Heilung, Weg zur Ganzheitlichkeit

Heilung Der Weg zur Ganzheitlichkeit

Heilung, Weg zur Ganzheitlichkeit

Das Wort “Heilung” stammt aus dem Altgotischen und bedeutet so viel wie “ganz”, “ganzheitlich” oder “unversehrt”. Es verweist darauf, dass in der alten Sprache die Vorstellung von Vollständigkeit und Unversehrtheit eng mit dem Begriff der Heilung verbunden war. Bereits in früheren Kulturen galt Heilung als ein Prozess, der den gesamten Menschen – Körper, Geist und Seele – einschloss.

Historische Schriften zeigen, dass Heilung nicht nur die Abwesenheit von Krankheit bedeutete, sondern ein Zustand des inneren Gleichgewichts und der Harmonie, der den Menschen in Einklang mit sich selbst und seiner Umwelt brachte. Es verweist darauf, dass wahre Heilung alle Aspekte unseres Seins einbezieht. Doch was bedeutet es wirklich, Heilung zu erfahren? Warum suchen so viele Menschen nach Linderung von Symptomen, ohne die Ursachen ihres Leidens zu hinterfragen? Und wie können wir in unserer modernen Welt den Weg zur ganzheitlichen Heilung finden?

Symptome als Rufe der Seele

Viele Menschen möchten ihre Schmerzen oder Krankheits-Symptome loswerden, ohne ihren oft krankmachenden Lebensstil zu ändern und verdrängen, dass wir alle zu dem wurden, was wir heute sind. Sie streben danach, gut in der Gesellschaft zu funktionieren und “bügeln” dabei häufig über sich selbst hinweg. Doch jedes Symptom ist mehr als nur eine Unannehmlichkeit – es ist ein Ruf unserer Seele.

Stellen Sie sich vor, wie ein Mensch, der jahrelang unter chronischen Rückenschmerzen leidet, eines Tages erkennt, dass seine Schmerzen immer dann besonders stark sind, wenn er sich überlastet fühlt. Oder denken Sie an jemanden, dessen Magenbeschwerden sich jedes Mal verschlimmern, wenn er Konflikte ignoriert, anstatt sie anzusprechen. Solche Geschichten zeigen, dass unsere Seele oft durch den Körper spricht, um uns auf ungelöste Themen oder emotionale Wunden aufmerksam zu machen.

Unsere Seele macht sich bemerkbar, wenn wir uns von unserem wahren Lebensweg entfernen. Sie kommuniziert durch den Körper, wenn wir nicht auf unsere innere Stimme hören und uns zunehmend von uns selbst entfremden. Altes Wissen zeigt sich hier oft in unserer Sprache: „Es schlägt mir auf den Magen“, „Etwas verschlägt mir die Sprache“ oder „Es geht mir an die Nieren“. Diese Ausdrucksweisen sind nicht nur metaphorisch, sondern spiegeln die enge Verbindung zwischen Körper und Geist wider.

Ein Beispiel verdeutlicht dies: Wer sich ständig zu viel auf die Schultern lädt, wird oft Schulterschmerzen entwickeln. Eine rein körperliche Behandlung würde den Schmerz lindern, doch der Ruf der Seele bliebe ungehört. Heilung bedeutet in diesem Kontext, zu lernen, sich nicht mehr zu viel aufzubürden. Oft stecken dahinter alte Muster, die aus der frühkindlichen Prägung stammen.

Alte Muster erkennen und auflösen

Viele Verhaltensmuster entstehen durch unbewusste Prägungen in frühen Lebensjahren. Psychologische Studien belegen, dass diese Prägungen, insbesondere in den ersten sechs Lebensjahren, unser Verhalten und unsere Glaubenssysteme entscheidend formen. Diese Phase, in der das Gehirn besonders empfänglich für Eindrücke ist, legt den Grundstein für unser Selbstbild und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen. Auch spirituelle Ansätze betonen, dass negative Erfahrungen aus früher Kindheit energetische Blockaden schaffen können, die sich in Form von Verhaltensmustern und sogar körperlichen Symptomen manifestieren. Ein tieferes Verständnis dieser Zusammenhänge kann helfen, die Mechanismen hinter unseren Reaktionen zu erkennen und bewusst aufzulösen.

Ein Kind, das zu wenig Liebe oder Aufmerksamkeit erfährt, entwickelt Strategien, um diese zu erhalten. Es übernimmt vielleicht zu viel Verantwortung oder versucht, durch ständige Leistung seine Daseinsberechtigung zu beweisen. Diese Muster bleiben oft bis ins Erwachsenenalter bestehen und führen zu Überforderung, Selbstaufgabe und letztlich zu Krankheit.

Heilung bedeutet, diese alten Muster zu erkennen und aufzulösen. Es geht darum, die Liebe, nach der wir uns sehnen, in uns selbst zu finden. Dieser Prozess ist herausfordernd und erfordert Begleitung und Unterstützung. Jeder Mensch hat blinde Flecken, die er allein nicht erkennen kann. Professionelle Hilfe von außen ist daher essenziell, um diese verborgenen Aspekte ans Licht zu bringen.

Selbstwert und Selbstliebe entwickeln

Heilung Der Weg zur Ganzheitlichkeit
KI unterstützt generiert

Ein zentraler Bestandteil des Heilungsprozesses ist das Erlernen von Selbstwert, Selbstachtung, Selbstrespekt, Selbstliebe und Selbstfürsorge. Dies kann durch einfache, alltägliche Praktiken geschehen: Nehmen Sie sich beispielsweise jeden Tag ein paar Minuten Zeit, um Verbindung zu Ihren Gefühlen herzustellen und zu spüren, was Sie im Moment wirklich brauchen.

Achtsamkeitsübungen, wie tiefes Atmen oder Meditation, können helfen, die Verbindung zu sich selbst zu stärken. Auch körperliche Selbstfürsorge, wie ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und Bewegung, spielt eine wichtige Rolle. Schaffen Sie Rituale, die Ihnen guttun, wie das Lesen eines inspirierenden Buches oder ein Spaziergang in der Natur.

Durch solche kleinen Schritte kann der Weg zur Selbstliebe und Selbstachtung aktiv gestaltet werden. Oft sind mangelnder Selbstwert und Selbstliebe das Resultat früher Prägungen. Eltern, die selbst keinen gesunden Selbstwert hatten, konnten diesen auch nicht ihren Kindern vermitteln. Was wir nicht kennen, können wir nicht weitergeben.

Heilung bedeutet, diese Blockaden zu lösen und die Verbindung zu uns selbst wiederherzustellen. Es ist ein Prozess der inneren Rückverbindung, der Zeit und Geduld erfordert.

Schritte zur Heilung

Der Weg zur Heilung beginnt mit der Bereitschaft, sich selbst ehrlich zu begegnen. Ein typischer Heilungsprozess beginnt oft mit der Erkenntnis, dass Verdrängung oder Ignoranz keine Lösung sind. Zum Beispiel könnte ein Mensch, der unter chronischen Ängsten leidet, durch einen tiefen Moment der Selbsterkenntnis feststellen, dass diese Ängste auf frühe Erfahrungen von Unsicherheit durch Verlust von Kontrolle oder Sicherheit zurückzuführen sind.

Im nächsten Schritt folgt das behutsame Annehmen dieser Gefühle, oft begleitet von einer reflektierenden Tätigkeit wie dem Führen eines Tagebuchs oder Gesprächen mit einem einfühlsamen Therapeuten. Ein weiteres Beispiel ist eine Person, die sich in einem hektischen Alltag verloren hat und durch Meditation oder Zeit in der Natur allmählich wieder zu ihrer inneren Mitte findet. Dieser Prozess ist nicht linear, sondern vielmehr ein dynamischer Tanz zwischen Rückschritten und Fortschritten, bei dem Geduld und Selbstmitgefühl essenziell sind.

Folgende Schritte können helfen:

  • Prägungen auflösen: Alte Muster erkennen und wandeln (Musterwandel).
  • Innere Verbindung stärken: Lernen, auf die innere Stimme zu hören und auf die Intuition zu vertrauen.
  • Geistesgegenwart üben: Anstatt Multitasking zu betreiben, sich ganz auf eine Aufgabe und einen Moment einlassen.
  • Professionelle Unterstützung suchen: Heilpraktiker, Therapeuten oder spirituelle Lehrer können wertvolle Begleiter auf diesem Weg sein.

Fazit

Heilung ist mehr als die Beseitigung von Symptomen – sie ist eine tiefgreifende Transformation, die alle Aspekte unseres Seins einbezieht. Sie führt uns zurück zu uns selbst, zu unserem wahren Kern. Es ist ein Weg der Selbstentdeckung, der uns lehrt, in Liebe, Selbstachtung und Ganzheitlichkeit zu leben. Die Rufe unserer Seele sind keine Hindernisse, sondern Einladungen, tiefer zu schauen und wahrhaftig zu wachsen.

19.02.2025
Birgit Kayser – Wege der Heilung
www.heilpraxis-kayser.ch

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Birgit Kayser Birgit Kayser

Birgit Kayser ist Heilerin, Seminarleiterin und Buchautorin, sie lebt am Zürichsee in der Schweiz.
Ein konventioneller Werdegang mit Studienabschluss in Ökonomie und Informatik- Betriebswirtschaft ermöglichten mehrere Jahre im Wirtschaftsumfeld beratend tätig zu sein, bevor sie sich für ihre Berufung entschied. Weiterbildungen in Psychologie, Persönlichkeitsentwicklung und verschiedenen Methoden des Heilens, runden ihren Werdegang ab.

Die Autorin Birgit Kayser veröffentlichte im Oktober 2024 ihr gleichnamiges Buch zu dem Thema:
Spirituelles Burnout – Erleuchtet und Ausgebrannt

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