist Gottes ursprüngliche und endgültige Quelle des Seins; LEBEN ist das Gesetz seines Seins. Das bürgerliche Gesetz macht sehr unfaire Unterschiede zwischen den Rechten der beiden Geschlechter. Christian Science liefert keinen Präzedenzfall für derartige Ungerechtigkeit und die Zivilisation mildert sie in gewissem Grade. Jedoch ist es verwunderlich, warum im Allgemeinen der Frau weniger Rechte zugestanden werden, als Christian Science oder die Zivilisation es tun. Unsere Gesetze sind, gelinde gesagt, nicht unparteiisch, denn sie machen zwischen den beiden Geschlechtern Unterschiede bei der Person, dem Besitzstand und dem elterlichen Sorgerecht. Eine denkbare und vernünftige Verbesserungsmöglichkeit liegt gegenwärtig in der Anhebung des allgemeinen Niveaus der Gesellschaft und der Bildung eines edleren menschlichen Wesens, das als Gesetzgeber wirkt — eines Menschengeschlechts mit höheren Zielen und Motiven.“
1877 heiratet sie einen ihrer ersten Schüler, Asa Eddy, mit dem sie eine glückliche Ehe führt. Asa Eddys Tod fünf Jahre später erschüttert sie sehr. Ihren Lebensmut und ihre Kraft findet sie in tiefen Gebeten zu Gott wieder.
1879 wird die erste Vereinigung der Christlichen Wissenschaftler in Boston und 1892 wird die First Church of Christ Scientist in Boston gegründet.
1881 Gründung des Massachusetts Metaphysical College (ein Institut für Heilkunde) in Boston. Eddy unterrichtete innerhalb von 7 Jahren über 4.000 Schüler im christlich-wissenschaftlichen Heilen.
Mary Baker Eddys Leben und ihre Lebensleistung sind vielfach in großem Maße anerkannt worden, so wird sie bereits 1907 vom Human Life Magazine als „die bekannteste, interessanteste und einflussreichste Frau Amerikas, wenn nicht der heutigen Welt“ beschrieben.
Der berühmte österreichische Schriftsteller Stefan Zweig hatte im Jahr 1931 sein Albert Einstein gewidmetes Buch „Die Heilung durch den Geist“
herausgebracht und porträtiert darin drei für ihn wichtige Persönlichkeiten: Franz Anton Mesmer, Mary Baker Eddy und Sigmund Freud.
Die Geistheilung erfährt in unserem Jahrhundert eine gewaltige Bedeutung. Großartige Experten führen ihre Klienten in den Bereich einer kosmischen Wirklichkeit, wo der Geist sich segensreich entfalten kann.
Mary Baker Eddy war eine Pionierin der Geistheilung – sie starb im Alter von 89 Jahren am 3. Dezember 1910 in Boston.
04.07.2024
Roland R. Ropers
Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher, Buchautor und Publizist
Über Roland R. Ropers
Roland R. Ropers geb. 1945, Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher,
Begründer der Etymosophie, Buchautor und Publizist, autorisierter Kontemplationslehrer, weltweite Seminar- und Vortragstätigkeit.
Es ist ein uraltes Geheimnis, dass die stille Einkehr in der Natur zum tiefgreifenden Heil-Sein führt.
>>> zum Autorenprofil
Buch Tipp:
Kardiosophie
Weg-Weiser zur kosmischen Ur-Quelle
von Roland R. Ropers und
Andrea Fessmann, Dorothea J. May, Dr. med. Christiane May-Ropers, Helga Simon-Wagenbach, Prof. Dr. phil. Irmela Neu
Die intellektuelle Kopflastigkeit, die über Jahrhunderte mit dem Begriff des französischen Philosophen René Descartes (1596 – 1650) „Cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“) verbunden war, erfordert für den Menschen der Zukunft eine neue Ausrichtung auf die Kraft und Weisheit des Herzens, die mit dem von Roland R. Ropers in die Welt gebrachten Wortes „KARDIOSOPHIE“ verbunden ist. Bereits Antoine de Saint-Exupéry beglückte uns mit seiner Erkenntnis: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“. Der Autor und die sechs Co-Autorinnen beleuchten aus ihrem individuellen Erfahrungsreichtum die Vielfalt von Wissen und Weisheit aus dem Großraum des Herzens.
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