Selbstfürsorge ist Widerstand: Deine Kraftquelle gegen das innere Ausbrennen
In einer Gesellschaft, die Leistung über Menschlichkeit stellt und Produktivität über Pausen, ist Selbstfürsorge ein radikaler Akt. Sie ist kein weicher Selbsthilfetipp, sondern ein stiller Widerstand gegen Überforderung, Funktionieren und emotionale Erschöpfung. Dieser Beitrag zeigt, wie Selbstfürsorge zur Quelle innerer Kraft wird und warum sie heute politischer und existenzieller ist als je zuvor.
Was bedeutet Selbstfürsorge im Kontext von Widerstand?
Wer gut für sich sorgt, stellt sich gegen eine Kultur des Immerweiter. Selbstfürsorge heißt: innehalten, Grenzen ziehen, das eigene Wohl priorisieren – auch wenn das System anderes erwartet. Insofern ist Selbstfürsorge ein Widerstand gegen Entfremdung: von der eigenen Körperweisheit, den seelischen Bedürfnissen und dem natürlichen Lebensrhythmus.
“Es ist kein Zeichen von Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.”
— Jiddu Krishnamurti
Wie Selbstfürsorge dich vor dem inneren Ausbrennen bewahrt
Burnout ist kein individuelles Versagen. Es ist oft das Resultat chronischer Selbstüberforderung und innerer Entfremdung. Selbstfürsorge hilft, Warnsignale früh zu erkennen und bewusst gegenzusteuern:
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Du lernst, deine Energie zu steuern statt sie zu verbrennen.
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Du regulierst dein Nervensystem, statt dauerhaft im Stressmodus zu leben.
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Du stärkst deine emotionale Resilienz, um Krisen innerlich zu halten.
Der Widerstand liegt darin, nicht mehr mitzumachen: beim pausenlosen Funktionieren, beim Selbstoptimierungszwang, beim Gefallen-Wollen um jeden Preis.
Praktische Impulse für deinen Alltag
Selbstfürsorge zeigt sich nicht nur in großen Entscheidungen, sondern in alltäglichen Gesten. Hier einige Rituale, die Widerstand durch Achtsamkeit erfahrbar machen:
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5 Minuten morgens: Bevor du ins Außen gehst, geh nach innen. Atme. Spüre dich. Frage: Was brauche ich heute?
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Mikropausen: Stell dir stündlich einen Timer für 60 Sekunden Stille. Kein Handy. Kein Denken. Nur Sein.
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Digital Detox: Ein Tag ohne Bildschirmkontakt pro Woche ist ein Akt innerer Freiheit.
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Radikales Nein: Sag Nein zu Dingen, die dich auslaugen. Das ist nicht hart. Das ist heilsam.
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Körperweisheit aktivieren: Geh barfuß, bewege dich intuitiv, tanz ohne Ziel. Dein Körper kennt den Weg zur Regeneration.
Warum Selbstfürsorge mehr als Wellness ist
Wellness ist oft konsumierbar. Selbstfürsorge ist Beziehungspflege mit dir selbst. Sie beginnt mit der Frage: “Wie spreche ich innerlich mit mir?”
Wenn du mit dir selbst sprichst, hört dein Unterbewusstsein jedes Wort. Sei liebevoll.
— Louise L. Hay
Diese Form von Fürsorge ist unbequem, weil sie dich zwingt, ehrlich zu dir zu sein. Doch in dieser Ehrlichkeit liegt deine Kraft.
Die spirituelle Dimension: Selbstfürsorge als innere Rückverbindung
Aus spiritueller Perspektive bedeutet Selbstfürsorge: Erinnerung an das, was du wirklich bist. Keine Rolle. Kein Produkt. Kein Projekt. Sondern Bewusstsein in menschlicher Form.
Selbstfürsorge wird zum Gebet an dein eigenes Wesen. Sie ist die stille Behauptung: Ich bin wertvoll. Ohne Leistung. Ohne Maske.
“Ich ehre das Licht in dir, das auch in mir ist.”
Fazit: Deine Entscheidung für dich ist ein Akt der Heilung
Selbstfürsorge ist Widerstand gegen alles, was dich trennt: von dir, von anderen, vom Leben selbst. Wer sich für sich entscheidet, übt gelebte Selbstliebe. Nicht als Ego-Trip, sondern als Beitrag zur Heilung einer überreizten Welt.
In dir ist eine Kraft, die ruhig und unerschütterlich ist. Du erreichst sie nicht durch noch mehr Tun. Sondern durch Sein.
Literatur & Zitate
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Neff, Kristin (2011): Selbstmitgefühl – Wie wir uns mit unseren Schwächen versöhnen und uns selbst der beste Freund werden. Kailash.
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Brown, Brené (2019): Die Kraft der Verletzlichkeit. Kösel.
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Jon Kabat-Zinn (2013): Gesund durch Meditation. Knaur.
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Louise L. Hay (2005): Heile deinen Körper. Goldmann.
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Krishnamurti, Jiddu: Zitatquelle aus “Freedom from the Known” (1969).
09.01.2019
Heike Schonert
HP für Psychotherapie und Dipl.-Ök.
Heike Schonert
Heike Schonert, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Diplom- Ökonom. Als Autorin, Journalistin und Gestalterin dieses Magazins gibt sie ihr ganzes Herz und Wissen in diese Aufgabe.
Der große Erfolg des Magazins ist unermüdlicher Antrieb, dazu beizutragen, dieser Erde und all seinen Lebewesen ein lebens- und liebenswertes Umfeld zu bieten, das der Gemeinschaft und der Verbindung aller Lebewesen dient.
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