Hast du wirklich kein Geld?

geld-buddhaHast du wirklich kein Geld? Geldblockade und Opferrolle!

Ich habe mir vor ein paar Tagen einen neuen Laptop gekauft und mein Mann hat mir letztes Wochenende alle Dokumente und Emails überspielt.  Plötzlich waren Emails da, dich ich eigentlich schon vor Jahren gelöscht hatte.
Ich überflog einige der Emails, die ich vor vielen Jahren aus Costa Rica von Freunden und Familie erhalten hatte und dann kam ich zu den Emails die ich während meines ersten Jahres in Guatemala bekommen hatte.
Eine war von meiner damaligen Heilerin Maria Regina. Ich las auch die Email die ich ihr gesendet hatte.
Die Sätze von mir:
„Warum muss ich nur so leiden??!
Was habe ich nur verbrochen, dass Gott mich so leiden lässt??!“
stachen mir sofort ins Auge.

Damals war die Zeit, als wir immer tiefer in ein Loch fielen.
Wir lebten seit einem Jahr in Guatemala und es ging stetig bergab, meine Gesundheit, meine Emotionen und auch unser Erspartes. Doch die nächsten Jahre wurde es noch schlimmer.
Bis wir unser wundervolles, veganes Restaurant verloren und plötzlich vor dem finanziellen Aus standen.
Eine tiefe Panik umfing uns.
Wie sollte es weitergehen?
Wir sahen kein vor und kein zurück.

Ich spürte eine tiefe Geldblockade in mir.

Doch ich wusste nicht, wie ich sie lösen konnte.
In der tiefsten Dunkelheit kommt jedoch auch immer wieder das Licht und das begegnete mir in Form des Kakaoschamanen, der mir zeigte tief in mein Inneres zu tauchen und u. a. auch dieser Geldblockade auf den Grund zu gehen.
Ich erkannte in mir tiefverwurzelte Muster über das „böse“ Geld, wegen dem schon so viele Menschen gelitten hatten und sogar getötet wurden.
Diese Muster kamen in Guatemala wieder richtig hoch.

Ich verliebte mich sofort in Guatemala, in die herzlichen und liebevollen Menschen.
Doch ihnen war Schreckliches widerfahren.
Sie wurden von den spanischen Eroberern versklavt, benutzt und es wurde versucht, sie ihrer Kultur zu berauben. Alles nur, um ihr Gold zu bekommen. Immer noch lebten sie in Armut und besaßen kaum etwas.
Je mehr ich der Blockade auf den Grund ging, desto mehr spürte ich die Wut darüber in mir.

Die Wut auf die „bösen“ Reichen, die nur auf Kosten der Armen reich sein können.

Der Kakaoschamane sagte sehr oft „Geld ist eine Energie. Geld ist Liebe.“ Doch ich verstand es nicht. Wie konnte Geld Liebe sein, wo doch so viel Böses damit angerichtet wird?

Doch je tiefer ich ging desto mehr erkannte ich: Ich steckte in einer Opferrolle fest.

Und genauso wie es in mir aussah so sah ich die Welt. Ich hatte so viel Wut in mir über das was im Außen passiert war oder passierte, dass ich völlig meine Verantwortung abgegeben hatte. Und mir wurde klar: Wir kommen nur aus dem Opfermodus raus, wenn wir etwas in unserem Leben ändern.

Ich hatte genug davon, den Umständen oder Gott oder meinem Karma die Schuld daran zu geben, dass es mir schlecht ging und darauf zu hoffen, dass Gott mich doch endlich erretten würde.

Mir wurde mehr und mehr klar, dass ich die Schöpferin bin.

Ich musste sie nur noch in mir finden.
So begannen mein Mann und ich gemeinsam zu visualisieren, uns darüber bewusst zu werden:

  • Was wünschten wir uns überhaupt im Leben?
  • Was waren unsere Träume, unsere Ziele?
  • Was fühlten wir in unseren Herzen?

Und je mehr uns unsere Träume bewusst wurden, desto mehr kamen auch wieder tiefsitzende Blockaden hoch:
Ich bin nicht gut genug, ich verdiene Fülle nicht, ich werde es nie schaffen und und und….

Doch wir gaben nicht auf.
Wir fühlten, meditierten, visualisierten, träumten.
Und langsam bemerkten wir Veränderungen in unserem Leben – langsam.

Die Geldblockade saß allerdings sehr sehr tief, so dass sie sich noch weiter durch unser Leben zog, wenn auch nicht mehr ganz so stark.

Wir zogen nach 5 Jahren Guatemala in die Slowakei und von dort nach Gran Canaria.
Die wenigen Ersparnisse die wir hatten, waren wieder einmal nahezu aufgebraucht.
Wir hatten eine Pension mit spirituellem Angebot eröffnet, die jedoch nur schleppend startete und wie schon zuvor in meinem Leben sah ich keine andere Möglichkeit als meinen Vater anzurufen und um Hilfe zu bitten.

Und wieder einmal fühlte ich mich wie ein Opfer.
Ich war sauer auf mich selbst, auf meinen Mann und auf meinen Vater.
Ich merkte, dass ein Teil von mir meinen Mann immer noch verantwortlich machte, dass ich wollte, dass er uns aus dieser Situation befreite, dass er diese Blockade (für mich) auflösen sollte.
Doch tief in mir wusste ich:

Nur ich konnte mein Leben ändern.

Seit Jahren beobachtete ich nun schon meine Gedanken und Gefühle.
Der spirituelle Weg war kein einfacher Weg, das hatte ich die letzten Jahre gemerkt und doch gab es kein Zurück für mich, ich wollte Befreiung – und das auf allen Ebenen.
Das Beobachten half mir bewusst zu bleiben und doch stieß ich an meine Grenzen.
Ich erkannte meine Gedanken:
Wir haben kein Geld!
Wir werden nie aus diesen Geldproblemen herauskommen!

Doch dann dachte ich sofort: Ok, ich sehe diese Gedanken vor mir, doch wie kann ich sie loslassen, denn sie sind ja wahr!
Ich habe ja tatsächlich kein Geld.

Ich sah, dass ich in einer nicht enden wollenden Schleife feststeckte. Doch ich wollte nicht mehr.
Ich wollte komplette Verantwortung für mein Leben übernehmen. Ich wollte völlig in meine Kraft kommen. Ich bat meine geistigen Helfer um Hilfe:

„Bitte schickt mir jemanden oder eine Methode, irgendetwas was mir hilft, damit ich endlich diese Gedanken loswerden kann und die Fülle in mein Leben lasse.“

Kurze Zeit später mietete sich Frank, ein Berliner, eine Woche in unserer Pension ein. Er kam zum wandern und aß jeden Tag mit uns zu Abend.

Wir verstanden uns auf Anhieb und hatten sehr viele gemeinsame Themen.
Er liebte wie ich, Eckhart Tolle und hatte schon viele Seminare von Byron Katies „The Work“ besucht.
Ich hatte schon 10 Jahre zuvor Byron Katies Buch „Lieben was ist“ gelesen, doch mich hatte ihre „Methode“ damals nicht wirklich überzeugt.
Aber wie Frank mir nun alles beschrieb fand ich es auch sehr spannend.
Ich fragte ihn, ob er nicht mal mit mir „The Work“ machen könnte.
Er stimmte sofort zu und wir wollten es an seinem letzten Abend bei uns machen.

Widerstände kamen in mir hoch, wie immer, wenn etwas passiert, was gut für mich ist.

Dieses Mal jedoch waren die Widerstände stark.
Frank bemerkte es, blieb aber sehr ruhig und geduldig.
Ich wählte das Thema „Ich habe kein Geld“.
Ich war mir sicher, dass „The Work“ bei meinem Thema nicht funktionieren würde, denn ich hatte ja wirklich kein Geld.
Doch trotzdem wollte ich mich, als ich den Widerstand schließlich überwunden hatte, doch öffnen.

Ich sollte mich an eine Situation erinnern, als ich kein Geld hatte. Ok, kein Problem. In Guatemala.

Frage: Ist es wirklich wahr, dass du kein Geld hast?
Spontane Antwort: „Ja!“.
„Hui, die Antwort war schnell“, sagte Frank. „Die Antwort sollte aus deinem Inneren kommen. Die Work ist wie eine Meditation.“
Ok, also nochmal.
Ich fühlte in mein Inneres und stellte mir die Frage:
„Hast du wirklich kein Geld?“
Und die Antwort war „Nein!“.

Und plötzlich sah ich eine neue Perspektive in mir auftauchen – zum ersten Mal seit Jahren konnte ich alles mit anderen Augen sehen! Ja, es stimmte, wir hatten WENIG Geld gehabt die letzten Jahre, doch wir hatten immer Geld gehabt.
Wir konnten immer unsere Miete bezahlen, den Strom und das Essen.
Plötzlich fiel mir wieder ein, was mein Sohn Nicki ein paar Wochen zuvor zu mir gesagt hatte:

„Mama, damals in Guatemala, als wir wenig Geld gehabt haben – das war nur für dich und Papa ein Problem, für uns Kinder nie.“

So weise Worte für einen 9-jährigen!
Ja, jetzt konnte ich erkennen, wie versteift ich darauf war, dass wir KEIN Geld hatten, mein gesamter Alltag konzentrierte sich auf diesen Glaubenssatz, es war wie ein Mantra, das ich mir täglich aufsagte!

Ich spürte den Raum, der entstanden war und es war ein unglaublicher Anfang!

Ja, ein Anfang, was natürlich nicht bedeutet, dass unsere Geldsorgen von heute auf Morgen verschwanden.
Aber jedes Mal, wenn ich den Gedanken „Wir haben kein Geld“ in mir identifizierte, begann ich die Work in Gedanken zu machen „Ist es wirklich wahr, dass wir JETZT kein Geld haben?“
Und die Antwort war immer „Nein“.
Das half mir, das Gefühl des Mangels nach und nach loszulassen, bzw. das Gefühl ließ mich los, da ich merkte, mein Gedanke stimmte gar nicht.

Im November flog Robert für einen Monat nach Deutschland. Er hatte sich immer wieder bei verschiedenen Stellenangeboten beworben und hatte dann Ende November ein Vorstellungsgespräch für eine leitende Position in einer deutschen Firma mit Sitz in Spanien.

Anfang Januar bekam er dann die Zusage! Wir waren glücklich!
Unsere innere Arbeit in den vergangenen Monaten hatte sich gelohnt, auf Gran Canaria hatten wir wieder einiges transformiert, wir hatten wieder ein Stück gelernt uns mehr zu lieben und Fülle in unser Leben kommen zu lassen.

Ja, es stimmte, wir waren nicht reich, wir hatten vergleichsweise wenig Geld und doch war ich in der Lage immer häufiger die Fülle in mir zu spüren, diesen inneren Raum wahrzunehmen.

Und das zeigte sich auch im Außen. Ich bekam immer mehr Buchungen für meine Pension und Feuerzeremonien und Robert hatte den Job.
Wenige Monate später zogen wir dann um nach Spanien Festland.

Ich spürte die Fülle viel mehr in mir und so kam sie auch in meine Welt.

Endlich konnten wir auch mal wieder in den Urlaub fahren und einfach mal Sommer, Sonne und Strand genießen.
Doch trotzdem spürte ich immer noch Minderwertigkeit in mir. Und diese hielt die große Fülle ab, zu mir zu kommen.
Denn die war ich ja nicht wert.

Die Minderwertigkeit spürte ich besonders bei meiner Arbeit. Ich brachte es nicht über mich einen Festpreis für meine Zeremonien zu verlangen und arbeitete auf Spendenbasis.
Und ärgerte mich dann manchmal, dass die Menschen meine Arbeit zu wenig anerkannten.
Schnell wurde mir klar, dass sie mir ein perfekter Spiegel waren.

Auch hier half mir ein Hinterfragen meiner Gedanken und vor allem auch das Sein in diesem Moment.
Das Spüren von mir selbst und der Liebe in mir, das Verwurzeltsein in mir und meinem Schoßraum sowie mit Mutter Erde.
Und vor allem half es mir, einfach durch meine Angst und Minderwertigkeit hindurchzugehen und trotzdem meine Arbeit zu tun. Ja die Minderwertigkeit wollte sich verstecken und mir einreden: Lass es einfach sein, hör auf mit deiner Arbeit.

Doch ich hörte nicht auf sie, ich hörte auf mein Inneres und folgte meinem Herzen und machte einfach immer weiter. Und je mehr ich das tat, desto mehr verschwand auch die Minderwertigkeit und desto mehr Platz war für die Fülle in meinem Leben.

Habt keine Angst vor eurer Kraft – lebt eure Träume, glaubt nicht den Gedanken, glaubt eurem Inneren.

08.05.2018
Alles Liebe,
deine Alicia
Mayapriesterin, Kongressveranstalterin und Weltreisende.
www.kusumitra.de

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1 Kommentar

  1. Ein sehr ehrlicher, bewegender, liebevoller und zugleich wunder-voller Beitrag! DANKE dafür! Ich habe mich in manchen Dingen (Geld verdienen) wiedergefunden.
    Ich zerbreche mir oft den Kopf darüber, wie ich mehr Kundschaft gewinnen kann, um davon gut leben zu können und wünsche mir von ganzem Herzen, ein Leben in großer Leichtigkeit und Fülle, zum Wohle aller. 🙂

    Mit lichtvollen Grüßen,
    Eva-M. Gräbe.

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