Pflanzliche Öle

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Pflanzliche Öle
Große Vielfalt für Gesundheit und Stoffwechsel

Pflanzliche Öle sind in der gesunden Ernährung unverzichtbar. Sie leisten für unsere Gesundheit einen unverzichtbaren Beitrag. Für gutes Öl sollte man etwas mehr Geld ausgeben. Sonnenblumen- und Olivenöl wirken im Stoffwechsel neutral, das heißt sie belasten nicht mit Säuren, haben aber viele Vorteile: Ihre ungesättigten Fettsäuren werden vom Körper u.a. zur Herstellung von Zellmembranen und lebensnotwendigen Botenstoffen verwendet.

Sonnenblumenöl-Kur

Dieses alte Volksheilmittel aus Russland entgiftet den Körper auf einfache Weise, stärkt das Zahnfleisch, entlastet den Stoffwechsel und verbessert das Allgemeinbefinden.
So gehen Sie vor: 1 TL bis 1 EL kaltgepresstes Sonnenblumenöl morgens nüchtern im Mund spülen, durch die Zähne ziehen und hin und her bewegen. Durch diesen Vorgang verwandelt sich das gelbe, zähe Öl in eine dünnflüssige und milchig weißliche Flüssigkeit. Nach etwa fünf bis zehn Minuten kann man das nun mit zahlreichen Schadstoffen belastete Öl ausspucken. Wegen der hohen Belastung mit Schadstoffen darf das Öl auf keinen Fall hinuntergeschluckt werden. Anschließend den Mund ausspülen und die Zähne reinigen. Ein- bis zweimal täglich durchführen, kurmäßig ein oder mehrere Monate lang.

Wirkprinzip: Über die Mundschleimhaut wird der Organismus angeregt, Schadstoffe, Krankheitserreger und Stoffwechselprodukte abzusondern. Das Öl bindet diese belastenden Substanzen und befreit den Körper davon. Eine kurmäßige Anwendung ist ratsam bei Zahn- und Zahnfleischerkrankungen, Gelenkbeschwerden, Allergien, Hautproblemen, Schmerzen und Müdigkeit. Im Ayurveda gehört die morgendliche Mundspülung zum täglichen Reinigungsritual  allerdings mit Sesamöl.

Schutzwirkungen des Olivenöls

Bereits in der Antike wusste man, dass das vor allem im Mittelmeerraum beliebte Olivenöl durch seine einfach ungesättigten Fette Schutzwirkungen aufweist. Nicht zu vergessen der hohe Gehalt an Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen und Polyphenolen, die günstig auf die guten Darmbakterien wirken. Die einfach ungesättigte Ölsäure ist mit einem Anteil zwischen 55 und 83 Prozent die häufigste Fettsäure von Olivenöl. Diese besondere Essenz hebt den Blutzuckerspiegel nicht an, gilt als antimikrobiell, gefäßerweiternd und krebsvorbeugend.

Hochwertiges, kaltgepresstes Olivenöl ist eine Wohltat für die überlastete Leber. Auch die Bauchspeicheldrüse freut sich über Olivenöl, denn die einfach ungesättigten Fette schonen ihren empfindlichen, Insulin produzierenden Teil und senken das Risiko für Folgeerkrankungen wie Diabetes. Die nicht minder gesundheitsfördernde Variante der Nordeuropäer heißt Rapsöl. Sie liegt im Omega-6- zu Omega-3-Verhältnis (2:1) sogar noch vor Olivenöl.

Schuppen und juckende Kopfhaut?
Ein einfacher, aber sehr wirksamer Tipp: Etwas Olivenöl und einige Tropfen frischgepressten Zitronensaft vermischen, abends die Kopfhaut damit einreiben und über Nacht einwirken lassen. Am nächsten Tag mit einem milden Shampoo auswaschen.

Das goldene Leinöl

Kaltgepresstes, naturbelassenes Leinöl hat mit einem Verhältnis Omega-6 zu Omega-3 von 1:4 ein unschlagbares Fettsäureprofil. Mit nur einem Esslöffel täglich können Sie Ihren Omega-3-Bedarf decken. Leinöl hemmt Entzündungen, reguliert den Cholesterinhaushalt und schützt die Gefäße vor Ablagerungen, indem es die Fließeigenschaften des Blutes positiv beeinflusst. Kaum ein anderes Lebensmittel enthält so viele wertvolle Omega-3-Fettsäuren, speziell die Alpha-Linolensäure (ALA). Da Leinöl sehr hitze-, luft- und lichtempfindlich ist, ist es nicht zum Braten geeignet, dafür ist es ideal für die kalte Küche: etwa in Dips oder zu Quark mit Kartoffeln wie auch in süßen Speisen wie Joghurtdesserts.

Johanniskrautöl

Johanniskrautöl oder Rotöl, wie es auch oft genannt wird, gehört in jede Hausapotheke. Das Öl besitzt wundheilungsfördernde und harmonisierende Eigenschaften. Es ist im Reformhaus oder in der Apotheke erhältlich, kann aber auch leicht selbst hergestellt werden:
Dazu die Pflanze bei voller Blüte ernten; verwendet werden Blüten, Blätter und grüner Samen. Ein Glas locker mit dem Kraut befüllen und mit kaltgepresstem Olivenöl übergießen. Sieben Tage tagsüber in die Sonne stellen, mit einer Kompresse bedecken, abends ins Haus stellen. Ab dem achten Tag das Glas verschließen und weitere vier Wochen in der Sonne stehen lassen, bis sich das Öl rubinrot verfärbt hat. Mehrmals täglich schütteln, abfiltrieren und den Bodensatz auspressen. Das Öl in kleine, dunkle Flaschen abfüllen.

Anwendung: äußerlich bei Hexenschuss, Verstauchungen, Neuralgien, Arthrose und zur Hautpflege, begleitend bei Gürtelrose sowie innerlich bei Energiemangel.
Ölkompressen: Bei schmerzhaften Arthrosen helfen Ölwickel, die man über Nacht anliegen lässt. Dazu tränken Sie ein Baumwolltuch mit angewärmtem Johanniskrautöl, legen es auf das betroffene Gelenk und fixieren es mit einem trockenen Tuch.

Pflanzliche Omega-3-Fettsäuren: gewusst wie

Ungesättigte Fettsäuren kann der Körper nicht selbst herstellen, sie müssen über die Nahrung zugeführt werden. Sie werden daher als essenziell bezeichnet und sind in pflanzlichen Ölen in weitaus höherer Konzentration enthalten als beispielsweise in tierischen Fetten. Sie wirken entzündungshemmend, vermindern den Cholesterinspiegel im Blut und sollten daher auf dem täglichen Speiseplan stehen. In der gesunden Küche sind beispielsweise Pflanzenöle wie Oliven- und Rapsöl wichtige Fettlieferanten.

Wer aus ökologischen oder anderen Gründen keinen Fisch isst, brauche andere Quellen für die wichtigen, gesundheitsfördernden Omega-3-Fettsäuren: Dazu zählen Pflanzenöle von Samen wie Lein, Chia oder Hanf sowie Walnussöl. Diese sind reich an der Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure (ALA). Untersuchungen zeigen, dass diese den Blutfluss verbessert und Bluthochdruck (Hypertonie) entgegenwirkt.

Gehalt an der mehrfach ungesättigten Fettsäure in pflanzlichen Ölen (g/100g)

Pflanzliches ÖlAlpha-Linolensäure (ALA)
essenzielle Omega-3-Fettsäure
Leinöl54
Hanföl18
Walnussöl13
Rapsöl9
Olivenöl1
Sonnenblumenöl0,5
Quelle: Der Basen-Doktor, Trias Verlag


Tipp: Pflanzliche Öle sollten dunkel und kühl gelagert werden, damit lichtempfindliche Inhaltsstoffe wie Vitamin E nicht zerstört werden. Sind die Flaschen angebrochen, bitte gut verschlossen an einem kühlen Ort wie dem Kühlschrank aufbewahren und nach wenigen Wochen aufbrauchen.

22.10.2022
Maria Lohmann
https://www.maria-lohmann.de/

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Maria Lohmann
Ihre Leidenschaft für Naturheilkunde, traditionelle Heilverfahren und gesunde Ernährung hat sie zum Beruf gemacht. Seit 1992 ist sie Heilpraktikerin, Medizinjournalistin und Autorin zahlreicher Veröffentlichungen und Bücher.
Einer der inhaltlichen Schwerpunkte von Maria Lohmann ist die Ernährungstherapie, insbesondere der Säure-Basen-Haushalt.
Maria Lohmann zeigt, dass man mit einfachen Mitteln sehr viel für seine Gesundheit tun kann. Sie zeigt Möglichkeiten auf, den Körper auf natürliche Weise zu unterstützen, um eine Balance wiederherzustellen.
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