Rohkost Wirkung auf Gesundheit und Psyche

Rohkost Person betrachtet nachdenklich Speisen auf einem Tisch

Rohkost Wirkung auf Gesundheit und Psyche

Immer mehr Menschen legen großen Wert auf eine gesunde Ernährung, um sich in ihrem Körper wohlzufühlen, Energie zu tanken und Krankheiten vorzubeugen. Während einige Menschen auf eine vegetarische oder vegane Ernährung schwören, geht ein Trend noch einen Schritt weiter: die Rohkosternährung. Diese Ernährungsweise versorgt den Körper mit vielen Vitaminen, Ballaststoffen und Spurenelementen. Grüne Smoothies, kalte Suppen, Salate und vitaminreiche Energiebälle als Dessert klingen sehr lecker. Doch ist es wirklich gesund, alle gekochten Lebensmittel aus der Ernährung auszuschließen?

Welche Auswirkungen hat eine reine Rohkosternährung auf den Körper und den Geist?

Bei einer Rohkosternährung müssen fast alle Lebensmittel vermieden werden, die bei der Verarbeitung Hitze ausgesetzt sind, insbesondere das Kochen, Braten und Backen. Lebensmittel dürfen nur bis zu einer Temperatur von 42 Grad Celsius erwärmt werden, da Eiweiße und andere Bestandteile der Lebensmittel ab dieser Temperatur zu zerfallen beginnen. Eine Möglichkeit, Lebensmittel zu erhitzen, ist die Verwendung eines Dörrautomaten, der Obst, Gemüse und andere Produkte über mehrere Stunden bei niedriger Temperatur erwärmen und trocknen kann. Aus diesem Grund sind getrocknete Früchte wie Rosinen in einer Rohkostdiät erlaubt. Um die Verdauung zu erleichtern, werden Gemüse und Obst oft in grünen Smoothies oder kalten Suppen gegessen. Durch das Zerkleinern werden sie leichter verdaulich und können ihr volles Potenzial im Körper entfalten. Grüne Smoothies können daher einen zusätzlichen Energieschub geben, der bei langen Arbeitstagen, Prüfungen oder Wettkämpfen hilfreich ist.

Vitamine

Rohkost Person betrachtet nachdenklich Speisen auf einem Tisch
KI unterstützt generiert

Der Grundgedanke einer Rohkostdiät ist, dass hitzeempfindliche Vitamine und andere wichtige Bestandteile von Lebensmitteln beim Erhitzen zerstört werden. Dies trifft zum Beispiel auf Vitamin C zu, das bereits durch Sonnenlicht zerfallen kann. Hier kann eine Rohkosternährung große Vorteile bieten. Andere Vitamine hingegen werden erst durch das Erhitzen für den Körper verträglich und können roh nur schwer aufgenommen werden. Dazu gehört zum Beispiel Vitamin A, das in Süßkartoffeln, Karotten oder Eigelb enthalten ist. Seine Bioverfügbarkeit steigt tatsächlich mit dem Erhitzen. Viele Nährstoffe können außerdem nur in Kombination mit Fetten oder anderen Vitaminen aufgenommen werden. Magnesium wird zum Beispiel nur in Kombination mit Vitamin C absorbiert. Wer sich also für eine Rohkosternährung entscheidet, sollte diese Zusammenhänge genau beachten und Rezepte entsprechend auswählen. Es kann auch dazu kommen, dass bei einer Rohkosternährung zu wenig Eiweiß aufgenommen wird, da viele Hülsenfrüchte roh nicht konsumiert werden können. Rohmilch und rohe Eier dürfen zwar gegessen werden, sollten jedoch nur von hochwertigen Betrieben gekauft werden.

Entzugserscheinungen

Viele Anhänger der Rohkost schwärmen von einem Energieschub, der sich nach einigen Wochen einstellt. Sie fühlen sich unbelastet und leicht, was zu einem Glücksgefühl führen kann. Tatsächlich können vor allem rotes Fleisch, Milchprodukte und industrieller Zucker mit Depressionen und Demenz in Verbindung gebracht werden. Gleichzeitig kann der Verzicht auf Zucker anfangs schwerfallen und Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen und Übelkeit verursachen. Daher ist es wichtig, bei einer Umstellung auf Rohkost nicht von einem Tag auf den anderen auf 100 Prozent zu gehen. Stattdessen können nach und nach bestimmte Lebensmittel ausgeschlossen werden, bis sich der Körper an die neue Ernährungsweise gewöhnt hat.

Dadurch können Heißhungerattacken vermieden und eine langfristige Änderung des Essverhaltens ermöglicht werden. Während der Verzicht auf Fleisch, Brot, Zucker und Co. Depressionen und anderen psychischen Krankheiten entgegenwirken kann, ist es dennoch wichtig zu beachten, dass die Rohkosternährung nicht für jeden geeignet ist. Jeder sollte auf seinen eigenen Körper hören. Wer sich energiegeladen, gut gelaunt und leicht fühlt, hat seinen perfekten Ernährungsstil gefunden. Wer sich dagegen schlapp und müde fühlt und morgens nur schwer aus dem Bett kommt, sollte Rohkost nur zu 50 oder 70 Prozent in seine Ernährung integrieren. Für viele funktioniert es zum Beispiel gut, Frühstück und Mittagessen mit Rohkostrezepten zu füllen und abends auf gekochte Speisen umzusteigen.

Eine reine Rohkostdiät hat Vor- und Nachteile. Einerseits wird der Körper mit vielen Vitaminen und Ballaststoffen versorgt, andererseits sind manche Lebensmittel im rohen Zustand schwer verdaulich und werden schlechter aufgenommen. Jeder Mensch ist unterschiedlich, und was für den einen funktioniert, kann bei dem anderen zu Beschwerden führen. Daher sollte jeder für sich selbst ausprobieren, wie er sich am besten fühlt. Wer Rohkost zumindest teilweise in seinen Alltag integriert, profitiert auf jeden Fall.

22.03.2019
Heike Schonert
HP für Psychotherapie und Dipl.-Ök.

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Heike SchonertVerlässlichkeit Portrait Heike Schonert

Heike Schonert, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Diplom- Ökonom. Als Autorin, Journalistin und Gestalterin dieses Magazins gibt sie ihr ganzes Herz und Wissen in diese Aufgabe.
Der große Erfolg des Magazins ist unermüdlicher Antrieb, dazu beizutragen, dieser Erde und all seinen Lebewesen ein lebens- und liebenswertes Umfeld zu bieten, das der Gemeinschaft und der Verbindung aller Lebewesen dient.

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