Mobbing hat viele Gesichter

frau-kerzen-traurig-light

Mobbing frau kerzen traurig lightMobbing hat viele Gesichter

Mobbing hat viele Gesichter. Von kleinen Hänseleien im Büro bis zur Angst, morgens in die Schule zu gehen. Egal, wie der Betroffene das Mobbing spürt, er hat nur eine Möglichkeit: selbst aus der Situation aussteigen.

Kaum, dass ich die kleine Teeküche betrete, werden meine Kolleginnen schlagartig still

Gerade haben die drei noch geredet. Über mich – da bin ich mir bei den betretenen Blicken sicher. Ich grüße zwar nett, aber während ich darauf warte, dass der Kaffee aus der Maschine in meine Tasse läuft, mache ich mir Gedanken.

  • Worüber haben sie gesprochen?
  • Habe ich zugenommen?
  • Steht mir die Hose doch nicht?
  • Finden sie meine Schuhe seltsam, mit denen ich mich endlich mal etwas trauen wollte?
  • Oder bilde ich mir das alles nur ein?

Es lässt mich den ganzen Tag nicht los, noch abends vor dem Einschlafen denke ich daran

Meistens löst sich das Problem am nächsten Tag. Dann, wenn ich selbst zur kleinen Gruppe in der Teeküche gehöre und über die neuen Hose der Arbeitskollegin oder ihre Angewohnheit rede, immer ohne Schuhe durchs Büro zu laufen. Wer sich aber immer wieder in diesen Situationen findet, immer wieder die Person ist, über die gesprochen wird, für den wird es zur Qual. Dann ist es Mobbing.

Jeder kann mobben

Nicht, weil es jeder kann, sondern weil sich für das Opfer alles wie Mobbing anfühlen kann. Den Mobbern ist deshalb selten bewusst, was sie mit dem Gerede über Schuhe oder Charakterzüge der Mitmenschen anrichten, das Opfer aber spürt es. Jeden Tag.

In Unternehmen ist Mobbing häufig zu finden. Der Druck, den eine gesamte Gruppe spürt, entlädt sich auf das schwächste Glied der Kette: Schlechte Gehälter, hoher Leistungsdruck und ein strenger Chef machen sich im Miteinander der Kollegen bemerkbar.

Die Starken fühlen sich noch stärker, wenn sie gemeinsam gemein sind

Die Schwachen ziehen den Kürzeren. So ist es auch in der Schule, wo Mobbing Kinder in die Verzweiflung treibt, ohne dass sich die Täter darüber bewusst sind. Egal ob Unternehmen oder Schule – Mobbing kann für den Betroffenen so schlimm werden, dass er die Freude am Leben verliert, in ständiger Angst lebt, sich zurückzieht oder sogar Selbstmordgedanken hegt.

Oft geht Mobbing in Burnout oder Depression über

Warum es ausgerechnet immer die eine Kollegin abkriegt, liegt in ihrer Vergangenheit begründet. Schon früher hat sie diese Erfahrungen gemacht. Wurde von Geschwistern, Mitschülern oder vielleicht auch vom Vater schon so behandelt, wie sie es heute bei Kollegen und Chefs erfährt. Es sind immer ganz frühe Erlebnisse, die dazu führen, dass ich heute gemobbt werde.

Das kann schon damit anfangen, dass meine Mutter mich gar nicht haben wollte. Oder dass der Lehrer immer gesagt hat: ,Mädchen können nicht rechnen`, obwohl ich Mathe eigentlich gerne gemacht habe. Ob ich ein Mobbingopfer bin, entscheidet sich also schon sehr früh.

Mobbing zeigt sich auf unterschiedliche Weise

Es gibt das gemobbt Fühlen und das tatsächlich gemobbt Werden. Nicht immer haben die Kolleginnen tatsächlich gelästert, manchmal reden wir uns das auch nur ein. Doch egal, ob es sich nur so anfühlt, oder es tatsächlich so ist, aus der Situation aussteigen kann das Opfer nur selbst.

Die erste Frage ist immer: Was habe ich in meiner Geschichte erlebt, dass ich immer wieder in diese Situationen komme? Niemand wird grundlos zum Mobbingopfer. So hat es auch keinen Erfolg, das Problem vermeintlich hinter sich zu lassen. Denn das Thema Mobbing bleibt nie in der Teeküche zurück – wir nehmen es mit zu den nächsten Kollegen, zum nächsten Chef.

Mobbing, aber auch Burnout, Depression und Süchte sind kleine Mosaiksteinchen, die im Gesamtbild darauf hindeuten, dass eine Person schwach ist. Die Persönlichkeit zu stärken, ist deshalb sehr wichtig.

Innere Stärke wirkt wie ein Schutzschild gegen Angriffe von außen

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin ist, sich des Problems bewusst zu werden und aktiv aus der Opferrolle auszusteigen. Die schlechte Nachricht ist: Der Gemobbte muss selbst etwas an seiner Situation ändern. Die gute Nachricht: Der Gemobbte kann selbst etwas an seiner Situation ändern.
Wenn ich morgen in die Teeküche gehe, werde ich wieder darauf warten, dass der Kaffee aus der Maschine in meine Tasse läuft. Nur das. Ich werde nicht darauf warten, dass jemand über mich spricht, und ich werde nicht darauf warten, über jemanden sprechen zu können. Egal, welche Hose er trägt.

09.04.2017
Herzlichst
Stefanie Menzel
die Instanz für spirituelle Persönlichkeitsentwicklung in Deutschland
www.stefaniemenzel.de

Alle Beiträge, Bücher und Seminare und auf Spirit Online


Stefanie Menzel

Stefanie Menzel ist die Instanz für spirituelle Persönlichkeitsentwicklung in Deutschland
Als Ergebnis ihrer therapeutischen Ausbildung und langjährigen Berufserfahrung begründete sie die Heilenergetik, die Leichter-Leben-Methode, ein Emotions- und Bewusstseinstraining.
Stefanie Menzels Klarheit und ihr herzlicher Pragmatismus schaffen eine Brücke zwischen Wissenschaft, Alltag und Spiritualität.
Frei sein, leichter leben.

»»» Mehr erfahren

Alle Beiträge, Bücher und Seminare auf Spirit Online
Für Artikel innerhalb dieses Dienstes ist der jeweilige Autor verantwortlich. Diese Artikel stellen die Meinung dieses Autors dar und spiegeln nicht grundsätzlich die Meinung des Seitenbetreibers dar. Bei einer Verletzung von fremden Urheberrecht oder sonstiger Rechte durch den Seitenbetreiber oder eines Autors, ist auf die Verletzung per eMail hinzuweisen. Bei Bestehen einer Verletzung wird diese umgehend beseitigt.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*