Umstellung des Körpers auf Frühling aus ayurvedischer Sicht

glueckliche frau vor bluehendem Baum

Umstellung des Körpers auf Frühling aus ayurvedischer Sicht

Umstellung des Körpers auf Frühling – Aus ayurvedischer Sicht ist es sehr wichtig, dass wir uns auf die Jahreszeiten – auf den Kreislauf des Jahres – immer wieder einstellen.
Das kennen wir natürlich auch schon aus unserer westlichen Gesundheitslehre.
Auch bei uns haben wir die Sicht, dass es wichtig ist, sich auf die Jahreszeiten richtig einzustellen. Die Anpassung an die verschiedenen Jahreszeiten hat sowohl praktische als auch gesundheitliche Gründe. Später im Artikel werde ich noch aufzeigen, dass die ayurvedische Lehre zusätzlich spezifisch auf die eigene Konstitution eingeht.
Hier sind einige Aspekte, warum diese Anpassung allgemein wichtig ist:

Kleidung:

Die Anpassung der Kleidung an die Jahreszeiten ist wesentlich, um sich vor Wetterbedingungen wie Kälte, Hitze, Regen oder Schnee zu schützen.

Gesundheit:

Unterschiedliche Jahreszeiten bringen unterschiedliche Gesundheitsrisiken mit sich. Im Winter besteht beispielsweise ein höheres Risiko für Erkältungen und Grippe, während im Sommer Hitzeschläge und Sonnenbrand häufiger vorkommen können.

Im Frühjahr kennen wir die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit und auch bei der Zeitumstellung die Probleme, sich auf die Sommerzeit schnell einzustellen. Auf dieses Thema werde ich später noch intensiver eingehen.

Emotionales Wohlbefinden:

Licht und Wetter können einen erheblichen Einfluss auf die Stimmung und das allgemeine Wohlbefinden haben. So kann beispielsweise der Mangel an Sonnenlicht im Winter bei einigen Menschen zu einer saisonalen affektiven Störung (SAD) führen.

Ab ca. Mitte Januar beobachte ich gern, wie es morgens immer heller wird. – zuerst ganz unmerklich und heute, an dem Tag, an dem ich diesen Artikel schreibe, ist es schon deutlich erkennbar, dass es früher hell wird und später am Abend dunkel wird.

Aktivitäten und Ernährung:

Die Jahreszeiten beeinflussen auch unsere Aktivitäten und Essgewohnheiten. Im Sommer neigen die Menschen eher dazu, draußen aktiv zu sein und leichte, frische Nahrung zu konsumieren, während im Winter oft schwerere Mahlzeiten bevorzugt werden und die Aktivitäten möglicherweise mehr in Innenräumen stattfinden.

In meinen Beratungen erlebe ich auch immer wieder, dass die Menschen im Winter deutlich gehaltvoller essen und sich weniger bewegen.
Im Frühjahr, da entsteht bei vielen Menschen wieder eine Aufbruchstimmung, sie haben wieder mehr Lust, sich zu bewegen und im Freien zu verbringen.

Energieverbrauch und -sparen:

Die richtige Anpassung an die Jahreszeiten kann auch dazu beitragen, Energie zu sparen, z.B. durch die Nutzung von Heizung und Klimaanlage in angemessener Weise.

Landwirtschaft und Gartenarbeit:

Für die Landwirtschaft und Gartenarbeit ist es unerlässlich, sich an die Jahreszeiten anzupassen, um Pflanzen zur richtigen Zeit zu säen, zu pflegen und zu ernten.

Jeder, der einen Garten hat, kennt auch die Richtlinie, dass man in der Zeit von 1. März bis zum 30. September nur eingeschränkt Gehölze schneiden darf – nur einen Formschnitt, keine Radikalschnitte, um das Brüten von Tieren nicht zu stören.

Man kann aus diesen Punkten erkennen, dass auch wir hier in unserem Kulturkreis schon erkennen, dass wir solche Jahreszeitliche Maximen haben, damit wir im Einklang mit der Natur leben können.

Doch, welche Besonderheiten stehen im Frühjahr an?

Da gibt es schon einen ersten Punkt, der nicht so einfach zu definieren ist: Wann ist denn Frühlingsanfang?

Man unterscheidet im Allgemeinen unter 3 verschiedenen Möglichkeiten, wie man den Frühlingsanfang definieren kann:

Den meteorologischen Frühlingsanfang

Dieser meteorologische Frühlingsanfang wird von der WMO (Weltorganisation für Meteorologie) festgelegt. Für die Nordhalbkugel ist dies der 1. März im Jahr.

Diese Einteilung dient meteorologischen Statistiken als Grundlage. Hier werden die Monate März, April und Mai dem Frühling zugeordnet.

Folglich werden in der Meteorologie bei statistischen Auswertungen immer drei volle Monate berücksichtigt, wodurch ein besserer Vergleich verschiedener Jahreszeiten und Klimadaten möglich ist.

Den astronomischen oder kalendarischen Frühlingsanfang

Den Frühlingsanfangs, der den meisten Menschen ein Begriff ist, das ist der astronomische bzw. kalendarische Frühlingsanfang. Dieser wird durch den Sonnenstand definiert. Dieser Frühlingsanfang kann zwischen dem 19. bis 21. März liegen.

Der genaue Tag und die Tageszeit werden durch den Sonnenstand definiert. Wir kennen allgemein den Begriff „mit dem Frühlingsanfang“ haben wir die Tag- und Nachtgleiche. Die Sonne steht also exakt über dem Äquator und es stimmt dann für einen Tag, dass der Tag und die Nacht die gleiche Zeit hat.

In diesem Jahr findet er am 20. März 2024 um 04:06 Uhr MEZ statt.
Danach wandert die Sonne gen Norden und die Tage werden immer länger.

Den phänologischen Frühlingsanfang

Der Begriff „Phänologie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet: „die Lehre von den Erscheinungen“
Hier ist der Indikator die Pflanzenwelt. Er wird definiert danach, je nachdem welche Pflanzen blühen. Das ist natürlich von Region zu Region unterschiedlich. Ich wohne hier am Bodensee, da sind nach der folgenden Definition schon die ersten beiden Phasen des Frühlings im Gange.

Beim phänologischen Frühlingsanfang werden 3 Frühlingsphasen unterschieden:
Vorfrühling: Die Blüte der Haselsträucher und der Schneeglöckchen.
Wenn ich in der Natur bin oder auch durch die Stadt gehe, dann ist diese Zeit schon jetzt, Mitte Februar.

Die zweite Phase des Frühlings, die gerne als Erstfrühling bezeichnet wird, beginnt mit dem Erblühen der Forsythie. Auch hier sind die ersten zaghaften Blüten schon an einigen Sträuchern zu sehen.
Die dritte Frühlingsphase, die beginnt mit der Apfelblüte. Auf die freue ich mich schon sehr.

Hier am Bodensee werden dann Millionen von Apfelblüten die Natur verschönern. Das ist jedes Jahr aufs Neue ein wundervoller Anblick.

Was charakterisiert den Frühling in seiner Einmaligkeit?

Im Ayurveda heißt es: Jeder ist einmalig und muss in seiner Einmaligkeit erkannt und verstanden werden. Das Gleiche gilt aber auch für die Jahreszeiten – auch die möchten in ihrer Einmaligkeit verstanden werden. Hier beschreibe ich einige wesentliche charakteristische Merkmale und Ereignisse, die den Frühling so Besonders machen:

Erwachen der Natur: Umstellung des Körpers auf Frühling aus ayurvedischer Sicht glueckliche frau vor bluehendem Baum

Im Frühling erwacht die Natur aus ihrem Winterschlaf. Bäume und Pflanzen beginnen zu blühen, was die Landschaft in ein Farbenmeer verwandelt. Die Blüte von Blumen wie Tulpen, Narzissen und Kirschblüten ist ein ikonisches Zeichen des Frühlings.

Für mich ist es auch ein ganz besonderer Augenblick, wenn ich die ersten Schneeglöckchen sehen, die ersten Forsythien – wenn plötzlich – wie über Nacht die Haselsträucher blühen. So komme ich Tag für Tag ins Staunen, wie sich die Natur immer wieder neu präsentiert.

Zunehmende Tageslichtlänge:

Die Tage werden länger und die Nächte kürzer. Dies führt zu mehr Sonnenlicht, was die Stimmung verbessern und zu einem Gefühl der Erneuerung beitragen kann.

Bei vielen Menschen hat das Überwiegen der Dunkelheit den ganzen Tagesablauf gebremst, bei einigen ist das sogar so stark, dass sie depressiv werden. Jetzt, wenn das Licht immer deutlicher das Regiment übernimmt, da kommt so manches in Bewegung und der Stimmungspegel geht bei viele Menschen in die Höhe.

Milderes Wetter:

Der Frühling bringt wärmeres und angenehmeres Wetter. Die Temperaturen steigen allmählich, und der Wechsel von der Kälte des Winters zu den milderen Temperaturen des Frühlings wird oft als erfrischend empfunden.

Sicher, heute zeigt der Klimawandel, dass man nicht mehr die typischen Kalt-Warm-Verhältnisse wie früher hat. Doch kann man bei vielen Menschen beobachten, dass sie wieder aktiver werden, beim Sport, im Garten u.v.m.

Tierwelt:

Viele Tiere, die im Winter inaktiv waren oder Winterschlaf hielten, werden im Frühling wieder aktiv. Daran kann man deutlich erkennen, wie alles sich gegenseitig beeinflusst.

Jetzt ist auch die Brutzeit für viele Vogelarten, was zu einem Anstieg der Vogelgesänge führt.

Landwirtschaft und Gartenarbeit:

Der Frühling ist eine wichtige Zeit für die Landwirtschaft und Gartenarbeit. Es ist die Zeit, um Samen zu säen und den Boden für das Pflanzenwachstum vorzubereiten.

Auch ist die Zeit, in dem man bei uns größere Rückschnitte an Hecken und Bäumen machen darf, begrenzt. Ab 1. März wird die Natur wieder mehr für die Tiere reserviert, damit diese ungestört für Nachwuchs sorgen können.

Symbolik der Erneuerung:

Der Frühling wird oft als Symbol für Neuanfänge und Erneuerung gesehen. Diese Symbolik findet sich in vielen Kulturen und Traditionen wieder, oft verbunden mit Festen und Feierlichkeiten.

Die Natur bringt uns so das Prinzip „stirb und werde“ sehr nah. Das gleiche Prinzip kann man auch beim Feiern von Fasent/Fasching/Karneval und der darauf folgenden Fastenzeit und dann das Osterfest erleben.

Vitamine und Gesundheit:

Nach dem Winter, in dem frisches Obst und Gemüse oft weniger verfügbar sind, bringt der Frühling eine Fülle an frischen, saisonalen Lebensmitteln, die reich an Vitaminen und Nährstoffen sind.

Das regt natürlich auch viele Menschen dazu an, im Körper wieder Ordnung zu schaffen, also zu entgiften.
Festlichkeiten und Feiertage:

Viele Feiertage und Festivals finden im Frühling statt, darunter Ostern, das chinesische Neujahr, das Holi-Fest in Indien und viele andere.

Was sagt Ayurveda dazu, wie man sich auf den Frühling richtig einstellt

Im Ayurveda, der traditionellen indischen Heilkunst, wird großer Wert darauf gelegt, sich den Veränderungen der Jahreszeiten anzupassen, um Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern.

In Indien geht man von 3 Haupt-Jahreszeiten und 3 Übergangsjahreszeiten aus.
Bei uns haben wir 4 Jahreszeiten und ich ordne diese den 3 Bioenergien Vata, Pitta und Kapha wie folgt zu:

  • Der windige bis stürmische Herbst und der kalte und trockene Frühwinter sind Vata.
  • Der Spätwinter und das beginnende Frühjahr mit Matsch und Tauwetter, und dem nasskaltem Wetter gehören zum Kapha.
  • Das spätere Frühjahr, der Sommer und der goldene Herbst werden dem Pitta zugeordnet.

In vielen Artikeln und auch in meinen Ausbildungen bringe ich den Menschen aber auch näher, dass jeder eine ganz eigene Konstitution hat und dass man diese kennen sollte, damit man besser versteht, warum nicht alle Menschen auf solche äußeren Einflüsse gleich reagieren.

Dadurch ist auch erklärlich, dass jeder Mensch, entsprechend seiner Konstitution, sich etwas anders auf die entsprechende Jahreszeit einstellen muss, um die Gesundheit zu erhalten, bzw. um wieder gesund zu werden.

Der erste Teil des Frühlings wird im Ayurveda also mit dem Kapha-Dosha in Verbindung gebracht, das aus den Elementen Erde und Wasser besteht. Diese Zeit bringt Feuchtigkeit, Kühle und Schwere mit sich, was die Kapha-Energien erhöhen kann. Hier sind einige ayurvedische Empfehlungen, um sich im Frühling richtig einzustellen:

Ernährung:

Wähle leichte, wärmende, gut gewürzte und trockene Nahrungsmittel, um das Kapha-Dosha auszugleichen. Bevorzuge Geschmacksrichtungen wie bitter, scharf und adstringierend. Reduziere schwere, ölige und süße Speisen. Beispiele für geeignete Nahrungsmittel sind grünes Blattgemüse, Äpfel, Birnen, Honig und Gewürze wie Ingwer, Kurkuma und schwarzer Pfeffer.

Detox und Reinigung:

Der Frühling gilt als gute Zeit für Reinigungsprozesse und Entgiftung. In unseren Breiten werden Sommer und Winter als Haupt-Jahreszeiten angesehen, die beiden Zwischenjahreszeiten sind bei uns das Frühjahr und der Herbst. Aus diesem Grunde ist es auch ganz natürlich in dieser jetzigen Zeit an Reinigen des Körper, Entschlacken, Fasten zu denken, diese Stoffe können wir jetzt leichter in Bewegung und zur Ausscheidung bringen.

Ich empfehle gern die ayurvedische Detox-Fastenkur und zusätzlich regelmäßig reinigende Kräutertees, um überschüssiges Kapha zu reduzieren.
Doch auf das Fasten gehe ich später noch etwas intensiver ein.

Körperliche Aktivität:

Steigere Deine körperliche Aktivität, um Stagnation und Trägheit, die mit Kapha verbunden sind, entgegenzuwirken. Yoga, Aerobic, Wandern und andere dynamische Aktivitäten sind besonders geeignet.
Yoga und Atemübungen:

Bestimmte Yoga-Asanas und Pranayama (Atemübungen), die die Lungenkapazität verbessern und die Durchblutung fördern, sind im Frühling besonders nützlich.

Hautpflege:

Da Kapha mit Feuchtigkeit verbunden ist, kann es zu vermehrter Öligkeit der Haut kommen. Eine regelmäßige Hautpflege mit natürlichen, reinigenden Produkten kann hilfreich sein.

Tagesroutine:

Eine regelmäßige, disziplinierte Tagesroutine (Dinacharya) mit frühem Aufstehen, Meditation und Körperpflege kann dazu beitragen, das Gleichgewicht zu bewahren.

Emotionales Gleichgewicht:

Da der Frühling eine Zeit des Neubeginns ist, ist es auch eine gute Gelegenheit, emotionale Belastungen loszulassen und Frische in das geistige und emotionale Leben zu bringen.

Fasten im Frühjahr

Das traditionelle Fasten im Frühling hat sowohl historische als auch gesundheitliche Hintergründe und ist in vielen Kulturen und Glaubensrichtungen zu finden. Hier sind einige Gründe, warum im Frühling traditionell gefastet wird:

Reinigung und Entgiftung:

Nach dem Winter, in dem oft schwerere und reichhaltigere Nahrung konsumiert wird, bietet der Frühling eine natürliche Gelegenheit für den Körper, sich zu reinigen und von überschüssigen Toxinen zu befreien. Fasten wird als eine Methode gesehen, um den Körper zu entlasten und das Verdauungssystem zu reinigen.

Historische Verfügbarkeit von Nahrung:

In Zeiten, in denen die Menschen noch stark von der Landwirtschaft abhängig waren, waren die Nahrungsmittelvorräte am Ende des Winters oft knapp. Das Fasten im Frühling könnte teilweise aus der Notwendigkeit entstanden sein, die verbleibenden Vorräte zu schonen, bis die ersten Frühlingsernten verfügbar waren.

Spirituelle und religiöse Praktiken:

In vielen Religionen und spirituellen Traditionen wird das Fasten als eine Form der Selbstreinigung, Kontemplation und spirituellen Erneuerung betrachtet. Im Frühling, der oft als Zeit des Neuanfangs und der Erneuerung gesehen wird, hat das Fasten eine symbolische Bedeutung.

Saisonale Anpassung des Körpers:

Ayurveda und andere traditionelle Gesundheitssysteme betonen die Anpassung an die saisonalen Veränderungen. Im Frühling wird das Fasten als eine Möglichkeit angesehen, das Gleichgewicht des Körpers wiederherzustellen und ihn auf die wärmeren Monate vorzubereiten.

Verbesserung des Wohlbefindens:

Fasten wird oft mit verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht, wie verbesserter Verdauung, Regulierung des Blutzuckerspiegels und gesteigertem Energielevel. Diese Effekte können besonders im Frühling wünschenswert sein, wenn der Körper aus dem langsameren Rhythmus des Winters in eine aktivere Phase übergeht.

Emotionale und psychologische Erneuerung:

Das Fasten kann auch eine Zeit der Reflexion und des emotionalen Gleichgewichts sein, die mit dem Gedanken der Erneuerung und des Neubeginns im Frühling harmoniert.

Welche Empfehlungen gibt Ayurveda nun für den Frühling für Vata, Pitta und Kapha

Jetzt gehe ich detaillierter auf die Empfehlungen fürs Frühjahr für die Konstitutionstypen Vata, Pitta und Kapha ein:

Für Kapha-Typen (Frühling ist die Kapha-Zeit):

  • Ernährung:
    Leichte, trockene und warme Nahrungsmittel sind zu bevorzugen. Reduziere schwere, ölige und kalte Speisen. Bevorzuge bittere, scharfe und adstringierende Geschmacksrichtungen.

  • Aktivität:
    Erhöhe die körperliche Aktivität, um der natürlichen Tendenz zur Trägheit und Schwere entgegenzuwirken. Dynamische Sportarten sind besonders geeignet.

  • Lebensstil:
    Vermeide langes Schlafen am Morgen und strebe nach einem aktiven, dynamischen Tagesablauf.

Für Vata-Typen:

  • Ernährung:
    Obwohl leichte Kost im Frühling empfohlen wird, sollten Vata-Typen darauf achten, dass ihre Nahrung nicht zu trocken wird. Warme, leicht geölte und nahrhafte Speisen sind geeignet.
  • Aktivität:
    Sanfte, aber regelmäßige Bewegung ist wichtig. Yoga und sanftes Stretching können besonders vorteilhaft sein.
  • Lebensstil:
    Regelmäßigkeit in der Tagesroutine mit genügend Ruhephasen ist für Vata-Typen wichtig, um Überanstrengung und Stress zu vermeiden.

Für Pitta-Typen:

  • Ernährung:
    Da die Pitta-Zeit (späteres Frühjahr und Sommer) folgt, sollten Pitta-Typen beginnen, kühlende und weniger scharfe Nahrungsmittel in ihre Ernährung einzuführen. Frische Früchte und Gemüse sind ideal.
  • Aktivität:
    Mäßige Aktivitäten, die nicht zu viel Hitze im Körper erzeugen, sind empfehlenswert. Schwimmen kann eine gute Option sein.
  • Lebensstil:
    Stressabbau und kühlende Praktiken wie Meditation und Atemübungen (Pranayama) können hilfreich sein.

Allgemeine Tipps für alle Doshas:

  • Detox:
    Der Frühling ist eine gute Zeit für Reinigungsprozesse, um überschüssige Toxine aus dem Winter abzubauen – das habe ich schon intensiver ausgeführt.

  • Naturverbundenheit:
    Verbringe viel Zeit in der Natur, um von der Erneuerungsenergie des Frühlings zu profitieren.
    Dies sind einige ganz allgemeine Empfehlungen für Vata, Pitta und Kapha. Es ist aber wichtig, daran zu denken, dass ayurvedische Empfehlungen ganz individuell anpassbar sind und dann auch am effektivsten wirken.

Nun gehe ich noch auf ein Problem hin, dass wir in der kommenden Zeit haben werden – die Einführung der Sommerzeit.

Die Einführung oder Wiedereinführung der Sommerzeit

(auch als Sommerzeitumstellung bekannt) kann verschiedene Probleme und Herausforderungen mit sich bringen. Diese umfassen sowohl kurzfristige Anpassungsprobleme als auch langfristige gesundheitliche und soziale Auswirkungen:

  • Gesundheitliche Probleme:
    Die Umstellung der Uhr kann den zirkadianen Rhythmus des Körpers stören, was zu Schlafproblemen und einer gestörten Schlafqualität führen kann. Dies kann wiederum zu Müdigkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten führen.

    Erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle – Studien haben gezeigt, dass das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle in den Tagen unmittelbar nach der Zeitumstellung ansteigen kann, möglicherweise aufgrund des gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus.

  • Auswirkungen auf die psychische Gesundheit:
    Die Zeitumstellung kann sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirken, insbesondere bei Menschen, die anfällig für saisonale affektive Störungen (SAD) sind.

  • Verkehrssicherheit:
    Die Umstellung kann zu einer erhöhten Müdigkeit bei Autofahrern führen, was das Risiko von Verkehrsunfällen erhöht.

  • Auswirkungen auf Kinder und Schüler:
    Kinder und Jugendliche, insbesondere Schüler, können empfindlich auf die Zeitumstellung reagieren, was sich in veränderter Aufmerksamkeit und Leistung in der Schule niederschlagen kann.
    Störungen im Tagesablauf:
    Die Umstellung erfordert eine Anpassung des täglichen Zeitplans, was bei der Koordination von Terminen und Arbeitsplänen zu Verwirrung führen kann.

  • Anpassung von Technologie und Systemen:
    Die Umstellung erfordert Anpassungen in Technologie und Systemen, wie Computern, Kalendern und Uhren, was zu zusätzlichem Aufwand und möglichen Fehlern führen kann.

  • Auswirkungen auf die Wirtschaft:
    Einige Branchen, wie Landwirtschaft und Unterhaltung, können durch die Zeitumstellung negativ beeinflusst werden, da ihre Aktivitäten stark von Tageslicht abhängig sind.

  • Energieersparnis ist umstritten:
    Obwohl die Sommerzeit ursprünglich eingeführt wurde, um Energie zu sparen, ist die tatsächliche Energieersparnis in der modernen Welt umstritten und möglicherweise minimal.

Insgesamt kann die Einführung der Sommerzeit eine Reihe von Herausforderungen mit sich bringen, und ihre Auswirkungen können je nach Individuum und Kontext variieren. Aus diesen Gründen gibt es in vielen Ländern Debatten über die Notwendigkeit und Wirksamkeit der Sommerzeit.

Und wie reagieren empfindliche Menschen auf die Zeitumstellung auf die Sommerzeit?

Empfindliche Menschen, dazu gehören insbesondere Vata-Menschen oder Menschen, die intensivere Vata-Störungen haben, können auf verschiedene Weise auf die Zeitumstellung auf die Sommerzeit reagieren. Diese Reaktionen variieren von Person zu Person, aber es gibt einige häufige Probleme, die auftreten können:

  • Schlafstörungen:
    Die plötzliche Änderung der Uhrzeit kann den zirkadianen Rhythmus (die innere Uhr des Körpers) stören. Dies kann zu Schwierigkeiten beim Einschlafen, Durchschlafen oder vorzeitigem Aufwachen führen.

  • Erhöhte Müdigkeit und Erschöpfung:
    Durch die Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus können Menschen sich tagsüber müder fühlen, was zu einer verringerten Leistungsfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit führen kann.

  • Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit:
    Schlafmangel und die Anpassung an die neue Zeit können die Stimmung beeinflussen, was sich in Reizbarkeit, Stress und sogar depressiven Verstimmungen äußern kann.

  • Kognitive Beeinträchtigungen:
    Müdigkeit und Schlafmangel können das Gedächtnis, die Konzentration und die kognitive Flexibilität beeinträchtigen, was insbesondere bei Arbeit, Schule oder beim Führen eines Fahrzeugs problematisch sein kann.

  • Verdauungsprobleme:
    Der Körper folgt einem eigenen Rhythmus in Bezug auf Verdauung und Stoffwechsel. Die Zeitumstellung kann auch hier Störungen verursachen, was zu Appetitveränderungen, Verdauungsbeschwerden oder Magenproblemen führen kann.

  • Verschlechterung chronischer Erkrankungen:
    Personen mit chronischen Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes, könnten eine Verschlechterung ihrer Symptome aufgrund der gestörten Routinen und des Schlafmangels erleben.

Empfindliche Menschen, insbesondere solche mit bestehenden Schlafstörungen, psychischen Erkrankungen oder chronischen Gesundheitsproblemen, könnten diese Effekte stärker spüren. Es ist ratsam, dass diese Personen vorbereitende Maßnahmen treffen, um die Auswirkungen der Zeitumstellung zu mildern, wie z.B. schrittweise Anpassung des Schlafplans in den Tagen vor der Umstellung und Aufrechterhaltung einer guten Schlafhygiene.

Und nun beschreibe ich noch einige typische Störungen, welche die Zeitumstellung auf die Sommerzeit bei Vata, Pitta und Kapha Konstitutionen haben können:

Vata (Luft und Äther)

  • Reaktionen:
    Vata-Typen sind besonders empfindlich auf Veränderungen im Routineablauf. Die Zeitumstellung kann ihr Gleichgewicht leicht stören, was zu erhöhter Nervosität, Angstzuständen, Schlafstörungen und Verdauungsproblemen führen kann.

  • Bewältigungsstrategien:
    Vata-Typen profitieren von einer regelmäßigen Routine, entspannenden Aktivitäten und beruhigenden Yoga-Praktiken. Warme, nahrhafte Mahlzeiten und Kräutertees können ebenfalls beruhigend wirken.

Pitta (Feuer und Wasser)

  • Reaktionen:
    Pitta-Typen sind anpassungsfähig, können aber bei Veränderungen wie der Zeitumstellung zu Reizbarkeit und Ungeduld neigen. Sie könnten auch leichte Schlafstörungen und Stresssymptome erleben.

  • Bewältigungsstrategien:
    Kühlende Aktivitäten, Stressabbau und Ausgleich der erhöhten Pitta-Energie durch entspannende Übungen sind nützlich. Eine Ernährung, die reich an frischen, kühlenden Lebensmitteln ist, kann ebenfalls helfen.

Kapha (Erde und Wasser)

  • Reaktionen:
    Kapha-Typen neigen dazu, sich gut an Veränderungen anzupassen, können aber durch die Zeitumstellung eine erhöhte Trägheit und Müdigkeit erfahren. Dies kann ihre ohnehin schon ruhige Natur weiter verstärken.

  • Bewältigungsstrategien:
    Für Kapha-Typen sind Bewegung und Aktivität besonders wichtig. Sie sollten versuchen, ihre Tagesroutine zu beleben und energiereiche Aktivitäten zu integrieren. Leichte, trockene Nahrungsmittel können ebenfalls förderlich sein.

Allgemeine Tipps für alle Doshas:

  • Vorbereitung auf die Zeitumstellung:
    Beginne einige Tage vor der Umstellung, Deinen Schlafplan schrittweise anzupassen.

  • Gute Schlafhygiene:
    Ein ruhiges, dunkles Schlafzimmer und das Vermeiden von Bildschirmen, Handys etc. vor dem Schlafengehen können helfen.

  • Naturverbundenheit:
    Verbringe Zeit im Freien, insbesondere im Tageslicht, um den zirkadianen Rhythmus anzupassen.
    In der ayurvedischen Medizin wird betont, dass jeder Mensch eine einzigartige Mischung der drei Doshas besitzt, und die Reaktionen auf Veränderungen wie die Zeitumstellung können individuell variieren.

Es ist daher ratsam, bei der Anpassung an solche Veränderungen sowohl auf die eigenen Körperreaktionen als auch auf die allgemeinen Prinzipien der Doshas zu achten.

Ganz sicher, und das bekomme ich immer wieder bestätigt, sind Abpassung an äußerliche Einflüsse leichter, wenn man seine eigene Konstitution kennt und auch erkennen gelernt hat, wenn sich Zeichen von Ungleichgewichte zeigen.

Die Ayurveda-Konstitutionsbestimmung mit den Grundsätzen, wie man diese immer wieder ausgleicht und das Umstellen der Ernährung auf eine Vitalstoffreiche ayurvedische Ernährung sind gute Grundlagen für das Meistern der Herausforderungen, die jetzt im Frühjahr anstehen.

25.02.2024
Herzlichst Ihr
Wolfgang Neutzler
Heilpraktiker und  Ayurveda-Lifestyle-Coach
Leiter der Ayurvedaschule-Wolfgang Neutzler


Zeitloses Ayurveda Neutzler 2018Ich berate Sie auch gerne persönlich:
Mein Name: Wolfgang Neutzler 
Telefon: 0157 – 51 27 10 25

Ayurveda-Schule-NLSchule für Ayurveda -Wolfgang Neutzler
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