
Übersetzungsfehler – Baum der Erkenntnis und der berühmte Apfel
Selten waren die Konflikte auf der ganzen Welt so vielfältig und bedrohlich wie heute. Die kultur-geistige Schulung gehört dringend in den Vordergrund der Persönlichkeitsbildung, damit der Mensch in der übermächtigen Cyber-World seine Anbindung an seine innerste, ewig lebendige Urquelle nicht verliert.
„Wenn der Geist vollständig in irgendeiner Sache aufgeht, wird er einen Teil seiner Angst verlieren.
Nur wenn er in der Liebe und der Erkenntnis des göttlichen Urgrundes aufgeht,
wird er jede Angst verlieren“.
(Aldous Huxley, 1894 – 1963)
In der Schöpfungsgeschichte des Alten Testaments (Genesis – 1. Buch Moses) ist vom Baum der Erkenntnis und von verbotenen Früchten die Rede.
„Und Gott, der Herr, pflanzte einen Garten in Eden im Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte. Und Gott, der Herr, ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
Und Gott, der Herr, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren. Und Gott, der Herr, gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du essen; aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!“
Das später benutzte Wort „Apfel“ ist ein Übersetzungsfehler, zumal es im Orient keine Äpfel gab.
Dennoch ist es interessant, dass in der lateinischen Sprache ein enger Zusammenhang besteht zwischen „Apfel“ und dem „Bösen, Übel“.
lat.: „malum“ = der Apfel
lat.: „malum“ = das Böse, das Übel
lat.: „malus“ (Adjektiv) = schlecht, böse
lat.: „malus“ = der Mastbaum
lat.: „malus“ = der Apfelbaum
„…Wirkliche Befreiung besteht in einer inneren Freiheit schöpferischer Wirklichkeit.
Sie ist kein Geschenk, man muss sie entdecken und erfahren. Man kann sie nicht erwerben oder für sich gewinnen, um sich selbst zu veredeln. Es ist ein Seinszustand, wie die Stille, wo es kein Werden gibt, wo Vollkommenheit herrscht. Man braucht kein großer Künstler zu sein oder ein Publikum zu haben. Wenn man das anstrebt, verfehlt man die innere Wirklichkeit. Diesen unvergänglichen Schatz kann man nur finden, wenn das Denken sich von Begierde, Übelwollen und Unwissenheit befreit und wenn kein weltlicher Sinn und kein persönliches Geltungsbedürfnis mehr bestehen. Ein Sinn, der die stille Weisheit erreicht hat, wird wissen, was Sein, was Liebe bedeutet…“
(Aldous Huxley
Wo immer wir auch sind, offenbart sich die Wirklichkeit des Universums, die Urquelle unserer ewigen Heimat im Hier und Jetzt. Wir müssen nicht weit reisen, um in unser innerstes Wesen zu gelangen.
Gerade da, wo wir im Augenblick sind, befindet sich der Ort der Erkenntnis. Wissen und Weisheit füllen den Raum von Wort, Klang und Stille, und plötzlich steht eine Tür offen, ist ein Weg zum Zentrum des Lebens frei. Das hängt nicht von äußeren Umständen ab, sondern von unserer Sicht und Ausrichtung.
Gerade da, wo wir jetzt sind, geschieht auch die Verwandlung. Das Wesentliche ist hier und jetzt, unzerstörbar und unsterblich. Unser wahres Wesen anderswo zu suchen bedeutet, uns im Außen zu verirren und uns dort zu verlieren.
Im 21. Kapitel des „Tao Te King“ schreibt Lao Tse:
„Die größte Tugend ist es, dem Weg zu folgen
und nur diesem Weg.
Das, was Weg genannt wird,
ist unfassbar und unvorstellbar.
Unvorstellbar und unfassbar,
und doch ist in ihm ein Bild,
und doch ist in ihm ein Wesen.
Unergründlich und dunkel,
und doch ist in ihm ein Geist.
Sein Geist ist die Wirklichkeit,
und darin liegt Vertrauen.
Vom Anfang der Zeit bis heute
wurde sein Name nicht vergessen,
weil er den Anfang aller Dinge bewirkt.
Wie erkenne ich denn sonst,
dass er den Anfang aller Dinge bewirkt,
wenn nicht gerade dadurch.“
05.06.2025
Roland R. Ropers
Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher, Buchautor und Publizist
Über Roland R. Ropers
Roland R. Ropers geb. 1945, Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher,
Begründer der Etymosophie, Buchautor und Publizist, autorisierter Kontemplationslehrer, weltweite Seminar- und Vortragstätigkeit.
Es ist ein uraltes Geheimnis, dass die stille Einkehr in der Natur zum tiefgreifenden Heil-Sein führt.
Buch Tipp:
Kardiosophie
Weg-Weiser zur kosmischen Ur-Quelle
von Roland R. Ropers und
Andrea Fessmann, Dorothea J. May, Dr. med. Christiane May-Ropers, Helga Simon-Wagenbach, Prof. Dr. phil. Irmela Neu
Die intellektuelle Kopflastigkeit, die über Jahrhunderte mit dem Begriff des französischen Philosophen René Descartes (1596 – 1650) „Cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“) verbunden war, erfordert für den Menschen der Zukunft eine neue Ausrichtung auf die Kraft und Weisheit des Herzens, die mit dem von Roland R. Ropers in die Welt gebrachten Wortes „KARDIOSOPHIE“ verbunden ist. Bereits Antoine de Saint-Exupéry beglückte uns mit seiner Erkenntnis: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“. Der Autor und die sechs Co-Autorinnen beleuchten aus ihrem individuellen Erfahrungsreichtum die Vielfalt von Wissen und Weisheit aus dem Großraum des Herzens.
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