12 biochemische Salze nach Schüßler
„Salze des Lebens“ – so nannte der Begründer der Biochemie (griechisch bios = Leben), der Oldenburger Arzt Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler (1821-1898) sein Heilverfahren. Heute vertraut eine große Zahl von Therapeuten und Patienten auf diese Methode, die mit nur 12 Salzen in speziell aufbereiteter Form so erfolgreich ist.
Der Mineralstoffhaushalt der Zellen
Nach seinem Medizinstudium in Paris, Berlin, Gießen und Prag arbeitete Dr. Schüßler als praktischer Arzt in Oldenburg. Schüßler betrieb nach seinem Studium viele Jahre Homöopathie und galt lange Zeit als begeisterter Anhänger dieser Therapierichtung. Von Samuel Hahnemann, dem Begründer der Homöopathie, wurde er nachhaltig beeinflusst.
Im Laufe seiner Studien, die wesentlich von Erkenntnissen der Chemie und des Zellstoffwechsels bestimmt waren, stieß Schüßler auf die außerordentliche Heilkraft der Mineralsalze. Während in der Homöopathie Tausende von Stoffen verwendet werden, gelang es ihm mit nur zwölf Heilsalzen ein komplettes Heilsystem zu schaffen.
Ab 1872 wandte sich Schüßler ausschließlich den Mineralsalzen zu, mit denen er zu Lebzeiten vielen kranken Menschen helfen konnte. Immer weiter setzte sich Schüßlers Theorie durch; die Patienten kamen von weit her, um sich vom ihm behandeln zu lassen.
Schüßler-Salze und ihre Wirkung auf den Stoffwechsel
Schüßler hatte in seinen Untersuchungen die Erkenntnis gewonnen, dass die Verteilung wie auch die Verwertung bestimmter Mineralsalze bei verschiedenen Erkrankungen verändert ist. Demnach beeinträchtigt der Mangel des einen oder anderen Mineralstoffes den gesamten Zellstoffwechsel. Er hatte zudem herausgefunden, dass in den verschiedenen Organen und Geweben jeweils eine unterschiedliche Zusammensetzung der Mineralsalze herrscht. So findet sich beispielsweise im Blut große Mengen von Ferrum phosphoricum, in Schleimhäuten reichlich Kalium chloratum, in den Knochen Calcium phosphoricum und in den Muskeln hohe Konzentrationen von Magnesium phosphoricum.
Die heilenden Mineralstoffe, die auch in natürlicher Weise im Körper vorkommen, wie Kochsalz, Kieselsäure oder Kalziumfluorid, wurden von Schüßler in einer speziellen Weise aufbereitet, damit sie von den Körperzellen richtig aufgenommen werden können. Er nannte sie „Funktionsmittel“, weil sie im Körper lebenswichtige Funktionen wahrnehmen.
Die Herstellung der Schüßler-Salze
Schüßler hatte sich intensiv mit der Welt der Mineralstoffe auseinandergesetzt. Er verwendete die Salze aber nicht auf der grobstofflichen Ebene, sondern wählte folgende Vorgehensweise: Man nimmt 9 Teile Milchzucker, gibt 1 Teil der Ursubstanz hinzu, die in einem Mörser sorgfältig verrieben werden, und erhält eine D1. „D” wie Dezimalpotenz bezeichnet das Potenzieren in Zehnerschritten (1:10).
Nun wird von dieser D1 wiederum 1 Teil mit 9 Teilen Milchzucker intensiv verrieben und man erhält die zweite Dezimalpotenz, die D2. In dieser Art verfährt man weiter und erhält die Potenzen D3, D6 und D12, die in der Behandlung mit den Schüßler-Salzen vorwiegend eingesetzt werden.
Durch diese Aufbereitung nach homöopathischem Prinzip erhalten die Salze eine höhere „Veredlungsstufe“ und sollen damit viel leichter in die Zelle als herkömmliche Stoffe gelangen. Deshalb: Nicht auf die Menge kommt es an, sondern die Art der Aufbereitung ist der Schlüssel zur Gesundheit.
Signalfunktion für den Körper
Liegt eine Verteilungsstörung der Substanzen im Gewebe vor, ist die Gesundheit beeinträchtigt. Ursache dieser Verteilungsstörungen ist aber seltener ein Defizit in der Nahrung, sondern häufiger die Nichtverwertbarkeit der jeweiligen Mineralsalze. Biochemische Salze können diese ungünstigen Blockaden auflösen. Mengenmäßig können die biochemischen Mittel keine fehlenden Stoffe ersetzen.
Sie stellen vielmehr ein Signal für den Organismus dar, d.h., sie regulieren den Mineralstoffhaushalt der Zellen und stellen ein gesundes Gleichgewicht her. Die Abläufe in den Zellen normalisieren sich.
Die Erfahrung zeigt, dass bei vielen Menschen nicht nur bei einem Mineralsalz, sondern bei mehreren Salzen gleichzeitig eine Störung vorliegt. Wie äußert sich das? Das Salz mit dem größten Defizit tritt mit seinen Symptomen und Beschwerden in den Vordergrund und verdeckt möglicherweise weitere Störungen im Mineralhaushalt. So kann es gut sein, dass erst nach Regulation des einen Mangels die nächste Mineralsalzstörung zum Vorschein kommt. Mit richtig ausgewählten Schüßler-Salzen werden jedoch alle Ebenen der Störung erreicht.
Die 12 biochemischen Salze in der Übersicht
Mineralsalz | Wirkung |
1. Calcium fluoratum D12 | Das Mineralsalz für elastisches Gewebe – festigt Bindegewebe, Knochen, Zähne |
2. Calcium phosphoricum D6 | Das Mineralsalz für Aufbau und Kräftigung – fördert die Neubildung von Zellen, Bezug zu Knochen und Nerven |
3. Ferrum phosphoricum D6/D12 | Das Mineralsalz für Abwehrsystem und Energie – transportiert Sauerstoff in die Zellen, wehrt Infekte ab |
4. Kalium chloratum D6 | Das Mineralsalz für Stoffwechsel und Schleimhaut – regt Stoffwechsel und Drüsen an, entgiftende Wirkung |
5. Kalium phosphoricum D6 | Das Mineralsalz für Nerven, Psyche und Muskeln – hilft bei körperlicher und seelischer Belastung, „Nervensalz“ |
6. Kalium sulfuricum D6 | Das Mineralsalz für Ausscheidung und Entgiftung – unterstützt die Leber, setzt Schlackenstoffe frei |
7. Magnesium phosphoricum D6 | Das Mineralsalz gegen Krämpfe und Schmerzen – stärkt Muskeln und Nerven, entspannt |
8. Natrium chloratum D6 | Das Mineralsalz für den Flüssigkeitshaushalt – reguliert die Ausscheidung, schützt vor trockener Haut |
9. Natrium phosphoricum D6 | Das Mineralsalz für den Säure-Basen-Haushalt, neutralisiert Säuren |
10. Natrium sulfuricum D6 | Das Mineralsalz für Ausleitung und Ausscheidung – regt Leber, Galle, Darm und Nieren an |
11. Silicea D12 | Das Mineralsalz für Haare, Haut und Nägel – stärkt das Bindegewebe, „Schönheitssalz“ |
12. Calcium sulfuricum D6 | Das Mineralsalz für Reinigung und Regeneration – hemmt Entzündungen, regt den Stoffwechsel an |
Tipp :
Voraussetzung für die optimale Wirkung der Schüßler-Salze: Es muss ausreichend getrunken werden. Denn die durch die Schüßler-Salze gelösten Stoffwechsel- und Giftstoffe benötigen als Transportmittel unbedingt genügend Flüssigkeit. Zu empfehlen sind reines Wasser, Kräutertee und stark verdünnte Saftschorlen.
Faszinierende Heilmethode
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Bevor Sie die Salze anwenden, sollten Sie sich sicher im Umgang und Einsatz mit den Schüßler-Salzen fühlen. Sie werden sehen: Je mehr Sie sich mit den Salzen beschäftigen, desto interessanter wird diese faszinierende Behandlungsmethode.
20.01.2020
Maria Lohmann
https://www.maria-lohmann.de/
Maria Lohmann
Ihre Leidenschaft für Naturheilkunde, traditionelle Heilverfahren und gesunde Ernährung hat sie zum Beruf gemacht. Seit 1992 ist sie Heilpraktikerin, Medizinjournalistin und Autorin zahlreicher Veröffentlichungen und Bücher.
Einer der inhaltlichen Schwerpunkte von Maria Lohmann ist die Ernährungstherapie, insbesondere der Säure-Basen-Haushalt.
Maria Lohmann zeigt, dass man mit einfachen Mitteln sehr viel für seine Gesundheit tun kann. Sie zeigt Möglichkeiten auf, den Körper auf natürliche Weise zu unterstützen, um eine Balance wiederherzustellen.
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