Die geistig-seelische Ebene, Deutung des nicht sichtbaren

Die geistig seelische Ebene

Die geistig-seelische Ebene. Ein Erklärungsversuch.

Es gibt diesen Begriff der „energetischen“ Ebene, der „geistig-seelischen“ Ebene oder der „meta-Ebene“. Oder der der „Anderswelt“ wenn man im schamanischen Kontext unterwegs ist. In spirituellen Kreisen kursieren noch viele weitere Bezeichnungen dafür und jeder der ernsthaft spirituell ist, hat ein Verständnis davon.

Spannend wird es im Kontakt mit Menschen die davon noch kein Verständnis haben aber fragen, worum es geht.

Plötzlich erscheint es schwierig, die Ebene mit Worten zu erklären, aus der die Worte erst erschaffen werden. Ein bisschen so, wie seinen „Schöpfer“ zu begreifen. Es wird immer ein Versuch, eine Annäherung bleiben. Und so Mancher soll schon schier daran verzweifelt sein, zu erklären, was er meint, wenn er von seiner Verbindung zum Urgrund allen Seins erzählt.

In den letzten Jahren ist dieses Dilemma gefühlt größer geworden. Zeit, einen weiteren Versuch der Erklärung zu starten, für etwas, das per Definition nicht erklärbar ist.

Wenn die Welt zu laut wird

Etwas scheint sich verändert zu haben in den letzten Jahren. Die Welt ist nicht mehr die gleiche wie früher. Nicht nur wegen der äußeren Umstände, sondern auch innerlich, in uns selbst. Viele Menschen berichten davon, dass sie sich abgeschnitten fühlen. Von sich selbst. Vom Leben. Vom Sinn. Und selbst bei äußerem Erfolg bleibt oft ein leiser Zweifel zurück: War das alles?

Es ist, als wäre eine kollektive Orientierung verloren gegangen. Die Techniken zur Selbstoptimierung sind zwar immer ausgefeilter geworden, es wird nun auch im großen Stil von „Neurodivergenten“ Menschen gesprochen, von „Hochsensiblen“ und „spirituell Hochbegabten“.

Sogar in der Schulmedizin, der Schulpsychologie und in den Recruitingbüros großer Unternehmen wird das Thema diskutiert.

Coachingprogramme verbreiten sich im großen Stil, die Menschen suchen nach Lösung und vor allem nach Verbindung. Aber vergeblich. Die innere Leere ist geblieben. Alles verliert sich im Denken und Analysieren und Zerlegen. Und im Fragen, im Verlangen nach Worten wo es keine Worte gibt.

Und genau hier beginnt der Ruf. Der Ruf nach einer Ebene, die tiefer liegt als alles, was wir anfassen, analysieren oder kontrollieren können. Aber oft bleibt er unbeantwortet, weil die Menschen in der falschen Richtung suchen oder gar nicht.

Der unsichtbare Ursprung

Die meisten spirituellen Traditionen der Menschheit, ob alt oder neu, kennen die Vorstellung einer unsichtbaren, schöpferischen Quelle, aus der alles Leben hervorgeht. Manche nennen sie Geist, andere Energie, oder Gott, manche Bewusstsein oder einfach: das Eine. In der modernen Sprache könnte man sie als „Meta-Ebene“ bezeichnen. Eine Ebene, die über der Materie liegt und doch der Ursprung von allem ist, was wir Materie nennen.

Diese Ebene ist aber nicht „dort draußen“ oder „über“ uns, sondern in allem und auch in dir. Du bist nicht ein Körper mit einem Bewusstsein, sondern ein Bewusstsein, das sich einen Körper erschaffen hat. Ein Wesen aus geistiger Essenz, das sich entschieden hat, eine Erfahrung in der Dichte der Materie zu machen.
Warum? Vielleicht, um zu vergessen und sich dann wieder zu erinnern.

Der große Irrtum des reinen Denkens

Ein wesentliches Problem in unserer Zeit ist die Überbetonung des rationalen Verstandes. Wir versuchen, alles zu analysieren, zu messen, zu beweisen. Wir versuchen unseren Ursprung mit Neurowissenschaften zu erfassen und analysieren dabei doch nur immer wieder unser Gehirn. Die Materie.

Wir versuchen uns mit Psychologie zu behelfen und analysieren dabei doch nur die „Software“ unseres Gehirns. Wieder nur die Materie.

Wir versuchen zu forschen, zu analysieren, zu zerlegen, zu beweisen und zu denken. Wir benutzen KI-Modelle um noch mehr Daten zu kombinieren. Und bleiben dabei in der Materie.

Aber genau das funktioniert mit der Meta-Ebene nicht. Denn sie lässt sich nicht „beweisen“ oder „analysieren“ im klassischen Sinne. Sie wirkt nicht linear. Sie kann nicht in Kategorien gefasst werden. Sie entzieht sich der Sprache, dem Vergleich, der Kontrolle. Denn all das entsteht ja aus ihr.

Das bedeutet nicht, dass sie irrational ist sondern trans-rational. Sie beginnt dort, wo das Denken an seine Grenzen kommt. Weil auch das Denken aus ihr entsteht.
Und diese Grenze ist nicht das Ende, sondern der Eingang.

Die geistige Welt ist kein Märchen

Die geistig-seelische Ebene
KI unterstützt generiert

Was viele als „spirituelle“ Welt abtun die irgendwo existiert, ist in Wahrheit die Realität, die genauso „wirklich“ ist wie dein Körper, dein Haus oder dein Kontostand. Sogar noch wirklicher, denn sie ist der Ursprung von alldem.

Der Unterschied ist nur: Du kannst sie nicht mit den fünf materiellen Sinnen erfassen. Du musst andere Sinne aktivieren, deine inneren. Und das beginnt mit der Bereitschaft, den eigenen Filter der Weltwahrnehmung zu lockern.

Solange wir glauben, dass nur das real ist, was man sehen, zählen und denken kann, bleiben wir wie in einem selbstgebauten Gefängnis. Ein schöner Käfig vielleicht, aber dennoch ein Käfig.

Die geistige Welt ist kein Ort. Sie ist auch keine Glaubensfrage und kein Denkkonstrukt. Sie ist ein Feld. Lebendig, fühlbar, weise, kraftvoll. Und sie wartet nicht irgendwo weit entfernt. Sie ist hier. Jetzt. In diesem Moment. Zwischen den Gedanken. In deinem Atem. In deinem Sein. Du kannst sie wahrnehmen.

Schöpfung geschieht immer und du bist Teil davon

Wenn wir die Meta-Ebene als Ursprung von allem erkennen, verändert sich unser gesamter Blick auf das Leben. Dann ist nichts mehr „zufällig“. Dann erkennen wir, dass wir Mit-Schöpfer sind. Ob bewusst oder unbewusst. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Absicht wirkt auf dieser Ebene, entsteht aus dieser Ebene. Und wirkt zurück.

Die physische Welt ist gewissermaßen der „Abdruck“ der geistig-seelischen Welt. Sie ist die Folge, nicht die Ursache.

Das bedeutet: Wenn wir in unserem Leben etwas verändern wollen, reicht es nicht, nur auf der materiellen Ebene herumzuschrauben. Es reicht nicht, nur in die Psyche zu gehen, oder am „Mindset“ zu arbeiten.

Wahre Transformation beginnt vor der Form, vor den Gedanken, vor der Psyche, sogar vor dem Bewusstsein. Im unsichtbaren Raum, der alles durchdringt. Wahre Transformation beginnt im Wahrnehmen der Zusammenhänge, auch wenn das Denken keine Erklärung hat.

Warum viele Menschen sich verschließen und wie sie sich wieder öffnen können

Viele Menschen haben Angst, sich dieser Wirklichkeit zu nähern oder sie wissen schlicht nichts von ihr. Warum? Weil es bedeutet, alte Sicherheiten loszulassen. Weil es das Ego destabilisiert. Weil es unbequem ist, zu erkennen, dass man vielleicht ein Leben lang nur an der Oberfläche geschwommen ist.

Doch genau darin liegt der Schlüssel: Die Öffnung zur Meta-Ebene beginnt mit einem Akt der Demut. Mit dem inneren Eingeständnis: „Ich weiß es nicht, aber ich bin bereit zu erfahren.“ Es braucht kein intellektuelles Verständnis. Es braucht Mut. Und Vertrauen.

Der Weg durch die Erfahrung, nicht durch Wissen

Viele Menschen versuchen, spirituelle Themen zu „verstehen“. Sie lesen Bücher, hören Podcasts, sammeln Informationen. Oder sie machen Rituale, erkunden alte und neue Traditionen, reisen in ferne Länder, praktizieren Meditation oder Yoga. Das ist ein Anfang. Aber es ist nicht die Tür, denn das alles bleibt ja wieder nur in der Materie.

Die Tür öffnet sich nur durch Erfahrung und vor allem der Bereitschaft dazu. Und diese Erfahrung geschieht meist in der Stille, in der Tiefe, im Loslassen. Schamanische Arbeit kann dabei ein machtvoller Schlüssel sein. Denn sie führt nicht durch Konzepte, sondern durch direkte Erfahrung. Durch das bewusste Reisen zwischen den Ebenen. Durch das Auflösen alter Blockaden, die uns vom Zugang zur geistigen Welt trennen.

Ein erfahrener Schamane wirkt wie ein Wegweiser, aber nicht, indem er dir sagt, was du glauben sollst, sondern indem er dir hilft, dich selbst zu erinnern.

Die Erinnerung an das, was du bist

Wenn du bis hierher gelesen hast, dann vielleicht deshalb, weil etwas in dir bereits weiß, dass dies wahr ist. Vielleicht ist es nur eine Ahnung, ein Gefühl, ein inneres Vibrieren. Doch das genügt. Denn die Erinnerung ist nicht im Kopf. Sie liegt im Herzen. Im Körper. In der Seele.

Du bist nicht getrennt. Du warst es nie. Aber du hast es vielleicht vergessen.

Diese Welt ist nicht nur ein Ort zum Überleben. Sie ist ein Spiegel. Ein Erfahrungsfeld. Ein Theater, in dem das Geistige sich verkörpert, um sich selbst zu erkennen.

Wenn du wieder in Kontakt mit der Meta-Ebene trittst, beginnst du nicht nur, das Leben anders zu sehen. Du beginnst, es anders zu gestalten. Nicht aus Angst oder Mangel, sondern aus Verbundenheit. Aus Vertrauen. Aus schöpferischer Klarheit.

Fazit: Es gibt mehr und es wartet auf dich

Die geistig-seelische Welt ist kein ferner Himmel oder ein exotisches Konzept, sondern die tiefste Realität deines Seins. Die Basis deines Seins. Sie ist der Raum, aus dem alles kommt und in den alles zurückkehrt. Wenn du beginnst, dich ihr wieder zu öffnen, wirst du nicht weniger „realistisch“. Im Gegenteil: Du wirst wahrhaftig.

Denn nur wer die unsichtbare Ebene erkennt, kann die sichtbare wirklich begreifen. Und verändern.
Vielleicht ist genau jetzt der Moment, wo du dich erinnerst. Nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen.

Und wenn du diesen ersten Schritt gehst, wirst du merken: Du bist nicht allein. Die geistige Welt ist da. Und sie hat auf dich gewartet.

08.05.2025
Gerhard Zirkel
www.gerhard-zirkel.com

Alle Beiträge des Autors auf Spirit Online


Gerhard ZirkelGerhard Zirkel

Gerhard Zirkel, Jahrgang 1977, geboren und aufgewachsen in München, ist Schamane, Coach und (Chaos)Magier. Ohne feste Tradition, dafür mit ungetrübter Verbindung zur geistigen Welt und mit gesundem Menschenverstand und einer guten Portion Bodenständigkeit.

Ende 2020 hat er seine Praxis in Bayern geschlossen und seitdem befindet er sich auf Dauerweltreise. Mit seinen Klienten arbeitet Gerhard Zirkel überwiegend aus der Ferne, wenn er sie nicht irgendwo auf der Welt persönlich trifft. Er veranstaltet Seminare rund um Schamanismus und Magie und Retreats.

Zum Autorenprofil

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*